Kleidermotten erkennen & bekämpfen
Motten im Kleiderschrank sind nicht nur lästig, sie richten auch starke Schäden an Ihrer Kleidung an. Besser ist es, ihnen vorzubeugen und das große Fressen erst gar nicht zuzulassen. Dabei sind es nicht einmal die Motten selbst, die zum Feind Ihrer Garderobe werden. Vielmehr macht sich ihr gefräßiger Nachwuchs, die Raupe, auf den Weg durch Pullover, T-Shirts, Hemden und Co. Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Kleidermotten bekämpfen, fernhalten und worum es sich bei den Schädlingen überhaupt handelt.

dm drogerie markt
Lesedauer 5 Min.
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7.4.2025

Welche Motten fressen Kleidung?
Aus zoologischer Sicht ist die Kleidermotte ein Schmetterling – nur fehlt ihr die schillernde Färbung ihrer bunten Kollegen. Ihre Flügel erreichen eine Spannweite von bis zu 15 Millimetern, der Körper eine Größe von etwa neun Millimetern. In der Natur ernähren sie sich vor allem von Tierhaaren und leben in Vogelnestern oder in der Nähe von Säugetieren.
Das erklärt ihre Vorliebe für Textilien: Sie benötigen das in Tierhaaren enthaltene Keratin – und das findet sich eben auch in Wollpullovern und Co. Vor pflanzlichen Geweben wie Baumwolle und Leinen sowie vor synthetischen Stoffen machen die Raupen ebenfalls nicht Halt. Sie verdauen die Fasern jedoch nicht und nutzen sie für den Bau ihres Kokons.
Zwischen Mai und September machen sich Kleidermotten auf die Suche nach Eiablageplätzen. Diese finden sie in den Kleiderschränken aus aller Welt. Die Kleidermotte ist weltweit verbreitet – und nirgendwo beliebt.
Befruchtete Weibchen legen täglich bis zu 250 Eier ab, aus denen innerhalb von rund 14 Tagen die Raupen schlüpfen – und sich auf den Weg durch Ihre Kleidung machen. Nach rund drei Monaten verpuppen sie sich und schlüpfen schließlich. Dies kann zwischen 60 Tagen und mehreren Monaten dauern. Einmal zum Schmetterling geworden, kann die Motte sofort wieder Eier legen – und der Kreislauf beginnt von vorne.
Woran erkenne ich Kleidermotten?
Spätestens, wenn Ihnen Motten entgegenfliegen, ist eindeutig, dass Sie in Ihrem Kleiderschrank nicht nur Ihre Garderobe unterbringen. Sie schon vorher zu erkennen und damit Schäden zu verhindern, ist jedoch gar nicht so einfach.
Kleidermotten sind winzig und mit bloßem Auge kaum sichtbar. Kontrollieren Sie Bekleidung daher regelmäßig auf Beschädigungen: Mehrere Löcher auf kleinem Raum, unregelmäßige Ränder und kahle Stellen, etwa auf Wollpullovern, sind eindeutige Zeichen für einen Befall durch Motten. Textilien, die Sie länger nicht getragen haben, können auch sogenannte Mottengespinste aufweisen. Dabei handelt es sich um Kokonreste der Larven, die Sie an feinen, weißen Fäden erkennen.
Tipp: Die Schädlinge fressen sich nicht nur durch Ihre Kleidung, sondern auch durch Wohntextilien wie Vorhänge, Decken und sogar Polstermöbel. Prüfen Sie bei einem Verdacht daher sämtliche Textilien in Ihrem Haushalt.
Wie kommen Motten in den Kleiderschrank?
Keratin ist ihr Leben: Die Düfte von Wolle, Fell, Haaren und Schweiß sind für die Kleidermotte unwiderstehlich. Sie lässt sich praktisch von nichts aufhalten und dringt durch kleinste Ritzen.
Motten im Kleiderschrank sind kein Zeichen mangelnder Sauberkeit. Länger gelagerte Textilien etwa auf dem Speicher sind für die Kleiderfresser ein wahres Paradies. Sie lieben dunkle, warme und ungestörte Plätze und vermehren sich darin unbehelligt. So befallen sie im Laufe der Zeit weitere Bereiche im Haushalt oder im Gebäude. Innerhalb eines Jahres können vier Mottengenerationen heranwachsen – und damit unzählige Tiere.
Was tun, wenn es zu spät ist? Kleidermotten effektiv bekämpfen
Sie bemerken Löcher und andere Beschädigungen an Ihrer Kleidung oder gar fliegende Mitbewohner? Dann ist höchste Zeit zum Handeln:
- Räumen Sie den gesamten Schrank aus und wischen Sie ihn gründlich mit Essigwasser aus.
- Die Motten legen ihre Eier gern in Kanten und Ritzen. Behandeln Sie auch diese Stellen. Schwer erreichbare Areale bearbeitest Sie mit einem Föhn. Die Hitze zerstört die Motteneier.
- Waschen Sie zur Sicherheit alle Textilien wenn möglich bei 60 Grad.
- Gegen einen Befall auf empfindlicher Kleidung wirkt Kälte: Lagern Sie Seide, Wolle und Leder mehrere Tage in einem Plastikbeutel im Gefrierschrank.
So sorgen Sie gegen Kleidermotten vor
Haben die Schädlinge Ihre Lieblingskleidung befallen, ist der Ärger groß. Beugen Sie daher vor, damit Sie erst gar keine Garderobe entsorgen müssen. Das gelingt mit diesen Tipps:
- Vermeiden Sie es, getragene Kleidung wieder in den Schrank zu legen. Der Geruch von Schweiß, Hautschuppen und Haaren ist für Motten unwiderstehlich.
- Lagern Sie Ihre Kleidung nicht über einen längeren Zeitpunkt, ohne sie hin und wieder auf Mottenbefall zu kontrollieren. Alternativ nutzen Sie spezielle luftdichte Vakuumbeutel.
- Saugen Sie Teppiche und Polstermöbel regelmäßig ab und geben Sie Vorhänge in die Wäsche bei mindestens 60 Grad.
- Lüften Sie Ihren Kleiderschrank immer mal wieder und wische ihn zusätzlich mit Essigwasser aus.
Tipp: Es gibt verschiedene chemische Anti-Motten-Mittel wie Kugeln oder Fallen. Diese enthalten jedoch oftmals Naphthalin, einen bizyklischen Kohlenwasserstoff, der als gesundheitsgefährdend gilt. Alternativ können Sie zu natürlichen Hausmitteln greifen. Den Geruch von Lavendel und Zedernholz mögen Motten im Kleiderschrank gar nicht. Hängen Sie entsprechende Säckchen in den Kleiderschrank – und erfreuen sich als Nebeneffekt über den angenehmen Duft.