Unregelmäßiger Zyklus
Eigentlich müsste Ihre Regel längst da sein, aber sie bleibt aus – mal wieder? Ob Sie nun überlegen, warum ihr Regel überfällig ist, Sie gerade überhaupt schwanger werden können oder Ihre Wechseljahre beginnen: Ein unregelmäßiger Zyklus stellt Sie vor viele Herausforderungen. Erfahren Sie hier, wann der Zyklus als unregelmäßig gilt, was die Ursachen sind und was Sie tun können.

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Lesedauer 7 Min.
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8.5.2025

Definition: unregelmäßiger Zyklus
Ein regelmäßiger Zyklus folgt theoretisch dem folgenden Schema:
- Beginn bei Tag 1 mit Einsetzen der Periode
- Eisprung etwa an Tag 14
- Letzter Tag des Zyklus an Tag 28
Tatsächlich aber haben nur wenige Frauen diesen natürlichen Zyklus. Bei vielen Frauen ist er ein paar Tage länger, bei einigen ein bisschen kürzer.
Info: Medizinisch gelten alle Zykluslängen zwischen 21 und 40 Tagen als regelmäßig, wenn die Länge in diesem Rahmen einigermaßen konsistent ist, sprich der Zyklus fast immer sehr lang oder immer sehr kurz ist.
Was sind Zyklusstörungen?
Von Zyklusstörungen oder einem unregelmäßigen Zyklus spricht man dann, wenn die Zykluslänge stark schwankt. Dies gilt auch dann, wenn sie innerhalb der als regelmäßig geltenden 21 bis 40 Tage auf und ab schwankt. Unregelmäßig ist der Zyklus auch, wenn die Menstruation immer wieder über Wochen ausbleibt.
Tipp: Schwankungen im Bereich von fünf bis zehn Tagen in der Zykluslänge sind in der Regel unbedenklich. Wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin.
Unregelmäßiger Zyklus: Ursachen
Viele Frauen machen im Laufe ihrer fruchtbaren Jahre Erfahrungen mit einem unregelmäßigen Zyklus. Mögliche Ursachen können sein:
- Hormonelle Veränderungen
- Erkrankungen
- Lebensumstände
Mögliche Krankheiten, die für einen unregelmäßigen Zyklus verantwortlich sind:
- Endometriose
- Polyzystisches Ovarialsyndrom PCOS
Tipp: Auch andere Erkrankungen wie Diabetes oder Adipositas können großen Einfluss auf den weiblichen Zyklus haben.
Hormonelle Gründe für unregelmäßigen Zyklus
Der Zyklus wird von mehreren Hormonen gesteuert, unter anderem Östrogen, Progesteron und dem Luteinisierenden Hormon (LH). Gemeinsam kontrollieren sie die Entstehung und den Ablauf des Zyklus. Dieses hormonelle System kann aus dem Gleichgewicht geraten. Das kann beispielsweise der Fall sein:
- Bei Jugendlichen, die ihren Zyklus erst entwickeln
- Direkt nach der Schwangerschaft und in der Stillzeit
- In den Wechseljahren
Der unregelmäßige Zyklus in den Wechseljahren kann sich über einige Monate bis Jahre hinziehen. Solange die Menopause – der letzte Zyklus – nicht abgeschlossen ist, können fruchtbare Tage bestehen.
Lebenswandel und unregelmäßiger Zyklus
Einen großen Einfluss darauf können zudem der Lebenswandel und die Lebensgewohnheiten nehmen. Wie Sie sich fühlen, was Sie essen und was Sie beruflich machen, kann sich auf den Zyklus auswirken. Zu den Einflussfaktoren können beispielsweise gehören:
- Stress und psychische Belastung
- Ernährung
- Schichtarbeit
- Sport
- Starke Veränderungen oder besondere Ereignisse wie Umzug, Abschlussprüfungen oder Jobwechsel
Was tun bei einem unregelmäßigen Zyklus?
Bei einem unregelmäßigen Zyklus kann man nicht viel machen? Doch, ein paar Dinge sind möglich. Gerade auf die exogenen – von außen kommenden – Einflussfaktoren können Sie gut reagieren.
Folgende Maßnahmen können Sie versuchen::
- Stress reduzieren, mehr Entspannung und Achtsamkeit im Alltag
- Ausgewogene Ernährung und regelmäßige Mahlzeiten
- Nicht rauchen und wenig Alkohol trinken
- Regelmäßig Sport treiben
- Das Wohlbefinden unterstützen mit pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln
Tipp: In jedem Fall ist eine ärztliche Abklärung der Ursachen des unregelmäßigen Zykluses ratsam, wenn die genannten Maßnahmen keinen Erfolg zeigen, Ihr Zyklus stark schwankt oder Ihre Periode monatelang ausbleibt.
Trotz unregelmäßigem Zyklus schwanger werden?
Für junge Frauen mit Kinderwunsch stellt sich die Frage: Kann ich mit meinem unregelmäßigen Zyklus schwanger werden? Darauf gibt es keine einfache Antwort. Bei leichten Zyklusschwankungen, die nicht auf Erkrankungen wie Endometriose beruhen, können die Chancen sehr gut stehen. Eine Herausforderung kann es sein, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, weil der Eisprung oft nicht so einfach zu erkennen ist.
Bei Zyklusschwankungen den Körper beobachten
Für Frauen mit einem unregelmäßigen Zyklus ist es besonders interessant, ihren Körper genau kennenzulernen und die Veränderungen während des Zyklus zu beobachten. Nicht selten zeigt sich nach dem Absetzen der Pille – welche dem Körper unter Umständen über Jahre einen Zyklus vorgegeben hat – ein unregelmäßiger Zyklus. In vielen Fällen kann sich dies aber mit etwas Zeit wieder einpendeln.
Tipp: Beobachten Sie Ihren Körper und nutzen Sie diese Chance, um ihn besser zu verstehen.
Beim unregelmäßigen Zyklus: Temperaturmethode zur Ermittlung des Eisprungs
Einen Zugang zum eigenen Zyklus kann die Temperaturmethode bieten. Dabei wird jeden Morgen mit einem auf zwei Nachkommastellen genauen Thermometer die Aufwachtemperatur gemessen.
In der ersten Zyklushälfte ist sie im Normalfall niedrig, steigt dann jedoch mit oder nach dem Eisprung um 0,2° C bis 0,3° C an. Sie bleibt dann erhöht, bis der Zyklus endet, und sinkt ab, wenn die Menstruation einsetzt.
Tipp: Frauen mit einem unregelmäßigen Zyklus können so erkennen, wann ihr Eisprung stattfindet. Ein Eisprungrechner liefert bei unregelmäßigem Zyklus weniger genaue Ergebnisse.
Zervixschleim-Beobachtung im unregelmäßigen Zyklus
Sehr aufschlussreich kann außerdem die Beobachtung des Zervixschleims sein. Dessen Zusammensetzung und Farbe verändert sich im Laufe des Zyklus. Außerhalb der fruchtbaren Tage ist der Zervixschleim trüb bis weißlich und dickflüssig. Zum Eisprung hin wird er immer dünnflüssiger, bis er am Eisprungtag eine klare, spinnbare Konsistenz erreicht. Er zieht dann Fäden, wenn Sie das Toilettenpapier zu und wieder aufklappen.
Unregelmäßiger Zyklus: Wann überfällig?
Die Beobachtung von Zervixschleim und Temperatur kann Ihnen Hinweise darauf geben, ob ein Eisprung stattgefunden hat. Tritt 14 bis 16 Tage nach dem vermuteten Eisprung keine Menstruation ein, so kann es sein, dass Sie überfällig sind – oder die Anzeichen falsch gedeutet haben. Ein Schwangerschaftstest ist in jedem Falle ratsam.
Achtung: Bei einem unregelmäßigen Zyklus kann eine hormonfreie Verhütung nicht nur auf Basis eines Eisprungrechners gemacht werden, da das in der Regel unzuverlässiger und riskanter im Hinblick auf eine ungewollte Schwangerschaft ist als in einem regelmäßigen Zyklus.
Unregelmäßiger Zyklus nach Geburt
Ein unregelmäßiger Zyklus nach der Geburt eines Kindes ist in der Regel ganz normal, insbesondere, wenn Sie stillen. Manche Frauen haben während des Stillens keinen Eisprung und damit auch keinen spürbaren Zyklus beziehungsweise keine Periode. Eine Verhütung, wie zum Beispiel mit Kondom, ist in jedem Fall ratsam, denn es lässt sich nicht vorhersagen, wann der Körper den Zyklus wieder aufnimmt. Sie können theoretisch schon vor der ersten Periode nach einer Geburt wieder schwanger werden.schon vor der ersten Periode nach einer Geburt wieder schwanger werden.
Unregelmäßiger Zyklus in den Wechseljahren
Wenn die Wechseljahre einsetzen, zeigt sich das oft zuerst an einem verlängerten und unregelmäßigen Zyklus. Das liegt in der Regel an den absinkenden Hormonspiegeln von Progesteron und Östrogen. Ab einem Alter von etwa 45 Jahren kann daher ein unregelmäßiger Zyklus mit ausbleibenden Blutungen, Schmierblutungen oder plötzlichen Blutungen normal sein.