Prämenopause – der Übergang in die Wechseljahre
Häufig beobachten Frauen zuerst die kleinen Veränderungen: Unregelmäßigkeiten bei der Periode, Spannungsgefühle in den Brüsten, Schlafstörungen oder leichte Reizbarkeit können erste Anzeichen für den Beginn der Wechseljahre sein. Das sogenannte Klimakterium ist ein schleichender Prozess, der oftmals Anfang 40 beginnt und sich über viele Jahre hinziehen kann. Hier erfahren Sie, wie Sie die Prämenopause erkennen und Sie Du auftretende Beschwerden lindern können.

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Lesedauer 7 Min.
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21.5.2025

Was ist die Prämenopause?
Während der Prämenopause sinkt langsam die Menge an in den Eierstöcken gebildetem Östrogen und Progesteron. Weil deshalb weniger Eizellen heranreifen und der Eisprung gelegentlich ausbleibt, entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron. Die Progesteron-Bildung hängt vom Eisprung ab. Bleibt er aus, so kommt es zum Progesteronmangel und Östrogen-Überschuss. Sie spüren das durch besonders starke und schmerzhafte Monatsblutungen, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen und Müdigkeit.
Wichtig: Trotz hin und wieder ausbleibender Regel besteht in dieser Phase der Menopause weiterhin die Möglichkeit, schwanger zu werden. Wenn Sie keinen Kinderwunsch haben, solltest Sie daher auf jeden Fall weiter verhüten.
Die Prämenopause als Wegbereiter der Wechseljahre
Die Prämenopause läutet den Beginn der Wechseljahre (Klimakterium) ein. Sie ist die erste von vier Phasen, in denen Dein Körper eine Hormonumstellung durchläuft. Dazu gehören:
- Prämenopause: Die Zeit, in der erste Zyklusschwankungen beginnen und leichte Symptome auftreten, die bis zum Beginn der Perimenopause ausgeprägter werden.
- Perimenopause: Die Phase unmittelbar vor der Menopause bis etwa ein Jahr danach. Intensive Übergangsphase mit stärker ausgeprägten Symptomen wie Hitzewallungen und unregelmäßigerem bis ausbleibendem Zyklus.
- Menopause: Diese Phase ist erreicht, wenn Sie seit mindestens 12 Monaten keine Regelblutung mehr hattest.
- Postmenopause: Zeit nach der Menopause und gleichzeitig letzter Abschnitt der Wechseljahre, bei dem die Hormonumstellung weitestgehend abgeschlossen ist und Dein Körper sich an die veränderten Bedingungen anpasst.
Wann beginnt die Prämenopause?
Wann die Wechseljahre sich zum ersten Mal bemerkbar machen, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. In der Regel bemerken Sie Anfang oder Mitte 40 erste Unregelmäßigkeiten im Zyklus. Es gibt jedoch Einflüsse, die den Start der Prämenopause beschleunigen oder verzögern können.
Zu einem früheren Beginn kommt es, wenn Sie
- keine Kinder bekommen haben
- regelmäßig rauchen und /oder Alkohol trinken
- Diabetikerin sind
Zu einem verzögerten Beginn kommt es, wenn Sie
- Kinder bekommen haben
- sehr früh Ihre erste Menstruation (Menarche) bekommen haben
- stark übergewichtig sind (BMI >30)
- die Antibabypille nehmen
Wie äußert sich die Prämenopause?
Die ersten Symptome der Prämenopause erkennen Sie unter Umständen nicht sofort als Zeichen der beginnenden Wechseljahre – im Gegenteil: Viele Frauen empfinden in dieser Phase das Leben als besonders stressig und ermüdend, ohne dies mit ihrem Hormonspiegel zu verbinden. Wer hier unsicher ist, sollte die Beschwerden ärztlich abklären lassen.
Typische Anzeichen treten in dieser Phase meist noch milder auf als in der späteren Perimenopause und zeigen sich nicht bei jeder Frau gleich. Mögliche Symptome sind:
- unregelmäßiger Zyklus
- Stimmungsschwankungen und erhöhte Reizbarkeit
- Schweißausbrüche und Hitzewallungen
- Schlafstörungen
- Libido-Verlust
- Erschöpfung und zunehmende Müdigkeit
- Gewichtszunahme
- Kopfschmerzen und Migräne
- Spannungsschmerzen in der Brust
- Gelenkschmerzen
- Wassereinlagerungen
- Blasenschwäche
- Scheidentrockenheit
Wichtig: Diese Symptome bemerken Sie meist nur, wenn Sie nicht mit der Antibabypille verhüten. Sie hält Ihren Hormonspiegel konstant und überdeckt das Absinken der körpereigenen Hormonproduktion. Erst nach dem Absetzen des Verhütungsmittels lassen sich die Begleiterscheinungen feststellen. Wenden Sie sich bei Unsicherheiten am besten an Ihren Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin.
Wie kann ich feststellen, ob ich in der Prämenopause bin?
Wenn Sie Sich nicht sicher sind, ob die Prämenopause oder eine andere Ursache wie Stress, hormonelle Störungen, Eisenmangel oder Schilddrüsenprobleme hinter den auftretenden Symptomen stecken, ist ein Besuch bei Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ratsam. Hier können andere Ursachen ausgeschlossen und Ihr Blut abgenommen werden, um den Hormonspiegel in Ihrem Blut bestimmen zu lassen. Da dies jedoch nur eine Momentaufnahme ist, sind unter Umständen weitere Tests und eine sorgfältige Anamnese notwendig.
Was hilft gegen die Beschwerden während der Prämenopause?
Die Wechseljahre sind ein natürlicher Lebensabschnitt und keine Krankheit. Dennoch zeigen Studien, dass Frauen wegen der Wechseljahre regelmäßig nicht in der Lage sind, zu arbeiten. Beschwerden sollten ernstgenommen und zugleich als Phase des Lebens verstanden werden.
Versuchen Sie, den Veränderungen und auftretenden Beschwerden möglichst positiv zu begegnen. Hören Sie auf Ihren Körper und lassen Sie ihm Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Sie können ihn mit ganz einfachen Dingen unterstützen:
- Bewegen Sie sich regelmäßig für 20 bis 30 Minuten pro Tag, zum Beispiel auf Spaziergängen oder beim Sport.
- Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, damit Ihr Organismus alle notwendigen Vitamine und Mineralstoffe erhält.
- Planen Sie bewusst Zeiten für Entspannung und Self-Care ein. Beim Lesen, Musik hören, Yoga oder Meditieren schöpfen Sie neue Kraft.
- Bringen Sie Freude und Erfüllung in Dein Leben, indem Sie Familie und Freunde treffen, öfters einmal verreist oder ein neues Hobby beginnen.
Bei leichten Beschwerden während der Prämenopause können Sie zu frei verkäuflichen Mitteln greifen, um die Symptome zu lindern. Vor allem pflanzliche Präparate haben bei vielen Frauen einen positiven Effekt.
Bei Hitzewallungen können Ihnen zum Beispiel folgende Kräuter helfen:
- Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa)
- Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
- Salbei (Salvia officinalis)
Bei Stimmungsschwankungen und/oder Schlafstörungen können Ihnen zum Beispiel folgende Kräuter helfen:
- Johanniskraut (Hypericum perforatum)
- Hopfen (Humulus lupulus)
- Baldrian (Valeriana officinalis)
Mönchspfeffer (Vitex agnus castus) hat sich nicht nur bei Zwischen- und Schmierblutungen bewährt, sondern kann alle Beschwerden lindern.
Lass Sie sich hierbei von Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin beraten, denn auch bei pflanzlichen Mitteln können Wechsel- und Nebenwirkungen auftreten. Besonders wichtig ist es, die empfohlenen Tagesdosen nicht zu überschreiten, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Ärztliche Behandlung bei stärkeren Beschwerden
Setzen Sie Beschwerden wie Hitzewallungen, Scheidentrockenheit oder Stimmungsschwankungen sehr zu, kann Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin geeignete Behandlungsmethoden empfehlen. Dazu gehören unter anderem:
- Hormonersatztherapie (HET) mit Östrogen und Progesteron bei starken Wechseljahresbeschwerden
- Nichthormonelle Medikamente zur Linderung von Stimmungsschwankungen und Hitzewallungen
- Cremes, Tabletten oder eine genitale Laserbehandlung zur Regeneration der Scheide bei Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Zusammenfassung
Die Prämenopause ist eine natürliche Übergangsphase in einen neuen Lebensabschnitt. Durch eine Kombination aus Veränderungen am Lebensstil, natürlichen Arzneimitteln und medizinischen Optionen lassen sich Herausforderungen wie Schlafstörungen, Hitzewallungen oder erhöhte Reizbarkeit lindern. Hilfreich kann die individuelle Abstimmung mit einem Arzt oder einer Ärztin sein, um die beste Strategie für Sie zu finden. So lässt sich diese Phase selbstbewusst und gesund meistern.