Gesund im Mund: Tipps für die richtige Zahnpflege-Routine
Gesunde und schöne Zähne gehören zu einem gepflegten Äußeren. Doch wie sieht eine optimale Zahnpflege-Routine aus? Warum Zähneputzen allein nicht reicht, was Zahnseide und Mundspülung damit zu tun haben, welche Zahnputztechniken es überhaupt gibt und worauf Sie unbedingt achten sollten – all das erfahren Sie hier.

dm drogerie markt
Lesedauer 11 Min.
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29.8.2024

Warum ist die richtige Zahlpflege-Routine so wichtig?
Beim Essen und Trinken werden unsere Zähne täglich strapaziert. Hier schnell mal etwas Zitronensaft im Mineralwasser, da mal ein Eis oder ein süßes Bonbon und dann der Essig im Salatdressing… Da muss unser Zahnschmelz so einiges mitmachen und auch in den Zahnzwischenräumen finden Bakterien so einige Essensreste, die ihnen als Nährboden dienen. Und dann das Zähneputzen: Im Stress nur schnell mit der Zahnbürste über die Zähne gehen oder das Zähneputzen nach einem langen Abend auch mal ausfallen lassen? Bitte nicht! Richtiges Zähneputzen und eine gute Zahnpflege-Routine sind daher ein Muss – und das (mindestens zweimal) täglich. Denn wer seine Zahnpflege nicht so genau nimmt, riskiert teils gefährliche Folgen für Zähne, Zahnfleisch und die ganzheitliche Gesundheit:
- Zahnbelag und -verfärbungen
- Mundgeruch
- Karies und dadurch möglicherweise Löcher in den Zähnen, Wurzelentzündungen und Zahnverlust
- Zahnfleischentzündungen inklusive Schwellungen, Blutungen und Schmerzen
- Parodontose
- durch Zahnprobleme bedingte negative Folgen für die gesamte Gesundheit
Denn: Gesund beginnt im Mund!
Die richtige Zahnpflege-Routine im Überblick
Zähneputzen alleine reicht aber für die richtige Mundhygiene natürlich nicht aus. Auf die folgenden Maßnahmen sollten Sie unbedingt achten, um eine gesunde Mundflora herzustellen und somit die Gesundheit Ihrer Zähne und Ihres Zahnfleisches zu erhalten:
mindestens 2x täglich Zähne putzen
Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalzahnbürste reinigen
Zunge reinigen
Mundspülung verwenden
Fluoride anwenden
professionelle Zahnreinigung
Das richtige Zahnpflege-Werkzeug
Zunächst sollten Sie sichergehen, dass Sie für Ihre tägliche Zahnpflege- Routine das richtige Werkzeug zu Hause haben. Hier finden Sie einige Tipps zur richtigen Wahl:
Zahnbürste
Die richtige Zahnbürste zu verwenden, ist das A und O in Sachen Zahnpflege-Routine. Dabei ist es eigentlich nicht ausschlaggebend, ob eine Handzahnbüste, eine elektrische oder eine mit Ultraschall zum Einsatz kommt, solange Sie sie mindestens zweimal täglich verwenden. Tipp: Achten Sie unbedingt darauf, bei empfindlichem Zahnfleisch eine Zahnbürste mit weicheren Borsten zu kaufen.
Um auch bei Ihrer Zahnbürste für Hygiene zu sorgen, sollten Sie Folgendes beachten:
- nach dem Zähneputzen mit klarem Wasser abspülen
- zum Trocknen in den Zahnputzbecher oder auf die Station stecken
- spätestens nach 8 Wochen auswechseln, bzw. früher, wenn die Borsten verbogen und abgenutzt sind
- nach Erkältung, Grippe o. Ä. sofort austauschen
Wie man richtig Zähne putzt, erklären wir Ihnen weiter unten.
Zahnpasta
Bei der richtigen Wahl der Zahnpasta sollte es natürlich nicht nur um den guten Geschmack gehen. Zahnpasten enthalten Putzkörper und Tenside, die dafür sorgen, dass das Reinigungsergebnis noch verbessert wird. Außerdem sind in den meisten Pasten auch Fluoride enthalten. Diese sind in Bezug auf die Vorbeugung von Karies eine der wirksamsten Mittel. Zudem gibt es heutzutage spezielle Zahnpasten für verschiedene Bedürfnisse, nämlich gegen empfindliche Zähne, bei Zahnfleischproblemen, säurebedingtem Schmelzabbau oder gegen Verfärbungen.
Interdentalbürsten
Da wo die Zahnbürste nicht hinkommt, eignet sich eine Interdentalbürste. Mit diesen Mini-Bürstchen lassen sich die Zahnzwischenräume ganz einfach von Plaque befreien. Sie sind in verschiedenen Größen erhältlich, sodass Sie je nach Größe ihrer Zwischenräume die passende Interdentalbürste kaufen können. Diese sollten Sie einmal täglich verwenden und unbedingt alle zwei Wochen austauschen.
Zahnseide
Bei engeren Zahnzwischenräumen sind Interdentalbürsten ungeeignet. Hier sollten Sie Zahnseide verwenden. Diese gibt es ungewachst (besonders gründlicher Reinigungseffekt, da sie bei der Anwendung auffasert) und gewachst (mehr Gleitfähigkeit durch den dünnen Wachsfilm). Als Alternative gibt es auch Zahnseide-Sticks. Verwenden Sie auch die Zahnseide einmal täglich. Wie genau? Das zeigen wir Ihnen weiter unten.
Mundspülung
Auch wenn Ihr Atem nach der Verwendung von Mundspülung wunderbar riecht, ersetzt sie die Arbeit der Zahn- und Interdentalbürste natürlich nicht. Doch Sie ergänzt Ihre tägliche Zahnpflege-Routine optimal. Wichtig ist dabei zu beachten, dass sie keinen Alkohol enthält und täglich verwendet werden kann. Kosmetische Mundspülungen dienen beispielsweiser der Kariesprophylaxe, pflegen das Zahnfleisch oder verbessern den Atem. Gerade bei Zahnfleischproblemen sind medizinische Mundspülungen sehr hilfreich, denn sie enthalten eine höhere Konzentration des Antiseptikums Chlorhexidin. Diese sind jedoch apothekenpflichtig.
Zungenreiniger
Bei der täglichen Zahnpflege-Routine sollte auch Ihre Zunge gereinigt werden. Dafür eignen sich spezielle Zungenbürsten oder Zungenschaber. Manche Zahnbürsten haben auf ihrer Rückseite auch kleine Lamellen, die für die Zungenreinigung verwendet werden können. Achten Sie unbedingt darauf, das hintere Drittel Ihrer Zunge gut zu putzen, da sich dort die meisten Bakterien befinden.
Wie geht Zähneputzen richtig?
Beim Zähneputzen kommt es vor allem auf die richtige Technik an. Denn auch wenn es zur täglichen Pflege gehört, passieren oft Fehler. Wir zeigen Ihnen, was Sie vermeiden, worauf Sie achten und welche Zahnputztechniken Sie anwenden sollten.
Grundsätzlich gilt:
- So geht es NICHT: Zähneputzen benötigt Zeit. Mit schnellem Putzen entfernen Sie Plaque höchstens oberflächlich, aber nicht an den schwerer zugänglichen Stellen – z. B. die hinteren Backenzähne oder die Innenseiten. Außerdem sollten Sie nicht zu sehr aufdrücken und auch keine zu harten Borsten verwenden. Denn das kann den Zahnschmelz beschädigen und diesen über die Jahre ganz wegreiben und außerdem das Zahnfleisch nach oben schieben und somit die Zahnhälse freilegen. Harte Borsten eignen sich überdies nicht dafür, die kleine Furche zwischen Zahn und Zahnfleisch zu säubern.
- Putzen Sie Ihre Zähne also immer gründlich und sanft, mit ausreichend Zeit und ohne großen Druck. Drei Minuten sollte jeder Putzvorgang dauern.
- Zweimal täglich sollten Sie Ihre Zähne mindestens putzen. Am besten NACH dem Frühstück und dem Abendessen. Sollten Sie etwas Säurehaltiges gegessen haben, warten Sie am besten mindestens eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen.
- Elektrische oder Handzahnbürste? Das spielt eigentlich keine Rolle. Sie sollten aber darauf achten, dass die Borsten abgerundet und nicht zu hart sind. Außerdem sollte die Zahnbürste bzw. der Aufsatz regelmäßig alle sechs bis acht Wochen ausgetauscht werden bzw. früher, wenn die Borsten bereits abstehen oder Sie krank waren.
Doch welche Technik eignet sich nun zum Zähneputzen? Hier stellen wir Ihnen verschiedene vor:
- KAI Plus: Diese Technik eignet sich vor allem zur Zahnpflege-Routine bei Kindern. Das „K“ steht für Kauflächen: Die Zahnbürste fährt auf diesen hin und her, auf jeder Seite sowie oben und unten. „A“ steht für Außenflächen: Dafür beißt das Kind zusammen und malt Kreise auf die Außenflächen der Zähne. „I“ steht also für Innenflächen: Dabei ist es wichtig, die Zahnbürste beim Zahnfleisch anzusetzen und sie dann Richtung Zahnende zu wischen. Das Plus steht für das Extra-Nachputzen der Eltern.
- Stillman-Technik: Diese eignet sich für Menschen mit gesundem Zahnfleisch, aber besonders für Menschen mit empfindlichen Zahnhälsen bzw. Zahnfleischrückgang oder nach Zahnoperationen, da sie sehr schonend ist. Sie wird auch „Auswisch-Technik“ genannt: Man setzt die Borsten schräg, also im 45°-Winkel, auf dem Zahnfleisch an. Dann wischt man in einer Drehbewegung von Rot nach Weiß, also vom Zahnfleisch zum Zahn, erst die Außen-, dann die Innenflächen, anschließend die Kauflächen in kurzen Bewegungen hin und her.
- Bass-Technik: Sie eignet sich für Menschen sowohl mit gesundem als auch entzündetem Zahnfleisch und freiliegenden Zahnhälsen. Diese wird auch Rütteltechnik genannt und ist eigentlich die gängigste Methode, vor allem wenn Sie eine Handzahnbürste verwenden. Legen Sie auch hier wieder die Zahnbürste im 45°-Winkel am Zahnfleischrand an, und machen kleine Rüttelbewegungen – also hin und her – über die Zähne. Wischen Sie dann den Zahnbelag weiter Richtung Kauflächen. Reinigen Sie auf diese Weise zuerst die Außen- dann die Innenflächen. Dann die Kauflächen in kurzen Bewegungen hin und her.
- Fones-Technik: Sie wird auch Rotationstechnik genannt, ist sehr leicht zu erlernen und daher neben der KAI Plus-Methode die am besten geeignete Technik für Kinder, aber auch für Erwachsene, für die die anderen Techniken zu schwierig sind.
- Charters-Technik: Sie eignet sich gut für die Nachbehandlung von parodontalen Erkrankungen und wird auch Massagemethode genannt. Sie ist das Gegenteil der Stillman-Technik. Man putzt also vom Zahn zum Zahnfleisch hin.
Wie verwendet man Zahnseide richtig?
Zahnseide zu verwenden, fühlt sich zunächst eher ungewohnt an. Doch mit der richtigen Technik und ein wenig Übung, können Sie die Zahnseide-Reinigung schnell und einfach VOR dem Zähneputzen in ihre Zahnpflege-Routine einbauen.
- Nehmen Sie zunächst ein etwa 50 cm langes Stück Zahnseide. Wickeln Sie deren Enden um Ihre Mittel- oder Zeigefinger, sodass in der Mitte ca. 10 cm Zahnseide bleibt. Spannen Sie diese dann über Ihre Daumen.
- Lassen Sie die Zahnseide nun gespannt und führen Sie sie in einen Zahnzwischenraum ein. Sollte der Zwischenraum recht eng sein, kann leichtes Vor- und Zurückbewegen helfen.
- In einem U-förmigen Bogen legen Sie die Zahnseide nun um den Zahn. Bewegen Sie den Faden nun an der Zahnfläche entlang auf und ab.
- Ziehen Sie die gespannte Zahnseide wieder aus dem Zahnzwischenraum heraus.
- Bevor Sie mit dem nächsten Zwischenraum beginnen, wickeln Sie die Zahnseide ein kleines Stück weiter, damit Sie mit einer frischen Stelle weiterputzen.
- Wiederholen Sie diese Schritte für jeden einzelnen Zwischenraum.
Achtung: Bei den ersten Anwendungen kann Ihr Zahnfleisch bluten. Das ist aber ganz normal und nicht bedenklich. Sollte das Zahnfleischbluten jedoch nach mehrmaliger Anwendung immer noch auftreten, sollten Sie dies zahnärztlich abklären lassen.
Regelmäßige professionelle Zahnreinigung
Zur täglichen Zahnpflege-Routine sollten Sie auch unbedingt ein- bis zweimal pro Jahr eine professionelle zahnärztliche Zahnreinigung durchführen lassen. Diese erfolgt folgendermaßen:
- Reinigen: Zunächst wird weicher Zahnbelag und Zahnstein entfernt. Zahnzwischenräume und Zahnfleischränder werden dabei besonders gut gereinigt. Bei der professionellen Reinigung kommen verschiedene Werkzeuge zum Einsatz wie Bürstchen, Zahnseide oder Ultraschallinstrumente. Dabei werden auch oberflächliche Verfärbungen entfernt.
- Polieren: Nun sind Ihre Zähne gereinigt und die Oberflächen können nun geglättet werden. Dafür kommt eine spezielle Polierpaste zum Einsatz. Diese sorgt dafür, dass sich Bakterien nicht mehr so leicht anhaften können.
- Fluoridieren: Am Ende wird noch ein fluoridhaltiges Gel aufgetragen. Dieses muss im Anschluss noch einige Zeit einwirken.
Weitere Maßnahmen für saubere Zähne und gesundes Zahnfleisch
Es gibt auch einige Tipps für den Alltag, die neben der Zahnpflege-Routine zu sauberen Zähnen und einem gesunden Zahnfleisch beitragen können:
- weniger Zucker: Zucker begünstigt das Wachstum von Kariesbakterien. Zudem haften klebrige Lebensmittel besonders lange an den Zähnen. Naschen Sie nicht den Tag über immer wieder, sondern lieber nur einmal und putzen Sie sich danach Ihre Zähne.
- säure- und zuckerhaltige Getränke vermeiden: Getränke wie Fruchtsäfte, Limonaden oder Energydrinks enthalten Säure und Zucker. Trinken Sie davon also so wenig wie möglich. Wenn doch, sollten Sie besser große Schlucke nehmen und sich beim Trinken nicht zu viel Zeit lassen. Spülen Sie danach mit Wasser nach.
- weniger Kaffee und Schwarztee: Diese verursachen unschöne Verfärbungen.
- ausreichend Speichel: Achten Sie darauf, immer ausreichend zu trinken, um somit die Schleimhäute feucht zu halten und die Speichelproduktion zu fördern. Mundtrockenheit ist schlecht für die Zähne, denn Speichel kann zahnschädigende Säuren neutralisieren.
- nicht rauchen: Rauchen verfärbt die Zähne, begünstigt Zahnfleischerkrankungen und Karies, im schlimmsten Falle auch Mundkrebs.
- zuckerfreien Kaugummi kauen: Zuckerfreier Kaugummi enthält Xylit, das das Wachstum von Kariesbakterien hemmt. Außerdem regt das Kaugummikauen die Speichelproduktion an.
- Beißschiene: Wenn Sie unter Zähneknirschen leiden, ist eine Beißschiene ratsam. Ansonsten werden Ihre Zähne geschädigt und sind dadurch anfälliger für Karies. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Zahnarzt.
- regelmäßige Zahnarztkontrolle: Auch wenn Sie ihre Zahnpflege-Routine einhalten, also Ihre Zähne brav putzen, Mundspülung und Zahnseide verwenden, sollten Sie Ihr Gebiss dennoch einmal pro Jahr beim Zahnarzt untersuchen lassen.