Händewaschen – mit Seife gegen Keime
Eine Hand wäscht bekanntlich die andere – aber wie funktioniert das am besten? Und warum ist Händewaschen eigentlich so wichtig? Ganz einfach: Die Hygieneroutine ist essenziell für Ihre Gesundheit, denn an Händen haften neben Schmutz allerlei Keime an. Die müssen regelmäßig und gründlich entfernt werden. Wann sollte man sich die Hände waschen – und wie werden sie tatsächlich sauber? Hier finden Sie Informationen und Antworten rund um die Frage, wie Sie richtig Hände waschen!

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Lesedauer 6 Min.
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26.8.2025

Warum eigentlich Hände waschen?
Hände sind empfindliche „Sinnesorgane“. Also gilt es, störende Verschmutzungen abzuwaschen. Doch auch vermeintlich saubere Hände können weiterhin Tummelplätze für Keime sein. Anders als Schmutz sind Krankheitserreger wie Bakterien fürs bloße Auge unsichtbar. Solche Keime gelangen beim Berühren von Oberflächen oder durch Aerosole auf die Hände. Wenn sie von dort aus an Schleimhäute oder Hautverletzungen geraten, können sie Krankheiten auslösen. Etwa 80 Prozent aller Infektionen werden per „Handkontakt“ übertragen. Nachgewiesen ist, dass richtig Hände waschen die Höhe der Infektionszahlen von Grippe und Durchfallerkrankungen reduzieren kann. Sorgfältiges Händewaschen schafft also
Abhilfe bei Irritationen des Tastsinns, etwa durch Dreck oder Klebriges,
Verringerung der Keimbelastung am eigenen Körper,
Schutz anderer Personen vor möglicher Ansteckung.
Wann die Hände waschen?
Natürlich müssen Sie Ihre Hände nicht „keimfrei“ halten, indem Sie sie ständig waschen. Es gibt aber Situationen im Leben, in denen Händewaschen unverzichtbar ist:
nach Kontakt mit Fäkalien (eigener Toilettengang, Hilfestellung beim Kind oder bei einem Pflegebedürftigen, Windelwechsel)
nach Berührung eines Tieres, dessen Ausscheidungen, Kot oder Kadavers
wenn Sie Kontakt mit Abfall (Mülltonnen, Abfalleimer, Kompost) hatten
nach dem Naseputzen
nach Rückkehr aus einem Außenbereich
vor und nach der Zubereitung von Essen
vor Mahlzeiten
vor und nach dem Umgang mit Kosmetika, Medikamenten und rohem Fleisch
Wie kann man richtig Hände waschen?
Um die Hand zu säubern, reicht es nicht aus, sie kurz in Wasser zu tauchen. Um die Belastung durch Bakterien und Co. zu minimieren, sollten Sie sich eine sorgfältige Routine zu eigen machen. Doch wie wäscht man sich die Hände korrekt?
Zeit fürs richtig Hände waschen
Wie lange sollte man sich die Hände waschen? Zum Einseifen sollten Sie mindestens 20 bis 30 Sekunden einkalkulieren. Ein Trick, falls keine Uhr in Sichtweite ist: Summen Sie zweimal das Lied „Happy Birthday“.
Hände waschen: Schritt für Schritt
Gut zu wissen: Die Wassertemperatur ist für die Hygiene unwichtig. Die Hände werden durch heißes Wasser nicht sauberer. Stellen Sie die Temperatur so ein, dass sie für Sie angenehm ist.
Lassen Sie das Wasser laufen, halten Sie Ihre Hände darunter und befeuchten Sie sie gut.
Verteilen Sie anschließend großzügig Seife auf den gesamten Händen: Handinnenflächen, Handrücken, Fingerspitzen, Daumen, Fingerzwischenräume. Vergessen Sie nicht den Bereich unter den Fingernägeln.
Reiben Sie die Seife anschließend sanft ein.
Spülen Sie danach die Hände gut unter Wasser ab.
Abschließend trocknen Sie die Hände sorgfältig – auch zwischen den Fingern.
Übrigens: Wenn Sie ein Waschbecken mit einer Hebelarmatur benutzen, können Sie Wasser sparen, indem Sie es während des Einseifens abschalten. Bedienen Sie dazu den Hebel mit dem Ellenbogen.
Tipps zum Händeabtrocknen
Mikroorganismen werden leichter durch und auf feuchte Haut übertragen. Ebenso wichtig wie sorgfältiges Einseifen ist somit, dass Sie die Hände gut abtrocknen. Damit entfernen Sie verbliebene Keime:
Handtücher: Wenn bei Ihnen zu Hause mehr als eine Person das Waschbecken nutzt, sollte jeder sein eigenes Handtuch haben.
Einweg-Handtücher: In Waschräumen verwenden Sie zum Abtrocknen möglichst Einweghandtücher. Die sind manchmal in öffentlichen Toiletten Mangelware. Als Behelf nehmen Sie ein Papiertaschentuch oder etwas Toilettenpapier.
Händetrockner: Geräte, die mit einem Luftstrom die Hände „trockenföhnen“, sollten Sie nach Möglichkeit nicht nutzen. Eine Studie konnte nachweisen, dass diese Geräte nicht nur ineffizienter sind als Papierhandtücher, sondern selbst „Bakterienschleudern“ sein können.
Lufttrocknen: Sind keinerlei Alternativen verfügbar, schütteln Sie das Wasser einfach von den Händen ab. Greifen Sie möglichst nichts an, bis die Haut getrocknet ist.
Fehler vermeiden beim Händewaschen
Etwa sechs bis zehnmal am Tag wäscht sich eine erwachsene Person die Hände. Dabei schleichen sich manchmal Nachlässigkeiten ein. Dies sind die häufigsten Fehler:
Ohne Seife gar nicht waschen: Wenn aus irgendeinem Grund keine Seife bereitsteht, ist es immer noch besser, die Hände mit klarem Wasser statt gar nicht zu reinigen.
Feuchte Hände: Wie erwähnt, müssen die Hände nach dem Waschen gut getrocknet werden. Nasse Haut trägt zur Keimverbreitung bei.
Zu sparsam einseifen: Achten Sie darauf, die Hände vollständig einzuseifen, inklusive der Fingerzwischenräume und Nägel. Dort „verstecken“ sich Keime.
Übermäßiges Händewaschen: Wer sich die Hände zu häufig wäscht und zusätzlich noch aggressive Reinigungsmittel verwendet, riskiert Hautirritationen. Exzessives Händewaschen schädigt den Säureschutzmantel der Haut und trocknet sie aus.
Heißwasser: Heißes Wasser wäscht nicht gründlicher. Dafür kann es ebenso wie bei einer zu hohen Häufigkeit des Waschens den natürlichen Schutz der Haut schädigen.
Die richtige Seife zum Händewaschen
Ohne Seife sollte es wirklich nur im Notfall gehen: Ihre fettlösende Wirkung reinigt die Haut nicht nur chemisch von fettigen Verschmutzungen, sondern zerstört auch die „fetthaltige“ Hülle vieler Mikroorganismen (etwa der Überträger von Grippe oder Corona). Das ist zugegebenermaßen stark vereinfacht erklärt, zeigt jedoch, wie wichtig es ist, beim Händewaschen Seife zu nutzen. Aber welche Rolle spielt die Art der Seife beim Händewaschen?
Flüssigseife oder Seifenstück benutzen?
Die „Darreichungsform“ von Seife beeinflusst nicht die Wirksamkeit. Zwar können sich Keime auf feuchter, fester Seife ansiedeln. Sie werden aber beim Händewaschen gleich mit weggespült. Für die häusliche Umgebung ist ein Seifenstück absolut ausreichend und spart Verpackungsmüll. Wichtige Ausnahme: Personen mit einer Infektion sollten keine feste Seife mit Gesunden teilen. Flüssigseife im Spender ist praktischer und hygienischer, wenn sich viele Menschen daran bedienen, etwa in öffentlichen Waschräumen.
Wie wichtig ist Desinfektionsmittel?
Zusätzliche Desinfektionsmittel oder Artikel mit entsprechenden Zusätzen sind beim alltäglichen Händewaschen nicht erforderlich. Sinnvoll sind „antibakterielle“ Produkte dann, wenn erhöhte Infektionsgefahr besteht. Das betrifft den Kontakt zu Menschen mit geschwächtem Immunsystem, ansteckenden Krankheiten oder Pflegebedürftigen.
Fazit: Hände richtig waschen ist ein bedeutsamer Beitrag, um gesundheitliche Risiken durch Krankheitskeime kleinzuhalten. Mit der richtigen Technik, Umsicht und Sorgfalt haben Sie buchstäblich „reine Hände“ in jeder Lebenslage.