Zahnschmerzen lindern: sechs Hausmittel
Zahnschmerzen können plötzlich kommen und das meist am Wochenende, im Urlaub oder am Feiertag. Hat Ihr Zahnarzt gerade keine Sprechstunde, können Sie Zahnschmerzen auch mit Hausmitteln lindern, bis die Praxis wieder geöffnet ist. Wir beschreiben nachfolgend, welche Hausmittel Sie am besten wie zum Einsatz bringen.

dm drogerie markt
Lesedauer 7 Min.
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1.8.2025

Mögliche Ursachen von Zahnschmerzen
Schmerzende Zähne sind meist quälend und können von überempfindlichen bis hin zu stark schmerzenden Zähnen reichen. Verschiedene Ursachen können dafür verantwortlich sein. So kann eine Empfindlichkeit der Zähne bspw. durch Wärme, Kälte oder Zucker entstehen, die sich innerhalb weniger Tage wieder legt. Auch Stress oder eine simple Erkältung können Zahnschmerzen verursachen, bei denen einfache Hausmittel bereits helfen. Mitunter steckt jedoch mehr dahinter und die Schmerzen dauern an, vor allem dann, wenn größere Schädigungen wie Karies, Parodontitis, entzündetes Zahnfleisch oder Zahnwurzeln, gereizte Zahnnerven o. ä. vorliegen. Auch ein entzündeter oder abgestorbener Zahnnerv, freiliegende Zahnhälse, ein entzündeter Kiefer oder Weisheitszähne können Zahnschmerzen auslösen. Wer seine Zahnschmerzen trotz Anwendung von Hausmitteln nicht wieder los wird, sollte in jedem Fall einen Arzt aufsuchen.
Zahnschmerzen lindern: Welche Hausmittel helfen?
Zahnschmerzen werden oft dann akut, wenn der Körper zur Ruhe kommt – und gerade dann sind fachärztlicher Rat und Medikamente meist außer Reichweite. Gerade im Urlaub, am Wochenende oder nachts machen sich Schmerzen besonders bemerkbar. Obwohl die vielseitigen Ursachen für Zahnschmerzen immer untersucht werden sollten, gibt es einige Hausmittel, die bei Zahnschmerzen Linderung verschaffen können.
1. Kühlung mit Eis
Durch die Kühlung verengen sich die Blutgefäße und es fließt weniger Blut durch die betroffene Stelle, was dazu führt, dass der Schmerz nachlässt. Achten Sie darauf, das Eis in einen Beutel und zusätzlich in ein Handtuch zu schlagen, um direkten Hautkontakt und damit weitere Reizungen zu vermeiden.
2. Tee als Mundspülung
Verschiedene Kräuter wie Pfefferminze, Kamille, Salbei, aber auch schwarzer und grüner Tee, haben entzündungshemmende und teilweise antibakterielle Eigenschaften. Brühen Sie den Tee auf und lassen Ihn gut ziehen und abkühlen. Spülen Sie Ihren Mund damit mehrmals täglich.
3. Teebaumöl als Mundspülung
Auch Teebaumöl kann Linderung verschaffen und ist ein beliebtes Hausmittel bei Zahnschmerzen. Wichtig ist, dass das Teebaumöl nicht pur bzw. hochkonzentriert verwendet wird. Es darf nur verdünnt in den Mund und auch die Spülung selbst darf nicht verschluckt werden! Für eine entzündungshemmende Mundspülung mit Teebaumöl mischen Sie fünf Tropfen Teebaumöl in ein Glas Wasser (250ml) und spülen Sie Ihren Mund damit mehrmals täglich.
4. Kochsalzlösung und ‚Ölziehen‘
Auch Kochsalzlösung ist bekannt dafür, antibakteriell und entzündungshemmend zu wirken. Hierfür können Sie entweder Meersalz oder Speisesalz hernehmen. Zunächst kochen Sie gut einen halben Liter Wasser für etwa zwei Minuten, um alle Bakterien abzutöten. Für 500 ml Wasser werden etwa fünf Gramm Salz benötigt. Gut rühren, etwas abkühlen lassen und dann einfach als Spülung verwenden. Auch beim sogenannten Ölziehen können Effekte erzielt werden: so soll es den Körper entgiften, indem es Bakterien bindet und den Mundraum gesund hält – allerdings ist dies nicht wissenschaftlich belegt. Ölziehen kann jedoch mitunter Zahnschmerzen lindern und ist somit als Hausmittel einsetzbar: hierbei wird ganz einfach Öl, wie z. B. Sesamöl, Kokos- oder Olivenöl mehrfach im Mund hin und her bewegt und anschließend ausgespuckt.
5. Knoblauch und Zwiebeln gegen Schmerz
Knoblauch hat entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften und kann bei Zahnschmerzen als Hausmittel wirksam sein. Schälen und halbieren Sie eine Zehe und drücken Sie diese sanft auf die schmerzende Stelle im Mundraum. Auch Zwiebeln haben einen ähnlichen Effekt, da sie Bakterien abtöten und Entzündungen lindern können. Zwiebeln wendet man jedoch von außen an: Hierfür schneiden Sie die Zwiebel in kleine Stückchen, um diese in ein Tuch zu wickeln. Drücken Sie das Tuch mit den Zwiebeln dann von außen auf die Wange.
6. Nelken kauen
Bei empfindlichen oder schmerzenden Zähnen soll es helfen, auf einer Gewürznelke zu kauen oder den Mund mit Nelkenöl zu spülen. Dies kann den Mund desinfizieren und so gegen die Entzündung vorgehen.
TIPP: Generell gilt: bei Zahnschmerzen auf Zigaretten- und Alkoholkonsum zu verzichten, und je nachdem ob Ihre Zähne empfindlich auf Kälte oder Wärme reagieren, auch besonders kalten oder heißen Speisen und Getränken zu entsagen. Auch extrem zuckerhaltige Nahrungsmittel können die Zähne reizen.
HINWEIS: Bei Zahnschmerzen helfen nicht immer alle Hausmittel, sondern eventuell nur eines oder zwei. Hier hilft nur testen, was Ihnen Linderung verschafft. Bei anhaltenden Schmerzen: Ab zum Zahnarzt!
Wie kann man Zahnschmerzen betäuben?
Um Zahnschmerzen mit Hausmitteln zu betäuben, eignet sich in erster Linie der klassische Eisbeutel. Kühlen Sie die schmerzende Stelle von außen. Kälte betäubt die Nervenenden und verengt die Blutgefäße, was wiederum den Schmerz und Schwellungen reduzieren kann. Außerdem werden so zeitweise potenziell entzündliche Prozesse verlangsamt. Aber auch andere beschriebene Hausmittel, wie Nelken, Öle, Salzwasser, Knoblauch oder Kräutertees, können den Zahnschmerz sanft betäuben.
Zahnnerv beruhigen: so gehen Sie vor
Zunächst ist es immer eine gute Idee, die Zähne und den Mundraum zu reinigen, um Bakterien zu minimieren. Putzen Sie also mindestens zweimal am Tag Ihre Zähne und führen Sie mehrfach am Tag Mundspülungen z. B. mit lauwarmem Salzwasser durch. Das reduziert Bakterien und lindert den Schmerz. Um den Zahnnerv zu beruhigen, verzichten Sie am besten auf zu heiße oder zu kalte Speisen und vermeiden Sie zu starken Druck auf den betroffenen Zahn. Kühlen Sie die betroffene Stelle, um Nervenenden zu beruhigen. Sollten Ihre Zahnschmerzen trotz Hausmittel nicht abklingen und die Empfindlichkeit anhalten, muss ein Zahnarzt die Ursache genauer erkunden und ggf. beseitigen, bevor sich der Zahnnerv wieder beruhigen kann.
TIPP: Zögern Sie den Besuch beim Facharzt nicht hinaus, denn aus einem gereizten Zahnnerv kann schnell eine Zahnnerventzündung entstehen werden, die weitere Folgeschäden mit sich bringt.
Akupressur bei Zahnschmerzen
Wer Zahnschmerzen hat und Hausmittel anwendet, kann sich auch an Akupressur versuchen. Die beiden Druckpunkte bei Zahnschmerzen finden sich auf der Innenseite des Handgelenks – auf der Seite des Daumens und auf dem Zeigefingernagel. Beide Punkte zu drücken oder zu massieren kann bei Zahnschmerzen helfen. Weitere Druckpunkte liegen in der Mitte des Schädeldachs, vor den Ohrläppchen und zwischen Nase und Mund. Wie kann Akupressur funktionieren? Durch das Halten bestimmter Punkte können Endorphine ausgeschüttet werden, welche wiederum als natürliche Schmerzmittel wirken und eine Linderung ermöglichen. Behandeln Sie die Punkte bei Bedarf. Dauern die Schmerzen an, drücken bzw. massieren Sie die Punkte für etwa 15 Sekunden intensiv ein- bis dreimal täglich. Wenn Ihre Zahnschmerzen trotz Anwendung verschiedener Hausmittel nicht abklingen, sollten Sie in jedem Fall so rasch wie möglich zum Zahnarzt.
Zahnschmerzen mit Hausmitteln vorbeugen
Um Zahnschmerzen zu vermeiden ist das allerbeste „Hausmittel“ eine gute Mundhygiene. Wer seine Zähne gut pflegt, mindestens zweimal täglich putzt, Zahnseide benutzt, um auch Zahnzwischenräume regelmäßig zu reinigen, und Mundspülungen verwendet, reduziert das Risiko einer Erkrankung enorm. Hierbei muss nicht immer auf teure Produkte zurückgegriffen werden. Wie im Absatz zu den Hausmitteln gegen Zahnschmerzen beschrieben, können Sie antibakterielle und entzündungshemmende Mundspülungen im DIY-Verfahren zu Hause anwenden. Egal, ob Salzwasser, Kräutertees, Nelken oder Öle zur Anwendung kommen, Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch werden es Ihnen danken.
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