Weißer Tee - der Champagner unter den Tees
Leicht, zart-blumig und duftig im Geschmack, war weißer Tee in China einst nur ein Getränk für Privilegierte. Nur handverlesene Blattknospen werden für die Herstellung verwendet. Die exklusive Qualität und das feine Aroma machen ihn zur edelsten Teesorte der Welt – doch damit nicht genug. Wir erzählen Ihnen gerne mehr über den hochwertigen Tee.

dm drogerie markt
Lesedauer 6 Min.
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11.2.2025

Was ist das Besondere am weißen Tee?
Rund 30.000 handgepflückte Knospen benötigt es, um ein Kilogramm weißen Tee herzustellen. Verwendet werden dafür nur ungeöffnete Blattknospen, die mit der Hand gepflückt werden. Anders wie beim schwarzen Tee, erscheint das weitere Verfahren recht einfach – es besteht aus nur zwei Schritten, dauert nur rund einen Tag und verleiht dem weißen Tee sein einzigartiges Aroma.
Nachdem die Blattknospen gepflückt sind, werden sie auf natürliche Weise licht- und luftgetrocknet. Weißer Tee wird nicht gerollt, gedämpft oder geröstet. Für die Verarbeitung braucht es jedoch viel Fingerspitzengefühl, um die sensible Ernte nicht zu beschädigen. Andernfalls würde es zu Flecken und Verfärbungen kommen, die sich maßgeblich auf den Teegeschmack auswirken. Bei der Trocknung findet kaum eine Oxidation statt. Auch der silbrig-weiße Flaum bleibt erhalten. Seinen Namen verdankt der Weiße Tee übrigens ebendiesem schimmernden Flaum, der die Teeknospe umschließt.
Wie gießt man weißen Tee auf?
Für die traditionelle Zubereitung verwendet man ein Gaiwan oder eine kleinere Teekanne, die vor dem Aufguss des Tees angewärmt wird. Das Gefäß wird zu einem Drittel mit 80 °C heißem Wasser aufgefüllt, anschließend gibt man rund 5 g Teeknospen hinzu, füllt die Teekanne komplett mit heißem Wasser auf und lässt den Tee zwischen 5 und 10 Minuten ziehen. Der erste Aufguss ist am intensivsten. Wer mag, kann weißen Tee bis zu dreimal wieder aufgießen – so wird das Ergebnis ein zunehmend mildes und feineres. Für den europäischen Aufguss, bei dem ein einziges Aufbrühen üblich ist, verwendet man statt 5 g nur 2 g des hochwertigen Tees.
Weißer Tee braucht im Vergleich zu anderen Teesorten aufgrund der schonenden Verarbeitung etwas länger, bis er die in ihm enthaltenen Aromen, Öle und Inhaltsstoffe an das Wasser abgibt. Wer den Genuss des weißen Tees vollumfänglich zelebrieren möchte, dem ist die traditionelle chinesische Zubereitungsart – auch Gong Fu Cha genannt – zu empfehlen.
Weißer Tee kann übrigens auch kalt zubereitet werden. Für einen aromatischen Eistee die Teeblätter in einer Flasche mit kaltem Wasser aufgießen und für rund 12 Stunden im Kühlschrank ruhend stellen.
Für was ist der weiße Tee gut?
Wie alle Tees, die aus der Teepflanze Camellia Sinensis zubereitet werden, weist auch weißer Tee einen relativ hohen Koffein- bzw. Teeingehalt auf, jedoch weniger als Schwarztee, grüner Tee und Kaffee. Je nach Ziehzeit, Teemenge und Sorte kann die Höhe des Gehalts jedoch nach dem Aufbrühen stark variieren. Anders wie bei Kaffee hat das sogenannte Teein einen sanfteren und langanhaltenden Effekt. Es macht weniger nervös, kann die Konzentration fördern und allgemein belebend wirken.
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird dem Weißen Tee eine kühlende Wirkung zugesprochen. Außerdem soll er entzündungshemmende und entgiftende Wirkung haben. Alle echten Teesorten sind reich an Polyphenolen – sekundäre Pflanzenstoffe, denen ein gesundheitsförderlicher Effekt zugeschrieben wird. Diese aromatischen Bausteine können sich aufgrund der antioxidativen und antibakteriellen Wirkung positiv auf die Zellgesundheit, das Herz-Kreislauf-System und die Mundgesundheit auswirken und möglichen Mundgeruch neutralisieren. Aufgrund der schonenden Verarbeitung bleiben die meisten Inhaltsstoffe erhalten.
Hat weißer Tee Nebenwirkungen?
Bei übermäßigem Verzehr von weißem Tee kann es aufgrund des enthaltenen Teeins auch zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit oder Nervosität kommen. Achten Sie deshalb achtsam auf die Dosierung und wählen Sie für den Teegenuss am Abend lieber einen Früchte- oder Kräutertee. Auch in der Schwangerschaft sollte der Genuss von koffein- oder teeinhaltigen Getränken sorgsam abgewogen werden. Da weißer Tee die Wehentätigkeit vermindern kann, sollten Sie gegen Ende der Schwangerschaft komplett auf weißen Tee verzichten.
Welche Sorten von weißem Tee gibt es?
Weißer Tee zählt zu den sechs Grundteesorten in der chinesischen Teekultur. Seinen Ursprung findet man in der Provinz Fujian, China. Heute wird weißer Tee auch in anderen Anbaugebieten wie Darjeeling, Nilgiri, Sri Lanka oder Kenia angebaut. Bai Hao Yin Zhen, Pai Mu Tan, Gong Mei und Shou Mei zählen zu den bekanntesten Sorten.
Bai Hao Yin Zhen – auch Silver Needle genannt – ist die erlesenste Sorte. Er besteht ausschließlich aus nicht geöffneten Knospen und hat einen süßlichen, pflanzlichen und zarten Geschmack – ähnlich wie frisch geschnittenes Heu.
Pai Mu Tan – die weiße Pfingstrose genannt – überzeugt ebenso durch eine hohe Qualität und gilt als zweitbeste Weißtee-Sorte. Sein Aroma ist vollmundig und intensiv – dafür werden immer eine ungeöffnete Knospe und zwei geöffnete Blätter gepflückt.
Gong Mei – Tribute Eyebrow – hat wesentlich dünnere Blattknospen und entsteht während einer späteren Pflückung. Gong Mei wird auch gerne als Shou Mei bezeichnet, obwohl letzterer eine noch geringere Qualität aufweist –, dies ist auch der Grund, warum Gong Mei immer seltener hergestellt und zunehmend von Shou Mei verdrängt wird.
Shou Mei – auch Augenbraue des langen Lebens oder Noble genannt – wird am meisten produziert und weist eine einfache Qualität auf. Für die Herstellung des weißen Tees werden die Blätter verwendet, auch die Verarbeitung weicht von der für exklusiven Tee ab. Shou Mei ist kräftig im Geschmack und kann mehrere Jahre gelagert werden. Durch eine Umwandlung der Enzyme in Zucker kann er so einen feineren und süßeren Geschmack gekommen, was ihn wiederum bei Teekennern sehr beliebt macht.
Häufige Fragen
Für was ist der weiße Tee gut?
Für was ist der weiße Tee gut?
Aufgrund der sanften Verarbeitung bleiben die meisten Inhaltsstoffe erhalten. Wie alle Tees, die aus der Teepflanze Camellia Sinensis zubereitet werden, weist auch weißer Tee einen relativ hohen Koffein- bzw. Teeingehalt auf, jedoch weniger als Schwarztee, grüner Tee und Kaffee. Außerdem soll er eine entzündungshemmende und entgiftende Wirkung haben. Er ist reich an Polyphenolen – sekundäre Pflanzenstoffe, denen ein gesundheitsförderlicher Effekt zugeschrieben wird. Diese aromatischen Bausteine können sich aufgrund der antioxidativen und antibakteriellen Wirkung positiv auf die Zellgesundheit, das Herz-Kreislauf-System und die Mundgesundheit auswirken und möglichen Mundgeruch neutralisieren. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird dem Weißen Tee eine kühlende Wirkung zugesprochen.
Was ist besser, weißer oder grüner Tee?
Was ist besser, weißer oder grüner Tee?
Die Auswahl des Tees ist immer eine Frage des Geschmacks und so lässt sich keine allgemeingültige Antwort finden, ob weißer oder grüner Tee besser ist.
Weißer Tee kann je nach Sorte einen zart-blumig und duftig bis intensiven Geschmack haben. Aufgrund der schonenden Verarbeitung bleiben fast alle Inhaltsstoffe des Teeblatts erhalten. Er gilt als edelste Teesorte unter den echten Tees.
Grüner Tee wir nach der Pflückung gedämpft oder geröstet und weist einen deutlich höheren Oxidationsgrad auf wie weißer Tee. So ist grüner Tee auch herber im Geschmack, jedoch reicher an Teein.
Kann man weißen Tee auch abends trinken?
Kann man weißen Tee auch abends trinken?
Grundsätzlich haben alle Tees, die aus der Teepflanze Camellia Sinensis zubereitet werden, einen relativ hohen Koffein- bzw. Teeingehalt, jedoch hat weißer Tee weniger als Schwarztee, grüner Tee und Kaffee. Wer zu später Stunde noch produktiv sein möchte, kann sich – auch auf die Gefahr hin, dass man nicht einschlafen kann – eine Tasse weißen Tee gönnen. Wer jedoch gut einschlafen und sich in der Nacht regenerieren möchte, wählt am besten einen Kräutertee mit Melisse, Baldrian oder Lavendel.
Hat weißer Tee Nebenwirkungen?
Hat weißer Tee Nebenwirkungen?
Bei übermäßigem Verzehr von weißem Tee kann es aufgrund des enthaltenen Teeins auch zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit oder Nervosität kommen. Auch in der Schwangerschaft sollte der Genuss von koffein- oder teeinhaltigen Getränken sorgsam abgewogen werden. Da weißer Tee die Wehentätigkeit vermindern kann, sollten Sie gegen Ende der Schwangerschaft komplett auf weißen Tee verzichten.