Pfefferminzöl
Als Küchenkraut und erfrischender Tee ist die aromatische Pfefferminze beliebt. In ätherischem Pfefferminzöl sind die wertvollen Substanzen der Arzneipflanze konzentriert. Eingesetzt wird Pfefferminzöl insbesondere in der Pflegekosmetik und für Gesundheitsanwendungen. Hier erfahren Sie, was Ihnen das wertvolle Öl der Minze zu bieten hat.

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4.11.2024

Was ist Pfefferminzöl?
Ob Tee, Kaugummi oder Zahnpasta: Pfefferminze ist eine Pflanze, die aufgrund ihres angenehmen Duftes und erfrischenden Geschmacks geschätzt wird. 2004 war die Pfefferminze in Deutschland Arzneipflanze des Jahres. In Österreich steht dieser Ehrentitel noch aus. Die Essenz des mehrjährigen Krauts lässt sich mittels Wasserdampfdestillation extrahieren. Ätherisches Minzöl ist ein Allrounder, der sich zum Aromatisieren von Speisen und Getränken und in Kosmetika einsetzen lässt und darüber hinaus wohltuende Eigenschaften besitzt.
Wissenswertes über Pfefferminze
Die Pfefferminze (botanisch: Mentha × piperita) ist eine Pflanze aus der Gattung der Minzen. Sie sticht durch besonders scharfen, würzigen Geschmack unter diesen hervor, dem sie den „Pfeffer“ als Namensbestandteil verdankt. Bekannt wurde die Pfefferminze erst im ausgehenden 17. Jahrhundert. Das erklärt, warum sie im Gegensatz zu anderen Minzen nicht als „traditionelle“ Arzneipflanze gilt. Vielmehr ist die Pfefferminze eine Kreuzung aus verschiedenen Arten.
Welche Wirkstoffe hat Pfefferminzöl?
Pfefferminzöl ist ein ätherisches Öl. Darunter versteht man flüchtige, schwer wasserlösliche Stoffgemische mit intensivem Duft. Bestandteile solcher Öle sind unter anderem Alkohole und chemische Verbindungen wie Ketone. Gebildet werden ätherische Öle in den Öldrüsen von Pflanzen und in deren Zellen eingelagert. Folgende Substanzen sind in Pfefferminzöl enthalten:
- Menthol und Menthon: Im Pfefferminzöl machen der Alkohol Menthol (bis 45 Prozent) und das duftende Keton Menthon (bis 20 Prozent) den Hauptanteil aus. Menthol hat eine anregende Wirkung auf die Kälterezeptoren der Haut. Das erklärt den kühlenden Effekt bei Kontakt.
- Triterpene: Solche Naturstoffe sind in vielen Pflanzen und Pilzen vorhanden und sind im Fall der Pfefferminze entzündungshemmend.
- Flavonoide: Sie nehmen unter anderem positiven Einfluss auf das Immunsystem und gelten als blutdruckregulierend.
- Gerbstoffe: Diese Substanzen wirken ebenfalls entzündungshemmend.
Weitere Inhaltsstoffe sind B-Vitamine, Enzyme, Kalium und Kalzium.
Welche Eigenschaften hat Pfefferminzöl?
Ist Pfefferminzöl entzündungshemmend? Diese Frage lässt sich bejahen: tatsächlich ist dies eines der wichtigsten Merkmale des ätherischen Öls. Durch das enthaltene Menthol wirkt Pfefferminzöl (äußerlich angewendet) erfrischend und schmerzlindernd. Pfefferminzöl wird als Duftstoff in der Aromatherapie eingesetzt. Dort schätzt man seine konzentrationsfördernde Wirkung. Bei innerlicher Anwendung wirkt Pfefferminzöl schleim- und krampflösend sowie gallentreibend.
All das führt dazu, dass Pfefferminzöl in einer großen Anwendungsbandbreite zum Einsatz kommt: kosmetisch, medizinisch und als Lebensmittelaroma. Übrigens: Auch in Pfefferminztee sind Spuren des ätherischen Öls enthalten.
Anwendung von Pfefferminzöl
Aber wie wendet man Pfefferminzöl an? Die Substanz darf ausschließlich in verdünnter Form eingesetzt werden. Beim Kontakt mit dem reinen Arzneipflanzenöl drohen Hautreizungen. Folgen Sie immer den Anweisungen auf dem Beipackzettel für einen sicheren Umgang mit dem Produkt. Waschen Sie gründlich die Hände, wenn Sie mit dem Pfefferminzöl hantiert haben, beispielsweise nach dem Auftragen einer der unten beschriebenen Zubereitungen.
Vorsicht: Pfefferminzöl darf keinesfalls in Berührung mit Schleimhäuten kommen. Auch bei Asthmaerkrankungen sollten Sie das ätherische Öl nicht anwenden.
Pfefferminzöl in pflegender Kosmetik
In Bereichen wie Körperpflege und Kosmetik wird Pfefferminzöl im Wesentlichen in Mundpflegeprodukten verarbeitet, etwa in Zahnpasta oder Mundspülungen. Das liegt durch die Kombination von frischem Duft und Linderung von Entzündungen nahe. Pfefferminzöl ist jedoch auch gut für Haut und Haare.
Pfefferminzöl in kühlendem Bartshampoo
Herren mit üppigerer Barttracht schätzen spezielle Shampoos für die Bartpflege. Es gibt solche Bartshampoos mit Minze. Diese Produkte sind besonders mild und abgestimmt auf die Bedürfnisse des Gesichts.
Pfefferminzöl für die Rasur
Pflegeprodukte mit kühlendem und pflegendem Pfefferminzöl wirken bei Hautkontakt beruhigend. Sie lassen sich hervorragend für die Gesichtspflege bei Männern anwenden, etwa als Vorbereitung der Rasur.
Volles Haar mit Pfefferminzöl
Sogar Shampoos setzen zuweilen auf Pfefferminzöl. Auch hier werden Sie die kühlenden Eigenschaften schätzen. Pfefferminzöl im Shampoo beruhigt die Kopfhaut. Damit nicht genug: Das ätherische Öl hat möglicherweise eine stimulierende Wirkung auf das Haarwachstum.
Pfefferminzöl: Körperpflege und Reinigung
Nicht nur Haar und Kopfhaut werden von Pflegeprodukten mit Pfefferminzöl verwöhnt. Beim Händewaschen und Duschen sorgt Pfefferminzöl in Flüssigseifen, Duschgels oder Badezusätzen für ein kühlendes Frischegefühl. Das Öl aus der Pfefferminze ist darüber hinaus Bestandteil mancher „cooler“ Lippenpflege.
Pfefferminzöl für das Wohlbefinden
Während Pfefferminzöl in der Kosmetik und Mundpflege vor allem für seine Frische geschätzt wird, hat die Substanz bei richtiger Anwendung auch anderweitig positive, medizinisch nachweisbare Wirkung. Pfefferminzöl ist ein bewährtes Mittel bei verschiedenen Beschwerden. Aber für was ist Pfefferminzöl gut? Im Folgenden einige typische Anwendungen in Wellness und Gesundheit:
Spannungskopfschmerzen
Minze, bei Kopfschmerzen auf die Schläfen gelegt, war schon in der Antike ein bewährtes Mittel. Seit geraumer Zeit ist die Wirksamkeit von Pfefferminzöl auch durch medizinische Studien untermauert. Durch Anregung der Kälterezeptoren tritt ein Kühlungseffekt ein, der sowohl entspannt als auch die Ausschüttung von schmerzerzeugenden Neurotransmittern hemmt. Zur Anwendung bereiten Sie eine Mischung aus Pfefferminzöl und einem pflanzlichen Speiseöl zu. Der Pfefferminzanteil soll zehn Prozent nicht übersteigen. Aufgetragen wird die Mischung ausschließlich auf Schläfen und Stirn.
Verspannungen
Die durchblutungsfördernde, entkrampfende Wirkung von Pfefferminzöl lässt sich mit einer Einreibung ausnutzen. Dafür geben Sie zwei Tropfen Arznei- auf einen Esslöffel hochwertiges Sonnenblumen- oder Kokosöl, vermischen dies und verreiben es an den schmerzenden Körperpartien. Auch bei Muskelkater ist das ein probates Mittel.
Erkältungsbedingte Atemwegsbeschwerden
Bei einer Erkältung befreien Sie die Bronchien und lösen den Schleim, indem Sie drei bis fünf Pfefferminzöl-Tropfen in eine Schale heißes Wasser träufeln und den Dampf inhalieren. Dabei hilft ein über Kopf und Schüssel gelegtes Handtuch. Wichtig: Alle zehn Atemzüge muss das Tuch kurz gelüftet werden, damit neuer Sauerstoff nachströmt.
Reizdarm
Pfefferminzöl kann leichte Formen von Bauchschmerzen, Krämpfen und Blähungen lindern, wie sie bei einem Reizdarmsyndrom typisch sind. Das Pfefferminzöl hat eine entspannende Wirkung auf die Muskeln des Darms.
Wichtiger Hinweis: Da es sich hierbei um eine innerliche Anwendung handelt, sollten Sie das Pfefferminzöl ausschließlich als verarbeitetes Medikament einnehmen. Es muss eine verzögerte Freisetzung des Öls im Darm gewährleistet sein (etwa durch eine magensaftresistente Kapsel). Lassen Sie sich in der Apotheke beraten.
Insektenstiche
Haben Wespe und Co. zugestochen, verschafft folgende Zubereitung wohltuende Kühlung und wirkt abschwellend: Bringen Sie einen Esslöffel Heilerde mit ein wenig Wasser in eine breiige Konsistenz, fügen Sie drei Tropfen Pfefferminzöl hinzu und tragen alles auf den Stich auf.
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FAQ
Hat Pfefferminzöl Nebenwirkungen?
Hat Pfefferminzöl Nebenwirkungen?
Direkter Kontakt mit unverdünntem Pfefferminzöl kann unangenehme Hautreizungen und Rötungen zur Folge haben. Bei der innerlichen Anwendung (zum Beispiel als Medikament bei Reizdarmbeschwerden), kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Sodbrennen kommen. Asthmapatienten und Personen mit Gallenbeschwerden sollten Pfefferminzöl nicht verwenden.
Was bewirkt Pfefferminzöl im Darm?
Was bewirkt Pfefferminzöl im Darm?
Bei Verdauungsbeschwerden wirkt Pfefferminzöl entspannend auf sich verkrampfende Darmmuskulatur. Damit das Arzneipflanzenöl den Darm erreicht, sollte es jedoch in Form spezieller Kapseln eingenommen werden.
Eignet sich Pfefferminzöl für Kinder?
Eignet sich Pfefferminzöl für Kinder?
Babys und kleine Kinder reagieren erheblich sensibler auf ätherische Öle als Erwachsene. Das kann die angemessene Dosierung von Pfefferminzöl erschweren. Zudem kann der Wirkstoff Menthol Atemnot auslösen. Pfefferminzöl sollte daher für Kinder nicht verwendet werden.






