Blähbauch bei Frauen: Ratgeber
Eine buchstäblich bedrückende Angelegenheit: Ein Blähbauch ist „angeschwollen“ und verursacht Unbehagen bis hin zu Schmerzen und Krämpfen. Um diese Beschwerden zu lindern und ihnen vorzubeugen, muss die Ursache geklärt werden: Lebensmittel, Zyklus oder Erkrankungen? Erfahren Sie hier, welche Vorgänge hinter dem aufgeblähten Bauch stecken, was sie verursacht und was gegen Blähbauch hilft.

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Lesedauer 6 Min.
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8.5.2025

Blähbauch – was ist das?
Wenn Mediziner vom Blähbauch reden, verwenden sie oft das Wort „Meteorismus“. Das geht auf das altgriechische Wort für „Hebung“ zurück und beschreibt das Aussehen des Blähbauchs, die deutlich erkennbare gewölbte Bauchdecke.
Für Betroffene stellt die Leibwölbung das geringere Problem dar. Viel ernster sind das damit verbundene innere Völlegefühl und der Druck im Körper, der krampfende Schmerzen verursachen kann. Die Blähungen sind häufig von auffälligen gluckernden und blubbernden Darmgeräuschen begleitet oder mit Flatulenzen verbunden.
Woher kommt der Blähbauch?
Dass sich Gas im Darm ansammelt, ist ein normaler organischer Zustand. Das Gas gelangt durch Atmung sowie als Stoffwechsel-Abbauprodukt in den Darm. Es handelt sich im Wesentlichen um Stickstoff sowie um kleinere Anteile von Sauer-, Kohlen- und Wasserstoff beziehungsweise Methan. Üblicherweise fallen etwa zwei bis fünf Liter Gas am Tag an, die verstoffwechselt und entweder ausgeatmet oder durch Darmwinde abgeschieden werden.
Ein Blähbauch baut sich auf, wenn sich entweder zu viel Gas auf einmal ansammelt oder es nicht schnell genug abgeschieden werden kann. Beides kann durch unterschiedliche Faktoren verursacht werden. Aus diesem Grund gilt Meteorismus selbst nicht als Krankheit, sondern nur als Symptom. Er tritt entweder infolge verschiedener Erkrankungen oder aufgrund äußerer Umstände auf.
Symptome beim Blähbauch
Abgesehen von der sichtbaren Bauchwölbung bringt der Meteorismus eine Reihe körperlicher Beschwerden mit sich. Dazu gehören:
- Völlegefühl
- Druckgefühl im Magenbereich
- Bauchschmerzen
- Deutlich hörbare Darmgeräusche
- Starke oder häufige Flatulenzen
- Aufstoßen
- Verdauungsbeschwerden (Verstopfung, Durchfall)
In welcher Kombination und Intensität diese Anzeichen vorkommen, hängt natürlich vom Einzelfall ab.
Wichtig: Selbst, wenn es zu Verlegenheit führen mag, sollten Sie bei einem Blähbauch nicht versuchen, Darmwinde zu unterdrücken. Das nämlich kann weitaus bedenklichere Körperreaktionen wie Schwindelgefühl, Atemnot und Brustschmerzen hervorrufen.
Ursachen des Blähbauches
Das unangenehme Völlegefühl kann also sowohl organische als auch indirekte Ursachen haben. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der häufigsten Auslöser.
„Blähende“ Lebensmittel
Harmlos und nur für kurzzeitige Blähungen verantwortlich ist der Genuss von „blähenden“ Speisen. Im Zuge des biochemischen Verdauungsprozesses kann es je nach Typ zu erhöhter Gasbildung kommen. Typische Nahrungsmittel mit diesem Effekt können sein:
- Hülsenfrüchte (etwa Erbsen, Bohnen, Linsen)
- Obst
- Gemüse (beispielsweise Zwiebeln oder Kohl)
Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe können ebenfalls Blähungen hervorrufen und bei übermäßigem Verzehr abführend wirken. All diese Angaben sind übrigens nicht wissenschaftlich erwiesen
Übrigens: Auch eine Ernährungsumstellung kann zu einem Blähbauch führen, wenn der Organismus sich an ungewohnte Lebensmittel oder Nährstoffgewichtungen gewöhnen muss.
Unverträgliche Nahrungsmittel
Im Unterschied zum Blähbauch nach dem Essen „aufblähender“ Lebensmittel ist der Blähbauch bei Lebensmittelunverträglichkeiten ein Symptom der übergeordneten Erkrankung. Typische Unverträglichkeiten sind zum Beispiel:
- Fruktoseintoleranz (gegen Fruchtzucker in Obst und Gemüse)
- Laktoseintoleranz (Milchprodukte)
- Zöliakie (Getreideprodukte, Backwaren)
- Histaminunverträglichkeit (diverse Lebensmittel, etwa Rotwein, Erdbeeren, Schokolade, Tomaten)
Blähbauch und Periode
Ein Blähbauch ist auch ein typisches Symptom der Periode. Bereits vor der Menstruation verlangsamt sich hormonbedingt die Aktivität des Darms, das Muskelgewebe arbeitet langsamer. Das führt dazu, dass sich Gase und Stuhlgang im Darm stauen. Deswegen leiden viele Frauen während Ihrer Tage an Magenschmerzen, Bauchschmerzen und Verstopfungen. Einige Tage nach der Periode arbeitet das Muskelgewebe des Darms wieder normal und der Blähbauch sollte nachlassen.
Schwangerschaft und Hormone
Bei Frauen ist der Blähbauch in der Frühschwangerschaft kein ungewöhnliches Symptom. Veränderungen und Schwankungen des Hormonspiegels wirken sich auch auf die Verdauung aus. Verlangsamte Verdauungsprozesse führen dazu, dass sich in der Zeit mehr Gas ansammeln kann und selbst gewohnte Nahrungsmittel Blähungen verursachen. Erschwerend dazu kommt in der fortgeschrittenen Schwangerschaft, dass die Gebärmutter mit dem Baby Druck auf die Magenhöhle ausübt.
Tatsächlich kommt ein Blähbauch bei Frauen häufiger vor als bei Männern – das hängt mit dem zyklisch schwankenden Hormonhaushalt zusammen.
Störungen des Magen-Darm-Trakts
Auch anderweitige Beeinträchtigungen der Verdauungsorgane können zum Blähbauch führen. Darunter fallen etwa Störungen der Darmflora (beispielsweise Dysbiose) oder Reizdarmsyndrom. Auch Nebenwirkungen von Medikamenten können die Verdauung stören. Das gilt speziell für Antibiotika.
Sonstiges: Stress und Co.
Natürlich schlagen auch externe Auslöser wie Stress so manchem auf Magen und Verdauung, was zum Blähbauch führen kann. Daneben gibt es Verhaltensweisen, die prinzipiell nichts mit dem Stoffwechsel zu tun haben, aber dennoch einen Blähbauch verursachen. Dazu gehört etwa eine ungesunde Atemtechnik mit „mechanischem“ Luftschlucken.
Hätten Sie das gedacht? Sogar regelmäßiger Konsum von Kaugummi begünstigt den aufgeblähten Bauch – nicht aufgrund der Inhaltsstoffe, sondern wenn beim Kauen Luft heruntergeschluckt wird.
Wie den Blähbauch wegbekommen?
Ein Blähbauch drückt, verursacht Schmerzen und kann Sie in Ihrem Alltag einschränken. Doch Sie können etwas gegen das Blähgefühl von Lebensmitteln, Menstruation oder aufgrund der Schwangerschaft unternehmen: Schnell den Blähbauch loswerden – das gelingt Ihnen, wenn Sie sich an folgendem Leitfaden orientieren:
- Aktivität: Bleiben Sie in Bewegung. Wer Sport treibt, Rad fährt oder spazieren geht, hat weniger Last mit der Verdauung.
- Stress vermeiden, speziell beim Essen: Nehmen Sie sich Zeit, kauen Sie gründlich und atmen Sie ruhig ein und aus.
- Maßhalten: Bei Blähbauch-Beschwerden nicht zu große Portionen auf einmal essen.
- Entspannen Sie sich und schlafen Sie ausreichend.
Hausmittel gegen Blähbauch
Um akute Blähungen zu lindern, sind folgende Hausmittel bewährt:
- Aktivkohle trägt dazu bei, übermäßige Blähungen nach dem Essen zu reduzieren
- Wärme: Das Auflegen einer Wärmflasche wirkt entkrampfend
- Massagen: Vorsichtige Bauchmassagen können festsitzendes Gas „lösen“
Bekömmliche Mahlzeiten bei Blähbauch
Wenn Sie häufig einen Blähbauch haben, vermeiden Sie ein Übermaß an „blähenden“ Lebensmitteln oder verzichten Sie bei bekannten Unverträglichkeiten ganz darauf. Gemüse als Rohkost ist bei Meteorismus-Neigung weniger bekömmlich als gekocht. Warme und nicht zu scharf gewürzte Mahlzeiten, und ein reduzierter Fett- und Zuckerkonsum können sich ebenfalls positiv auswirken.
Mit etwas Umsicht, Kenntnis der Hintergründe und Auslöser sowie einem bewussten Lebensstil bekommen Sie Blähbauch-Beschwerden gut in den Griff.