Richtig lüften leicht gemacht
Verbrauchte Luft in Innenräumen sollte regelmäßig ausgetauscht werden, damit der Körper mit frischem Sauerstoff versorgt und die Luftfeuchtigkeit gesenkt wird. Allerdings ist es nicht die optimalste Lösung, den ganzen Tag das Fenster gekippt zu halten. Richtig lüften bedeutet nämlich auch, auf den Energieverbrauch zu achten. Hier lesen Sie die wichtigsten Tipps für das optimale Wohlfühlklima in Innenräumen.

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Lesedauer 6 Min.
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26.8.2025

Frische Luft in Innenräumen
Sicher haben Sie es schon öfter erlebt: Sie betreten ein privates Heim oder ein Büro und Ihnen fällt sofort die stickige Luft im Raum auf, die im krassen Gegensatz zur frischen Luft draußen steht. Halten Sie sich selbst längere Zeit in einem Zimmer auf, bemerken Sie dagegen gar nicht, wie sich die Raumluft nach und nach verschlechtert. Darum ist es wichtig, dass Sie sich selbst an einen regelmäßigen Luftaustausch erinnern, indem Sie richtig lüften – und zwar zu jeder Jahreszeit. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.
Warum richtiges Lüften wichtig ist
Wussten Sie, dass Sie jeden Tag mehrere Liter Wasser ausschwitzen und an die Luft abgeben? In einem Haushalt mit vier Personen oder einem Büroraum, in dem mehrere Menschen arbeiten, können dies bis zu 12 Liter sein, die dann als Luftfeuchte das Raumklima verschlechtern und zu Schimmel führen können. Schimmel ist mehr als eine optische Beeinträchtigung: Die Sporen der Schimmelpilze fliegen durch die Luft und belasten beim Einatmen die Atemwege. Zur Vorbeugung ist richtiges Lüften unverzichtbar.
Das zweite Problem: Mit jedem Atemzug atmen Sie Sauerstoff ein und Kohlendioxid aus. Wird nicht regelmäßig gelüftet, sinkt der Sauerstoffgehalt der Luft. In kleineren Räumen, in denen sich mehrere Menschen dauerhaft aufhalten, kann außerdem der Kohlendioxidgehalt irgendwann auf bedenkliche Werte steigen. Dazu gesellen sich diverse Ausdünstungen von menschlichem Schweiß, von Putzmitteln und ähnlichen Artikeln freigesetzte Dämpfe und der Ruß brennender Kerzen. Diese Mischung im Wohnraum wirkt sich negativ aus:
Die Konzentrationskraft sinkt rapide.
Die Müdigkeit nimmt zu.
Das Risiko für Kopfschmerzen und Migräne steigt.
Atemwegsbeschwerden und Asthma verschlimmern sich.
Also Fenster auf und richtig lüften, damit Sie sich wohlfühlen!
Methoden des Lüftens
Die beiden wichtigsten Methoden sind das Stoßlüften und das Querlüften:
Beim Stoßlüften machen Sie ein Fenster (oder eine Balkontür) in einem Innenraum auf, damit ein Stoß frischer Luft hineingelangt.
Beim Querlüften öffnen Sie Fenster an beiden Seiten des Hauses und die Zwischentüren. So kann die frische Luft quer durch das Gebäude ziehen.
Beachten Sie diese Tipps, damit Sie richtig lüften:
Im Sommer sollten es etwa zehn bis 15 Minuten sein, im Winter reichen fünf Minuten, vor allem, wenn der Wind für ordentlichen Durchzug sorgt.
Achten Sie beim Querlüften darauf, dass keine Innentüren zuschlagen und den Luftstrom blockieren.
Drehen Sie die Heizung in dieser Zeit ab, damit sie nicht gegen die plötzliche Kälte ankämpft und Sie beim Heizen sinnlos Energie verschwenden.
Lüften Sie morgens und abends, wenn Sie tagsüber nicht zu Hause sind. An Tagen, an denen sich die ganze Familie zu Hause aufhält, sollten Sie auch zwischendurch ein- bis zweimal lüften.
Dauerlüften ist keine so gute Methode: Im Winter kühlen die Räume in diesem Fall aus, sodass die Heizung stärker arbeiten muss. Im Sommer dringt Hitze durch offene oder gekippte Fenster herein. Hier lohnt sich längeres Lüften nur in warmen Nächten, wenn die Außenluft kühler ist und die Innenräume erfrischt.
Welche Rolle spielt die Raumtemperatur beim Lüften?
Wichtig für ein gesundes Raumklima ist die optimale Raumtemperatur, die sich von Zimmer zu Zimmer unterscheidet. Richtig lüften bedeutet darum auch, die Temperatur in stickigen Räumen etwas zu senken. Ein Überblick über die ideale Höhe:
Wohnzimmer: 20–22 °C
Schlafzimmer: 16–18° C
Küche: 18–20° C
Badezimmer: 22–23° C
Kinderzimmer: 21–22° C
Arbeitszimmer: 20–21° C
Übrigens: Frische sauerstoffreiche Luft erwärmt sich schneller als verbrauchte Luft. Wenn Sie nach dem Lüften die Fenster schließen, wird es im Zimmer bald wieder herrlich warm.
Die Bedeutung der Luftfeuchtigkeit
Die Bedeutung der Luftfeuchtigkeit wird häufig unterschätzt. Während zu hohe Luftfeuchtigkeit Schimmelbildung verursacht, sorgt die trockene Heizungsluft im Winter häufig für Reizungen der Schleimhäute, Atembeschwerden und Kopfschmerzen. Indem Sie regelmäßig richtig lüften, gleichen Sie also auch die Feuchtigkeit in der Raumluft aus. Die ideale Luftfeuchtigkeit in Innenräumen beträgt 40 bis 60 Prozent und kann mit einem Hygrometer gemessen werden.
Richtig lüften: Tipps
Öffnen Sie Fenster so weit wie möglich. Kippen ist für einen schnellen Luftaustausch nicht ausreichend. Ideal sind die frühen Morgenstunden und der spätere Abend. Vermeiden Sie je nach Wohnort bestimmte Zeiten, zum Beispiel den Berufsverkehr, wenn die Außenluft besonders stark mit Schadstoffen belastet ist, oder die Zeit des intensivsten Pollenflugs, wenn Sie unter Allergien wie Heuschnupfen leiden.
Richtig lüften in Küche und Bad
Ausgiebiges Duschen, lange Vollbäder und Kochdämpfe sorgen für besonders hohe Luftfeuchtigkeit in diesen beiden Räumen. Lüften Sie möglichst schnell, damit sich die Feuchtigkeit erst gar nicht festsetzen kann. Wenn Sie regelmäßig selbst kochen, lohnt sich eine Dunstabzugshaube in der Küche. Im Bad wischen Sie die Kacheln mit einem Putztuch oder einem Fensterabzieher trocken.
Wie kann ich Schimmelbildung verhindern?
Wenn Sie regelmäßig richtig lüften und die Luftfeuchtigkeit im Auge behalten, wird Schimmel an den Wänden keine Chance haben. In fensterlosen Räumen können Luftentfeuchter oder eine Lüftungsanlage Abhilfe schaffen.
Fazit: Richtig Lüften ist Gold wert
Ein gutes Raumklima steigert das allgemeine Wohlbefinden und die Konzentrationsfähigkeit, lässt Sie in warmen Nächten besser schlafen und verhindert Schimmelbildung. Wenn Sie zweimal am Tag richtig lüften, werden Sie die Vorteile schon bald bemerken!







