Schnelle Hilfe bei Zahnfleischentzündung: Hausmittel, die lindern
Eine Zahnfleischentzündung kann schmerzhaft sein und mitunter zu weiteren Erkrankungen im Mundraum führen. Das frühzeitige Erkennen und Behandeln sind also sehr wichtig. Bei leichten Zahnfleischentzündungen können Hausmittel eine gute Abhilfe schaffen – wir beschreiben, was Sie wie anwenden können.

dm drogerie markt
Lesedauer 7 Min.
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19.8.2024

Wie zeigt sich eine Zahnfleischentzündung?
Die Zahnfleischentzündung wird in akuter Form medizinisch ‚Gingivitis‘ genannt. Sie kann durch unzureichende Zahnhygiene entstehen, welche wiederum Plaque und Zahnstein begünstigen kann. Aber auch eine unpassende Ernährungsweise, die Einnahme bestimmter Medikamente oder hormonelle Veränderungen können eine Zahnfleischentzündung herbeiführen. Diese zeigt sich in einem geröteten, geschwollenen und oft schmerzenden Zahnfleisch, was u. U. das Essen und Zähneputzen erschwert und oft mit Zahnfleischbluten einhergeht. Auch Reibung oder Druck am Zahnfleisch, ein schlechtsitzender Zahnersatz oder Zahnspangen gelten als Auslöser.
Zahnfleischentzündung: diese Hausmittel schaffen Abhilfe
Wer entzündetes Zahnfleisch spürt, muss nicht gleich die Apotheke aufsuchen. Es gibt eine Reihe natürlicher Hausmittel, die bei einer Zahnfleischentzündung helfen können. Wer akute Schmerzen verspürt oder keine Besserung der Zahnfleischentzündung durch Hausmittel erfährt, sollte jedoch rasch zum Zahnarzt.
1. Honig und Propolis
Propolis besteht aus Bienenwachs und Pflanzenextrakten und wirkt entzündungshemmend. Honig besitzt antibakterielle und lindernde Eigenschaften. Beides kann dabei helfen, Bakterien im Mundraum anzugehen. Wer Honig zu Hause hat, kann sich einen Teelöffel davon oder eine kleine Menge Propolis auf die entzündete Zahnfleischstelle auftragen und kurz einwirken lassen. Diese Anwendung kann mehrfach am Tag wiederholt werden.
2. Aloe Vera
Aloe Vera ist eine Heilpflanze und gilt als natürliches Hausmittel auch bei einer Zahnfleischentzündung. Aloe Vera Gel, das aus der Pflanze entnommen wird, wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Falls Sie keine Aloe Vera Pflanze zu Hause haben, können Sie diese oder vereinzelte Aloe-Vera-Blätter im Bioladen oder der Obst- und Gemüseabteilung kaufen.
3. Salbei und Kamille
Auch Salbei und Kamille haben entzündungshemmende Eigenschaften und können gereizte Schleimhäute im Mund sowie entzündetes Zahnfleisch beruhigen. Bei einer Zahnfleischentzündung empfiehlt sich als Hausmittel eine Mundspülung aus getrockneten Salbeiblättern und Kamille. Brühen Sie einen Salbei-Kamille-Tee etwas stärker auf, geben – je nach Vorliebe – einen Teelöffel Honig hinzu, und verwenden Sie diesen abgekühlt als Mundspülung.
4. Salzwasser
Sowohl bei Entzündungen im Rachenraum als auch im Zahnfleisch können Salzwasserspülungen hilfreich sein. Hierfür geben Sie einen Teelöffel Salz auf ein Glas warmes Wasser und spülen Ihren Mund mehrmals täglich damit aus. Bei einer Zahnfleischentzündung kann Salzwasser als Hausmittel desinfizierend wirken und die Heilung des entzündeten Gewebes anregen.
5. Teebaumöl
Teebaumöl ist ein ätherisches Öl, das entzündungshemmende Eigenschaften aufweist – allerdings sollte es nicht pur auf dem Zahnfleisch angewendet werden. Stattdessen geben Sie ein paar Tropfen in ein Glas Wasser (ca. 5 Tropfen / 250ml Wasser) und verwenden diese Lösung als antibakterielle und entzündungshemmende Mundspülung. Alternativ können Sie einige Tropfen Teebaumöl auch mit Kokos- oder Olivenöl mischen und dann mit einem Wattestäbchen auf die entzündete Stelle im Zahnfleisch auftragen.
6. Lavendel- und Ingwertee
Ähnlich wie Salbei oder Kamille wirken auch Lavendel und Ingwer entzündungshemmend und können bei einer Zahnfleischentzündung helfen. Spülen Sie Ihren Mund mehrmals täglich mit einem stark aufgebrühten, jedoch abgekühlten Tee aus.
7. Apfelessig
Alleskönner Apfelessig ist ebenfalls ein beliebtes Hausmittel bei einer Zahnfleischentzündung. Geben Sie zwei Teelöffel Apfelessig auf ein Glas Wasser und spülen Sie Ihren Mund damit mehrmals täglich aus. Eine Apfelessigspülung wirkt antibakteriell und kann erfolgreich Bakterien im Mundraum bekämpfen.
8. Thymian und Myrrhe
Auch diese beiden Pflanzen sind bekannt für ihre entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung. Eine Zahnspülung mit Thymiantee kann desinfizieren und den Heilungsprozess ankurbeln. Myrrhe hingegen kann auch als Tinktur direkt auf die entzündete Stelle aufgetragen werden.
HINWEIS: Dennoch ist ein Besuch beim Zahnarzt ratsam, wenn Sie öfter unter Zahnfleischentzündungen leiden, und bewährte Hausmittel keine Abhilfe schaffen. Die Ursachen einer Entzündung können unterschiedlich sein und sollten fachärztlich behandelt werden.
TIPP: Gehen Sie vorsichtig beim Zähneputzen vor, um weitere Reizungen des Zahnfleisches zu vermeiden.
Zahnfleischentzündungen vorbeugen
Generell gibt es unterschiedliche Ursachen einer Zahnfleischentzündung. Nicht immer helfen Hausmittel. Bei akuten oder langwierigen Beschwerden muss ein Zahnarzt genauer untersuchen und Abhilfe schaffen. Nicht immer muss eine unzureichende Mundhygiene der Auslöser für eine Zahnfleischentzündung sein, dennoch können Sie einiges tun, um die Gesundheit Ihres Zahnfleisches zu schützen:
- Regelmäßiges und gründliches Zähneputzen: mindestens zweimal täglich und ggf. nach süßen Mahlzeiten.
- Richtige Zahnbürste verwenden: eine elektrische oder eine Schallzahnbürste kann besonders gründlich und schonend zugleich putzen. Auch weiche Handzahnbürsten eignen sich, jedoch muss gründlich vorgegangen werden.
- Zahnseide anwenden: ganz besonders, um auch die Zahnzwischenräume und -taschen zu reinigen.
- Auf Ernährung achten: Wie bei fast allen Erkrankungen kann durch eine gesunde und ausgeglichene Ernährung vorgebeugt werden.
- Zahnvorsorge und -reinigung: ein regelmäßiger Besuch beim Zahnarzt kann eine Zahnfleischentzündung vorbeugen. Eine Zahnreinigung ist mindestens einmal im Jahr ratsam. Regelmäßige Vorsorgebesuche sorgen außerdem dafür, dass Probleme frühzeitig erkannt werden können.
- Kaugummi kauen: aber bitte zuckerfrei! Wer nach dem Essen zuckerfreie Kaugummi kaut, kann seine Mundhöhle reinigen. Auch durch den vermehrten Speichelfluss werden Essensreste gelöst.
- Bitte nicht rauchen: Wer raucht, erhöht sein Risiko an einer Zahnfleischentzündung zu leiden.
Was hilft sonst noch bei einer Zahnfleischentzündung?
Entzündungshemmende oder antibakterielle Mundspülungen und Mundgele schaffen erste Abhilfe und können die Bakterien im Mundraum reduzieren und so eine Heilung begünstigen. Es gibt auch pflanzlichen Zahnfleischbalsam, der Wirkstoffe wie Salbei, Kamille und Myrrhe vereint und nach dem Zähneputzen aufgetragen werden kann, um entzündetes Zahnfleisch zu beruhigen. Dann gibt es noch pflanzliche Tinkturen aus Rhabarberwurzel, Ratanhia oder Kamille, um nur einige zu nennen, die ebenfalls Entzündungen lindern können.
Wie lange dauert eine Zahnfleischentzündung?
Generell sollte eine Zahnfleischentzündung nach Anwendung einfacher Hausmittel oder spezieller Salben/Gele/Tinkturen aus der Apotheke nicht länger als ein paar Tage anhalten und langsam abklingen. Sollte dies nicht der Fall sein oder stärkere Beschwerden auftreten empfiehlt sich ein Besuch beim Zahnarzt, um den Ursachen auf den Grund zu gehen.
Fazit: Eine Zahnfleischentzündung im Anfangsstadium lässt sich gut mit Hausmitteln behandeln und sollte nach ein paar Tagen abklingen. Schwerwiegende Entzündungen bzw. fortgeschrittene Stadien halten mitunter Wochen an und erfordern ggf. mehrere Besuche beim Zahnarzt. Eine frühzeitige Erkennung bzw. Behandlung ist also notwendig. Im Zweifel, oder bei starken Schmerzen, freiliegenden Zahnhälsen o. Ä. suchen Sie am besten immer einen Zahnarzt auf!
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