Zyklus der Frau 

• Wann beginnt der Zyklus?
• Zyklus der Frau: Dauer
• Wie heißen die Zyklusphasen?
• Weiblichen Zyklus berechnen
• Unregelmäßiger Zyklus und Zyklusschwankungen 

Wann beginnt der Zyklus? 

Der Begriff Menstruationszyklus – oder auch kurz: Zyklus – bezeichnet den Kreislauf aus Eisprung und Monatsblutung. Etwa im Alter zwischen 11 und 14 Jahren passiert bei Mädchen etwas ganz Wesentliches: Der Körper beginnt damit, die weiblichen Geschlechtshormone zu produzieren und der Zyklus entwickelt sich allmählich. Bereits dieser Reifungsprozess ist hormongesteuert und im zeitlichen Ablauf sehr individuell. Anfangs ist der weibliche Zyklus daher oft noch unregelmäßig. Bei den meisten jungen Frauen pendelt sich der Zyklus im Alter zwischen 16 und 18 Jahren ein, sodass er geregelt auftritt. 

Zyklus der Frau: Dauer 

Der Zyklus der Frau dauert vom ersten Tag der Blutung bis zum letzten Tag vor der nächsten Blutung. Die Zyklusdauer liegt im Schnitt bei 28 Tagen. Wobei bei nur 10 bis 15 % der Frauen der Zyklus genau 28 Tage dauert. Eine durchschnittliche Zyklusdauer beträgt zwischen 24 und 38 Tage. Wie lange der weibliche Zyklus individuell andauert, ist abhängig vom Zusammenspiel verschiedener Hormone: 

• Östrogen (Estradiol)
• Progesteron
• Luteinisierendes Hormon (LH)
• Follikelstimulierendes Hormon (FSH) 

Der Spiegel des Östrogens steigt vom Zyklusbeginn bis zum Eisprung langsam an und fördert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Progesteron ist bis zum Eisprung niedrig, steigt dann aber deutlich an und unterstützt den Erhalt einer potenziellen Schwangerschaft. Die beiden Hormone LH und FSH sind wichtig für das Auslösen des Eisprungs. 

Wie heißen die Zyklusphasen? 

Der Zyklus lässt sich in vier unterschiedliche Phasen unterteilen: Menstruationsphase, Follikelphase, Eisprung (Aufbauphase) und Lutealphase (Absonderungsphase). Diese laufen immer in derselben Reihenfolge ab. 

Menstruationsphase 

Die Menstruationsphase dauert circa vom ersten bis zum siebten Tag des Zyklus. In dieser Phase zieht sich die Gebärmutter immer wieder zusammen, um die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut auszustoßen. Dadurch entsteht die monatliche Blutung, auch Menstruation oder Periode genannt. Diese Kontraktionen führen bei vielen Frauen zu Schmerzen oder Krämpfen im Unterleib. Leichte Bewegung wie Schwimmen oder Entspannungsübungen können hier Abhilfe schaffen. Unterstützen Sie Ihren Körper außerdem mit der richtigen Ernährung.

Follikelphase 

Etwa vom achten bis zum 13. Tag dauert die Follikelphase, bei der im Eierstock ein Eibläschen heranreift. Dieses enthält die Eizelle. Gleichzeitig baut sich die Gebärmutterschleimhaut langsam wieder auf, damit sich die Eizelle bei einer Befruchtung dort einnisten kann. In dieser Phase hat der Körper oft mehr Energie und Ausdauer.

Eisprung

Der Eisprung (Ovulation) findet bei einem Zyklus von 28 Tagen um den 14. Tag statt: Die Hülle des Eibläschens platzt und die Eizelle wandert durch einen der Eileiter in Richtung Gebärmutter. Die fruchtbaren Tage im Zyklus der Frau setzen vier bis fünf Tage vor der Ovulation ein. Ungefähr ein bis zwei Tage nach dem Eisprung endet die fruchtbare Phase wieder. Kommt es nicht zu einer Befruchtung, stirbt die Eizelle ab und wird mit der Gebärmutterschleimhaut bei der nächsten Blutung aus dem Körper gespült. Mit dem Eisprung erreichen die Energie-, Kraft- und Motivations-Level mit den Hormonen einen Höchststand. Sie fühlen sich, als könnten Sie Bäume ausreißen.  

Lutealphase

Die letzte Phase des weiblichen Zyklus ist die Lutealphase. Sie entspricht in etwa der zweiten Zyklushälfte. Durch das luteinisierende Hormon bildet sich aus der Hülle der Eizelle der Gelbkörper, der das Hormon Progesteron produziert. Dadurch verdickt sich die Gebärmutterschleimhaut und bereitet sich auf die Aufnahme der befruchteten Eizelle vor. Kommt es nicht zur Befruchtung, bildet sich der Gelbkörper zurück und die Gebärmutterschleimhaut wird langsam abgestoßen. Viele Frauen fühlen sich müde und geschafft. Die Motivation sinkt, ebenso die Leistungsbereitschaft des Körpers. Besonders deutlich wird das in den Tagen vor dem Zyklusende, wenn das prämenstruelle Syndrom auftritt.

Weiblichen Zyklus berechnen 

Wer es mit einer hormonfreien Verhütung versuchen möchte oder einen Kinderwunsch hat, möchte natürlich wissen: Wie lässt sich der Zyklus der Frau berechnen? Ein typischer Menstruationszyklus setzt sich bekanntlich aus vier Phasen zusammen: 

• Tag 1 bis 7: Menstruation
• Tag 7 bis 14: Follikelphase
• Tag 14: Eisprung
• Tag 15 bis 28: Lutealphase 

Zyklus beginnt mit Menstruation 

Der Einfachheit halber beginnt jede Zykluseinheit rechnerisch mit dem ersten Tag der Periode. Dabei zählt die erste richtige Blutung, nicht mögliche Schmierblutungen vorab. 

Tipp: Für die Intimhygiene während der Periode gibt es verschiedene Produkte und Methoden: von Tampons bis zur Menstruationstasse. 

Zyklus überwachen: Zervixschleim 

Frauen können mit dem Zervixschleim ihren Zyklus im Blick behalten: 

• Im ersten Teil des Zyklus ist der Zervixschleim eher milchig und dickflüssig.
• Näher zum Eisprung erscheint das Sekret immer dünnflüssiger und klarer.
• Am Tag des Eisprungs zieht der Zervixschleim feine Fäden, wenn Sie nach dem Abwischen das Toilettenpapier wieder auseinanderklappen – das nennt sich „spinnbar“.
• Nach dem Eisprung wird das Sekret sehr schnell fester, fast zähflüssig und weißlich. 

Zyklus: Wann schwanger werden? 

Die fruchtbaren Tage beginnen etwa ab Tag sieben, sprich eine Woche nach Einsetzen der Menstruation. Der Grund: Die Spermien können in der Gebärmutter etwa fünf Tage überleben. Da der Eisprung hormonell gesteuert wird und vorzeitig erfolgen kann, ist bei Sex ab Tag sieben eine Schwangerschaft gut möglich. Eine passende Verhütungsmethode wie beispielsweise Kondome sind empfehlenswert, wenn kein Kinderwunsch besteht. 

Der eigentliche Eisprung um den 14. Tag ist für viele Frauen leichter zu erkennen als der Beginn der fruchtbaren Tage. Sie spüren oder sehen Anzeichen wie: 

• spinnbarer Zervixschleim
• einseitige Schmerzen oder Krämpfe im Bereich des Eierstocks, dem die Eizelle entspringt
• deutlich gesteigertes Lustempfinden und Empfindlichkeit 

Etwa 24 Stunden nach dem Eisprung enden die fruchtbaren Tage. 

Zyklustracking bei Kinderwunsch 

Jeden Monat ist die Frau nur wenige Tage lang fruchtbar – und zwar um die Ovulation herum. Bei vielen Paaren mit Kinderwunsch klappt es nicht sofort mit der Schwangerschaft. Dann ist es sinnvoll, den Zyklus der Frau zu berechnen und die fruchtbaren Tage genau zu bestimmen. Mögliche Faktoren und Hilfsmittel sind: 

• Veränderung des Zervixschleims im Zyklus
• Anzahl der Tage im Zyklus
• Messung der Körpertemperatur 

Tipp: Beobachten Sie Ihren Zyklus mehrere Monate lang, zum Beispiel mithilfe einer Zyklus-App. Noch verlässlicher sind Ovulationstests, mit der sich die Konzentration des luteinisierenden Hormons im Urin bestimmen lässt. Auf dem Prinzip der Berechnung der fruchtbaren Tage basiert auch das System der natürlichen Verhütung. 

Unregelmäßiger Zyklus und Zyklusschwankungen 

Zyklusschwankungen oder ein unregelmäßiger Zyklus sind weit verbreitet. Die häufigsten Ursachen für eine Abweichung vom normalen Zyklus der Frau sind: 

• Alter – Pubertät oder Menopause 

• Störungen des Hormonspiegels 

• Stress 

• Mangelernährung 

• unregelmäßiger Lebenswandel wie zum Beispiel Schichtarbeit 

• Erkrankungen, die der Körper bewältigen muss 

Tipp: Unterstützen Sie Ihren Körper mit hochwertigen Vitaminen und Mineralstoffen dabei, wieder ins Gleichgewicht zu finden. 

Quellen: IQWiG, Bundesverband der Frauenärzte e. V., RKI, MSD Manual, BR, Springer Pflege, Plan International, Erdbeerwoche