Moringa: Superfood mit Tradition
Es schmeckt scharf, ist voller wertvoller Nährstoffe und liegt ganz im Trend: Moringa, hierzulande hauptsächlich als Pulver im Handel, ist ein echtes Superfood. In Indien schwört man seit Jahrtausenden auf die positiven Effekte, die der „Baum des Lebens“ in Sachen Ernährung und Gesundheit zu bieten hat. Aber was ist Moringa und wie wirkt es? Hier erfahren Sie Wissenswertes über Moringa-Produkte und welche Wirkung ihnen innewohnt.

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Lesedauer 6 Min.
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17.6.2025

Woher kommt Moringa?
Der Moringabaum, ein Kreuzblütler-Gewächs mit dem botanischen Namen Moringa oleifera, hat sich ausgehend von der Himalaya-Region über ganz Indien ausgebreitet. Als Kulturpflanze wird Moringa auch in Südostasien, Afrika, Lateinamerika und arabischen Ländern angebaut. Der Baum ist schnellwüchsig, anspruchslos und hat einen geringen Wasserbedarf. Aufgrund der vorteilhaften Zusammensetzung von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, kombiniert mit hoher Nährstoffdichte, werden Moringa-Produkten gesundheitsfördernde Eigenschaften zugesprochen. Kurz: Moringa gilt als „Superfood“.
Wie schmeckt Moringa?
Die Pflanze enthält einen hohen Anteil an Senfölglykosiden, was den verzehrbaren Teilen einen scharfwürzigen Geschmack verleiht. Der Moringabaum trägt daher auch Alternativnamen wie Meerrettichbaum oder Pferderettichbaum.
Wie wird Moringa verwendet?
Fast alle Teile der Moringa-Pflanze sind verwertbar.
- Samen: Daraus gepresstes Moringaöl, auch Behenöl genannt, ist lange haltbar, wird nicht ranzig und dient als Speiseöl und pflegende Kosmetik-Komponente, Bio-Treibstoff sowie als Schmieröl für Feinmechanik. Weitere Einsatzgebiete sind die Klärung von Wasser und die Ayurveda-Medizin.
- Wurzeln: Die Wurzeln junger Pflanzen werden wie Kren verwendet.
- Blätter: Die Blätter können als Blattgemüse zubereitet werden. Ein aus den Blättern gewonnener Saft wird im Rahmen der Diätetik zur Vorsorge und Bekämpfung von Mangelernährung eingesetzt. Die Blätter können außerdem zu Moringa-Tee verarbeitet werden, der unter anderem bei Erkältungen, Grippe und Magen-Darm-Problemen Linderung verschafft. In Europa verbreitet ist Moringapulver, das sich als Zutat Speisen und Smoothies beimischen lässt.
- Blüten: Moringa-Blüten werden ebenfalls als Tee genutzt, der etwas milder schmeckt als jener aus Blättern.
Wie gesund ist Moringa?
Die Früchte und Blätter von Moringa sind äußerst nahrhaft (100 Gramm getrocknete Blätter ergeben 372 Kilokalorien) und lange sättigend. Enthalten sind Mineralstoffe, Vitamine, Antioxidantien und essenzielle Aminosäuren in hoher Konzentration. Dieser Inhaltscocktail deckt eine erhebliche Bandbreite an Wirkeffekten ab und macht Moringa nahezu zum Universal-Mittel, das bei verschiedensten Anwendungen und Krankheiten wirksam sein soll:
Minder- und Mangelernährung
Stärkung des Immunsystems
Entzündungen und Infektionen
Vorbeugung von Schlaganfall, Arteriosklerose und Herzinfarkt
Schutz vor freien Radikalen (Zellschäden durch umweltbedingte Stoffwechselnebenprodukte)
Beschleunigung der Zellerneuerung
Anregung von Durchblutung und Stoffwechsel
Förderung von Kraft und Ausdauer
Unterstützung gegen Schlafstörungen und Blutarmut
Anregung von Fettverbrennung und Verdauungsprozessen
Hilfe bei Blähungen, Kopfschmerzen und beim Stressabbau
als Aphrodisiakum
Stabilisierung von Hormonschwankungen
Senkung von LDL-Cholesterinspiegel und Blutdruck
Vorbeugung gegen Krebs und Diabetes Typ 2
Ist Moringa wirklich so gut?
Moringa kommt in der ayurvedischen Medizin seit Jahrtausenden zum Einsatz und wird bei mehr als dreihundert Erkrankungen verordnet, von Hautproblemen und Kopfschmerzen bis zu Übergewicht. Anwendung und Wirkungen sind also weit zurückreichend dokumentiert. Allerdings gibt es zurzeit noch keine klinischen Studien nach wissenschaftlichen Kriterien, die den Nutzen von Moringa für Menschen nachweisen. Es fehlt schlicht noch an belastbaren Datengrundlagen. Unstrittig ist der hohe Nähr- und Wirkstoffgehalt der Pflanze.
Welche Wirkstoffe enthält Moringa?
Moringa enthält das Hormon Zeatin in hoher Konzentration. Es ist für das schnelle Wachstum des Meerrettichbaums verantwortlich und sorgt dafür, dass ein Organismus die Inhaltsstoffe aus Blättern, Früchten und Wurzeln schnell aufnehmen kann. Außerdem soll Zeatin die Hautregeneration beschleunigen und gilt als Anti-Aging-Wirkstoff. Des Weiteren finden sich zahlreiche Antioxidantien (Moleküle, die gegen freie Radikale schützen), Proteine und Mikronährstoffe. Etwa neunzig verschiedene Nährstoffe sollen enthalten sein.
Vitamine
Mit 18,9 Milligramm auf 100 Gramm getrocknete Blätter macht Vitamin A (Betacarotin) den mengenmäßig höchsten Vitaminanteil in Moringa aus. Es spielt eine zentrale Rolle für Sehfähigkeit, Immunsystem und Zellwachstum. Moringa enthält ebenso unter anderem Vitamin D (unterstützt Immunsystem, Knochengesundheit und Muskelfunktionen), Vitamin E (Antioxidans und wichtig für Zellschutz und Hautgesundheit) sowie Vitamin K (für Knochen- und Herz-Kreislauf-Gesundheit und Blutgerinnung) und verschiedene B-Vitamine (Immun- und Nervensystem, Energiegewinnung).
Mineralstoffe
Hier sind speziell der hohe Gehalt an Kalzium und Kalium (2 000 beziehungsweise 1 324 Milligramm auf 100 Gramm) beachtlich. Beide Mineralstoffe sind essenziell für die Funktion von Muskeln und Nerven, Kalzium zudem für die Knochengesundheit, Kalium für die Muskelfunktionen. Weiterhin ist Magnesium (Muskeln, Nerven, Energiestoffwechsel) enthalten.
Spurenelemente
28,2 Milligramm Eisen stecken in 100 Gramm Moringa. Eisen ist wichtig für Blutbildung und Sauerstofftransport. Weitere Spurenelemente sind:
Zink (Immunsystem, Wundheilung, Zellwachstum)
18 (von 20) essenzielle Aminosäuren (Bausteine für Proteine; regulieren Energiewechsel, Zellwachstum, Zellreparatur und Immunfunktionen)
Omega-3-Fettsäuren (Aufbau von Zellmembranen, Herz-Kreislauf-Gesundheit, Gehirnfunktion, Sehkraft, Entzündungshemmung)
Ein weiterer nennenswerter Bestandteil ist Chlorophyll: Der stark basische grüne Pflanzenfarbstoff wirkt Übersäuerung entgegen.
Welche Moringa-Produkte gibt es?
Während in den Anbauländern Moringa frisch verfügbar ist und genutzt wird, erhalten Sie es in Europa im Wesentlichen in getrockneter Form:
Blätter für Moringa-Tee
Moringa-Pulver als anreichernde Zutat für Getränke- und Speisezubereitungen
Moringa-Tabletten (Presslinge) aus Blattpulver
Moringa-Kapseln (pulvergefüllt) als Nahrungsergänzungsmittel
Moringa-Samen (pulverisiert zum Beispiel als Küchenzutat oder Paste zur äußerlichen Anwendung nutzbar) und Moringa-Öl sind hierzulande zuweilen im Angebot.
Wie Moringa anwenden und dosieren?
Moringa-Pulver können Sie in der Küche als aromatisches, scharfes Gewürz verwenden. Da das Pulver stark konzentriert ist, beträgt die empfohlene Tagesdosis etwa sechs Gramm. Als Heißgetränk genossen, überbrühen Sie 15 Gramm Moringa-Tee (Blätter) mit heißem Wasser, die Ziehzeit beträgt fünf bis sieben Minuten. Beachten Sie beim Tee, dass Vitamine nicht hitzebeständig sind. Moringa-Öl kann hingegen zum Kochen verwendet werden. Bei Moringa-Kapseln als Nahrungsergänzung orientieren Sie sich an den jeweiligen Herstellerangaben.
Wann sollte man Moringa einnehmen?
Moringa in Kapselform kann tageszeitenunabhängig eingenommen werden. Am Morgen liefert es einen Energieschub, tagsüber zu den Mahlzeiten kann es Verdauungsbeschwerden vorbeugen.
Moringa: Worauf muss ich achten?
Bevorzugen Sie bei Moringa-Produkten möglichst Bio-Qualität. Wie bei allen Nahrungsmittelergänzungen gilt: Bei bestehenden Vorerkrankungen oder Unsicherheiten zur Verträglichkeit sollten Sie vor der Einnahme ärztliche Rücksprache halten.
Entdecken Sie mit Moringa ein vielseitiges, nährstoffreiches Superfood.