Eisenmangel durch Periode
Rund fünfhundert Mal im Leben bekommen Frauen ihre Periode. Dabei verlieren sie jedes Mal etwa 40 ml Blut – und damit auch das für unseren Organismus wichtige Eisen. Ist die Menstruationsblutung sehr stark oder langanhaltend, erhöht sich die Menge. So kann die Periode zu Eisenmangel führen. Wie Sie einen Mangel an Eisen erkennen und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

dm drogerie markt
Lesedauer 5 Min.
•
8.5.2025

Eisenmangel bei Frauen
Eisen ist ein lebensnotwendiger Mineralstoff, den unser Körper nicht selbst herstellen kann. Das bedeutet, wir müssen es ihm zuführen. In der Regel geschieht das über die Nahrung. Bekommt der Körper auf Dauer zu wenig Eisen, kann ein Eisenmangel entstehen. In Europa sind davon besonders Frauen im gebärfähigen Alter – also mit Monatsblutung – sowie Babys und Kleinkinder im Wachstum betroffen.
Aufgaben von Eisen im Körper
Im Körper ist Eisen an vielen lebenswichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen beispielsweise:
- Transport von Sauerstoff durch Blutbildung
- Stärkung des Immunsystems durch Bildung von Immunzellen
- Instandhaltung kognitiver Funktionen (Gedächtnis, Konzentration, geistige Leistungsfähigkeit)
- Versorgung der Zellen mit Energie
Eisenmangel ist eine häufig vorkommende Mangelerkrankung und sollte deshalb im Auge behalten werden.
Ursachen für Eisenmangel bei Frauen
Die Gründe für einen Eisenmangel bei Frauen sind ganz unterschiedlicher Natur. Eine Eisenmangelanämie kann folgende Ursachen haben:
- Starke Menstruationsblutungen
- Eisenarme Ernährung, etwa bei veganer oder vegetarischer Ernährung
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Erkrankungen, die die Aufnahme des Eisens verhindern oder beeinträchtigen
- Angeborener Eisenmangel
- Einnahme bestimmter Medikamente
Oft kommen auch mehrere Faktoren gleichzeitig zusammen und ihre Ursachen können ärztlicher Abklärung bedürfen.
Eisenbedarf von Frauen
Frauen benötigen grundsätzlich etwa 15 mg Eisen pro Tag. Wie hoch der Bedarf ist, hängt vom Alter und der Lebenssituation ab. Das Gesundheitsportal des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gibt folgende Referenzwerte für die tägliche Eisenaufnahme heraus:
- Mädchen ab zehn Jahren und Frauen mit Menstruation: 15 mg
- Schwangere Frauen: 30 mg
- Stillende: 20 mg
- Nicht menstruierende Frauen/Frauen in der Menopause: 10 mg
Während einer normalen Periode kann eine Frau in der Regel zwischen 2,5 und 40 mg Eisen verlieren. Bei Frauen mit übermäßig starker Regelblutung (Hypermenorrhö) kann sich dieser Eisenverlust erhöhen und muss gegebenenfalls entsprechend kompensiert werden.
Folgen eines Eisenmangels
Eine starke Periode ist der häufigste Grund für einen Eisenmangel bei Frauen. Zusätzliche Risikofaktoren sind eine langandauernde Periode über sieben Tage (Menorrhagie) sowie ein kurzer Zyklus, bei dem der Abstand zwischen den Monatsblutungen unter 25 Tagen liegt (Polymenorrhö).
Wird dem Körper zu wenig Eisen zugeführt, greift er grundsätzlich zunächst auf seine Reserven zurück. Sind diese aufgebraucht, können wichtige Stoffwechselvorgänge im Körper möglicherweise nicht mehr funktionieren: Es kann unter Umständen zu Blutarmut und einer mangelhaften Versorgung der einzelnen Organe mit Sauerstoff kommen.
Eisenmangel durch Periode: Symptome
Zu den häufigsten Anzeichen einer Eisenmangelanämie können beispielsweise zählen:
- Müdigkeit, Schwindel, Schwäche
- Blässe
- Eingeschränkte Leistungsfähigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Kurzatmigkeit und Herzklopfen
Auch unser äußeres Erscheinungsbild kann gegebenenfalls unter dem Mangel an Eisen leiden: Haare können fallen ausfallen, Nägel können brüchig werden, die Haut kann spröde werden und die Mundwinkel können einreißen.
Leiden Sie unter einer oder mehreren dieser Beschwerden, sollten Sie eine Arztpraxis aufsuchen. In der Regel wird ein Blutbild veranlasst. So kann eine aussagekräftige Diagnose gestellt werden. Liegt eine Eisenmangelanämie vor, folgen weitere Untersuchungen, um den Grund für die unzureichende Aufnahme des Mineralstoffes zu finden.
Eisenmangel: Periode bleibt aus
Ein starker Eisenmangel kann auch zu einer schwächeren Periode beziehungsweise zu einem kompletten Ausbleiben der Monatsblutung führen. In diesem Fall sollten Sie ebenfalls ärztlichen Rat dazu einholen, wie Sie Ihren Eisenhaushalt wieder aufbauen können.
Eisenmangel durch Periode – Tipps
In aller Regel besteht die Behandlung in der Einnahme eines Eisenpräparats für einen bestimmten Zeitraum. Eisen während der Periode einzunehmen, ist eine Möglichkeit, den Verlust zu kompensieren. Gleichzeitig sollten Sie sich aber bemühen, die Eisenaufnahme zu erhöhen.
Eisenzufuhr über die Ernährung
Allein über die Ernährung ist ein Eisenmangel durch Menstruation meist nicht auszugleichen. Sie können Ihren Körper mit einer eisenhaltigen Ernährung aber in der Regel unterstützen. Zu den Lebensmitteln, die Eisen enthalten, können gehören:
- Fleisch
- Fisch
- Hülsenfrüchte
- Leinsamen
- Heidelbeeren
- Getrocknete Marillen
Lebensmittel, die Vitamin C enthalten, können dem Körper die Aufnahme von Eisen erleichtern. Kombinieren Sie also eisenhaltige Nahrungsmittel mit Früchten oder Gemüse wie zum Beispiel Orangen, Erdbeeren, Kiwi, Kohlsprossen, Brokkoli oder Kohlrabi.
Einige Lebensmittel und Getränke können die Eisenaufnahme jedoch beeinträchtigen, wenn sie zeitgleich oder kurze Zeit danach verzehrt werden. Dazu gehören beispielsweise Tee, Kaffee, Rotwein, Reis und Milch.
Behandlung starker Periodenblutungen
Ist die Ursache des Eisenmangels eine überdurchschnittlich starke beziehungsweise lange Regelblutung, kennt die Medizin unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, beispielsweise:
- Hormonelle Verhütungsmittel (Pille, Spirale) können die Periode abschwächen, da sie das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut reduzieren können.
- Medikamente können die Monatsblutung abschwächen.
- Operative Eingriffe wie eine Entfernung oder Verödung der Gebärmutterschleimhaut sowie eine Entfernung des Uterus werden nur bei sehr starken Beschwerden durchgeführt.
Diese Behandlungen kommen allerdings alle nur infrage, wenn kein Kinderwunsch besteht.