Schmierblutung vor der Periode
Wahrscheinlich ist Ihnen als menstruierende Frau das Phänomen nicht fremd: Der Scheidenausfluss verändert seine Farbe und Sie entdecken darin bluthaltige Rückstände. Glücklicherweise ist das selten ein Anlass zur Besorgnis. Hier erfahren Sie, was es mit Schmierblutungen vor der Periode auf sich hat und wann ärztliche Kontrolle sinnvoll ist.
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8.5.2025
Was sind Schmierblutungen vor Periode?
Was bedeuten Schmierblutungen vor der Periode? Während bei der Menstruation Blut fließt, handelt es sich bei Schmierblutungen oder „Spottings“ („Fleckenbildung“) eher um Scheidenausfluss mit beigemengtem Blut. Die rosa bis bräunliche Absonderung ist von schleimig-cremiger Konsistenz, tritt in geringerer Menge auf und hält meist nur wenige Tage an. Viele Frauen bemerken Spottings eher zufällig am Toilettenpapier oder als Spur auf Slipeinlage oder Unterwäsche.
Schmierblutungen vor Periode: der Normalfall?
Spottings treten außerhalb der Regelblutung auf – ob und wann, hängt vom jeweiligen Auslöser ab. Häufig steht diese Art von Blutung im Zusammenhang mit hormonellen Vorgängen im Zyklusverlauf. Unter diesen Umständen stellt sich bei vielen die Frage, ob eine Schmierblutung vor der Periode normal ist. Sie kommt zwar nicht bei jeder Frau und nicht regulär vor. Die Schmierblutung ist allerdings eine verbreitete Erscheinung, mit der fast jede Menstruierende im Laufe der Zeit einmal zu tun hat.
Ursachen für Schmierblutung
Schmierblutungen vor der Periode können unterschiedliche Anlässe haben. Gemeinsames Merkmal ist, dass es im Bereich des weiblichen Urogenitalsystems zu einer Blutung außerhalb der „Tage“ kommt, die eine Verfärbung des Ausflusses bewirkt. Eine kleine mechanische Verletzung im Vaginalbereich wie ein geplatztes Äderchen, Geschlechtsverkehr oder Sexspielzeug reichen bereits zum Auslösen einer einmaligen Schmierblutung aus. Daneben gibt es diverse organische Gründe.
Hormonelle Auslöser
Kommt es im Organismus zu einem hormonellen Ungleichgewicht, kann sich das auf die Schleimhäute auswirken, da diese Botenstoffe einen Einfluss auf deren Durchblutung haben. Östrogen etwa fördert die Bildung, Progesteron die Verengung von Blutgefäßen.
Östrogenmangel: Zu wenig Östrogen macht die Schleimhäute dünner und anfälliger für Verletzungen. Zum (auch temporären) Absinken des Östrogenspiegels kann es zum Beispiel in der Pubertät kommen, nach der Menopause (der letzten Regelblutung in den Wechseljahren) oder nach dem Absetzen oraler Kontrazeptiva („Pille“).
Progesteronmangel: Ein abfallender Progesteronspiegel in der zweiten Hälfte des Zyklus begünstigt ein vorzeitiges Ablösen der Schleimhaut der Gebärmutter. Auch das führt zu Schmierblutungen vor der Periode.
Weitere Umstände, die oft hormonelle Turbulenzen verursachen, sind Schwangerschaft und Stillzeit. Auch beeinflussen psychische Auslöser und emotional aufgeladene Situationen (beispielsweise Stress oder Liebeskummer) sowie Nebenwirkungen einiger Medikamente den Hormonstatus. Ferner wäre eine Erkrankung der Schilddrüse ein möglicher Faktor für einen unausgeglichenen Hormonhaushalt.
Frühschwangerschaft
Nistet sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut ein, werden manchmal kleine Blutgefäße verletzt. Eine (meist hellrote) Zwischenblutung kann also einen Hinweis auf den Beginn einer Schwangerschaft darstellen. Achtung: Zwischenblutungen während der Schwangerschaft sollten sicherheitshalber stets gynäkologisch untersucht werden!
Entzündungen
Verschiedene Entzündungen der inneren Geschlechtsorgane können Schmierblutungen vor der Periode hervorrufen. Im Unterschied zu den oben genannten hormonbedingten Auslösern kommen hierbei jedoch oft weitere Begleitsymptome hinzu wie Fieber, Erbrechen oder Schmerzen. Das Spotting kann unangenehm riechen. Treten derartige Schmierblutungen auf, sollte dringend ärztliche Abklärung erfolgen. Möglich sind Infektionen wie:
Endometritis (Gebärmutterentzündung)
Salpingitis (Eileiterentzündung)
Adnexitis (Entzündung der Eierstöcke)
Kolpitis (Scheidenentzündung)
Sonstige organische Ursachen
Endometriose ist eine gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut, deren Symptome neben Schmerzen bei Geschlechtsverkehr und Menstruation auch Zyklusschwankungen sowie Schmierblutungen umfassen. Auch Veränderungen wie Myome und Zysten an den Eierstöcken beziehungsweise Eileitern oder (selten) Tumore können organische Auslöser für Schmierblutungen sein.
Zeitabstand zwischen Schmierblutung und Periode
Wie viele Tage vor der Periode kommt die Schmierblutung? Tatsächlich können Zwischenblutungen Hinweise auf den Beginn der Monatsblutung geben. Allerdings gibt es gleich zwei „Ereignisse“, die Schmierblutungen vor der Periode anstoßen können.
Ovulationsblutung: Der Eisprung kann von einer kleinen Blutung begleitet werden. Bei manchen Frauen macht sich die Freisetzung des Follikels zusätzlich durch einen kurzzeitig anhaltenden Schmerz im Unterbauch bemerkbar. Folgt kurz auf ein solches Schmerzempfinden eine leichte Zwischenblutung, befinden Sie sich in der Zyklusmitte. Die tatsächliche Periode sollte etwa vierzehn bis sechzehn Tage später einsetzen.
Prämenstruelles Spotting: Hierbei führt ein Mangel an Progesteron ab der zweiten Zyklushälfte zu einer sogenannten Gelbkörperschwäche und damit zum Ablösen von Schleimhaut. Diese Art von Schmierblutung geht der Periode etwa eine Woche voraus, das heißt, die zweite Zyklushälfte ist verkürzt.
Warum braune Schmierblutung vor Periode?
Die Farbe der Schmierblutung vor der Periode kann variieren. Manchmal ist sie hellrot, manchmal eher braun. Eine bräunliche Färbung mag auf den ersten Blick beunruhigend aussehen, hat aber einen harmlosen Grund: die Reaktion des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin mit Luft. Hämoglobin enthält Eisen, das bei Sauerstoffkontakt oxidiert, also buchstäblich „rostet“. Wenn Sie braune Schmierblutung bemerken, bedeutet das also lediglich, dass der Blutaustritt aus Ader oder Gewebe bereits eine Weile zurückliegt.
Schmierblutung vor Periode: Arztbesuch?
Einmalig oder nur sporadisch auftretende Zwischenblutungen ohne weitere Beschwerden sind zunächst kein Anlass zur Sorge. Sicherheitshalber sollten Sie jedoch die Ursachen gynäkologisch abklären lassen, wenn die Schmierblutungen mehrere Zyklen in Folge, während der Schwangerschaft oder nach den Wechseljahren auftreten oder zusätzliche Symptome wie Fieber, Schmerzen oder Schwächegefühl hinzukommen. Auch wenn eine Schmierblutung vor der Periode ungewöhnlich lange oder stark andauert oder stinkt, sollte dies untersucht werden.
Untersuchung der Schmierblutung vor Periode
Einer auffälligen, möglicherweise schmerzbegleiteten Schmierblutung wird medizinisch mit Methoden wie manuellem Abtasten, Ultraschall und gegebenenfalls Blut- oder Urintests nachgegangen. Wenn Sie sorgfältig einen Regelkalender führen, lassen sich die Zusammenhänge von etwaigen Schmerzmomenten sowie Schmier- und Monatsblutungen gut nachvollziehen. Das kann für frauenärztliche Checks sehr hilfreich sein.
Bei Schmierblutungen nach der Periode handelt es sich in der Regel um harmlose Menstruations-Nachblutungen. Sollten Sie jedoch den Eindruck gewinnen, Schmierblutungen anstelle der Menstruation zu haben, könnte es sich um eine Hypomenorrhoe handeln, eine extrem schwache Monatsblutung. Sprechen Sie Ihre Ärztin oder den Arzt darauf an!
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