Haarwachstum anregen: Tipps für gesunde Haarlängen
Ob kurze Phase oder Langzeitprojekt – wer sich längere, gesündere Haare wünscht, fragt sich früher oder später: Was kann ich tun, um das Haarwachstum zu fördern? Eines vorweg: Die Wachstumsrate der Haare ist genetisch bedingt. Doch mit der richtigen Pflege und einem bewussten Lebensstil lässt sich ein gesundes Wachstum gezielt unterstützen. Wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt.

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Lesedauer 9 Min.
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28.5.2025

Der Lebenszyklus eines Haares: So wächst (und fällt) unser Haar
Jedes einzelne Haar durchläuft in seinem Leben mehrere natürliche Phasen – ganz gleich, ob auf dem Kopf, den Augenbrauen oder anderswo am Körper. Dieser Zyklus ist entscheidend für das Haarwachstum und beeinflusst, wie viele Haare wir zu einem bestimmten Zeitpunkt auf dem Kopf haben.
1. Anagenphase – die Wachstumsphase
Diese Phase ist die längste im Haarzyklus: Sie dauert zwischen zwei und sechs Jahre, manchmal sogar länger. In dieser Zeit wächst das Haar aktiv – etwa ein bis eineinhalb Zentimeter pro Monat. Rund 80 bis 90 Prozent unserer Kopfhaare befinden sich gerade in dieser Phase. Wie lange genau das Haar wächst, ist genetisch festgelegt.
2. Katagenphase – die Übergangsphase
Nach der Wachstumszeit folgt eine zwei- bis dreiwöchige Ruhephase. Das Haar löst sich von der Haarwurzel, wird nicht mehr mit Nährstoffen versorgt und das Wachstum kommt zum Stillstand. Nur etwa ein bis drei Prozent der Haare befinden sich gleichzeitig in dieser Phase.
3. Telogenphase – die Ruhephase
In dieser letzten Phase ruht das Haar für ungefähr zwei bis vier Monate. Danach fällt es schließlich aus – und macht Platz für ein neues Haar, das in der Haarwurzel nachwächst. Etwa zehn bis fünfzehn Prozent aller Haare befinden sich gleichzeitig in dieser Phase.
Haarwachstum ist ein natürlicher Kreislauf – jedes Haar fällt irgendwann aus, um Platz für neues zu schaffen. Dass täglich bis zu 100 Haare ausfallen, ist also ganz normal. Erst wenn deutlich mehr Haare ausfallen oder ganze Stellen lichter werden, lohnt sich eine fachärztliche Abklärung.
Individuell unterschiedlich: unsere maximale Haarlänge
Wer sich längere Haare wünscht, fragt sich oft: Wie viel Wachstum ist realistisch – und wie lange dauert das? Die maximale Haarlänge ist individuell verschieden und wird größtenteils genetisch bestimmt. Bei manchen Menschen endet das natürliche Wachstum knapp über den Schultern, bei anderen kann es bis zur Taille oder sogar darüber hinaus reichen.
Wenn Sie Ihre Haarlänge verändern möchten, brauchen Sie vor allem eines – Geduld. Damit die Haare gut versorgt sind und auch die Kopfhaut gesund bleibt, können Sie jedoch ein paar Dinge beachten.
Hausmittel: sanfte Unterstützung für gesundes Haarwachstum
Zwar lässt sich das Haarwachstum nicht gezielt beschleunigen, doch bestimmte Pflegeroutinen im Alltag können es sanft unterstützen und die natürlichen Wachstumsbedingungen positiv beeinflussen.
Öle für die Kopfhaut: Pflanzliche Öle wie Oliven,- Jojoba-, Mandel- oder Rosmarinöl werden gerne zur sanften Massage verwendet. Sie lassen sich leicht in die Kopfhaut einmassieren, was entspannend wirkt und die Haarpflege abrundet.
Kalte Haarspülung: Ein abschließender kalter Guss nach dem Waschen kann die Schuppenschicht der Haare glätten – das lässt sie glänzender wirken und schützt vor Haarbruch.
Milde Pflegeprodukte: Hausmittel wie Apfelessig (verdünnt) als Spülung oder Aloe-Vera-Pflege für die Kopfhaut gelten als Klassiker in der natürlichen Haarpflege.
Die richtigen Nährstoffe für gesundes Haarwachstum
Eine ausgewogene Ernährung ist die Grundlage für gesunde Haut, Nägel – und auch für das Haar:
Eiweiß: Haare bestehen größtenteils aus Keratin, einem Protein. Achten Sie deshalb auf eine eiweißreiche Ernährung mit Hülsenfrüchten, Nüssen, Fisch oder Eiern.
Wasser: Auch ausreichend Flüssigkeit ist entscheidend, damit Haut und Haar gut versorgt sind.
Welche Lebensmittel unterstützen gesundes Haar?
Schöne, kräftige Haare beginnen nicht nur bei der Pflege von außen – auch von innen lässt sich einiges bewirken. Eine abwechslungsreiche, nährstoffreiche Ernährung kann dabei helfen, die Haarstruktur zu stärken und die Kopfhaut in Balance zu halten. Hier ein Überblick über besonders haarfreundliche Lebensmittel:
Eier: Sie liefern hochwertiges Eiweiß und Biotin – zwei Bausteine, die in der Haarstruktur eine wichtige Rolle spielen.
Beeren: Ob Himbeeren, Blaubeeren oder Erdbeeren – sie sind reich an Vitamin C, das als Antioxidans die Zellen schützt.
Blattgemüse wie Spinat: Vollgepackt mit Eisen sowie Vitamin A und C – wertvoll für eine gesunde Kopfhaut und Talgproduktion.
Fettreicher Fisch (z. B. Lachs oder Makrele): Eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren – sie können helfen, das Haar von innen heraus zu unterstützen.
Süßkartoffeln: Ihr hoher Gehalt an Beta-Carotin (eine Vorstufe von Vitamin A) kann die Kopfhaut pflegen.
Avocados: Mit Vitamin E und gesunden Fetten tragen sie zur Elastizität von Haar und Kopfhaut bei.
Nüsse & Samen: Ob Walnüsse, Mandeln oder Kürbiskerne – sie enthalten Vitamin E, Biotin und Zink, die zur Haargesundheit beitragen.
Bohnen und Linsen: Pflanzliches Eiweiß, Eisen und Zink machen sie zu einer guten Wahl – besonders für eine vegetarisch orientierte Ernährung.
Haferflocken: Ein Frühstücksklassiker, der Eisen, Zink und B-Vitamine liefert.
Brokkoli: Die enthaltenen Vitamine A und C unterstützen eine gepflegte Kopfhaut und können die natürliche Talgproduktion anregen.
Mango: Diese süße Frucht enthält Vitamin E, das zur Zellgesundheit beiträgt.
Basilikum & Bockshornklee: Beide Kräuter liefern wertvolle Mikronährstoffe, die als Teil einer ausgewogenen Ernährung sinnvoll sind.
Eine bunte Vielfalt auf dem Teller bringt nicht nur Genuss, sondern kann auch Ihr Haar rundum versorgen. Natürlich ersetzt das keine gezielte Behandlung bei starkem Haarverlust – aber es ist eine wunderbare Basis für gepflegtes, vitales Haar.
Tipp: Wer unsicher ist, ob er alle Nährstoffe über die Ernährung aufnimmt, kann mit mit dem Fachpersonal Ihres Vertrauens ein genaueres Blutbild erstellen lassen und bei Bedarf über Nahrungsergänzungsmittel sprechen.
Pflegeprodukte zur Unterstützung des Haarwachstums
Viele Pflegeserien enthalten Inhaltsstoffe, die gezielt auf kräftiges, langes Haar abgestimmt sind:
Pflegeshampoos & Conditioner: Produkte für beanspruchtes oder längeres Haar helfen, Haarbruch zu reduzieren und die Haarspitzen geschmeidig zu halten.
Haarseren & Leave-ins: Spezialpflege für die Kopfhaut oder das Haar kann je nach Formulierung zur Routine dazugehören – für mehr Geschmeidigkeit und Glanz.
Koffein-Shampoos: Koffeinhaltige Produkte werden gerne verwendet, um die Kopfhautpflege zu ergänzen. Ihre Wirkung auf das Haarwachstum ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt, sie sind aber bei vielen beliebt.
Abgestimmte Pflegeprodukte: Verwenden Sie die richtige Pflege für Ihre Haar-und Kopfhautbeschaffenheit. Sie neigen zu fettigen Haaren und fettiger Kopfhaut? Shampoos und Conditioner für schnell fettendes Haar bieten die richtige Formulierung für eine optimale Pflege. Egal, ob Sie feines, lockiges, glattes, trockenes, blondes oder generell coloriertes Haar haben: Individuell abgestimmte Pflegeprodukte unterstützen Ihren Haartyp am besten.
Kopfhautpflege und Massagen
Gesundes Haar beginnt an der Wurzel – also bei der Kopfhaut. Deshalb lohnt es sich, dieser besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken:
Kopfhaut massieren: Eine sanfte Massage mit den Fingerspitzen – am besten täglich oder beim Waschen – kann die Durchblutung fördern und ist gleichzeitig herrlich entspannend.
Kopfhaut sauber halten: Shampoo-Rückstände, Talg oder Stylingprodukte sollten gründlich ausgespült werden, damit die Haarwurzeln atmen können.
Peelings für die Kopfhaut: Spezielle Kopfhautpeelings befreien die Haut von abgestorbenen Hautschüppchen – ähnlich wie beim Gesicht – und können ein frisches Gefühl hinterlassen.
Gesunder Lebensstil: Gesunder Lebensstil: Die Beste Basis für Ihr Haar
Nicht nur die richtige Pflege, auch der persönliche Lebensstil hat großen Einfluss auf die Haargesundheit. Wer seine Haare von innen heraus stärken möchte, kann mit bewussten Gewohnheiten viel erreichen – und zugleich auf bestimmte Dinge verzichten, die das natürliche Wachstum ausbremsen könnten.
Das tut dem Haar gut:
Ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung: Eine vielseitige Kost mit Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen kann helfen, das Haar optimal zu versorgen.
Regelmäßiger Schlaf: Während der Nachtruhe regeneriert sich nicht nur der Körper – auch Kopfhaut und Haar profitieren davon.
Weniger Stress: Entspannungsphasen, Bewegung und kleine Auszeiten sind nicht nur gut für das Wohlbefinden, sondern auch für Haut und Haar.
Hitzeschutz beim Styling: Föhnen, Glätten oder Locken ohne Hitzeschutz kann die Haarstruktur auf Dauer schwächen – deshalb besser immer gut vorbereiten.
Das sollte möglichst vermieden werden:
Rauchen: Es kann die Durchblutung der Kopfhaut beeinträchtigen und die Nährstoffversorgung der Haarwurzeln stören.
Zu viel Alkohol: Alkohol kann dem Körper Flüssigkeit entziehen – das macht sich auch an Haut und Haar bemerkbar.
Aggressive Pflegeprodukte: Achten Sie auf milde Formulierungen ohne belastende Inhaltsstoffe, die Haar und Kopfhaut reizen könnten.
Dauerhafter Stress: Wenn Körper und Geist dauerhaft unter Strom stehen, leidet auch die Haargesundheit. Achtsamkeit und Ausgleich sind hier der Schlüssel.
Kleine Veränderungen im Alltag können langfristig einen großen Unterschied machen – auch für Ihr Haar. Zwar lässt sich das natürliche Haarwachstum nicht „beschleunigen“, aber mit gezielter Pflege, der richtigen Ernährung und liebevoller Kopfhautpflege können Sie Ihre Haare in ihrer natürlichen Entwicklung optimal unterstützen. Regelmäßige Haarschnitte gegen Spliss, milde Pflegeprodukte und ein bewusster Lebensstil helfen dabei, gesundes, kräftiges und langes Haar zu fördern – ganz in seinem Tempo.
FAQ
Kann häufiges Haarewaschen das Haarwachstum verlangsamen?
Kann häufiges Haarewaschen das Haarwachstum verlangsamen?
Nicht direkt – aber zu häufiges Waschen mit aggressiven Shampoos kann die Kopfhaut austrocknen und die Haarstruktur schwächen. Empfehlenswert ist es, die Haare nur so oft zu waschen, wie es wirklich nötig ist – je nach Haartyp etwa zwei- bis dreimal pro Woche, und dabei ein mildes Shampoo zu verwenden.
Kann man das Haarwachstum beschleunigen?
Kann man das Haarwachstum beschleunigen?
Nicht direkt – denn die genetisch festgelegte Wachstumsrate lässt sich nicht „schneller stellen“. Aber: Mit der richtigen Ernährung, gezielter Pflege und einem gesunden Lebensstil schaffen Sie die besten Bedingungen, damit das Haar optimal wachsen kann. Es geht also weniger um Beschleunigung – und mehr um das Ausschöpfen des natürlichen Potenzials.
Helfen regelmäßige Friseurbesuche beim Haarwachstum?
Helfen regelmäßige Friseurbesuche beim Haarwachstum?
Der Schnitt selbst beschleunigt das Wachstum zwar nicht – aber: Regelmäßiges Spitzenschneiden verhindert Haarbruch und Spliss. So bleiben die Haare länger gesund und wachsen optisch schöner nach. Eine Investition in gepflegte Längen!
Kann ein Kissenbezug aus Seide wirklich helfen?
Kann ein Kissenbezug aus Seide wirklich helfen?
Ja – zumindest indirekt! Seidenkissenbezüge reduzieren die Reibung im Schlaf. Das bedeutet: weniger Haarbruch und verknotete Spitzen am Morgen. Für alle, die auf dem Weg zu langen Haaren sind, kann das einen echten Unterschied machen.
Wie viel Einfluss hat meine Bürste auf das Haarwachstum?
Wie viel Einfluss hat meine Bürste auf das Haarwachstum?
Mehr, als man denkt! Die richtige Bürste massiert die Kopfhaut sanft und kann so die Durchblutung fördern – was wiederum das Wachstum unterstützen kann. Achte auf Naturborsten oder weiche, abgerundete Kunststoffborsten, um das Haar nicht unnötig zu strapazieren.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Jahreszeiten und Haarwachstum?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Jahreszeiten und Haarwachstum?
Ja, tatsächlich! Studien zeigen, dass Haare im Sommer tendenziell schneller wachsen – vermutlich, weil der Körper dann besser durchblutet ist und wir mehr Zeit draußen verbringen. Die warmen Temperaturen scheinen also auch dem Haar einen kleinen Wachstumsschub zu geben.
Ist nächtliches Flechten gut fürs Haarwachstum?
Ist nächtliches Flechten gut fürs Haarwachstum?
Nicht direkt fürs Wachstum – aber für den Erhalt gesunder Längen. Ein locker geflochtener Zopf schützt die Haare im Schlaf vor Reibung und Knoten. Achte darauf, kein zu strammes Haargummi zu verwenden – ideal sind spiralförmige oder stoffummantelte Varianten.
Können Stressabbau und Achtsamkeit die Haare stärken?
Können Stressabbau und Achtsamkeit die Haare stärken?
Absolut! Chronischer Stress wirkt sich auf viele Körperfunktionen negativ aus – auch auf die Haarwurzel. Wer regelmäßig für Entspannung sorgt, Meditation oder sanfte Bewegung wie Yoga in den Alltag einbaut, schafft nicht nur mentale Balance, sondern unterstützt auch die Haargesundheit.
Was hilft bei kahlen oder lichter werdenden Haarstellen?
Was hilft bei kahlen oder lichter werdenden Haarstellen?
Eine gesunde Lebensweise, die richtige Pflege und eine gut durchblutete Kopfhaut können viel bewirken – vor allem dann, wenn erste Veränderungen rechtzeitig erkannt werden. Solange die Haarfollikel noch aktiv sind, kann man das Haarwachstum sanft unterstützen. Zeigen sich jedoch bereits deutlich kahle Stellen, sollte medizinisch abgeklärt werden, ob etwa hormonelle Veränderungen oder Erkrankungen wie Alopecia vorliegen. Frühzeitig gegenzusteuern, ist der beste Ansatz.
Können enge Frisuren oder Mützen Haarausfall fördern?
Können enge Frisuren oder Mützen Haarausfall fördern?
Ja – wird das Haar regelmäßig stark gespannt, etwa durch strenge Zöpfe oder eng sitzende Kopfbedeckungen, kann das auf Dauer die Haarwurzeln belasten. Diese sogenannte Traktionsalopezie kann das natürliche Wachstum stören und zu Haarverlust führen. Locker gebundene Frisuren und hin und wieder eine „Frisurenpause“ sind wichtig, um die Kopfhaut zu schonen.