Regelblut: Farbe und Bedeutung
Blut ist rot – aber Rot hat viele Nuancen. Tatsächlich variiert die Farbe von Blut abhängig davon, welche Sauerstoffsättigung vorliegt oder welchen Umwelteinflüssen es ausgesetzt ist. Bei der Menstruation spielt sogar der Zeitpunkt eine entscheidende Rolle dafür, welche Farbe das Regelblut hat. Was bedeutet die Farbe des Regelbluts? Hier erfahren Sie, welche Nuancen normal sind, was Hinweise auf Erkrankungen gibt und welche Informationen in der Regelblut-Farbe enthalten sind.

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Lesedauer 6 Min.
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8.5.2025

Welche Farbe hat Regelblut?
Im Verlauf der Periode verändert sich üblicherweise die Färbung und Konsistenz der Blutung. Das Farbspektrum reicht von Hellrot bis fast Schwarz. Eine Farbveränderung muss nichts Beunruhigendes bedeuten, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt erfolgt.
Am besten dokumentieren Sie über einige Monate, wann Sie welche Periodenblut-Farbe haben. So bekommen Sie ein Gefühl dafür, wie sich die Blutfarbe bei Ihnen entwickelt. Das hat Vorteile, wenn Sie einen Zusammenhang zu möglichen Auslösern für auffällige Farbwechsel herstellen möchten.
Menstruationsblut: Farbe und Bedeutung
Welche Farbe das Regelblut hat, hängt mit dem Sexualhormon Östrogen zusammen. Als Faustregel gilt: Je höher der Östrogenspiegel, desto dunkler ist das Periodenblut. Die Regelblut-Farbe ermöglicht also unter anderem eine zeitliche Einordnung und zeigt den Hormonstatus an.
Zusammensetzung von Periodenblut
Während der „stärkeren“ Tage zur Mitte der Menstruation hin ist eine Beimengung von Geweberesten im Blut vollkommen normal. Ohnehin ist Menstruationsblut kein „pures“ Blut, sondern ein Gemisch mit Schleimhautzellen, Vaginalsekret und weiteren Bestandteilen. Regelblut kann daher durchaus anders aussehen als beispielsweise solches aus einer Schnittverletzung.
Hellrote Blutung
Wenn das Periodenblut auffällig dünn, hellrot oder rosa erscheint, ist das ein Hinweis auf einen niedrigen Östrogen-Pegel im Körper. Alternativ kommen externe Einflüsse infrage, etwa eine gravierende Ernährungsumstellung (radikale Diäten), zu viel Alkohol oder zu wenig Schlaf. Hellrosa Blut kann sowohl hormonell bedingt sein als auch vorübergehend durch externe Faktoren hervorgerufen werden. Sollte sich die Farbe über mehrere Zyklen hinweg nicht normalisieren, empfiehlt sich ein Arzttermin.
Hellrote Blutung vor Periode
Tritt eine hellrote Blutung (eventuell als Schmierblutung) als Zwischenblutung, also außerhalb der normalen Zyklus-Taktung, auf, kann es sich um einen Hinweis auf eine erfolgte Befruchtung handeln. Ein Schwangerschaftstest verschafft Gewissheit. Ist eine Schwangerschaft ausgeschlossen und die Blutung dauert an, sollten Sie eine Arztpraxis aufsuchen.
Sattrotes Blut
Bei kräftig rotem und flüssigem Blut ist alles im optimalen Bereich. Bei einer solchen Regelblut-Farbe gibt es keinen Hinweis auf Unregelmäßigkeiten oder Probleme, solange keine unüblichen oder außergewöhnlich starken Regelschmerzen hinzukommen.
Dunkelrote Blutung
Dunkles Blut bei der Periode weist auf einen hohen Östrogenspiegel hin. Hier kommt es auf Ihr Alter an. Bei erwachsenen Frauen und speziell beim Zuschreiten auf die Wechseljahre ist die dunkle Blutfarbe eine normale Nuance. Mädchen und sehr junge Frauen, die regelmäßig dunkles Blut menstruieren, sollten dies sicherheitshalber bei der nächsten gynäkologischen Untersuchung ansprechen, um mögliche Störungen des Hormonhaushalts oder Erkrankungen abzuklären.
Braune Blutung
Ist das Blut der Periode braun, liegt das an der Oxidation, also der chemischen Reaktion mit Sauerstoff, wie sie auch bei der Wundheilung zu beobachten ist. Braunes oder noch dunkleres Blut kommt vor allem zum Anfang und Ende der Periode hin vor, wenn das Menstruationsblut langsamer fließt.
Tipp: In diesen Phasen ist die Blutung insgesamt träger und weniger intensiv. Binden oder Slipeinlagen sind in den schwachen „braunen“ Tagen viel angenehmer zu tragen als Tampons.
Schwarze Blutung
Schwarzes Blut bei der Periode kann ebenfalls infolge der Oxidation und des verlangsamten Ausflusses verfärbt sein. Solange dunkles bis schwarzes Blut bei der Menstruation nicht dauerhaft verfärbt ist, sondern nur kurzzeitig diese Beschaffenheit hat, besteht kein Grund zur Besorgnis. Bei anhaltend extrem dunklem Blut sollte medizinisch nach der Ursache geforscht werden. Es könnte ein Hinweis auf einen Mangel an dem Hormon Progesteron sein.
Orange oder graue Blutung
Ist das Periodenblut orange oder grau gefärbt, liegt höchstwahrscheinlich eine akute Erkrankung vor. Eine derart ungewöhnliche Regelblut-Farbe weist häufig auf eine Infektion (etwa bakterielle Vaginose) hin, die schnellstmöglich behandelt werden sollte. Vermeiden Sie derweil unbedingt die Verwendung von Tampons oder Menstruationstassen, um mögliche weitere Reizungen bei Entzündungen auszuschließen, und geben Sie Binden oder Periodenslips den Vorzug.
Periode: Blut-Farbe bestimmen
Was beim Menstruationsblut an Farbe vorliegt, erkennen Sie am besten anhand des absolut frischen Blutes. Periodenblut kann seine Farbe verändern, wenn es Außeneinflüssen wie Luft ausgesetzt ist, und somit einen verfälschten Eindruck hinterlassen. So kann Blut, das sie beim Wechseln von Tampons oder Binden vorfinden, durch Gerinnung oder Umweltexposition bereits einen anderen Farbton angenommen haben.
Frisch ausgeschiedenes Blut
Aussagekräftiger ist daher die Blutfarbe, wenn dieses soeben ausgeschieden wurde und noch keinen Kontakt mit einem Außenmilieu hatte. Naheliegend ist ein rascher Blick nach dem Toilettengang, zumindest wenn Sie ein Flachspüler-WC benutzen. Dank der darin verbauten Stufe haben Sie zumindest einen schnellen visuellen Eindruck vom Blut, das beim Wasserlassen mit abgegangen ist.
Menstruationstassen
Wer es ganz genau wissen will, sollte Menstruationstassen verwenden. Diese haben das Fassungsvermögen von etwa zwei Tampons und werden in die Vagina eingeführt, wo sie unmittelbar das Blut auffangen. Der Kontakt mit Sauerstoff ist dabei minimal und es findet keine Vermischung mit Urin statt. Auf diese Weise entnehmen Sie eine frische „Blutprobe“, die sich genau auf Zusammensetzung und Farbe prüfen lässt.
Periodenblut: Farbe und Menge dokumentieren
Menstruationstassen besitzen noch einen weiteren Vorteil, wenn Sie einen Regelkalender führen. Mit dem „Hohlmaß“ haben Sie eine präzise Möglichkeit, nicht nur den Termin, sondern auch die tägliche Menge und Konsistenz des Regelblutes zu notieren. Das ist sinnvoll, wenn Sie auffällige Mengenschwankungen oder Veränderungen vermuten. Ihre detaillierten Aufzeichnungen können gegebenenfalls wertvolle Hinweise für eine medizinische Diagnose geben.
Fazit: Periode und Farben
Ein waches Auge auf die Farbveränderungen Ihres Regelblutes und deren Einordnung trägt zu Ihrem Wohlbefinden bei. Mit etwas Übung erkennen Sie schnell, ob die Periode im normalen Bereich ist oder ob eine Auffälligkeit medizinisch abgeklärt werden sollte. Das Regelblut gibt mit Farbe und Beschaffenheit spannende Informationen über Ihren Körper.