Die erste Periode
Die erste Periode ist für junge Frauen ein wichtiger Schritt hin zum Erwachsenwerden. Sie ist aber auch mit vielen Unsicherheiten und Fragen verbunden: Antworten und jede Menge Infos zur ersten Menstruation haben wir hier zusammengestellt.

dm drogerie markt
Lesedauer 11 Min.
•
8.5.2025

Erste Menstruation: vom Mädchen zur Frau
In der Pubertät beginnt der weibliche Körper, Geschlechtshormone zu produzieren, die dafür sorgen, dass in einem der Eierstöcke eine Eizelle heranreift. Gleichzeitig wird in der Gebärmutter Schleimhaut zur Einnistung der befruchteten Eizelle aufgebaut.
Wird das Ei nicht befruchtet, löst sich die Gebärmutterschleimhaut rund zwölf bis 16 Tage nach dem Eisprung ab und wird mit Blut aus der Vagina ausgestoßen. Es kommt zur Periode, auch Menstruation oder Monatsblutung genannt. Die erste Periode, auch Menarche genannt, bedeutet, dass ein Eisprung stattgefunden hat: Damit ist eine junge Frau geschlechtsreif und kann schwanger werden.
Wann bekomme ich meine erste Periode?
Die meisten Mädchen bekommen ihre erste Periode zwischen elf und 14 Jahren. In den meisten europäischen Ländern liegt das durchschnittliche Alter der ersten Periode zwischen zwölf und 13 Jahren. Es kann aber auch schon im Alter von neun Jahren oder erst mit 16 Jahren zur ersten Monatsblutung kommen.
Studien belegen, dass die erste Menstruation bei Mädchen heute früher als noch vor hundert Jahren einsetzt. Einen festen Zeitpunkt gibt es allerdings nicht: Die individuelle „biologische Uhr“ entscheidet, wann es losgeht.
Wie lange dauert die erste Periode?
Die Menstruation dauert zwischen vier und sieben Tagen. Länge und Stärke der Blutung sind von Frau zu Frau sehr unterschiedlich und variieren vor allem in den ersten Zyklen. Unterschiedlich starke und unregelmäßige Blutungen sowie ein Ausbleiben der Periode sind in den ersten Jahren nach Einsetzen der Menstruation normal.
Wie sieht die erste Periode aus?
Das ist individuell und sehr unterschiedlich: Viele Mädchen bemerken beim Einsetzen der ersten Menstruation einen leicht bräunlichen Ausfluss, bei anderen sieht es direkt aus wie richtiges Blut. Schwach oder stark, hellrot, dunkelrot oder braun: Die erste Periode schaut bei jeder anders aus, sodass junge Frauen sich keine Gedanken machen sollten, wenn es bei ihnen anders ist als bei der besten Freundin.
Anzeichen für die erste Periode
Die erste Periode kommt nicht, ohne sich vorher anzukündigen: Es gibt körperliche Anzeichen, die darauf hinweisen, dass demnächst die Monatsblutung einsetzen wird:
- Weißfluss: Der sogenannte Weißfluss ist ein weißer bis gelblicher Ausfluss, der ab dem Beginn der Pubertät aus der Vagina austritt. Er ist ein Zeichen dafür, dass die Geschlechtsorgane aktiv geworden sind und in den Eierstöcken erste Eibläschen reifen. Wie lange es noch dauert, bis nach Einsetzen des Weißflusses die erste Periode kommt, kann man nicht vorhersehen. Durchschnittlich setzt die erste Menstruation etwa ein Jahr nach Beginn des Weißflusses ein.
- Wachsende Brüste und Schambehaarung: Weitere Signale, die auf die hormonelle Umstellung des weiblichen Körpers hinweisen und der ersten Menstruation vorausgehen, sind wachsende Brüste sowie die einsetzende Achsel- und Schambehaarung. Der Körper wird insgesamt weiblicher.
Ein vorbereitendes Gespräch zwischen Eltern und Tochter
Eltern sollten am besten schon vor dem Einsetzen der ersten Periode mit ihrer Tochter über dieses Ereignis sprechen, damit sie nicht davon überrascht wird. Der Beginn des Weißflusses stellt einen guten Zeitpunkt dar, um das Gespräch zu suchen. Wichtig ist zu klären, was die erste Menstruation bedeutet, wie es dazu kommt und welche Monatshygiene infrage kommt. So vermeidet man diffuse Ängste und falsche Vorstellungen bei den Mädchen.
Da die erste Periode bedeutet, dass ein Mädchen geschlechtsreif und zeugungsfähig ist, bietet es sich an, in diesem Zuge auch das Thema Sexualität und Verhütung zu thematisieren. Möchte die Tochter aus Scham nicht mit ihren Eltern darüber reden, helfen Frauenärztinnen und Frauenärzte bei der Aufklärung und Beratung zur Verhütung gerne weiter. In vielen Praxen liegen zudem hilfreiche Broschüren zu den Themen Menstruation, Sexualität und Verhütung aus.
Monatshygiene – Hygieneprodukte im Überblick
Zum Glück gibt es heute verschiedene Möglichkeiten, das Menstruationsblut aufzufangen und den Slip vor Flecken zu schützen. Dass einmal etwas daneben geht, passiert jedem: jungen Mädchen und blutungserfahrenen Frauen.
Binden
Vor der ersten Periode wird jungen Frauen meist zunächst die Nutzung von Binden empfohlen. Die Binde ist wohl am unkompliziertesten in der Anwendung, denn sie wird einfach in den Slip geklebt. Dank mehrerer Schichten nimmt sie das Blut außerhalb der Vagina gut auf und schließt es ein. Die Haut bleibt trocken und geruchsfrei. Binden sollten nach maximal sechs Stunden gewechselt werden, da sie nach einer gewissen Zeit nichts mehr aufnehmen können. Sie dürfen nicht in der Toilette runtergespült werden, sondern gehören in den Mülleimer.
Binden gibt es in verschiedenen Größen. Die Größe bezieht sich auf die Stärke der Periode, nicht etwa auf den Körperbau der Frau. Neben der klassischen Variante gibt es Binden mit Flügeln oder extralange Ausführungen. Eine Light-Version ist die Slipeinlage, die vor allem als Sicherheit vor dem Einsetzen der Menstruation genutzt wird.
Tipp: Eine umweltfreundliche Alternative sind waschbare Binden. Sie bestehen aus einem feuchtigkeitsableitenden Gewebe, lassen sich waschen und wiederverwenden. Der große Vorteil: Die Binden reduzieren den riesigen Müllberg, den herkömmliche Menstruationsprodukte im Laufe der Zeit produzieren.
Tampons
Tampons sorgen für Schutz von innen. Sie werden in die Vagina eingeführt und saugen das Blut dort direkt auf. Das Einführen eines Tampons kann sich vor allem am Anfang etwas unangenehm anfühlen und braucht etwas Übung. Daher empfiehlt sich, für die ersten Anwendungen die kleinste erhältliche Tampongröße (Mini) zu verwenden. Zusätzliche Sicherheit gibt eine Slipeinlage.
Auch Tampons müssen nach maximal sechs Stunden gewechselt werden. Wenn der Tampon zu lange nicht gewechselt wird, besteht die Gefahr eines toxischen Schocksyndroms (TSS): Dabei können Bakterien in den Blutkreislauf gelangen. Vor und nach dem Einführen des Tampons sollten sich Frauen gründlich die Hände waschen. Die benutzten Tampons gehören ebenfalls nicht in die Toilette, sondern in den Mistkübel.
Die Menstruationstasse
Menstruationstassen stellen eine umweltfreundliche und hygienische Alternative zu Tampons und Binden dar. Es handelt sich um einen kleinen glockenförmigen Becher aus Latex, Kunststoff oder medizinischem Silikon, der gefaltet und in die Vagina eingeführt wird. Das Menstruationsblut wird in der Tasse gesammelt. Der Menstruationsbecher kann je nach Stärke der Blutung bis zu acht Stunden in der Vagina verbleiben. Spätestens dann wird er herausgenommen und geleert. Nach dem Säubern mit Wasser und einer milden Seife kann er wieder eingesetzt werden.
Menstruationstassen gibt es in unterschiedlichen Größen. Sie können über Jahre benutzt werden und sind damit günstig und nachhaltig. Außerdem spürt man sie kaum und sie sind komplett unsichtbar. Das Einsetzen der Tasse bereitet jungen Frauen manchmal Schwierigkeiten oder wird als unangenehm empfunden. Die Verwendung empfiehlt sich deshalb vor allem für Frauen, die ihren Zyklus bereits besser kennen und die Stärke und Verlauf ihrer Periode gut einschätzen können. Wer die Tasse bereits in jungen Jahren ausprobieren möchte, sollte mit der kleinsten Größe beginnen.
Menstruationsunterwäsche
Auch die Menstruationswäsche gilt als eine nachhaltige Alternative für die Monatshygiene. Von der Verwendung her ähnelt der Slip der Binde mit dem Vorteil, dass kein Müll produziert wird. Saugfähige Lagen sorgen dafür, dass Flüssigkeit aufgenommen wird und beim Tragen ein trockenes Gefühl bleibt. Je nach Stärke der Periode muss die Unterhose mehrmals pro Tag gewechselt werden.
Die Periodenslips können nach der Verwendung ganz einfach mit der Hand kurz ausgespült und später in der Waschmaschine gewaschen werden. Ist die Periode in den ersten Tagen sehr stark, kann der Slip allein nicht immer zuverlässig schützen und sollte mit weiteren Hygieneprodukten wie etwa Tampons kombiniert werden. Das Beste an der Menstruationsunterwäsche: Die Slips sind unter der Kleidung unsichtbar und schränken die Bewegungsfreiheit nicht ein.
Welche Intimhygiene passt zu mir?
Binden, Periodenunterwäsche, Tampons oder Menstruationstasse – welches Produkt eine junge Frau während ihrer Monatsblutung verwendet, hängt letztendlich von den persönlichen Vorlieben ab. Sehr beliebt sind Tampons, da sie ein sauberes Gefühl vermitteln und die Blutung sehr zuverlässig aufsaugen. Sie sind kaum spürbar oder sichtbar. So kann man mit ihnen gut Sport treiben und sogar schwimmen.
Wichtig: Binden, Tampons und Menstruationstassen müssen regelmäßig gewechselt werden, das heißt an stärkeren Tagen mindestens alle zwei bis drei Stunden, ansonsten alle vier bis sechs Stunden.
Tampon oder besser nicht?
Die Befürchtung vieler Mädchen, dass durch die Nutzung von Tampons ihr Jungfernhäutchen zerstört wird, ist unbegründet. Das Jungfernhäutchen ist in der Regel so dehnbar, dass es durch das Einführen eines kleinen Tampons nicht zum Reißen gebracht wird. Man muss sich aber nicht für eine Form der Monatshygiene entscheiden, sondern kann die unterschiedlichen Produkte der Intimhygiene auch je nach Stärke der Blutung miteinander kombinieren.
Erste-Periode-Starter-Set
Liebevolle und hilfreiche Unterstützung kann ein kleines „Starter-Set" geben. Sie als Eltern stellen dafür verschiedene Menstruationsprodukte und Hygieneartikel zusammen oder kaufen ein fertiges Starter-Set und überreichen es Ihrer Tochter zur ersten Periode. Sie kann so alles in Ruhe ausprobieren, etwaige Berührungsängste oder Unsicherheiten abbauen und sich viel leichter für ein passendes Menstruationsprodukt entscheiden. Besonders hilfreich kann es sein, das Set mit Büchern oder Broschüren zu vervollständigen, die weitere Tipps oder Erfahrungsberichte enthalten. Broschüren mit Informationen über die erste Periode erhalten Sie beim Frauenarzt oder der Frauenärztin.
Ende der Auflistung
Was tun gegen Menstruationsbeschwerden?
Ausfluss, Bauchschmerzen, Migräne, Stimmungsschwankungen und ein Ziehen in den Brüsten sind erste Anzeichen dafür, dass die Periode nicht mehr lange auf sich warten lässt. Die meisten Frauen spüren diese Beschwerden vor und an den ersten Tagen der Menstruation. Die Wenigsten können sich den ganzen Tag im warmen Bett verkriechen, auch wenn das oft so schön wäre. Hausmittel können bei Menstruationsbeschwerden jedoch schon einiges lindern:
- Wärme: Eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen können Krämpfe und Schmerzen verringern. Auch ein heißes Bad kann entspannend wirken.
- Eine Tasse Tee: Kräutertees können zur Beruhigung und Entkrampfung beitragen und dadurch für mehr Wohlbefinden sorgen.
- Entspannung: Entspannungs- und Atemübungen empfinden viele Frauen während ihrer Menstruation als hilfreich.
- Auszeit nehmen: Es ist absolut in Ordnung, sich während der Menstruation mehr Ruhe zu gönnen als sonst.
Dauerhaft starke Regelbeschwerden sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden, da auch eine ernsthafte Erkrankung dahinterstecken kann.
Tipps für die erste Periode
- Mit einem Menstruationskalender auf dem Smartphone können junge Frauen den Rhythmus Ihrer Periode genau im Überblick behalten und Unregelmäßigkeiten dokumentieren.
- Schon vor dem Einsetzen der ersten Menstruation sollten Mädchen ein Menstruations-Kit mit sich führen. Dieses könnte eine Slipeinlage oder eine Binde sowie einen frischen Slip enthalten. Setzt die erste Periode in der Schule oder bei Freizeitaktivitäten ein, ist das Mädchen vorbereitet. Da viele Mädchen anfangs einen unregelmäßigen Zyklus haben, lohnt es sich, dieses Kit auch später immer im Rucksack zu haben.
- Mädchen sollten ihren Körper aufmerksam beobachten. Ausfluss, Wassereinlagerungen und Stimmungsschwankungen können Anzeichen für die erste Periode sein.
- Mit der Mama, dem Papa oder der besten Freundin über die erste Periode zu sprechen ist das Natürlichste der Welt. Keinem Mädchen sollte das peinlich sein.