Zahnstein: So beugen Sie vor
Zahnstein ist hartnäckig und sollte entfernt werden. So entsteht er und das können Sie tun, um ihm vorzubeugen.

dm drogerie markt
Lesedauer 5 Min.
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5.8.2025

Zahnstein vs. Zahnbelag – was ist das?
Zahnstein ist eine feste Auflagerung auf dem Zahn, die sich weder durch Zähneputzen oder Spülen entfernen lässt. Zahnstein ist „verkalkter“ bzw. mineralisierter Zahnbelag, der entsteht, wenn sich anorganische Verbindungen aus Kalzium und Phosphat aus dem Speichel in den Zahnbelag (Plaque) einlagern. Zahnbelag und Zahnstein entstehen meist an den Stellen, die nicht regelmäßig und ausreichend gereinigt werden. Zahnstein kann in unterschiedlicher Färbung auftreten, von weiß und gelb über braun bis hin zu schwarz. Zahnstein kann zu einer Entzündung des Zahnfleisches und in weiterer Folge zu einer Parodontitis führen, weshalb ein Entfernen durch den Zahnarzt ratsam ist.
Phasen der Zahnsteinbildung
Zahnstein kann nicht nur durch mangelnde Mundhygiene entstehen, sondern auch z. B. durch eine Fehlstellung der Zähne. Sofern es Stellen gibt, die mit der Zahnbürste schwer erreichbar sind, bietet sich dort ein idealer Nährboden für Bakterien, was wiederum zu Zahnbelag und Zahnstein führen kann.
Phase 1: Bildung einer Eiweißschicht, des sog. Schmelzoberhäutchens
Die Eiweißschicht, hauptsächlich bestehend aus Speicheleiweiß, bildet sich auf natürliche Weise direkt nach dem Zähneputzen – denn dieses Eiweiß ist in unserem Speichel enthalten. Diese Schicht ist generell bakterienfrei. Das Schmelzoberhäutchen selbst und wenige Bakterien auf ihm sind ungefährlich und durchaus natürlich.
Phase 2: Anlagerung von Mikroorganismen und Entstehung des Biofilms
Auf der Eiweißschicht können sich leicht Bakterien ansammeln, die jedoch durch gutes Putzen entfernt werden können. Wird nicht gut genug geputzt, vermehren sich diese Bakterien, vor allem durch Zuckerzufuhr. Es entsteht ein Biofilm. Wenn dieser Film aus Bakterien dichter und dicker wird, bildet sich Zahnbelag, sogenannte Plaque. Auch Zahnbelag lässt sich noch gut durch gründliches Putzen entfernen. Wer auch jetzt nicht ausreichend putzt, fördert Phase 3.
Phase 3: Verschmelzung der Bakterienkolonien
Ist der Zahnbelag ausgereift und wird nicht entfernt, verschmelzen die Bakterienkolonien miteinander und nehmen zunehmend die Zahnoberfläche ein.
Phase 4: Bildung von Zahnstein
Im Speichel sind nicht nur Eiweiße, sondern auch Enzyme und Mineralstoffe enthalten, u. a. Kalziumphosphat, welches die Verfestigung des Zahnbelags fördert, indem er diesen mineralisiert. Wozu gibt es diese Funktion eigentlich? Die Substanz bzw. der Prozess soll eigentlich der Erhaltung und Verfestigung des natürlichen Zahnschmelzes dienen.
HINWEIS: Dieser Reifeprozess dauert gewöhnlich ein bis zwei Wochen, jedoch können erste Verhärtungen, je nach Veranlagung, bereits nach ein bis zwei Tagen entstehen – ein tägliches und mehrfaches Zähneputzen ist also wichtig, um Zahnstein vorzubeugen!
Zahnstein entfernen: Warum ist das so wichtig?
Zahnstein lässt sich in der Regel nicht selbst entfernen, das muss von einem Zahnarzt vorgenommen werden. Mit speziellen Geräten kann dieser die Verkalkung von den Zahnoberflächen ablösen. Zahnstein sollte unbedingt entfernt werden. Harte Ablagerungen begünstigen auch eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis), welche dazu führen kann, dass sich Zahnstein unterhalb des Zahnhalses, also am vom Zahnfleisch bedeckten Zahn bildet (Parodontitis). Hat man erst eine Parodontitis, also eine Erkrankung des gesamten Zahnhalteapparates, kann dies sogar zu Zahnverlust führen.
Vorbeugung Zahnstein
Um Zahnstein zu vermeiden, sollten Sie täglich zwei- bis dreimal gründlich die Zähne mit einer Zahnpasta putzen und auch Ihre Zahnzwischenräume mit Zahnseide reinigen. Die Wahl einer geeigneten Zahnbürste ist für eine gute Mundhygiene wichtig: Verwenden Sie am besten mittelharte oder harte Borsten, um den Zahnbelag gründlich zu entfernen. Wer mit einer Handzahnbürste nicht gut zurechtkommt, kann auch elektrische Zahnbürsten in Erwägung ziehen. Zahnärzte empfehlen zudem, ein- bis zweimal pro Jahr eine professionelle Zahnreinigung vornehmen zu lassen.
Hausmittel gegen Zahnbelag
Solange die Zahnbelege noch nicht verfestigt sind, können auch Hausmittel Abhilfe schaffen:
- Öle: Teebaumöl, Kokos- und Olivenöl können weichen Zahnbelag entfernen. Hierfür werden ein bis zwei Tropfen Teebaumöl und Wasser als Spülung verwendet, während Kokos- und Olivenöl pur verwendet werden. Öle oder Ölgemische werden als Mundspülung angewandt, indem man sie einige Minuten lang durch die Zähne zieht und anschließend ausspuckt.
- Sesamkörner: Langsames Kauen von Sesamkörnern kann als Zahnpeeling dienen und weichen Zahnbelag entfernen. Sobald Speichel und die zerkauten Sesamkörner eine Masse ergeben, wird diese dann auf den Zähnen hin- und hergeschoben.
- Myrrhentinktur: kann bei Zahnfleischentzündungen helfen und Zahnstein vorbeugen.
Auf ein ausgiebiges Putzen und regelmäßige Zahnarztuntersuchungen sollten Sie dennoch nicht verzichten.
HINWEIS: Von einer eigenmächtigen Entfernung von Zahnstein ist abzuraten. Ist aus einem Zahnbelag bereits ein fester Zahnstein geworden, suchen Sie lieber einen Zahnarzt auf.