Klimakterium – der Unterschied zur Menopause
Klimakterium, Menopause, Wechseljahre: Während der Lektüre Frauengesundheitsthemen oder im Gespräch mit Ihrer Frauenärztin sind Ihnen diese Begriffe sicherlich schon begegnet. Sie beschreiben jene Lebensphase, in der die Fruchtbarkeit endet und sich gravierende körperliche Veränderungen vollziehen. Aber was genau geschieht während der Wechseljahre und warum? Erfahren Sie hier, was das Klimakterium ist, was dabei im Organismus abläuft, welche Beschwerden sich ergeben – und wie Sie mit den Veränderungen umgehen können.
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8.5.2025
Klimakterium: Bedeutung
Zunächst: Was ist die Bedeutung des Klimakteriums? Der Begriff bezeichnet medizinisch jene Zeit, in der sich die Fortpflanzungsfähigkeit einer Frau dem Ende zuneigt. Vielleicht ist Ihnen der Ausdruck „Wechseljahre“ vertrauter. Aber was bedeutet Klimakterium übersetzt? Das Fremdwort leitet sich vom griechischen Begriff „klimaktér“ (Leitersprosse) ab. Bildlich vorgestellt, ähnelt das Durchlaufen der Wechseljahre dem Erklimmen einer Leiter. Tatsächlich lautet ein veralteter Ausdruck für diese Lebensphase der Frau „Stufenjahre“.
Unterschied Klimakterium und Menopause
Menopause und Wechseljahre – der Unterschied ist schnell erklärt. Zwar werden „Klimakterium“ (beziehungsweise Wechseljahre) und „Menopause“ manchmal – und fälschlicherweise – als Synonyme verwendet. Tatsächlich ist die „Menopause“ jedoch nur ein einzelnes Ereignis innerhalb der Wechseljahre, nämlich die letzte Monatsblutung. Der Fachbegriff Menopause ist vom griechischen „men“ (Monat) und „pausis“ (Ende) abgeleitet.
Wann ist die Menopause?
Wann die letzte Monatsblutung stattfindet, lässt sich nicht voraussagen. Laut Definition findet in den zwölf Monaten nach der Menopause keine Monatsblutung mehr statt. Da die Periode in den Wechseljahren jedoch zunehmend unregelmäßiger wird, identifizieren Sie den tatsächlichen Zeitpunkt Ihrer Menopause mit Gewissheit erst nachträglich mit einem Jahr Versatz.
Wie lange dauert das Klimakterium?
Die Dauer der Wechseljahre ist bei jeder Frau unterschiedlich, sodass keine konkrete Aussage, sondern nur eine grobe zeitliche Einordnung möglich ist. Die Frage „Klimakterium – wie lange dauert das?“ lässt sich nur annäherungsweise beantworten. Die Wechseljahre setzen um das 48. Lebensjahr herum ein, die Menopause erfolgt durchschnittlich im Alter von 51 Jahren. Im Mittel dauern die Wechseljahre also etwa vier Jahre an. Es gibt jedoch einen großen zeitlichen Spielraum für den Abstand vom Beginn des Klimakteriums bis zur Menopause.
Phasen der Wechseljahre
Das Klimakterium setzt zwar von Frau zu Frau zu einem anderen Zeitpunkt ein, verläuft aber stets in den 4 Phasen der Wechseljahre. Deren Beginn und Dauer kann im Einzelnen stark variieren, aber die Reihenfolge ist immer gleich und mit organischen Umstellungen und Effekten verbunden.
- Prämenopause: Damit ist die „fruchtbare“ Zeit der Frau bis zum Einsetzen der Wechseljahre gemeint.
- Perimenopause: Darunter versteht man die eigentlichen Wechseljahre.
- Menopause: Das ist das „Schlüsselereignis“ der letzten Menstruation.
- Postmenopause: Der Körper braucht nach der letzten Blutung noch etwa zwei bis fünf Jahre, bis der Hormonhaushalt sich wieder normalisiert.
Wechseljahre und Organismus
Was genau geschieht jedoch während des Klimakteriums? Es ist bereits mehrfach das Stichwort „Hormone“ gefallen. Während der Wechseljahre reduziert der Körper die Produktion des Schwangerschaftshormons Progesteron und die von Östrogen (eine Gruppe von Sexualhormonen).
Der Progesteronspiegel sinkt schneller ab als der Östrogenspiegel. Da die genannten Hormone eine wichtige Rolle für verschiedene Körperfunktionen erfüllen, kommt es zu verschiedenen Effekten, den Symptomen der Wechseljahre.
Klimakterium: Symptome
In der Zeit vor der Menopause gerät der Zyklus aus dem Takt. Typischerweise verkürzen sich anfangs die Spannen zwischen zwei Blutungen, es kann verstärkt zu Zwischenblutungen kommen. Später werden die Abstände zwischen den Blutungen länger, dafür kann die Menstruation heftiger ausfallen und länger andauern. Die Hormonturbulenzen bedeuten für den Körper eine ähnliche Belastung wie während der Pubertät, allerdings unterscheiden sich die Auswirkungen.
Typische klimakterische Beschwerden
In den Wechseljahren kann es zu einer Reihe von Beeinträchtigungen kommen, da durch die hormonellen Veränderungen der regulierende Einfluss auf manche Körperfunktionen gestört ist. Die Medizin fasst diese Auswirkungen unter dem Sammelbegriff „klimakterisches Syndrom“ zusammen. Allerdings belasten die Wechseljahresbeschwerden nicht jede Frau gleich stark: Manche Frauen verspüren gar keine oder nur leichte bis mäßige Symptome. Typisch sind:
- Hitzewallungen: „Hitzewellen“ unterschiedlicher Intensität und Dauer können zu plötzlichen Schweißausbrüchen führen, auch nachts (Nachtschweiß). Durch die Hormonschwankungen kommt es zu einer Störung der Temperaturregulation des Körpers. Hitzewallungen sind eine der am häufigsten vorkommenden klimakterischen Beschwerden.
- Scheidentrockenheit: Östrogen ist an der Regelung der Durchblutung und Feuchtigkeit der Scheide beteiligt. Ein sinkender Östrogenspiegel begünstigt Scheidentrockenheit. Das führt zu größerer Anfälligkeit für Infektionen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Ein Gleitgel kann Linderung verschaffen.
- Stimmungsschwankungen: Ähnlich wie in der Pubertät sorgen die hormonellen Umstellungen häufig für Gefühlschaos. Gereiztheit bis hin zum Wutanfall, Nachdenklichkeit, Verletzlichkeit, Grübeln und depressive Verstimmungen sind möglich.
- Blasenschwäche: Auch Probleme mit Blase und Harnwegen sind weit verbreitet und hängen mit dem Östrogenspiegel zusammen. Durch den veränderten pH-Wert der Schleimhäute steigt die Infektionsanfälligkeit; bei schwacher Beckenbodenmuskulatur kann Inkontinenz hinzukommen. Tipp: Einlagen für Blasenschwäche sorgen für Sicherheit.
- Osteoporose: Die Abnahme von Knochenmasse und Dichte geht mit dem verminderten Schutz der Knochen durch weniger Östrogen einher. Die Knochenschwächung kann sich, begünstigt durch einen Mangel an Kalzium, auch auf Gebiss und Zähne auswirken.
- Gelenk- und Muskelschmerzen: Östrogenmangel kommt als Ursache infrage. Sie sollten aber unbedingt ärztlich abklären, ob „nur“ Gelenkschmerzen aufgrund der Wechseljahre oder möglicherweise Entzündungen oder anderweitige Krankheiten vorliegen.
- Schlafstörungen: Bei Ein- und Durchschlafschwierigkeiten kann der sinkende Progesteronspiegel eine Rolle spielen. Die Hormonschwankungen bringen den Schlaf-Wach-Rhythmus aus dem Takt.
Wellness und Gesundheit im Klimakterium
Wenn die Wechseljahre für Sie eine starke Belastung darstellen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten, dem gegenzusteuern.
- Ausgewogene Ernährung und Bewegung: Um Gewichtszunahme in den Wechseljahren zu vermeiden, achten Sie auf leichte, gesunde Kost und bleiben Sie in Bewegung.
- Pflanzliche Mittel: Schonende Unterstützung bei Schlafbeschwerden können Tees oder Präparate mit Baldrian, Melisse oder Hopfen bieten. Traubensilberkerze kann (aufgrund östrogenähnlicher Inhaltsstoffe) regulierend wirken. Achtung: Auch pflanzliche Mittel sollten nicht ohne ärztliche Absprache eingenommen werden.
- Bekleidung: Überraschend simpel und effektiv ist bei Hitzewallungen der Zwiebel-Look. So können Sie bei Bedarf schichtweise Kleidung ablegen und sich so Kühlung verschaffen. Ein Fächer in der Handtasche ist ein nützliches Accessoire.
- Hormontherapie: Bei starken Beschwerden im Genitalbereich wie Scheidentrockenheit kann eventuell eine zeitlich begrenzte medikamentöse Behandlung zweckmäßig sein. Lassen Sie sich jedoch ausführlich medizinisch beraten.
Wechseljahre: Fazit
Das Klimakterium ist eine natürliche Phase im Leben einer Frau, die Sie vor Herausforderungen stellt. Gut vorbereitet und mit einer positiven Einstellung meistern Sie die Wechseljahre ganz entspannt.