Sonnenschutz verstehen: Wie Sie den richtigen Lichtschutzfaktor wählen
Egal in welcher Jahreszeit: Ihre Haut muss immer vor UV-Strahlung geschützt sein! Doch wie wählt man den richtigen Lichtschutzfaktor? Was sind UVA- und UVB-Strahlen und ihre Wirkung auf unsere Haut? Welche Sonnencreme ist die richtige und wie wendet man sie an? Wir erleuchten Sie mit den wichtigen Infos!

dm drogerie markt
Lesedauer 11 Min.
•
27.8.2025

Lichtschutzfaktor erklärt: Schutzschild gegen die Sonnenstrahlen
Der Lichtschutzfaktor (LSF), auch bekannt als Sonnenschutzfaktor (SPF, also „sun protection factor“), ist eine Maßzahl für den Schutz der Haut vor UV-Strahlen, die von Sonnencremes geboten wird. Er soll auch der ausschlaggebende Wert sein, für welche Sonnencreme Sie sich beim Kauf entscheiden: Denn er gibt an, wie viel länger Sie sich nach dem Eincremen mit dem jeweiligen Sonnenprodukt in der Sonne aufhalten können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Der LSF gibt an, um welchen Faktor die Eigenschutzzeit der Haut verlängert wird. Die Eigenschutzzeit ist die Zeit, die Ihre Haut benötigt, um ohne Sonnenschutzmittel einen Sonnenbrand zu entwickeln. Zum Beispiel bedeutet ein Lichtschutzfaktor von 30, dass Sie theoretisch 30-mal länger in der Sonne bleiben können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als wenn Sie keinen Sonnenschutz verwenden würden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der LSF nicht linear ist. Ein LSF 30 bietet keinen doppelt so starken Schutz wie ein LSF 15.
Und Achtung: Bei diesen Angaben handelt es sich um Schätzungen! Wie schnell Sie sich einen Sonnenbrand holen können, hängt auch immer von Faktoren wie der Jahreszeit, dem Wetter und Ihrem Aufenthaltsort ab! Außerdem sollten Sie Ihren Hauttyp kennen, um die richtige Sonnencreme bzw. den richtigen LSF für Sie zu finden (das erklären wir Ihnen weiter unten!) und sich nach dem Schwitzen und Schwimmen gleich wieder eincremen!
Welchen Lichtschutzfaktor gibt es?
Sonnenschutzprodukte gibt es in verschiedenen Stufen zu kaufen:
niedrig: LSF 6 und 10
mittel: LSF 15, 20 und 25
hoch: LSF 30 und 50
sehr hoch: LSF 50+
Das heißt auch, je höher der SPF, desto höher der Sonnenschutz!
Wie funktioniert der Lichtschutzfaktor?
Die in Sonnenschutzprodukten enthaltenen Wirkstoffe schützen die Haut folgendermaßen: Entweder sie reflektieren (z. B. mineralische Sonnenschutzmittel) oder sie absorbieren (z. B. chemische Sonnenschutzmittel) die UV-Strahlen und verhindern so Schäden durch die Sonne an der Haut. Die Anzahl der blockierten UV-Strahlen hängt von der Höhe des LSF in Ihrer Creme ab:
LSF 15 hält 93 % der UVB-Strahlen ab
LSF 30 hält 96,7 % der UVB-Strahlen ab
LSF 50 hält 98 % der UVB-Strahlen ab
LSF 100 hält 99 % der UVB-Strahlen ab
Leider können niemals 100 % der UVB-Strahlen geblockt werden. Daher sollten Sie mindestens alle zwei Stunden Sonnenschutz erneut auftragen.
UVA- und UVB-Strahlen: Unterschied und Auswirkungen
Jetzt haben wir bereits von UVB-Strahlen gehört. Doch was hat es mit UVA- und UVB-Strahlen auf sich? UV-Strahlen, auch ultraviolette Strahlen, sind eine Art elektromagnetische Strahlung, die von der Sonne ausgeht. Sie ist unsichtbar und ist dafür verantwortlich, unsere Haut zu bräunen, aber leider auch für Sonnenbrand, vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs. Eigentlich gibt es drei Arten von UV-Strahlungen: UVA, UVB und UVC, doch die UVC-Strahlen werden von der Erdatmosphäre blockiert. Auf unsere Haut wirken also UVA- und UVB-Strahlen.
Positive und negative Effekte von UV-Strahlung:
Positiv:
Regt die Vitamin-D-Synthese an: Vitamin D ist wichtig für unsere Knochengesundheit, ein gutes Immunsystem und unsere mentale Gesundheit
Stimulation der Melatoninproduktion: UV-Strahlen können die Produktion von Melatonin im Körper anregen. Melatonin ist ein Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Eine angemessene Exposition gegenüber UV-Strahlen während des Tages kann dazu beitragen, den Schlaf-Wach-Rhythmus zu regulieren und die Schlafqualität zu verbessern.
Steigerung des Energielevels: Sonnenlicht, einschließlich UV-Strahlen, kann die Produktion von Endorphinen und Serotonin im Gehirn stimulieren. Diese Neurotransmitter sind mit positiven Stimmungszuständen und einem gesteigerten Energielevel verbunden.
Negativ:
Sonnenbrand: Dieser schädigt in weiterer Folge die Haut.
Vorzeitige Hautalterung: UVA-Strahlen können dazu beitragen, die Haut schneller altern und Falten entstehen zu lassen.
Sonnenallergien: UV-Strahlen können allergische Reaktionen in der Haut auslösen und zu Rötungen, Schwellungen und Juckreiz führen.
Hautkrebs: Beide Arten von UV-Strahlen können das Hautkrebs-Risiko erhöhen, vor allem, wenn man häufig und lange der Sonne ausgesetzt ist.
Was ist der Unterschied zwischen UVA- und UVB-Strahlen?
UVA-Strahlen haben weniger Energie als UVB-Strahlen, dringen aber tiefer in die Haut (bis in die Lederhaut) ein und können dort langfristigere Schäden verursachen. Es gibt Anzeichen dafür, dass sie für die Entstehung von schwarzem Hautkrebs (Melanome) verantwortlich sein können. Außerdem werden UVA-Strahlen für sonnenbedingte Hautalterung, sogenanntes „Photoaging“ und das Auslösen bestimmter Allergien verantwortlich gemacht.
UVB-Strahlen hingegen haben mehr Energie, dringen nur in die Oberhaut ein und verursachen kurzfristigere Schäden wie Sonnenbrand. Sie sind aber auch für die Bräunung der Haut und die Verdickung der Hornhaut verantwortlich, die die Haut vor der Sonne schützt. Außerdem regen UVB-Strahlen die Vitamin-D-Synthese an. Doch zu viel UVB-Strahlen führen eben auch zu Sonnenbränden und können in den Zellen der Oberhaut krebsauslösend sein.
Wie gefährlich sind UV-Strahlen?
Wenn man langfristig und übermäßig sowie ungeschützt der Sonne ausgesetzt ist, sind beide – also UVA und UVB – Strahlen gefährlich. Wie genau, das hängt immer von gewissen Faktoren ab, nämlich wie intensiv die Strahlung ist, wie lange man der Sonne ausgesetzt ist und welchen Hauttyp man selbst hat. Auch wenn es meist gut aussieht, gebräunte Haut bedeutet auch, dass die Zellen Schaden genommen haben. Ist also eher ungesund als gesund. Dauerhaftes Bräunen kann zu Hautschäden führen und erhöht auch das Risiko von Hautkrebs.
Wie kann man sich vor der Kraft der Sonne schützen?
Aufgrund der Gefahren, die die Kraft der Sonne durch die UV-Strahlen mit sich bringt, ist es unbedingt notwendig, sich davor zu schützen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Sonnenschutzmittel verwenden: Verwenden Sie Sonnencremes passend zu Ihrem Hauttyp, aber immer am besten mit hohem Lichtschutzfaktor. Besonders im Gesicht und auf den Schultern sollten Sie eine mit LSF 50 verwenden. Achten Sie dabei besonders darauf, ein Produkt mit Breitbandfilter zu kaufen, das einen Schutz sowohl gegen UVA- als auch UVB-Strahlen bietet. Genauere Infos finden Sie weiter unten in diesem Artikel.
Schutzkleidung tragen: Es gibt sogar spezielle Kleidung, die einen extra UV-Schutz bietet. Auf jeden Fall sollten Sie jedoch lange Kleidung tragen, die Ihre Haut bedeckt. Auch ein Sonnenhut ist unbedingt notwendig!
Für Wasser und Feuchtigkeit sorgen: UV-Strahlung kann Ihren Körper und somit auch die Haut austrocknen. Daher sollten Sie in erster Linie genügend trinken und auch mithilfe von Feuchtigkeitscremes Ihre Haut vor dem Austrocknen schützen.
Augen schützen: Tragen Sie auch unbedingt eine Sonnenbrille mit UV-Schutz. So werden nicht nur Ihre Augen, sondern auch die sensible Haut rund um die Augen geschützt. Somit beugen Sie auch der Hautalterung in diesem Bereich vor.
Mittagssonne meiden: Da die stärkste Sonneneinstrahlung zwischen 11 und 16 Uhr stattfindet, sollten Sie diese Zeit eher meiden bzw. sich zumindest zu dieser Zeit niemals ungeschützt draußen aufhalten.
Schattenplätze suchen: Um Ihre Haut vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, sollten Sie sich besser im Schatten aufhalten. Legen Sie sich im Schwimmbad oder am See also lieber unter einen Baum oder einen Sonnenschirm.
Ende der Auflistung
Optimaler Lichtschutzfaktor: So wenden Sie Sonnencremes richtig an
Tragen Sie den Sonnenschutz mit einer Einwirkzeit von ca. 20 bis 30 Minuten, bevor Sie nach draußen gehen, auf. Cremen Sie sich am ganzen Körper ein und denken Sie unbedingt auch an Stellen, die sonst leicht vergessen werden, wie Ohren, Nacken, Füße oder Handrücken. Dabei sollten Sie eine ausreichende Menge des Produkts verwenden. Frauen beispielsweise benötigen ca. 2 Esslöffel voll Creme für den ganzen Körper. Wenn Sie dann im Freien sind, sollten Sie diesen Schutz alle zwei Stunden erneuern bzw. immer nach dem Schwitzen oder Schwimmen nachcremen. Vorsicht: Auch wenn die Sonnencreme angeblich wasserfest ist, müssen Sie sie nach dem Schwimmen wieder auftragen! Und noch etwas: Nachcremen verlängert den Sonnenschutz nicht, sondern erhält ihn nur!
Welche Sonnencreme ist die richtige für Sie?
Nun fragen Sie sich bestimmt, welche Sonnencreme bzw. welcher LSF für Sie geeignet ist? Das kommt ganz auf Ihren Hauttyp an. Dieser wird bestimmt durch den prozentualen Anteil an Melanin in Ihrer Haut. Jeder Hauttyp hat nämlich eine „Eigenschutzzeit“, die angibt, wie lange sich ein Mensch ohne Sonnenschutz in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren. Aus dieser Liste können Sie Ihren Hauttyp herauslesen:
Hauttyp I: Rotblondes Haar, helle Augen, sehr heller Teint, viele Sommersprossen, bekommt immer Sonnenbrand, wird nie braun. Die Eigenschutzzeit beträgt 3 bis 10 Minuten.
Hauttyp II: Blondes Haar, helle Augen, heller Teint, oft Sommersprossen, bekommt fast immer Sonnenbrand, wird wenig braun. Die Eigenschutzzeit beträgt 10 bis 20 Minuten.
Hauttyp III: Dunkelblondes bis braunes Haar, mittlerer Teint, helle oder dunkle Augen, bekommt manchmal Sonnenbrand, wird langsam, aber gut braun. Die Eigenschutzzeit beträgt 20 bis 30 Minuten.
Hauttyp IV: Dunkelbraunes oder schwarzes Haar, dunkler Teint, dunkle Augen, bekommt eher selten Sonnenbrand, wird immer braun. Die Eigenschutzzeit beträgt zirka 30 bis 45 Minuten.
Hauttyp V: Schwarzes Haar, dunkler Teint, dunkle Augen, bekommt selten Sonnenbrand, wird immer und sehr schnell braun. Die Eigenschutzzeit beträgt 45 bis 60 Minuten.
Hauttyp VI: Schwarzes Haar, sehr dunkler Teint, dunkle bis schwarze Augen, bekommt sehr selten Sonnenbrand, hat sehr unempfindliche Haut. Die Eigenschutzzeit beträgt 60 bis 90 Minuten.
Ein Rechenbeispiel: Sie sind ein Mensch mit mittlerem Hauttyp, haben also eine Eigenschutzzeit von 20-30 Minuten. Verwenden Sie nun eine Sonnencreme mit LSF 20, können Sie sich 6-10 Stunden in der Sonne aufhalten. Doch Vorsicht: Nach dem Schwitzen oder Schwimmen müssen Sie sich immer wieder neu eincremen, damit diese Berechnung stimmt!
Grundsätzlich ist es ratsam, eine Lotion mit einem SPF von mindestens 30 zu verwenden und diese alle zwei Stunden erneut aufzutragen. Vor allem trockene Haut sollte mit LSF 30 geschützt werden. Für empfindliche Haut sollten Sie besser LSF 50 verwenden, um sie vor Schäden zu schützen, reife Haut benötigt ebenfalls LSF 50, da die Haut auch mit zunehmendem Alter empfindlicher wird. In jedem Fall sollten Sie jedoch darauf achten, eine Sonnencreme mit Breitbandschutz zu kaufen. Diese schützt gegen UVA- und UVB-Strahlen.
Der richtige Lichtschutzfaktor für Kinder
Kinderhaut ist viel empfindlicher als die von Erwachsenen, daher muss sie besonders geschützt werden. Verwenden Sie also für die Kleinen Sonnenschutzprodukte mit hohem bis sehr hohem Lichtschutzfaktor, also LSF 50 oder 50+. Darüber hinaus gibt es spezielle Sonnencremes oder ähnliche Produkte für Kinder. Die Lotion sollte gleichmäßig und auf den ganzen Körper aufgetragen und dies mehrmals täglich wiederholt werden.
Babys und Kinder sollten sich außerdem besser im Schatten aufhalten, sie dürfen gerade im ersten Lebensjahr keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Meiden Sie vor allem auch die Mittagssonne. Außerdem sollten Kinder immer einen Sonnenhut oder eine Kopfbedeckung sowie Kleidung mit SPF tragen. Sollte ein Baby doch Anzeichen für einen Sonnenbrand haben, muss unbedingt ein:e Dermatolog:in aufgesucht werden.