Trockenbürsten: Beauty-Boost mit Borsten
Gründliches Bürsten sorgt für Sauberkeit – das gilt auch für die Körperpflege. Trockenbürsten oder „Dry Brushing“ ist eine Technik, die nicht nur oberflächlich reinigt. Die Hautbehandlung hat weitere Vorzüge. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über das Trockenbürsten.

dm drogerie markt
Lesedauer 7 Min.
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21.7.2025

Was ist Trockenbürsten?
„Dry Brushing“ ist kein neuer Beauty-Trend. Ganz im Gegenteil: Es war bereits in antiken Kulturen und der ayurvedischen Medizin üblich, die Haut mit Bürsten zu behandeln. Das Prinzip ist einfach: Mit einer trockenen Bürste wird die Haut am ganzen Körper gestriegelt und dabei von abgestorbenen Hautpartikeln befreit. Der hautklärende Effekt kommt einem Peeling ohne Schleifpartikel oder Säuren gleich, geht aber über den kosmetischen Aspekt hinaus. Die Bürstenbehandlung stimuliert die Durchblutung und das lymphatische System – Schönheitspflege und Wellness-Ritual, buchstäblich auf einen Streich.
Vorteile von „Dry Brushing“
Was bringt Trockenbürsten wirklich? Gleich in dreierlei Hinsicht lohnt sich Dry Brushing.
Gepflegte Haut
Mit der Bürste streichen Sie tote Hautzellen ab. Das regt die Zellerneuerung an und sorgt für ein erfrischtes Hautbild. Zudem erweitern sich die Poren. „Peeling per Bürste“ gilt als schonender als eines unter der warmen Dusche, da der Haut keine Feuchtigkeit entzogen wird.
Stoffwechsel und Co.
Das Striegeln mit der „Massagebürste“ soll organische Funktionen ankurbeln. Tatsächlich werden beim Bürsten Gefäße mechanisch stimuliert.
- Lymphsystem: Unmittelbar unter der Haut befinden sich Lymphgefäße, die durch den Bürstendruck aktiviert werden. Das soll den Abtransport von Stoffwechselabfällen und überschüssiger Flüssigkeit anregen. Manche schreiben dem Trockenbürsten deswegen einen entgiftenden Effekt zu.
- Durchblutung: Das Bürsten regt kurzzeitig die Durchblutung an und kann den Kreislauf in Schwung bringen. Eine anhaltende Wirkung aufs Herz-Kreislauf-System oder gar eine Regulierung des Blutdrucks wurden noch nicht bestätigt.
- Immunsystem: Gelegentlich wird dem Trockenbürsten eine positive Wechselwirkung mit dem Immunsystem zugeschrieben. Diese These geht auf Sebastian Kneipp zurück, der im 19. Jahrhundert die Bürstenmassage zur Erkältungsvorbeugung im Winter empfahl. Für diesbezügliche Wirksamkeit gibt es jedoch keinen medizinisch anerkannten Nachweis.
Wellness
Unbestritten ist, dass sich das Trockenbürsten einfach gut anfühlt. Die Hautbehandlung wirkt belebend auf die Sinne und hinterlässt ein wohliges, kribbelnd-wärmendes Körpergefühl. Im Rahmen der persönlichen Pflegeroutine ist das Trockenbürsten ein Pluspunkt fürs Wohlbefinden.
Trockenbürsten: Anwendung
Die „Bürstenmassage“ erfordert nur geringen Aufwand und ein bisschen Übung. Also: Wie macht man Trockenbürsten richtig?
Trockenbürsten: Zeitpunkt und Dauer
Die optimale Gelegenheit zum Trockenbürsten ist gleich morgens nach dem Aufstehen und vor dem Duschen. Weniger sinnvoll ist es abends, denn da beim Striegeln der Kreislauf intensiviert wird, macht es munter: perfekt, um beschwingt in den Tag zu starten, kontraproduktiv zur Schlafenszeit. Planen Sie drei bis fünf Minuten für die Routine ein. Ideal ist ein offenes Fenster in der Nähe für einen zusätzlichen Frischekick.
Wie oft soll man Trockenbürsten?
Gönnen Sie sich die Trockenbürste regelmäßig, aber nicht täglich, um die Haut nicht zu strapazieren. Zwei- bis dreimal wöchentlich ist eine gute Basis.
Funktioniert das Trockenbürsten im Gesicht?
Trockenbürsten kann am Gesicht und am Körper angewendet werden. Wichtig dabei: Fürs Gesicht benötigen Sie eine spezielle, kleinere und weichere Bürste.
- Säubern Sie das Gesicht sorgfältig mit klarem Wasser und trocknen Sie es gut ab.
- Beginnen Sie im Augenbereich und bürsten Sie kreisförmig um Brauen und Augen herum.
- Anschließend streichen Sie ausgehend vom Mund in Richtung Ohren über die Wangen und von Kinn beziehungsweise Nase zum Haaransatz.
- Um die Stirn zu bürsten, streichen Sie von der Mitte zwischen den Brauen hindurch nach oben und von den Seiten jeweils zu den Schläfen.
- Beim Hals haben Sie die Wahl: Entweder bürsten Sie aufwärts in Richtung Kinn oder ausgehend von den Ohren nach unten. Letzteres soll vorteilhafter für den Lymphfluss sein.
Trockenbürsten für den Körper
Fürs Dry Brushing am restlichen Körper muss die Haut trocken sein. Die Faustregel: Gebürstet wird stets in Richtung Herz und von außen nach innen: zuerst Arme und Beine, dann der Rumpf.
- Beginnen Sie an den Füßen und streichen Sie mit der Bürste entweder geradlinig oder mit kleinen, überlappenden Kreisbewegungen die Schenkel entlang bis zum Gesäß.
- Anschließend striegeln Sie ausgehend von der Hand den Arm entlang hinauf bis zum Schulterbereich. Zuerst auf der Außen-, dann auf der Innenseite des Arms.
- Den Bauch bürsten Sie kreisförmig und mit kreisenden Bewegungen bis hoch zu den Rippen. Beginnen Sie den Kreis rechts unten am Bauch und folgen Sie im Uhrzeigersinn dem Verlauf des Darms.
- Den Rücken zu bürsten, kann etwas knifflig sein. Führen Sie ebenfalls eine Kreisbewegung mit der Bürste aus – oder bitten Sie jemanden, dabei zu assistieren.
Für Gesicht und Körper gilt: Beginnen Sie mit leichtem Druck und tasten Sie sich an eine Ihnen angenehme Stärke heran. Die Haut darf sich röten, soll aber nicht zerkratzen. Streichen Sie nicht mehr als dreimal über die gleiche Stelle, um die Haut nicht zu reizen.
Nach dem Trockenbürsten
Nach dem Dry Brushing ist die Haut aufnahmefähig für Bodylotion, Gesichtscreme oder Serum. Waschen oder duschen Sie entspannt und tragen Sie Ihre Körperpflege wie gewohnt auf.
Welche Bürsten fürs Trockenbürsten?
Perfekt zum Trockenbürsten sind Bürsten aus Holz mit Naturborsten, etwa Sisal- oder Agavefasern oder Wildschweinborsten. Eine Handschlaufe oder ein langer Griff erleichtert die Handhabung. Massagebürsten gibt es in verschiedenen Härtegraden und Formaten. Je empfindlicher Ihre Haut ist, desto weicher sollte die Bürste sein. Probieren Sie aufsteigende Härtegrade aus, bis Sie die angenehmste Variante gefunden haben. Übrigens: Alternativ zur Bürste eignen sich trockene Luffaschwämme.
Hinweise zur Bürstenpflege
Bürsten aus Naturmaterial sollten trocken aufbewahrt werden. Für die grobe Reinigung klopfen Sie sie auf einer ebenen Oberfläche aus. Dabei fallen abgebürstete Hautschüppchen hinaus. Bei Bedarf können Sie die Bürste alle paar Wochen in warmem Wasser mit etwas Shampoo oder Seife reinigen. Lassen Sie sie anschließend mit den Borsten nach unten an der Luft trocknen.
Wann besser nicht trockenbürsten?
Trockenbürsten ist eine hervorragende Methode, gesunde Haut zu erfrischen und eine regelmäßige Dosis Wellness zu genießen. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen vom Dry Brushing abgeraten wird, und zwar:
- bei geschädigter Haut (etwa bei Sonnenbrand)
- unmittelbar nach Waxing oder Rasur
- wenn akute Hautkrankheiten wie Akne oder Neurodermitis vorliegen
- bei Wunden und Kratzern
- bei sehr empfindlicher Haut
Außerdem sollten Sie beim Trockenbürsten Körperpartien mit Warzen, Muttermalen, Schwellungen und Rötungen sowie Krampfadern auslassen.
Trockenbürsten ist eine seit Jahrtausenden bewährte Alternative zu Peelings und ein Wellness-Highlight für die Morgenroutine – probieren Sie es aus!
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