Wechseljahre: Symptome und Beschwerden
Irgendwann zwischen Mitte 40 und Mitte 50 ist es so weit: Die sogenannten Wechseljahre setzen ein. Die Monatsblutung bleibt aus und die Fruchtbarkeit der Frau endet. Diese Lebensphase geht meist mit Symptomen und leider auch mit Beschwerden einher. Erfahren Sie hier, welche Wechseljahre-Symptome auf Sie zukommen können und wie Sie damit umgehen.

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8.5.2025

Beginn der Wechseljahre – erste Anzeichen
Einmal vorab: Die Wechseljahre sind nicht grundsätzlich eine Zeit des Leidens. Nur etwa ein Drittel der Frauen ist von starken Beschwerden betroffen. Ein weiteres Drittel hat leichte Symptome und das letzte Drittel bemerkt die eigene Menopause kaum. Im Durchschnitt haben Frauen ihre letzte Regelblutung mit 51 Jahren. Die ersten Anzeichen können aber schon ein paar Jahre davor auftauchen. Zu ihnen gehören folgende Veränderungen oder Beschwerden:
- Unregelmäßige Periode: Kürzer, länger, stärker, schwächer – alles ist möglich. Immer öfter bleibt die Blutung auch ganz aus.
- Hitzewallungen: Plötzlich aufsteigende Hitze ist eines der zuverlässigsten Anzeichen dafür, dass Sie sich in den Wechseljahren befinden. Die genaue Ursache für die lästigen Hitzewallungen ist noch immer nicht geklärt.
- Nachtschweiß: Nächtliche Hitzewallungen führen dazu, dass Frauen in den Wechseljahren schweißgebadet aufwachen.
- Scheidentrockenheit: Die verminderte Produktion des Hormons Östrogen führt dazu, dass die Schleimhaut im Genitalbereich trockener und dünner wird.
- Stimmungsschwankungen: Seelische Auf und Abs sind den meisten Frauen aus dem Zyklus bekannt. Während der Menopause leiden viele unter ähnlichen Stimmungsschwankungen.
Es gibt noch weitere körperliche und seelische Beschwerden, die den Wechseljahren zugeschrieben werden. Oftmals handelt es sich aber um Symptome oder Erkrankungen, die mit dem Alter zunehmen – sowohl bei Frauen als auch bei Männern.
Typische Wechselbeschwerden & Abhilfe dafür
Jede Frau erlebt die Wechseljahre anders. Einen großen Einfluss auf mögliche Beschwerden haben der gesundheitliche Zustand und die seelische Verfassung: Eine gesunde Ernährung, viel Bewegung, ein erfülltes Sozialleben und berufliche Erfolge tragen dazu bei, mögliche Wechseljahre-Symptome zu lindern. Doch auch mit Hausmitteln und cleveren Tricks können Sie die häufigsten Beschwerden abmildern oder umgehen.
Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche
Sie kommen nachts oder am Tag völlig unverhofft und lassen die Betroffene nicht selten schweißgebadet und mit rotem Gesicht zurück – die berüchtigten Hitzewallungen. Begleitet werden sie oft von Schwindel oder Herzklopfen. Beugen Sie den Schweißausbrüchen vor – mit atmungsaktiver Unter- und Bettwäsche und Kleidung im Zwiebellook. Wenn Ihnen die Schweißperlen dann doch über die Stirn laufen, können kaltes Wasser auf den Innenseiten der Handgelenke oder ein Fächer schnelle Abhilfe schaffen. In schlimmen Fällen hilft eine Hormonersatztherapie. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin beraten.
Trockenheit im Genitalbereich
Sind Scheide und Vagina zu trocken, kann das zu Juckreiz und Brennen führen. Obwohl die Feuchte der sexuellen Erregung auch während und nach der Menopause erhalten bleibt, kann es beim Sex zu Reizungen kommen. Gleitgels und spezielle Vaginalcremes lindern Beschwerden wie Brennen oder Juckreiz zuverlässig und beugen ihnen vor.
Zyklusstörungen
Die Periode setzt viel früher ein, als Sie erwartet haben, oder lässt tagelang auf sich warten? Das macht nervös. Doch bleiben Sie gelassen und sorgen Sie vor: Packen Sie Binden, Tampons oder die Menstruationstasse in Ihre Handtasche, sodass Ihre Tage Sie nicht unvorbereitet erwischen. Die Funktion der Eierstöcke nimmt im Zuge der Menopause ab. So sind Unregelmäßigkeiten nicht ungewöhnlich. Hat Ihre Regelblutung zwölf Monate lang ausgesetzt, befinden Sie sich in der sogenannten Postmenopause, einer der vier Phasen der Wechseljahre.
Blasenschwäche und -infektionen
Harninkontinenz ist nicht unbedingt ein Symptom der Wechseljahre, sondern hängt mit der Absenkung von Gebärmutter und Blase infolge des Alters und von Geburten zusammen. Gegen Harninkontinenz hilft ein effektives Beckenbodentraining, wie es nach der Entbindung empfohlen wird. Allerdings werden die Schleimhäute der Harnwege und Blase aufgrund der Hormon-Umstellung dünner, sodass Blasen- und Harnwegsinfektionen vermehrt auftreten können.
Schlafstörungen
Sie wachen mitten in der Nacht auf und liegen wach oder können erst gar nicht einschlafen? Das kann, muss aber nicht mit den Wechseljahren zu tun haben. Je älter man wird, desto häufiger treten Schlafstörungen auf. Achten Sie auf einen regelmäßigen Schlafrhythmus, meiden Sie Alkohol vor dem Schlafengehen und sorgen Sie für ausreichend Bewegung an der frischen Luft. Auch Heilkräuter wie Baldrian, Melisse, Hopfen oder Lavendel können Sie beim Ein- und Durchschlafen unterstützen, indem ihnen eine beruhigende Wirkung zugeschrieben wird. Auch Melatonin (z. B. in Kapselform) trägt dazu bei, die Einschlafzeit zu verkürzen.
Stimmungsschwankungen
Abgeschlagenheit, Unruhe, Wut, Frust – die Tatsache, dass ein Lebensanschnitt zu Ende geht und ein neuer beginnt, löst bei vielen Frauen diffuse Ängste aus. Sie fühlen sich niedergeschlagen, nicht mehr attraktiv oder sogar nutzlos. Haben Sie das Gefühl, nicht allein aus diesem Stimmungstief herauszukommen, sollten Sie sich schnell professionelle psychologische Hilfe holen. Oft hilft aber schon ein Austausch mit Freundinnen, ein neues Hobby oder eine lang erträumte Reise, um Sie von düsteren Gedanken zu befreien.
Wechseljahre-Symptome – wie lange?
Die Beschwerden der Wechseljahre können mehrere Jahre vor der eigentlichen Menopause – der letzten Blutung – einsetzen und noch ein bis zwei Jahre danach anhalten. Insgesamt dauern die Wechseljahre durchschnittlich fünf bis acht Jahre. Ist Ihre Blutung für zwölf Monate ausgeblieben, befinden Sie sich in der Postmenopause und die Wechseljahre-Symptome nehmen langsam, aber sicher ab.
Wechseljahre: Symptome, aber auch Vorteile
Warum über die Menopause und Wechseljahresbeschwerden öffentlich immer noch – wenn überhaupt – sehr verhalten gesprochen wird, bleibt ein Rätsel. Fest steht: Das sogenannte Klimakterium ist eine natürliche Lebensphase im Leben der Frau, die einschneidende Veränderungen nach sich zieht. Diese gehen meist mit den bekannten Symptomen wie Hitzewallungen, Ausbleiben der Periode und Veränderungen der Haut und Schleimhäute einher. Das ist für viele gewöhnungsbedürftig, hat aber durchaus auch positive Seiten: PMS und Menstruationsbeschwerden gehören der Vergangenheit an. Sie können Ihre Sexualität genießen, ohne einen Gedanken an Pille, Spirale oder Kondom zu verschwenden.