Haare natürlich färben: Pflanzenfarben
Lust auf eine neue Haarfarbe – aber ohne Chemie? Mit natürlichen Farben aus der Natur verpassen Sie sich einen neuen Look und kaschieren graue Haare. Wir zeigen Ihnen, wie es geht!

dm drogerie markt
Lesedauer 7 Min.
•
24.6.2025

Wie Haare natürlich färben?
Immer öfter greifen wir bei unserer täglichen Gesichts- und Körperpflege zu Naturkosmetik mit natürlichen Inhaltsstoffen. Und beim Haarefärben? Auch für die Haar-Coloration gibt es eine Alternative aus der Natur: Pflanzenfarbe.
Was ist Pflanzenhaarfarbe?
Pflanzenhaarfarben sind Färbemittel aus natürlichen Pflanzenextrakten. Zu den bekanntesten gehören Henna, Indigo und Cassia:
Das rote Henna wird schon seit Jahrtausenden als Färbemittel eingesetzt und aus den Blättern des Hennastrauchs gewonnen.
Der dunkelblaue Farbstoff Indigo stammt von der indischen Indigopflanze oder dem Kreuzblütengewächs Färberwaid, das auch in Deutschland wächst.
Das helle, goldfarbene Cassia wird aus dem Strauch der Cassia-Pflanze gewonnen, die vorwiegend in tropischen Gebieten wächst.
Auch pflanzliche Extrakte aus Kamille, Walnussschalen, Kurkuma, Hibiskus und schwarzem Tee werden als natürliche Haarfärbemittel eingesetzt. Die Pflanzenfarbe ist in der Regel als Pulver erhältlich und wird zum Färben mit heißem Wasser vermengt.
Wie lange hält Pflanzenfarbe?
Da es sich bei Pflanzenhaarfarben um eine dauerhafte Coloration handelt, wird der Nachwuchs wie gewohnt sichtbar sein. Allerdings ist der Kontrast zwischen dem Naturhaar und den gefärbten Haaren bei Pflanzenhaarfarben dezenter im Vergleich zu chemisch gefärbtem Haar, wodurch er weniger sichtbar scheint.
Unterschied: chemische Haarfarben und Pflanzenfarbe
Chemische Haar-Colorierungen enthalten meist Stoffe wie Ammoniak oder Wasserstoffperoxid. Diese verändern die Struktur der Haare, damit die Farbpigmente in das Haar eindringen können. Das kann zu sprödem, trockenem Haar, Spliss und Haarbruch führen.
Bei Pflanzenfarben wie Henna oder Indigo hingegen legen sich die Farbpigmente sanft um die Haarstruktur herum und umschließen sie. Das schont die empfindliche Struktur der Haare.
Haare natürlich färben: Vorteile
- Natürliche Inhaltsstoffe schonen die Umwelt, Ihre Haare und die Kopfhaut.
- Die Farbe hält dauerhaft und färbt auch graue Haare, wenn auch nicht ganz so deckend wie chemische Farbe).
- Das Farbergebnis ist sehr individuell, da sich die Pflanzenfarbe mit der natürlichen Haarfarbe verbindet.
Haare natürlich färben – Vorbereitung
Für ein zufriedenstellendes Ergebnis sollte das Haar frei von Silikonen sein. Das bedeutet, dass Sie vor dem Färben über einen gewissen Zeitraum keine Produkte mit Silikonen mehr verwenden. Nur Produkte ohne Silikone und Silikonersatzstoffe gewährleisten, dass sich die Farbe um das Haar legen kann.
Damit das Ergebnis schön gleichmäßig wird, können Sie zuerst ein Kopfhaut- und Haarpeeling machen. Mit dieser intensiven Haarpflege werden alle Rückstände entfernt. So können die Farbpigmente das Haar umschließen. Um keine Farbüberraschung zu erleben, sollten Sie die Pflanzenfarbe zudem an einer Haarsträhne ausprobieren. Wir empfehlen, eine Strähne auszuwählen, die versteckt werden kann, falls das Ergebnis nicht ganz Ihren Vorstellungen entspricht.
- Marke: Balea PROFESSIONAL; Produktname: Kopfhaut Peeling Tiefenreinigung, 150 ml; Preis: 3,65 €; Grundpreis: 150 ml (2,43 € je 100 ml); Marke von dm Grafik; 3,366 von 5 Sternen bei 183 Bewertungen; Verfügbarkeit: Status Grün Lieferbar, Status Grau dm Filiale wählen3,65 €150 ml (2,43 € je 100 ml)Lieferbar
- Marke: WELEDA; Produktname: Körperpflege Skin Food Light, 75 ml; Preis: 9,45 €; Grundpreis: 75 ml (12,60 € je 100 ml); 4,404 von 5 Sternen bei 203 Bewertungen; Verfügbarkeit: Status Grün Lieferbar, Status Grau dm Filiale wählen
Ende der Auflistung
Haare natürlich färben: Anleitung
Mit diesen einfachen Schritten kommen Sie zu Ihrer neuen Wunsch-Haarfarbe:
- Waschen Sie Ihre Haare, legen Sie sich ein Handtuch um die Schultern und tragen Sie alte Kleidungsstücke. Bevor Sie anfangen, Ihre Haare natürlich zu färben, empfehlen wir bei stark färbenden Rottönen auf Henna-Basis Kopfhaut, Haaransatz und Ohren mit einer fetthaltigen Creme einzucremen. Das verhindert, dass die Haut mitgefärbt wird. Bei blonden oder braunen Pflanzenhaarfarben ist dies nicht notwendig.
- Mischen Sie zuerst das Pflanzenpulver wie in der Packungsanweisung angegeben mit heißem Wasser. Anschließend warten Sie, bis die Masse wieder abgekühlt ist.
- Jetzt geht es daran, die Haare natürlich zu färben: Tragen Sie die Masse mit einem Pinsel Strähne für Strähne auf und arbeiten Sie sie anschließend ins Haar ein. Besonders gleichmäßig wird das Ergebnis, wenn Sie die Haare mit einem grob gezinkten Kamm gut durchbürsten.
- Als Nächstes wickeln Sie die Haare in ein Handtuch und lassen die Farbe einwirken. Angaben zur Einwirkzeit finden Sie ebenfalls auf dem Beipackzettel.
- Waschen Sie die Pflanzenhaarfarbe mit lauwarmem Wasser aus. Verzichten Sie dabei auf Shampoo und Conditioner und benutzen Sie für die nächsten vierundzwanzig Stunden auch keine anderen Haarpflegeprodukte. Das ist wichtig, damit sich die Farbpigmente an die Haare binden können.
Wie wird das Farbergebnis ausfallen?
Bei allen natürlichen Haarfärbemitteln sollten Sie beachten, dass das Farbergebnis nicht ganz so intensiv ausfallen wird wie bei chemischer Farbe.
- Henna wird Ihr Haar in Rottönen färben – wie intensiv das Ergebnis ausfällt, hängt davon ab, wie hell Ihre Naturhaarfarbe ist und wie lange Sie das Henna einwirken lassen. Von einem roten Glanz bis hin zu dunkelrotem Haar ist alles möglich.
- Indigo färbt schwarz bzw. dunkelbraun mit bläulichen Untertönen. Auch hier wird das Ergebnis umso auffälliger, je heller Ihre Natur- oder Ausgangsfarbe war und je länger Sie das Indigo einwirken lassen.
- Cassia erzielt eine leichte Aufhellung bzw. Intensivierung der eigenen Haarfarbe.
Ebenfalls zu beachten: Natürliche Haarfarben machen das Haar etwas fester und voluminöser. Für Frauen mit stark gelocktem oder sehr dickem, eher trockenem Haar sind natürliche Haarfarben daher vielleicht nicht geeignet. Sollte das auf Sie zutreffen, testen Sie am besten zuerst die Farbe an einer einzelnen Haarsträhne aus, bevor Sie den ganzen Kopf färben.
Haare färben ohne Chemie: 3 Tipps
- Blondierte Haare? Bitte vorsichtig! Blondiertes Haar ist durch seine Behandlung mit Wasserstoffperoxid stark beansprucht. Das kann dazu führen, dass die Haarstruktur die Pflanzenfarbe ungleichmäßig aufnimmt und das Ergebnis fleckig wirkt.
Tipp: Gehen Sie in zwei Schritten vor. Im ersten Schritt färben Sie Ihre Haare mit reiner roter Henna oder einer anderen Farbe mit hohem Henna-Anteil. Anschließend waschen Sie das Ganze wieder aus. Im zweiten Schritt können Sie nun eine dunklere Pflanzenfarbe verwenden. - Natur auf Chemie? Das ist möglich. Auch chemisch vorbehandeltes Haar kann mit Pflanzenhaarfarben gefärbt werden. Gönnen Sie Ihren Haaren zwischen der chemischen und der pflanzlichen Behandlung aber eine Pause von drei bis vier Wochen.
Tipp: Gehen Sie auch hier lieber auf Nummer sicher und färben Sie mit der Pflanzenfarbe eine Probesträhne. So können Sie abschätzen, welches Farbergebnis Sie erwarten dürfen. - Graue Haare? Geht auch! Graue Haare lassen sich mit Pflanzenfarbe gut abdecken. Hier gilt die Regel: Je grauer die Haare, desto heller das Ergebnis. Das liegt daran, dass graue Haare auch nach dem Färben heller bleiben als nicht ergraute Haare. Das bedeutet für uns, dass wir uns über sanfte, natürliche Strähnchen freuen können.
Tipp: Versuchen Sie es zunächst mit Strähnchen. Das wirkt natürlicher und Sie vermeiden den unschönen Ansatz beim Nachwachsen der Haare.
FAQ
Wie Haare natürlich dünkler machen?
Wie Haare natürlich dünkler machen?
Wenn Sie Ihre schwarzen oder dunkelbraunen Haare natürlich nachdunkeln möchten, greifen Sie zu Pflanzenfarben wie Kaffeesatz, schwarzem Tee, Zwiebel- oder Walnuss-Schalen.
Wie Haare natürlich aufhellen?
Wie Haare natürlich aufhellen?
Als natürliche Aufheller gelten Kamille, Zitrone, Apfelessig und Natron. Allerdings sollten Sie kein Platinblond erwarten, denn die natürliche Pflanzenfarbe hellt die Haare nur leicht auf.
Wie schütze ich mich vor Farbflecken auf der Haut?
Wie schütze ich mich vor Farbflecken auf der Haut?
Verwenden Sie vor dem Färben etwas fetthaltige Creme oder Hautöl auf dem Haaransatz an Stirn und Nacken sowie auf den Ohren. So bleibt die Haarfarbe nicht an Ihrer Haut haften.
Wie entfernt man Farbrückstände auf Ohren und Schläfen und Nacken?
Wie entfernt man Farbrückstände auf Ohren und Schläfen und Nacken?
Flecken lassen sich mit pflanzlichem Öl (z. B. Kokos- oder Olivenöl), einem sanften Peeling oder einem in Zitronensaft getränkten Wattepad entfernen. Keine aggressiven Reinigungsmittel verwenden.
Was ist bei welcher Haarstruktur zu beachten?
Was ist bei welcher Haarstruktur zu beachten?
Feines Haar gewinnt durch Pflanzenfarben an Volumen. Dickes, trockenes oder gelocktes Haar kann etwas spröder wirken – hier hilft eine silikonfreie Pflege nach dem Färben. Vorbehandelte oder poröse Haare sollten gut gepflegt sein, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
Wie oft muss man nachfärben?
Wie oft muss man nachfärben?
Etwa alle 4–6 Wochen. Bei starkem Haarwuchs oder grauem Ansatz evtl. schon nach 3 Wochen. Für ein schonenderes Färben reicht oft das Nachfärben des Ansatzes.