PMS: prämenstruelles Syndrom
Viele Frauen wissen schon einige Tage vorab, wann die nächste Periodenblutung einsetzen wird: Sie leiden unter Spannungsgefühlen und Krämpfen oder fühlen sich gereizt und schlecht gelaunt. All diese Symptome werden unter dem Begriff Prämenstruelles Syndrom, kurz PMS, zusammengefasst. Ob und wie stark Frauen darunter leiden, hängt von verschiedenen Faktoren ab – nicht zuletzt auch von der Psyche. Hier lesen Sie mehr über PMS und was Sie dagegen tun können.

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Lesedauer 5 Min.
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8.5.2025

Was ist PMS?
Als Prämenstruelles Syndrom, kurz PMS genannt, werden verschiedene körperliche und zum Teil auch psychische Beschwerden in Zusammenhang mit der weiblichen Periode bezeichnet. Die Beschwerden treten einige Tage vor dem Einsetzen der Regelblutung auf und hängen vermutlich mit den hormonellen Schwankungen des weiblichen Zyklus zusammen. Sie äußern sich nicht in jedem Monat gleich stark und manche Frauen sind kaum betroffen, während andere stark unter den Symptomen leiden.
Rund die Hälfte aller Frauen leidet unter PNS, manche Studien gehen sogar von 80 % der Frauen aus. Frauen im gebärfähigen Alter zwischen 30 und 50 Jahren sind allgemein stärker betroffen als jüngere Frauen. Mit dem Einsetzen der Menopause gehört PMS dann der Vergangenheit an.
Was löst PMS aus?
Die Ursache von PMS ist noch nicht abschließend geklärt. Man geht aktuell davon aus, dass hormonelle Schwankungen zu den Beschwerden führen. Betroffene könnten empfindlich auf die Abbauprodukte von Progesteron reagieren - ein Hormon, das vermehrt in der zweiten Zyklushäfte ausgeschüttet wird.
Typische PMS-Symptome
PMS kann sich in körperlichen und psychischen Symptomen äußern. Zu den häufigsten körperlichen Beschweren zählen Heißhunger, Stimmungsschwankungen und Angstzustände sowie Erschöpfung und Müdigkeit.
Weitere Symptome sind:
- Unterleibs- und Kopfschmerzen
- Brustspannen
- Schlaf- und Verdauungsprobleme
- Hautunreinheiten
Haben Sie außerdem manchmal das Gefühl, dass Sie vor der Periode zunehmen, weil die Hose auf einmal spannt? Das ist keine Einbildung: Tatsächlich lagert der Körper vor der Periode oft Wasser ein. Ist die Periode vorüber, normalisiert sich das wieder.
PMS-Symptome der Psyche
Die Reizbarkeit vieler Frauen vor und an den Tagen ist keine Seltenheit. Eine dünnhäutige und oft übellaunige Grundstimmung ist tatsächlich ein häufiges psychisches Symptom des Prämenstruellen Syndroms. Ursächlich sind auch hier die Hormonschwankungen, die sich direkt auf die Psyche auswirken, weil durch das Absinken des Östrogenspiegels weniger Serotonin produziert wird. Dieses Hormon gilt als Glückshormon, das für gute Laune sorgt.
Manche Frauen sind vor den Tagen eher gereizt und können regelrecht aggressiv werden, andere fühlen sich niedergeschlagen und erschöpft. Oft kommt das Gefühl hinzu, den eigenen Körper nicht unter Kontrolle zu haben und ihm hilflos ausgeliefert zu sein.
PMS: wann vor der Periode?
PMS tritt in der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung auf. In dieser Zeit produziert der Körper größere Mengen des Gelbkörperhormons Progesteron, um sich auf die Befruchtung der Eizelle vorzubereiten. Zugleich wird die Produktion von Östrogen gedrosselt. Meist bemerken Sie die Symptome etwa zehn Tage vor dem Einsetzen der Regelblutung. Sie werden dann etwas schlimmer, ehe der Spuk mit der ersten Blutung plötzlich vorbei ist.
PMS behandeln
PMS lässt sich zweigleisig behandeln. Den körperlichen Symptomen können Sie mit verschiedenen Optionen begegnen. Hierzu zählen zum Beispiel die richtige Bewegung und Ernährung. Dabei können sie Ausdauertraining oder Entspannungsübungen praktizieren. Achten Sie zusätzlich darauf ausreichend Vitamine, Calcium, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren zu sich zu nehmen.
Natürlich schaffen auch Aktivitäten Linderung, die ganz auf ihre Vorlieben abgestimmt sind:
- entspannende und entkrampfende Vollbäder mit duftendem Badezusatz
- Wärme in Form einer Wärmflasche oder eines Wärmepflasters
- aufheiternde Genüsse wie Ihr Lieblingsessen und ruhig auch mal Schokolade
- schöne Dinge tun, die Sie ablenken, zum Beispiel ins Kino oder tanzen gehen
- spezielle Teesorten mit nützlichen Heilkräutern wie Frauenmantel trinken
Fühlen Sie sich von der Periode und den Beschwerden psychisch belastet, können Sie mit Achtsamkeit gegensteuern. Machen Sie sich bewusst, dass Ihnen die Periode auch die einzigartige Gabe verleiht, neues menschliches Leben zu schaffen. Seien Sie rücksichtsvoll zu sich selbst und lassen Sie es in dieser Zeit ruhiger angehen, damit Sie anschließend wieder gestärkt in den Alltag starten.
Wann mit PMS zum Arzt gehen?
Statistisch gesehen sind fast 40 Prozent aller Frauen zumindest ab und zu von stärkeren PMS-Symptomen betroffen, die sie im Alltag einschränken.
Wenn Sie in den Tagen vor den Tagen so sehr unter einigen der oben genannten Symptome leiden, dass Sie Ihrem Alltag nicht mehr nachgehen können (etwa nicht in die Arbeit oder Schule gehen können), sollten Sie eine Frauenarztpraxis aufsuchen. Bei einer Untersuchung wird geklärt, ob es sich um PMSD handelt oder möglicherweise andere körperliche Erkrankungen vorliegen, die den Hormonhaushalt beeinflussen.
Ein Tipp: Es ist hilfreich, einige Monate lang alle Symptome in einem Notizbuch festzuhalten und dieses zum Arzttermin mitzunehmen.
Quellen: Max-Planck-Gesellschaft, Springer Nature, Bundesministerium für Gesundheit/IQWiG, Berufsverband der Frauenärzte (BVF)