Hitzewallungen in den Wechseljahren
Etwa jede zweite Frau in den Wechseljahren hat es schon erlebt, wenn eine heiße Woge den Körper eiskalt erwischt. Hitzewallungen gehören zu den häufigsten Wechseljahresbeschwerden. Was hinter der aufsteigenden Hitze steckt und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie hier.

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Lesedauer 6 Min.
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8.5.2025

Was sind Hitzewallungen?
Als Hitzewallungen bezeichnet man ein plötzlich aufsteigendes Wärmegefühl, das sich meist vom Brustkorb ausbreitet und den gesamten Körper, vor allem aber den Hals, Nacken, Kopf und die Arme erfasst. Hitzewallungen sind eine der häufigsten Symptome der Wechseljahre: Sie treten etwa bei der Hälfte aller Frauen auf, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Es gibt auch Hitzewallungen ohne Wechseljahre, die bei Männern und Frauen gleichermaßen auftreten können, zum Beispiel aufgrund von Erkrankungen wie einer Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes oder Bluthochdruck.
Wie oft und wie lang treten Hitzewallungen auf?
Wie oft Hitzewallungen in den Wechseljahren auftreten, ist von Frau zu Frau ganz unterschiedlich: Einige leiden mehrmals am Tag und auch nachts unter Hitzewallungen, bei anderen äußert sich das unangenehme Wärmegefühl nur ab und zu. Wie lange die aufsteigende Hitze andauert, lässt sich ebenfalls nicht sagen: Bei einigen Frauen beginnen sie zwei bis drei Jahre vor der letzten Blutung und halten danach noch monatelang an. Andere haben nur wenige Wochen mit den Hitzewallungen zu tun.
Hitzewallungen in den Wechseljahren
Viele Frauen beschreiben die unangenehme Hitze wie eine Welle oder eine Woge, die sie unerwartet von einem Moment zum anderen erfasst. Sie führt bei vielen Frauen zu Schweißausbrüchen, großflächigen Rötungen oder einzelnen roten Flecken im Gesicht.
Symptome der Hitzewallungen
Eine Hitzewallung kann nur ein paar Sekunden, aber auch mehrere Minuten dauern. Begleitet werden sie während der Menopause oft von Herzklopfen oder Schwindel. Ist der Hitzeschub vorbei, setzt in vielen Fällen ein Frösteln ein. Das hängt häufig auch damit zusammen, dass Unterwäsche und Kleidung nass auf der Haut kleben. Die plötzliche Hitze löst bei vielen Frauen Stress und Nervosität aus, vor allem, wenn sie davon in der Öffentlichkeit überrascht werden. Treten Hitzewallungen nachts auf, bezeichnet man sie als Nachtschweiß.
Ursache der Hitzewallungen
Wissenschaftler konnten bis heute nicht ganz genau klären, was die Ursache der Hitzewallungen bei Frauen in den Wechseljahren ist. Man nimmt aber an, dass sie mit der Hormon-Umstellung zu tun haben: Vermutlich beeinflusst die reduzierte Produktion von Östrogen die Steuerung der Körpertemperatur im Gehirn.
Was tun gegen Hitzewallungen?
Hitzewallungen in den Wechseljahren sind nicht gefährlich, beeinträchtigen den Alltag vieler Frauen jedoch erheblich. Sie können die lästigen Symptome der aufsteigenden Hitze jedoch mindern oder zumindest versuchen, besser damit umzugehen. Lesen Sie hier im Einzelnen, was gegen Hitzewallungen hilft.
Gesunder Lebensstil
Forscher haben herausgefunden, dass viele Beschwerden der Wechseljahre durch einen gesunden Lebensstil reduziert werden können. Folgende Aspekte könnten daher auch die Häufigkeit und Intensität der Hitzewallungen mindern:
- Achten Sie auf eine gesunde, fettarme, ballaststoff- und nährstoffreiche Ernährung.
- Verzichten Sie auf Alkohol und Kaffee. Beide Getränke können Hitzewallungen verstärken. Auch Nikotin und schwarzer Tee sind nicht förderlich.
- Bewegen Sie sich viel, am besten an der frischen Luft. Sind Sie ein Sportmuffel, gehen Sie spazieren, wandern Sie durch die Natur oder fahren Sie mit dem Fahrrad.
- Gönnen Sie sich Auszeiten. Bei Unruhe und Stress können Entspannungsübungen oder pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel zur Stärkung Ihrer Nerven helfen.
Je gesünder und zufriedener Sie sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie die Wechseljahre ohne große Beschwerden überstehen.
Praktische Tipps & Hausmittel gegen Hitzewallungen
Der erste Schritt zur Verbesserung ist, sich bewusst zu machen, dass Sie den Hitzewallungen durchaus etwas entgegensetzen können. Schon mit kleinen Tricks im Alltag lassen sie sich mindern. Wenn Sie stark unter der aufsteigenden Hitze leiden, sollten Sie Folgendes ausprobieren:
- Tragen Sie atmungsaktive Unterwäsche und Kleidung aus Naturmaterialien wie Baumwolle, Wolle, Seide oder Leinen. Kleiden Sie sich nach dem Zwiebelprinzip, sodass Sie schnell etwas ausziehen können, wenn Sie eine Hitzewallung kommen spüren.
- Wen die Hitzewallungen während der Nacht heimsuchen, der sollte sich auch bei Bettwäsche und Schlafgewand für atmungsaktive Stoffe entscheiden. Helfen können zusätzlich zwei übereinanderliegende leichte Bettdecken statt einer dicken, denn im Fall der Fälle lässt sich dann eine schnell wegnehmen. Legen Sie sich Wechselwäsche neben das Bett, damit Sie nachts nicht aufstehen und im Kleiderschrank neue Schlafkleidung suchen müssen.
- Wechselduschen am Morgen können Hitzewallungen während des Tages reduzieren.
- Vielen traditionellen Heilpflanzen wie Salbei, Hopfen oder Frauenmantel werden schweißreduzierende Eigenschaften nachgesagt. Das ist wissenschaftlich zwar nicht belegt, doch es lohnt sich, bei starken Hitzewallungen auf Tee aus solchen Kräutern zurückzugreifen.
Last but not least: Bleiben Sie gelassen! Werden Sie nervös oder regen Sie sich während einer Hitzewallung auf, werden Sie diese nur verstärken. Gehen Sie offen mit Ihren Wechseljahren und den damit zusammenhängenden Beschwerden um: Sie werden schnell merken, dass Sie mit den Hitzewallungen nicht allein sind.
Menopausale Hormontherapie (MHT)
Bei starken Wechseljahre-Beschwerden können Ärzte eine Hormontherapie anbieten. Das wird heute allerdings nicht mehr so oft gemacht wie noch vor zwanzig Jahren, da die menopausale Hormontherapie auch Risiken birgt. So kann sie beispielsweise das Risiko für Brustkrebs und Thrombosen erhöhen. Meist wird eine Kombination aus Östrogen und Gestagen in Form von Tabletten oder Pflastern verschrieben. Fühlen Sie sich in Ihrem Alltag von den Beschwerden der Menopause stark beeinträchtigt, sollten Sie ärztlichen Rat einholen und sich über eine MHT informieren.