Body Positivity

• Was ist Body Positivity?
• Unterschied Body Positivity – Body Acceptance
• Gesunde Körpereinstellung
• Gesunde Körperwahrnehmung: 6 Tipps 

Was ist Body Positivity? 

Jeder sollte sich in und mit seinem Körper wohlfühlen und ihn so akzeptieren, wie er ist – das ist die Forderung der Body-Positivity-Bewegung. Der Trend kommt aus den USA und ist eine starke Gegenstimme zur perfekten Social Media-Welt. Unter dem Hashtag #bodypositivity findet man auf den beliebten Social-Media-Portalen Millionen von Beiträgen: Frauen und Männer zeigen sich ungeschminkt, mit Falten, Haaren an den Beinen oder Achseln, mit Fettröllchen, Schwangerschaftsstreifen und Bauchröllchen – eben einfach so, wie Körper aussehen. 

Wichtig: Auch wenn die Body-Positivity-Bewegung vor allem durch weibliche Vertreterinnen an ‚Berühmtheit‘ gewann, so ist die Bewegung auch für Männer relevant. Obwohl sie sich mit Solidaritätsbekundungen noch sehr zurück halten, haben auch sie unter Schönheitsidealen zu leiden. 

Sechs zentrale Ziele von Body Positivity: 

• Selbstliebe beziehungsweise Selbstakzeptanz 
• Mut zur Diversität 
• Infragestellung unrealistischer Schönheitsideale 
• Förderung von Vielfalt 
• Stärkung des Selbstwertgefühls 
• Kampf gegen Diskriminierung 

Unterschied Body Positivity – Body Acceptance 

Kritiker bemängeln, dass der Körper auch bei Body Positivity immer noch im Mittelpunkt steht. Die Forderung nach bedingungsloser Selbstliebe geht ebenfalls vielen zu weit: Schließlich muss nicht jeder seinen eigenen Körper bedingungslos toll finden und ihn „feiern“. 

Hier setzt das Konzept der Body Neutrality oder auch Body Acceptance an: Ziel ist es, ein neutrales Verhältnis zum eigenen Körper zu finden und sich nicht über ihn zu definieren. Im Fokus steht viel mehr, was der Körper leisten kann. Unser Körper ist mehr als nur eine Hülle, die wir tragen. Er ist ein Instrument, das uns ermöglicht, die Welt zu erleben und unser volles Potenzial auszuschöpfen. Er gehört zum Menschen und sollte respektiert werden – von jedem selbst sowie von anderen.

Gesunde Körpereinstellung 

Schlankheitswahn oder massives Übergewicht – beide Extremzustände schaden der Gesundheit. Auch die stetig zunehmende Optimierung des eigenen Körpers in Form von Schönheitsoperationen, exzessiv betriebenem Sport oder der unnötigen Anwendung von Beauty-Produkten, wie beispielsweise Anti-Age-Cremen bei Teenagern, kann dem Körper nachhaltig schaden. Perfekte Körper in den Social-Media-Welten führen zur Unzufriedenheit mit sich selbst. Das kann auf Dauer psychischen Druck erzeugen und letztendlich in Depressionen münden. 

Deshalb sollte es vor allem darum gehen, eine gesunde Körpereinstellung zu haben: Wer sich in seinem Körper nicht wohlfühlt und ein paar Kilos abnehmen möchte, darf das tun. Wer an Untergewicht leidet, muss sich klarmachen, dass dieses der Gesundheit auf Dauer schadet. Der Körper gibt uns Alarmsignale, wenn etwas nicht stimmt. Auf diese sollten Sie achten und entsprechend handeln. 

Gesunde Körperwahrnehmung: 6 Tipps 

Versuchen Sie einen neutralen und gelassenen Blick auf Ihren Körper zu haben. Dabei helfen Ihnen folgende Strategien: 

• Definieren Sie Menschen nicht über das Aussehen, weder sich selbst noch andere: Der Körper ist vergänglich und verändert sich ständig. Das, was wirklich zählt, ist Ihr Charakter und Ihr Verhalten. 
• Vergleichen Sie sich nicht ständig mit anderen: Jeder ist anders. Jeder hat Stärken und Schwächen. 
• Umgeben Sie sich mit positiven Menschen: Treffen Sie sich mit Freunden und Verwandten und reduzieren Sie Ihre Social-Media-Zeit. 
• Hinterfragen Sie Fotos und Videos auf Social-Media-Plattformen: Wer weiß, wie diese perfekten Bilder entstehen, kann ihnen gelassener gegenübertreten. 
• Meditieren Sie regelmäßig: Meditation kann sich positiv auf unsere Psyche auswirken. Man kommt zur Ruhe, wird gelassener und findet zu sich selbst. Auch hilft die Meditation, negative Gedanken und Gefühle zu vertreiben. 
• Geben Sie Ihrem Körper nicht die Hauptrolle in Ihrem „Film“: Der Körper ist nur ein Aspekt unseres Daseins. Viel wichtiger ist das, was wir fühlen, was uns ausmacht und was wir tun. 

Vielen jungen Menschen, die teilweise fast ausschließlich online leben, fällt es schwer, sich von vermeintlichen Schönheitsidealen zu lösen. Sollte der psychische Druck zu groß werden, dann sollten Sie sich Hilfe bei entsprechenden Beratungsstellen oder bei Ihrem Arzt holen. Denn die ständige Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper macht unglücklich. Eine neutrale Körperwahrnehmung hingegen lenkt den Blick auf das Wesentliche.