Grüner Tee
Grüner Tee ist heißer Genuss – Kennerinnen und Kenner schätzen das anregende Getränk. Darüber hinaus hat grüner Tee eine Menge mehr zu bieten, etwa als Medizinpflanze und Wirkstoff in Kosmetika. Hier erfahren Sie alles über die Teesorte aus Asien, ihre Wirkung und Anwendung.

dm drogerie markt
Lesedauer 6 Min.
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11.2.2025

Was ist grüner Tee?
Grüner Tee wird in Ländern wie China und Japan kultiviert, ein bekannter Anbauschwerpunkt liegt zudem im Distrikt Darjeeling in Indien. Gewonnen wird Grüntee aus den Blättern von Camellia sinensis, einer Pflanze aus der Gattung der Kamelien. Die Ernte erfolgt ganzjährig. Der Begriff „grün“ bezieht sich nicht auf die Pflanze, sondern auf die Verarbeitung der Teeblätter, die man, anders als bei schwarzem Tee, nicht fermentiert. Durch Dämpfen oder Rösten behalten sie ihre grüne Farbe.
Übrigens: Tee darf eigentlich nur das Aufgussgetränk aus der Teepflanze genannt werden: grüner Tee, weißer Tee und schwarzer Tee.
Matcha & Co: besondere Grüntees
Eine beliebte Grüntee-Variante ist Matcha. Dabei handelt es sich um zu Pulver vermahlene Teeblätter. Aufgrund dieser Verarbeitungsmethode enthält eine Tasse Matcha (entspricht etwa zwei Teelöffeln Pulver) zehnmal so viele Inhaltsstoffe wie eine Tasse herkömmlicher Grüntee. Weitere bekannte Sorten sind:
- Sencha, Gyokuro: Diese japanischen Sorten gelten als Basistees und sind außerhalb von Asien die bekanntesten Varianten.
- Bancha: In Japan ist diese Variante von grünem Tee ein Alltagsgetränk.
- Darjeeling: Die besonders edle Grünteesorte stammt aus Indien.
- Long Jing, Chun mee, Mao Feng: Chinesische Sorten zeichnen sich durch ihre abwechslungsreichen Aromen aus.
- Genmaicha: Dieser grüne Tee wird mit geröstetem Reis gemischt und erhält dadurch ein kaffeeähnliches Aroma.
Welche Inhaltsstoffe hat Grüntee?
Grüner Tee, ob als Getränk, Küchenzutat, Nahrungsmittelergänzung oder Inhaltsstoff in Kosmetika-Rezepturen, enthält eine weite Bandbreite an Substanzen, die auf Stoffwechselfunktionen einwirken.
- Vitamin C (Ascorbinsäure) unterstützt die Kollagenbildung als Teil der normalen Hautfunktionen. Es stärkt die Abwehrkräfte und gilt als Antioxidans, trägt also zum Schutz vor Zellschäden bei.
- Vitamin E dient ebenfalls dem Zellschutz, indem es freie Radikale abfängt und oxidativen Stress mindert. Darunter versteht man eine Störung der Entgiftungs- und Reparaturfunktionen der Zellen.
- Calcium ist ein Mineralstoff mit einer wichtigen Funktion für die Zellteilung.
- Gerbstoffe (Tannine) haben eine antimikrobielle Wirkung, die das Wachstum von Bakterien hemmt und Entzündungen lindert.
- Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die ähnlich wie Vitamin E als Antioxidantien wirken. Sie sind zudem die aromatischen Bausteine sämtlicher echten Teesorten.
Schon gewusst? Etwa ein Drittel der Trockenmasse von grünem Tee entfällt auf Epigallocatechingallat (kurz EGCG). Das ist ein Carbonsäureester, eines der meistuntersuchten Antioxidantien in der Teeforschung. EGCG hemmt Entzündungen und schützt Nervenzellen vor Überreaktionen des Immunsystems.
Was bewirkt täglich grüner Tee?
Grüner Tee wurde in China ehemals ausschließlich als Medizin verwendet, später setzte er sich als Genussmittel durch. Doch was für eine Wirkung hat grüner Tee? Dank seiner Inhaltsstoffe trägt er zur Funktion von Immunsystem, Fett- und Zuckerstoffwechsel und Hormonhaushalt bei. Regelmäßiger Konsum von grünem Tee oder Grüntee-Extrakt wirkt sich Studien zufolge positiv auf Insulinspiegel und Zellgesundheit aus. Er kann außerdem die Risiken für Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt etwas senken. Allerdings sind die exakten Wirkmechanismen noch nicht detailliert erforscht.
Grüner Tee als Genussmittel
Grüner Tee ist ein anregendes Getränk mit hohem Teeingehalt. Als Teein bezeichnet man Koffein, das chemisch an Polyphenole gebunden ist. In dieser Form wird es im Gegensatz zu Kaffee verzögert vom Körper aufgenommen, der Koffeinschub tritt damit sanfter und länger anhaltend ein. Grüner Tee wirkt belebend, konzentrationsfördernd und verbessert das allgemeine Wohlbefinden. Die antibakteriellen und antioxidativen Inhaltsstoffe sollen zudem einen positiven Einfluss auf Zellprozesse und das Herz-Kreislauf-System haben.
Wann grünen Tee trinken?
Wann sollte man am besten grünen Tee trinken? Grüntee wird als Getränk vor allem aufgrund seiner anregenden Wirkung geschätzt. Er eignet sich somit als morgendlicher Muntermacher und belebendes Getränk im Tagesverlauf. Unmittelbar vor dem Schlafengehen sollten Sie allerdings besser keinen grünen Tee mehr trinken: Er hält wach.
Wie viel Grüntee täglich?
Wie viel grünen Tee darf man am Tag trinken oder als Nahrungsergänzung einnehmen, fragen Sie sich? Als Getränk konsumiert, liegt eine gängige Empfehlung bei drei bis vier Tassen täglich. Bei Fertigpräparaten in Kapsel- oder Tablettenform beachten Sie die jeweiligen Herstellerangaben.
Grüntee: Gibt es Nachteile?
Tannine im grünen Tee können während des Verdauungsvorgangs die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung hemmen. Personen mit Eisenmangel sollten daher nur in Maßen Grüntee als Getränk oder Nahrungsergänzung zu sich nehmen. Auch kann ein Übermaß an Teein zu Nervosität, Gereiztheit, Unruhe, Übelkeit und Herzrasen führen. Tasten Sie sich vorsichtig an die für Sie verträgliche Menge und Stärke von grünem Tee heran. Achtung: Während der Schwangerschaft oder falls Sie Herz-Kreislauf-Medikamente einnehmen, sollten Sie sich ärztlich über mögliche Wechselwirkungen beraten lassen.
Zubereitung von grünem Tee
Zum Kochen von Grüntee verwenden Sie heißes, nicht kochendes Wasser (ideale Temperatur: 60 bis 80 °C). Dosieren Sie pro Tasse etwa einen Teelöffel Teeblätter (oder einen Teebeutel), für eine Kanne drei bis vier Teelöffel. Beachten Sie, dass je nach Sorte und Qualität Geschmack und Stärkegrad des fertigen Getränks schwanken. Dessen Ziehzeit beträgt lediglich zwei bis drei Minuten: Zieht der grüne Tee zu lange, wird das Teein wieder gebunden und bittere Gerbstoffe lösen sich. Übrigens: Grüner Tee kann zweimal aufgegossen werden und ist damit extra ergiebig.
Grüner Tee in Kosmetika
Auch in der pflegenden Kosmetik stellt grüner Tee einen wichtigen Bestandteil spezieller Rezepturen dar, insbesondere bei Haut- und Mundpflegeprodukten. Viele der oben beschriebenen Wirkstoffe kräftigen bei äußerlicher Anwendung Haut und Haar, grüner Tee wirkt entzündungshemmend und beugt Irritationen vor. In Cremen, als porenöffnendes Dampfbad oder direkt per Wattepad auf die Haut aufgetragen, entfaltet er eine hautberuhigende Wirkung.
Unverträglichkeiten bei Grüntee-Kosmetika
In seltenen Fällen können beim Genuss oder bei der äußerlichen Anwendung von Hautcremen mit Grüntee-Extrakt reizempfindliche Reaktionen oder Hautirritationen eintreten. Mögliche Ursachen sind Unverträglichkeiten mit den enthaltenen Gerbstoffen oder Allergien gegen Kameliengewächse.