Läuse: Was tun gegen Mini-Parasiten?
Das große Krabbeln auf dem Kopf ist gefürchtet – und kann selbst bei vorbildlicher Hygiene jeden treffen. So kommt es immer wieder vor, dass der Nachwuchs aus Kindergarten oder Schule die winzigen Parasiten mitbringt. Keine Panik: Gegen Läuse kann man etwas tun! Erfahren Sie hier, wie man sie schnell wieder loswerden kann.

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Lesedauer 6 Min.
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7.5.2025

Was sind Kopfläuse?
Kopfläuse sind Parasiten, die sich auf Menschen als Wirt spezialisiert haben. Sie besiedeln vorwiegend das Haupthaar und treten vermehrt bei Kindern auf. In Industrienationen wie Österreich sind schätzungsweise bis zu drei Prozent der Kids zeitweilig von Kopflaus-Befall (medizinisch: „Pedikulose“) betroffen.
Wo kommen die Läuse her?
Salopp gesagt: Irgendein Kind hat immer Läuse im Haar. Besonders in den Wintermonaten kommt es zuweilen zu „Ausbruchswellen“ an Orten, wo viele Kids nahe beieinander sind. Anders als Flöhe können Läuse jedoch nicht „überspringen“. Die Übertragung von einem Kinderkopf zum nächsten erfolgt durch Direktkontakt.
- Kopf-zu-Kopf: Sitzen Kinder nahe beieinander oder stecken beim Spielen die Köpfe zusammen, können Läuse direkt von einem zum andern „umsteigen“.
- Kontaminierte Gegenstände: Einzelne Läuse geraten auf gemeinsam benutzte Kämme, Bürsten, Kuscheltiere oder Kleidung, etwa Kinderhauben, die im Winter nebeneinander an der Garderobe hängen.
So werden Läuse erkannt
Pedikulose ist (je nach Haarfarbe) mit bloßem Auge schwer auszumachen. Kopfläuse sind längliche, nahezu durchsichtige oder weiß-gräulich bis bräunliche Insekten, weit kleiner als ein Streichholzkopf. Anzeichen für ihre Anwesenheit sind Eihüllen bereits geschlüpfter Läuse, die sogenannten Nissen. Diese kleben als tropfenförmige, helle Anhaftungen über der Kopfhaut am Haarschaft. Intakte Eier sind derweil aufgrund ihrer graubraunen Farbe gut getarnt. Allerdings machen sie sich auch anderweitig bemerkbar.
Symptome für Kopflaus-Befall
Die Parasiten ernähren sich von Blut und beißen in die Kopfhaut. Dabei abgesonderter Speichel wird vom Immunsystem als körperfremd erkannt. Als Reaktion bilden sich zeitverzögert kleine Schwellungen. Typischen Pedikulose-Symptome sind
- „kitzelnde“ Kopfhaut,
- körperliche Wahrnehmung von „Bewegung“ im Haar,
- Juckreiz an den Bissstellen,
- Quaddeln und Rötungen am Haaransatz.
Der unangenehme Juckreiz führt zu reflexhaftem Kratzen, was die Kopfhaut weiter schädigt und zu Entzündungen und Geschwüren führen kann. Tückisch: Symptome können mit mehrwöchigem Abstand zum Befall auftreten. Wenn es juckt, haben die Läuse wahrscheinlich längst Eier gelegt – bis zu hundert Stück im einmonatigen Läuseleben. Bei schwächeren Symptomen kann der Parasitenbefall wiederum ganz unbemerkt bleiben.
Wie „sichtet“ man Läuse?
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind Läuse „eingefangen“ hat oder bereits ein „Laus-Alarm“ ausgelöst wurde, behalten Sie unbedingt die Ruhe. So unangenehm der Gedanke an blutsaugende Haarbewohner ist: Kopfläuse selbst sind nicht gefährlich und es gibt einiges bei Läusen, was Sie tun können, um sie wieder loszuwerden. Auf jeden Fall sollten sie schnellstmöglich aufgespürt werden.
- Unter die Lupe nehmen: Untersuchen Sie die Kopfhaut gründlich nach Nissen, aktiven Eiern oder Insekten. Eine helle Lampe und ein Vergrößerungsglas leisten dabei gute Dienste. Der Abstand der Nissen oder Eier zur Kopfhaut verrät, wie lange der Parasitenbefall bereits besteht, da das nachwachsende Haar die Eihülle emporschiebt.
- Auskämmen: Feuchten Sie die Haare mit Haarspülung an und durchkämmen Sie sie strähnenweise mit einem sogenannten Läusekamm (dazu unten mehr). Streichen Sie den Kamm anschließend auf einem Stück weißer Küchenrolle aus. Auf diesem Hintergrund sind Läuse leicht zu erkennen.
Läuse – was tun bei Befall?
Wie bekommt man Läuse ganz schnell weg? Konventionelles Haarshampoo oder Haarewaschen helfen nicht – die winzigen Läuse lassen sich nicht einfach „auswaschen“. Glücklicherweise gibt es stattdessen verschiedene Lotionen und Shampoos, sogenannte „Pedikulozide“. Mit ihnen können Sie auf effektive Weise gegen Läuse vorgehen. „Läusemittel“ müssen allerdings immer mit mechanischem Auskämmen kombiniert werden.
Mittel gegen Kopflaus-Befall
Physikalische Methoden
Physikalische Methoden
Physikalische Mittel sind giftfrei und wirken auf Basis von Substanzen wie Dimeticon. Das Silikonöl mit geringer Oberflächenspannung setzt sich in den Atemöffnungen der Läuse fest und erstickt diese.
Chemische Methoden
Chemische Methoden
Chemische Mittel enthalten Insektizide wie Permethrin, Allethrin oder Pyrethrum. Das sind Nervengifte, die die Kopfläuse innerhalb einer halben Stunde abtöten. Beachten Sie beim Umgang mit Insektiziden immer exakt die Herstellerhinweise!
Natürliche Hausmittel
Natürliche Hausmittel
Wenn Ihnen Gift und Mittel auf Ölbasis nicht geheuer sind, können Sie alternativ natürliche Substanzen testen. Seien Sie dennoch vorsichtig, denn bestimmte Substanzen (etwa ätherische Öle) können bei empfindlichen Kindern allergische Reaktionen hervorrufen. Populäre Hausmittel, mit denen Sie gegen Läuse was tun können, sind:
Mechanische Hilfsmittel: Läusekamm und Nissenkamm
Mechanische Hilfsmittel: Läusekamm und Nissenkamm
Ob Sie mit einem Pedikulozid oder mit Hausmitteln etwas gegen Läuse tun wollen: Anschließend müssen die toten Läuse, gelösten Eier und Nissen raus aus dem Haar. Ein Läusekamm aus Kunststoff hat eng stehende, flache Zähne. Mit ihm erfassen Sie selbst winzige, frisch geschlüpfte Läuse in feuchtem Haar. Nissenkämme sind meist aus Metall und haben längere, runde Zinken. Sie dienen zum Abstreifen der festsitzenden Nissen.
Wichtig: Bei allen vorgestellten Methoden, ist es mit einer einmaligen Anwendung nicht getan. Eier oder frisch geschlüpfte Tiere, die beim ersten Durchgang entwischt sind, können Rückfälle auslösen. Wiederholen Sie die Behandlung etwa im Abstand von vier Tagen über insgesamt zwei Wochen (bei „Läusemitteln“ nach Produkthinweisen).
Quarantäne bei Läusen?
Wie lange muss man bei Läusen zu Hause bleiben? Die Frage liegt nahe. Tatsächlich ist es so, dass nach der ersten Behandlung mit Läusemittel und Läusekamm das Kind am Folgetag wieder in die Schule oder den Kindergarten könnte. Verlangt die Einrichtung jedoch eine ärztliche Bescheinigung darüber, dass der Nachwuchs nicht mehr „ansteckend“ ist, oder bestimmt eine eigene Frist, hängt dies vom Einzelfall ab.
Läusebefall: Das sollte gereinigt werden
Auf dem Kopf sind die Parasiten fort – aber können Läuse auf Bettwäsche überleben? Was muss man alles reinigen, wenn man Läuse hat? Die gute Nachricht ist, dass erwachsene Läuse ohne Blutmahlzeit binnen eines Tages verhungern. Damit besteht kein großes Risiko, dass die Läuse längerfristig außerhalb ihres Wirtes auf Gegenständen oder Textilien überdauern. Trotzdem ist es sinnvoll, folgende Maßnahmen zu ergreifen:
- Wäsche: Waschen Sie während der laufenden Behandlung alles, was mit dem Kopf des Nachwuchses in Berührung kommt. Haube, Kopfpolster, Handtuch und Kuscheltier sollen bei 60 °C in die Waschmaschine,
- Luftdicht lagern: Kleidungsstücke, Spielzeug und sonstige „körpernahe“ Dinge, die nicht waschmaschinentauglich sind, packen Sie in ein Plastiksackerl. Verschließen Sie dieses und lassen Sie es mindestens drei Tage stehen, um verborgene Läuse auszuhungern.
- Haar-Accessoires: Weichen Sie Kämme, Bürsten, Haarspangen und dergleichen in warmem Seifenwasser ein. Lagern Sie die Dinge dann ebenfalls einige Tage im verschließbaren Plastikbeutel.
Fazit: Kopfläuse sind unangenehm, aber keine Katastrophe. Ein Arztbesuch ist nur erforderlich, falls es zu Folgeeffekten wie heftigen Hautinfektionen kommt. Ganz wichtig: Halten Sie sich vor Augen, dass Läuse nichts mit mangelnder Hygiene zu tun haben. Mit Haarpflegeroutinen sind die Tiere nicht zu bekämpfen, die Übertragung erfolgt meist unbemerkt. Mit den umsichtigen Gegenmaßnahmen können Sie jedoch schnell gegen Läuse vorgehen und die Krabbler-Krise ist schnell ausgestanden.
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