Endometriose: Ursachen, Symptome & Behandlung
Die Endometriose gehört zu den häufigsten Erkrankungen der Genitalorgane bei Frauen. Die Krankheit kann nicht nur belastende Beschwerden verursachen, sondern senkt auch die Fruchtbarkeit. Es gibt heute eine Vielzahl von Behandlungsoptionen, um die Endometriose zu kontrollieren und Lebensqualität zurückzugewinnen. Eine vollständige Heilung ist aber bis heute nicht möglich.

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8.5.2025

Was ist Endometriose?
Die Endometriose ist eine Erkrankung der weiblichen Sexualorgane. Dabei bilden sich Strukturen mit endometriumartigen Zellen außerhalb der Gebärmutter. Das Endometrium ist die Gebärmutterschleimhaut, welche im weiblichen Zyklus immer wieder aufgebaut und dann während der Menstruation abgebaut und ausgeschieden wird.
Bei einer Endometriose finden sich Zellen, die denen in der Gebärmutterschleimhaut stark ähneln, außerhalb der Gebärmutter. Je nachdem, wo sich diese Zellen niederlassen und entwickeln, muss man verschiedene Arten von Endometriose unterscheiden:
- Endometriosis genitalis interna: betrifft die Muskelschichten der Gebärmutter und die Eileiter
- Endometriosis genitalis externa: betrifft alle anderen Teile der weiblichen Geschlechtsorgane wie Eierstöcke, die Vagina oder die Schicht zwischen Gebärmutter und Rektum
- Endometriosis extragenitalis: betrifft Endometriose-Herde in oder an anderen Organen wie Darm, Harnblase, Lunge, Muskeln oder Gehirn
Ursachen von Endometriose
Als Ursachen oder Risikofaktoren werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert. Dazu gehören zum Beispiel:
- Verschleppung von Zellen während der Menstruation
- Entwicklung aus versprengtem embryonalem Gewebe
- bakterielle Infektionen
Wie äußert sich die Endometriose?
Endometriose ist eine vielschichtige Erkrankung mit zahlreichen Gesichtern. Etwa zehn Prozent der gebärfähigen Frauen und Mädchen leiden unter Endometriose, aber nicht alle der Betroffenen bemerken die Erkrankung überhaupt. Die Forschung konnte zeigen, dass das Auftreten von Symptomen nicht direkt mit der Schwere der Erkrankung und dem Umfang der Entwicklung der Endometriose-Herde zusammenhängt.
Das bedeutet, dass es Patientinnen gibt, die trotz starker Ausbreitung von endometriumartigem Gewebe keine Beschwerden haben, während andere bei geringer organischer Ausprägung unter starken Symptomen leiden.
Endometriose – Beschwerden verstehen
Viele Betroffene erdulden jahrelang die von der Endometriose verursachten Beschwerden, ohne zu wissen, was sie verursacht. Viele glauben, unter einem besonders heftigen Zyklus, sehr intensiven Blutungen oder einer starken Form des Prämenstruellen Syndroms zu leiden. Denn die Symptome sind vielschichtig und lassen oft keinen Rückschluss auf eine Erkrankung der Geschlechtsorgane zu.
Zu den häufig beschriebenen Symptomen zählen:
starke Bauch- und Rückenschmerzen vor und während der
Menstruation, die auch in die Beine ausstrahlen könnenstarke und unregelmäßige Monatsblutungen
Schmerzen während und nach dem Geschlechtsverkehr
Schmerzen bei gynäkologischen Untersuchungen
Schmerzen beim Stuhlgang oder Urinieren
Blutungen aus Blase oder Darm
Probleme rund um Endometriose & Schwangerschaft
Die Endometriose zählt zu den häufigsten Ursachen für eine unerwünschte Kinderlosigkeit. Bei 40 bis 50 % der Frauen, die ungewollt kinderlos sind, ist dies die Ursache. Schwangerschafts- und Ovulationstest helfen dabei, den Zyklus genauer zu beobachten.
Frauen, die trotz Endometriose eine Schwangerschaft erreichen, haben meist keine zusätzlichen Probleme oder Beschwerden. Im Gegenteil – weil der Monatszyklus ausbleibt, empfinden viele Patientinnen die Schwangerschaft als beschwerdefrei. Es besteht im Normalfall kein erhöhtes Risiko für Schwangere und Fötus. Es ist aber ratsam, alle Vorsorgeuntersuchungen besonders gewissenhaft wahrzunehmen.
Endometriose in den Wechseljahren
Viele Betroffene hoffen auf eine Besserung der Beschwerden mit dem Eintreten der Wechseljahre oder Menopause. Während tatsächlich viele Frauen eine Linderung erleben, verschwindet die Endometriose nicht ganz. Je nach Art und Ausprägung kann sie auch nach der Menopause noch Beschwerden verursachen.
Endometriose-Behandlung
Da eine Heilung nicht möglich ist, zielt die Endometriose-Behandlung auf eine Linderung der Beschwerden und verbesserte Lebensqualität ab. Ob, wann und wie behandelt wird, hängt von der Schwere der Erkrankung und von einem möglichen Kinderwunsch ab. Die Bandbreite der Behandlungsmethoden umfasst:
- Gabe von Gestagenen: Hierbei handelt sich um Hormone, die dem weiblichen Sexualhormon Progesteron ähnlich sind.
- operative Entfernung der Endometriose-Herde
- Hormontherapie zur Unterdrückung des Zyklus
- medikamentöse Schmerztherapie
- komplementäre Behandlungen wie Ernährung oder Physiotherapie
- Entfernung der betroffenen Organteile (nach Abschluss der Kinderplanung)
In vielen Fällen werden mehrere Therapieoptionen kombiniert und über die Jahre hinweg immer wieder auf die aktuelle Lebenssituation angepasst.
Belastet Endometriose Leben & Alltag?
Die Endometriose ist eine anerkannte und belastende Erkrankung. Viele Betroffene leiden zum Beispiel in den Tagen vor und während der Periode unter so starken Schmerzen und Blutungen, dass sie nicht arbeiten können, zumal häufig auch die Periodenprodukte nicht stark genug sind.
Die oft mit der Endometriose einhergehenden Stimmungsschwankungen oder Probleme beim Geschlechtsverkehr können sich auf die Partnerschaft und das Liebesspiel auswirken. Viele Patientinnen empfinden ihre Erkrankung als belastend und einschränkend im Hinblick auf den Alltag und ihre Lebensqualität.
Info: Im Schnitt liegt zwischen den ersten Symptomen und der Diagnose ein Zeitraum von zehn Jahren. Frauen, die regelmäßig unter Beschwerden leiden, sollten frühzeitig ärztliche Hilfe suchen und die Anzeichen ernst nehmen.
Quellen: Endometriose Vereinigung Deutschland e. V., WHO