Fruchtsäurepeeling
Wer unzufrieden mit seinem Hautbild ist, weiß den Effekt von Peelings zu schätzen. Sie können schnell zu sichtbaren Verbesserungen führen und bei der Zellregeneration helfen. Allerdings: Gerade im Gesicht ist sollten Sie vorsichtig sein mit Peelings, denn hier ist die Haut besonders empfindlich. Milde Fruchtsäurepeelings sind eine sanfte Lösung: Hier lesen Sie, was Sie über die Beauty-Behandlung wissen sollten und wie Fruchtsäure Poren und Haut verbessern kann.

dm drogerie markt
Lesedauer 6 Min.
•
8.5.2025

Was ist Fruchtsäurepeeling?
Wie Peelings funktionieren, ist schnell erklärt: Bei der kosmetischen Behandlung werden die obersten, abgestorbenen Hautschüppchen entfernt. Dazu wird eine Substanz auf die Haut aufgetragen, die entweder feste Partikel oder „chemische“ Wirkstoffe enthält. Durch das Verreiben oder Aufpinseln und anschließende Abwaschen werden die Schüppchen mechanisch (durch die „Schleifpartikel“) oder durch die Reaktion mit Säure entfernt. Für die Anwendung als Gesichtspeeling hat sich eine sanfte Säure-Methode bewährt: Fruchtsäurepeelings sind beliebt.
Was ist Fruchtsäure?
Ein kurzer Exkurs in die Chemie: Fruchtsäuren gehören zur Gruppe der Alpha-Hydroxysäuren. Bei Kosmetika stoßen Sie häufig auf das englische Kürzel dafür: AHA. Typisch für AHA-Säuren sind ihr natürlicher Ursprung, Wasserlöslichkeit und eine exfolierende (das heißt „ablösende“) Wirkung auf die Haut. Wie der Name bereits vermuten lässt, kommen die organischen Säuren in Obst vor. Sie können eine antimikrobielle Wirkung haben, außerdem kann Fruchtsäure dem Gesicht Vitamine spenden.
Woraus besteht Fruchtsäurepeeling?
Fruchtsäurepeelings enthalten hoch konzentrierte, natürliche Fruchtsäuren, meist Glykolsäure, die aus Weintrauben oder Zuckerrohr gewonnen werden. Es gibt zudem noch weitere Säuren, die Sie als Wirkstoff in einem Fruchtsäurepeeling vorfinden – jeder Hersteller hat seine eigene Rezeptur. Verschiedene Säuren können obendrein besondere Vorteile bei speziellen Hautbildern haben. Gebräuchlich sind bei Gesichtspeelings neben Glykolsäure zum Beispiel:
- Zitronensäure (aus Zitronen) – gegen Unreinheiten und Mitesser, können desinfizierend wirken
- Apfelsäure (aus Äpfeln) – kann besonders gut verhornte Stellen lösen und Feuchtigkeit spenden
- Milchsäure (zum Beispiel aus Äpfeln oder Paradeisern, aber auch aus Molkereiprodukten) – kann aufgrund größerer Moleküle besonders geeignet für sensible Haut sein
Was bringt ein Fruchtsäurepeeling?
Durch den Ablöseeffekt der Säure beim Kontakt mit der Haut werden die abgestorbenen Schüppchen abgetragen. Regelmäßig angewendet, kann das eine Reihe von positiven Effekten haben. Die Haut sieht ebenmäßiger aus, der Teint wird verfeinert. Abgesehen von den optischen Verbesserungen kann ein Fruchtsäurepeeling auch vorteilhaft für die Haut als Organ sein. Durch das sanfte „Abschälen“ können die Hauterneuerung und die Bildung von Kollagen angeregt werden. Diese Regeneration kann die Haut weich und elastisch halten und kann mittelfristig Schönheitsmakel reduzieren, wie zum Beispiel:
- Akne-Narben
- Pigmentflecken
- Fältchen
- Unreine Haut
- Große Poren
Fruchtsäurepeeling bei unreiner Haut
Bei Unreinheiten kann ein regelmäßiges Fruchtsäurepeeling eine Wohltat sein: Abgestorbene Zellen können die Haut nicht nur matt aussehen lassen, sondern können auch die Poren verstopfen. Fließen daraufhin Schweiß und Talg nicht richtig ab, können Pickel und Mitesser die Folge sein. Das Peeling kann eine ideale Ergänzung zu Gesichtswasser, Waschgel und anderen Anti-Pickel- und Mitesser-Produkten sein. Mit einem Fruchtsäurepeeling ist vorher und nachher bei den Poren durch optische Verkleinerung in der Regel ein merklicher Unterschied zu sehen.
So funktioniert Fruchtsäurepeeling
Anders als ein mechanisches Peeling mit Schleifkörpern werden die Hautschuppen im Gesicht nicht abgerieben, sondern aufgelöst. Keine Sorge: Frei verkäufliche Fruchtsäurepeelings sind mild, sodass bei sachgemäßer Anwendung keine Verätzungen drohen.
Wichtig: Bei der Anwendung sollten Sie sich exakt an die vom Hersteller empfohlenen Hinweise und Einwirkzeiten halten und das Peeling nicht zu oft in kurzer Zeit anwenden. Empfohlen werden bei handelsüblichen Endverbraucherprodukten höchstens zwei Anwendungen in der Woche.
Was passiert beim Fruchtsäurepeeling?
Die aufgetragene Flüssigkeit senkt den pH-Wert der Haut ab. Dadurch wird das Zusammenhaften der toten Hautzellen aufgelöst. Das funktioniert so: Fruchtsäuren dringen durch die Porenkanäle in die mittlere Hautschicht ein. Dort sorgen die Säuremoleküle dafür, dass die Peptide der oberen Hautschicht gerinnen und abgestoßen werden. Die mittlere Schicht kapselt sich derweil ab und wird dabei stark durchblutet. Das stößt einen natürlichen „Heilungsprozess“ an, bei dem sich die Haut mit neuem Kollagen füllt.
Fruchtsäurepeeling für alle Hauttypen?
Grundsätzlich eignet sich die Fruchtsäurebehandlung für jeden Hauttyp, ob fettig, trocken oder Mischhaut. Allerdings: Sollten Sie an Erkrankungen wie Neurodermitis, Rosacea oder Herpes leiden oder anderweitig entzündete Haut im Gesicht haben, verzichten Sie besser auf die Säurebehandlung. Auch bei sehr sensibler Haut sollten Sie sich von einem Kosmetikprofi beraten lassen.
Hautverträglichkeit von Fruchtsäurepeelings
Generell gilt: Bevor Sie ein Fruchtsäurepeeling im Gesicht anwenden, überprüfen Sie die Hautverträglichkeit. Dazu tragen Sie ein wenig vom Produkt auf dem Unterarm auf – zeigen sich binnen vierundzwanzig Stunden dort keine Rötungen, können Sie die Gesichtsbehandlung grundsätzlich vornehmen. Auf diese Weise erkennen Sie rechtzeitig mögliche Kontaktallergien.
Pflege nach dem Fruchtsäurepeeling
Nach einem sanften Fruchtsäurepeeling benötigt das Gesicht beruhigende Pflege. Da die Haut im Anschluss ans Peeling Feuchtigkeitscremen oder Sera besonders gut aufnehmen kann, eignet es sich optimal als Auftakt für eine Beauty- und Wellness-Behandlung. Aber welche Pflege kann man nach Fruchtsäurepeelings verwenden? Unmittelbar danach sollten Sie eine beruhigende, feuchtigkeitsspendende Gesichtscreme auftragen und in der nächsten Zeit eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30) verwenden. Wichtig ist aber ebenso, was Sie nicht tun sollten:
- Legen Sie unmittelbar nach der Behandlung kein Make-up auf. Warten Sie damit mindestens 24 Stunden.
- Vermeiden Sie bis zu drei Tage nach dem Peeling Selbstbräuner, Schwimmbad und sogar mögliche schweißtreibende Aktivitäten.
- Haarentfernung im Gesicht, etwa mit Enthaarungscreme, sollten Sie sieben Tage aussetzen.
- Mindestens zwei Wochen sollten Sie mit Sonnenbaden oder Solarium warten.
Fruchtsäurepeeling selber machen?
Eine Auswahl an Fruchtsäurepeelings finden Sie bei dm im Sortiment. Ein Fruchtsäurepeeling selbst mit Hausmitteln herzustellen ist jedoch für Laien nicht zu empfehlen – immerhin sind konzentrierte Säuren im Spiel, es drohen Verätzungen. Allerdings lassen sich mit Hausmitteln „milde“ Alternativen improvisieren:
- Zitrone: Verdünnten (!) Zitronensaft mit einem Wattepad aufs Gesicht tupfen oder mit etwas Topfen verrühren und als Maske auftragen. Kurz einwirken lassen und gründlich wieder abwaschen.
- Apfelessig: Zwei Esslöffel Essig mit reichlich lauwarmem Wasser vermengen, ein Geschirrtuch damit tränken und wenige Minuten auf Gesicht legen.
Achtung: Sollten Sie dabei ein Brennen verspüren, waschen Sie die Haut sofort ab!
FAQ
Wie oft sollte man Fruchtsäurepeeling machen?
Wie oft sollte man Fruchtsäurepeeling machen?
Wenden Sie das Fruchtsäurepeeling maximal zweimal in der Woche an. Wenn Sie als Anwender im Einzelhandel Fruchtsäurepeeling kaufen, handelt es sich gewöhnlich um schwächer konzentrierte Produkte als jene, die professionelle Kosmetikstudios verwenden. Halten Sie sich dennoch stets an die Anweisungen auf der Verpackung oder den Rat Ihres Kosmetikstudios.
Wann sieht man bei Fruchtsäurepeeling Ergebnisse?
Wann sieht man bei Fruchtsäurepeeling Ergebnisse?
Kurzfristige Resultate erzielen Sie grundsätzlich schon mit der ersten Behandlung: Die Haut kann gleich frischer und ebenmäßiger wirken. Wird das Peeling regelmäßig angewendet, können Fältchen gemindert und Poren verfeinert werden.
Warum ist Fruchtsäurepeeling im Winter besser?
Warum ist Fruchtsäurepeeling im Winter besser?
Tatsächlich sind die Herbst- und Wintermonate für Fruchtsäurepeelings empfehlenswert, denn mit dem Peeling wird auch die sogenannte „Lichtschwiele“ abgetragen. So nennt man eine Verdickung der Haut, die durch UV-Einstrahlung gefördert wird. Ein Fruchtsäurepeeling schwächt temporär den körpereigenen Sonnenschutz.