4 Phasen der Wechseljahre
Die Wechseljahre, medizinisch „Klimakterium“, markieren das Ausklingen der fruchtbaren Lebensphase einer Frau. Während dieser Zeit stellt der Organismus die Produktion einiger Botenstoffe um. Durch die Gewichtungsverschiebung der Hormonpegel kommt es bisweilen zu Wechseljahresbeschwerden. Hier erfahren Sie, was Sie über die 4 Phasen der Wechseljahre wissen sollten.
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8.5.2025
Definition: 4 Phasen der Wechseljahre
Als Wechseljahre bezeichnet man den Lebenszeitraum vor und nach der Menopause, also der letzten Regelblutung einer Frau. Diese Episode lässt sich in die 4 Phasen der Wechseljahre untergliedern:
- Prämenopause
- Perimenopause
- Menopause
- Postmenopause
Wechseljahre: wann und wie lange?
Sowohl Beginn als auch Dauer der vier Phasen der Wechseljahre sind so individuell, dass sich dazu keine verbindlichen Richtwerte benennen lassen. Die Menopause selbst fällt im Durchschnitt zwischen den 51. und 53. Geburtstag. Manche Frauen erleben ihre letzte Regelblutung allerdings bereits deutlich früher oder später. Zwischen dem 60. und 65. Lebensjahr gehen die Wechseljahre in die nächste Phase, das Senium, über.
4 Phasen der Wechseljahre – Hormonumstellung
Der weibliche Zyklus, also das Heranreifen der Eizellen und die Steuerung des Eisprungs, wird von verschiedenen Hormonen beeinflusst, darunter Progesteron und die Gruppe der Östrogene, die in den Eierstöcken gebildet werden. Mit Einsetzen des Klimakteriums reduziert der Organismus die Ausschüttung von Östrogen, sodass die Fruchtbarkeit der Frau allmählich endet. Parallel dazu kann es während der vier Phasen der Wechseljahre zu typischen Beeinträchtigungen des Befindens kommen.
Bekommt jede Frau Wechseljahresbeschwerden?
Durch den sinkenden Östrogenspiegel ergeben sich Verschiebungen in Relation zu anderen Hormonen. Das beeinflusst organische Prozesse, die zwar nichts mit der Fortpflanzungsfähigkeit zu tun haben, aber dennoch Östrogen erfordern. Allerdings sind nicht alle Frauen gleichermaßen stark betroffen. Je ein Drittel der Frauen hat keine oder nur leicht ausgeprägte Wechseljahresbeschwerden.
4 Phasen der Wechseljahre: Ablauf & Symptome
Selbst wenn sich Zeitpunkt und Dauer nicht allgemeingültig voraussagen lassen, ist doch der Ablauf in den aufeinanderfolgenden vier Phasen der Wechseljahre immer ähnlich.
Prämenopause
Die erste der vier Phasen der Wechseljahre, die sogenannte Prämenopause, kann sich über mehrere Jahre hinziehen. In ihr leitet der Organismus die hormonelle Umstellung ein. Die Hormonproduktion der Eierstöcke nimmt ab. Erste Anzeichen sind leichte Unregelmäßigkeiten bei der Periode. Allerdings sind die Symptome meist noch so mild, dass sie mit dem prämenstruellen Syndrom verwechselt werden können. Typische Anzeichen sind:
- Stimmungsschwankungen
- Migräne und Kopfschmerzen
- Spannungsgefühle in den Brüsten
- Gewichtszunahme
Wichtig: Sollten Sie im Alter über 40 Jahren bislang eine beschwerdefreie Regelblutung erlebt haben und sich ganz plötzlich Beschwerden ausprägen, sollten Sie ärztlich abklären lassen, ob es sich bereits um die Wechseljahre oder doch eine Erkrankung handeln könnte.
Perimenopause
Die körperlich anstrengendste der vier Phasen der Wechseljahre stellt die Perimenopause dar, die zwei bis drei Jahre andauert. Für gewöhnlich zählt man mindestens das volle Jahr vor und nach der Menopause dazu. Die Aktivität der Eierstöcke nimmt stark ab, was zu einem stark veränderten Zyklus führt (7 bis 60 Tage Abweichung). Die entstehende Verknappung durch die Verringerung der Östrogenproduktion führt ebenfalls dazu, dass weitere Wechseljahresbeschwerden eintreten können.
- Hitzewallungen oder Nachtschweiß: Das sind die häufigsten Symptome für die Wechseljahre. Sie kommen dadurch zustande, dass die Hormonschwankungen die Temperaturregulierung des Körpers aus dem Takt bringen.
- Stimmungsschwankungen: Das Hormonchaos in den Wechseljahren ist dem der Pubertät gar nicht so unähnlich. Viele Frauen stellen in der Perimenopause fest, dass sie gereizt oder depressiv verstimmt sind oder zum Grübeln neigen.
- Kreislaufbeschwerden und Herzrasen: Die Durchblutung kann bei einem herabgesetzten Östrogenspiegel ebenfalls beeinträchtigt sein, da das Hormon eine gefäßerweiternde Wirkung hat.
- Schwindel, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen: Eine durch Östrogenmangel verschlechterte Durchblutung kann ebenso zulasten der Versorgung des Gehirns und damit dessen Leistungsfähigkeit gehen.
Menopause
Die Menopause hat unter den vier Phasen der Wechseljahre eine Sonderstellung: Das Ereignis der letzten Regelblutung ist, wie oben erläutert, in die Perimenopause eingebettet. Wenn Sie nicht ohnehin einen Regelkalender führen, sollten Sie damit beginnen, sobald Unregelmäßigkeiten einsetzen. So können Sie im Nachgang rechnerisch Beginn und Ende der Perimenopause festhalten.
Vorsicht: Solange Sie noch Regelblutungen haben, wenn auch unregelmäßig, ist eine Schwangerschaft möglich. Achten Sie weiterhin auf entsprechende Verhütung. Erst wenn Sie nach der Menopause mindestens ein Jahr lang keine Periode hatten, können Sie darauf verzichten.
Postmenopause
In der letzten der vier Phasen der Wechseljahre klingen die Symptome des Klimakteriums wie Hitzewallungen und Migräne ab. Der Hormonhaushalt hat sich dann auf den neuen Level und den Östrogenmangel eingestellt. Der niedrige Östrogenspiegel sorgt allerdings für neue körperliche Herausforderungen, etwa die Schwächung der Knochensubstanz. Viele Frauen bemerken auch, dass das Haar dünner und die Haut faltiger werden. Mit geeigneten Beauty-Produkten, etwa Anti-Aging-Gesichtspflege, und einer gesunden Ernährung lässt sich diesen Erscheinungen gegensteuern.
Wechseljahre: Beschwerden mildern
Längst nicht jede Frau leidet während der 4 Phasen der Wechseljahre unter starken Beeinträchtigungen. Vielleicht gehören auch Sie zu denjenigen, die abgesehen von der ausbleibenden Periode kaum etwas von den körperlichen Veränderungen bemerken. Lassen Sie unklare Beschwerden ärztlich abklären, denn hinter augenscheinlichen Wechseljahresbeschwerden könnten sich auch zuvor unentdeckte Erkrankungen verbergen. Bei leichten Beschwerden können Sie Folgendes ausprobieren:
- Hitzewallungen: Atmungsaktive Bekleidung macht die Hitzewallung erträglicher und morgendliche Wechselduschen können sie reduzieren. Tees aus Heilpflanzen wie Rotklee, Mönchspfeffer, Schafgarbe und Traubensilberkerze versprechen ebenfalls Linderung.
- Schlafstörungen: Traditionelle Mittel wie Baldrian oder medizinische Melatoninpräparate können das Ein- und Durchschlafen verbessern.
- Stimmungsschwankungen und Gereiztheit: Pflanzliche Präparate mit Johanniskraut können zur Stimmungsaufhellung beitragen. Baldrian, Passionsblume oder Hopfen können beruhigend wirken. Viel Aufenthalt unter freiem Himmel, zum Beispiel beim Sport, ist außerdem gut für den Vitamin-D-Spiegel.
- Knochen stärken: Nach den Wechseljahren benötigt das Skelett eine ausreichende Versorgung mit Mineralien wie Kalzium. Auch eine proteinreiche Ernährung unterstützt die Gesundheit der Knochensubstanz.
- Scheidentrockenheit: Da Östrogen zur Durchblutung und Feuchtigkeit der Schleimhäute beiträgt, kann es zu Trockenheit der Vagina kommen. Wenn Sie das als unangenehm empfinden, verwenden Sie ein Gleitmittel.
- Hormonersatztherapie: Bei sehr starken Beschwerden können Sie sich ärztlich über Möglichkeiten, Nutzen und Nebenwirkungen einer Therapie mit Hormongaben informieren lassen.
Mit einem gesunden Lebensstil und einer positiven Einstellung bringen Sie die vier Phasen der Wechseljahre gut hinter sich. Freuen Sie sich auf eine entspannte Zeit ohne Periodenstress.
Quellen: Berufsverband der Frauenärzte, IQWiG, NDR