Baby-Notfälle: Das muss in jede Hausapotheke

Bauchweh, Fieber oder kleine Wunden – Eltern werden regelmäßig zum medizinischen Notfallteam. Verkühlungen, kleine Verletzungen oder Magen-Darm-Beschwerden können oft gut zu Hause selbst behandelt werden. Wichtig ist nur, dass Ihre Hausapotheke für Baby und Kleinkind passend ausgestattet ist.

• Inhalt der Hausapotheke für Baby & Kind
• Aufbewahrung der Baby-Hausapotheke
• Check-up und Updates
• Selbstmedikation oder zum Arzt?
• Notfälle und was Sie tun können

Inhalt der Hausapotheke für Baby & Kind

Kinder werden krank – und zwar öfter als Erwachsene. Das Immunsystem ist gerade in den ersten Lebensjahren noch nicht abschließend ausgebildet, sondern „lernt“ noch. Deshalb haben kleine Kinder schnell mal zehn Infekte pro Jahr: Angefangen von einer einfachen Erkältung über Kinderkrankheiten bis hin zum Magen-Darm-Infekt ist alles dabei. Dazu kommen Verletzungen und Insektenstiche. Achten Sie darauf, dass Ihre Hausapotheke für Babys und Kleinkinder geeignete Produkte wie Medikamente, Verbandsstoffe und Hilfsmittel enthält.

Medikamente

Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten, die für die Selbstmedikation und die Behandlung von Babys und Kleinkindern geeignet sind.

Wichtig: Verwenden Sie niemals Arzneimittel für Erwachsene, die nicht laut Packung und Packungsbeilage für Kinder geeignet sind, ohne vorher Rücksprache mit qualifiziertem Fachpersonal in Arztpraxis oder Apotheke zu halten.

Ihre Baby-Hausapotheke sollte die folgenden Medikamente in einer für Babys und Kleinkinder geeigneten Variante enthalten:

• Mittel gegen Fieber und Schmerzen in Form von Saft oder Zäpfchen
• Hustensaft auf pflanzlicher Basis
• Nasentropfen auf Meerwasserbasis oder mit abschwellenden Wirkstoffen
• Gel zur Behandlung von Mückenstichen
• Mittel gegen Blähungen wie Entschäumer-Tropfen oder geeignete Tees
• Elektrolytlösungen zum Anrühren bei Erbrechen & Durchfall

Wundversorgung

Wenn Ihr Baby mobiler wird, dauert es nicht lange bis zur ersten kleinen Verletzung. Spätestens, wenn die Zwerge durch die Gegend flitzen, sind Schürfwunden und blaue Flecken ganz normal. Um für diese Notfälle gerüstet zu sein, gehört in die Hausapotheke fürs Baby Folgendes:

• Wundsalbe auf Zink- oder Panthenol-Basis (auch bei wundem Baby-Popo geeignet)
• nicht brennendes Desinfektionsspray für offene Wunden
• Sprühpflaster und normale (Kinder-)Pflaster
• Steriles Erste-Hilfe-Set mit Verbandspäckchen und Wundschnellverbänden

Ein hochwertiges Wundversorgungsgel kann direkt auf die offene Wunde aufgetragen werden. Es wirkt desinfizierend und bildet zugleich eine geschlossene Schutzschicht nach außen.

Hilfsmittel

Zur weiteren Ausstattung der Baby-Hausapotheke gehören die folgenden Hilfsmittel:

• Fieberthermometer – am besten Infrarot, zum Messen auch während Ihr Baby schläft
• Kühlkompressen
• Wärmflasche und Kirschkernkissen für schmerzende Bäuchlein
• Zeckenzange und Pinzette
• Einmalhandschuhe

Alle weiteren zur Notfallversorgung üblichen Hilfsmittel finden Sie in einem Verbandskasten, welcher in keinem Haushalt fehlen sollte.

Rezeptpflichtige Medikamente vom Arzt

Hat Ihr Kind wegen einer Erkrankung ein Medikament vom Arzt bekommen? Auch das heben Sie am besten in der Hausapotheke auf. Achten Sie jedoch auf die Angaben zum Verbrauch nach Öffnung. Viele Medikamente müssen nach dem Öffnen zeitnah entsorgt werden.

Aufbewahrung der Baby-Hausapotheke

Für die Baby-Hausapotheke gelten die gleichen Empfehlungen wie für Ihre eigenen Medikamente: Sie sollten kühl und trocken aufbewahrt werden. Nicht geeignet sind deshalb Räume wie das Bad oder die Küche. Bessere Bedingungen bieten das Schlafzimmer oder die Speisekammer.

Wichtig ist, dass alle Medikamente für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden. Nutzen Sie einen abschließbaren Schrank oder eine spezielle Kiste. Der Schlüssel sollte allerdings griffbereit sein. Am einfachsten ist es, ein Schränkchen an einer gut für Sie erreichbaren Stelle hoch genug an die Wand zu hängen.

Tipp: Bewahren Sie Medikamente für Kinder und Erwachsene am besten getrennt auf. So kann es in der Hektik nicht zu Verwechslungen kommen. 

Check-up und Updates

Eine gut ausgestattete Hausapotheke für Babys & Kleinkinder sollte einmal jährlich überprüft werden. Ist alles noch vorhanden und lange genug haltbar für ein weiteres Jahr? Muss ich zum Beispiel den Fiebersaft ersetzen, weil mein Baby nun eine höhere Konzentration braucht? Um Ihre Arbeit zu erleichtern, können Sie sich zwei wichtige Maßnahmen angewöhnen: Machen Sie erstens eine Liste für die Hausapotheke und verwahren Sie diese mit den Medikamenten. Notieren Sie zweitens auf jeder Packung das Datum des Öffnens, um angebrochene Produkte später nach Ablauf der angegebenen Frist auszusortieren.

Tipp: Viele Apotheken bieten einen Hausapotheken-Service. Dafür packen Sie den gesamten Inhalt der Hausapotheke in eine Kiste und gehen in einer ruhigen Minute in Ihre Stamm-Apotheke. Gemeinsam mit Ihnen können die Fachkräfte Ihre Hausapotheke aussortieren und erneuern. Zugleich erhalten Sie eine umfassende Beratung, maßgeschneidert auf die Bedürfnisse Ihrer Familie. 

Selbstmedikation oder zum Arzt?

Auch wenn Sie viele Erkrankungen selbst behandeln können – suchen Sie beim geringsten Zweifel umgehend ärztliche Hilfe auf. Das gilt vor allem dann, wenn eine Erkältung lange anhält, Ihr Kind sehr hohes Fieber hat, apathisch wirkt oder nicht ausreichend trinkt.

Tipp: Die kinderärztliche Empfehlung lautet, auf jeden Fall bei Unsicherheit in der Praxis anzurufen und Rat einzuholen, anstatt zu lange abzuwarten.

Notfälle und was Sie tun können

Bei den folgenden Erkrankungen oder Verletzungen kann Ihre Hausapotheke oder der Verbandskasten zwar Notfallhilfe leisten – aber gleichzeitig sollten Sie sich direkt an den Rettungsdienst wenden: Kopfverletzungen, tiefe, großflächige oder stark blutende Wunden, Atembeschwerden, verschluckte Fremdkörper, Verbrennungen, Krämpfe oder Bewusstlosigkeit.