Dehnungsstreifen
Sie scheinen über Nacht zu kommen und dann für immer zu bleiben: Dehnungsstreifen. Die feinen rötlich bis violett schimmernden Linien an Bauch, Hintern, Brust, Armen und Beinen gehören zu den häufigsten Hautveränderungen. Betroffen sind vor allem Frauen, aber nicht nur. Wie Sie lästigen Dehnungsstreifen vorbeugen und sie wieder loswerden, erfahren Sie hier.

dm drogerie markt
Lesedauer 5 Min.
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8.5.2025

Was sind Dehnungsstreifen?
Rötlich-violett oder in zartem Rosa schimmern sie als feine Narben auf der Haut: Dehnungsstreifen. Die auch unter dem Namen Wachstumsstreifen oder Schwangerschaftsstreifen bekannten Hautveränderungen sind keine Seltenheit, sorgen bei den meisten Frauen jedoch nicht für Freude.
Ihr medizinisch korrekter Name lautet Striae cutis distensae. Sie können bei Frauen und Männern gleichermaßen auftreten. Da Frauen aber ein schwächeres Bindegewebe haben, sind sie öfter von den Dehnungsstreifen an Po, Bauch, Hüften, Oberarmen, Beinen und Brust betroffen.
Warum entstehen Dehnungsstreifen?
Dehnungsstreifen sind nichts anderes als kleine Risse im Untergewebe der Haut: Die dort sitzenden elastischen Kollagenfasern reißen bei zu starker Dehnung. Dadurch treten die darunterliegenden Hautschichten hervor. Wachstumsstreifen verursachen keine Schmerzen, sind aber irreparabel. Am Anfang sind die Dehnungsstreifen rot-violett (Striae rubrae). Mit der Zeit verblassen sie und nehmen einen weißen bis rosa Farbton an (Striae albae).
Die Ursache für die Streifen im Gewebe ist in den allermeisten Fällen eine zu starke und schnelle Ausdehnung der Haut. Diese kann durch folgende Faktoren hervorgerufen werden:
- Schwangerschaft
- Schnelle Gewichtszunahme
- Übergewicht
- Extremer Muskelaufbau, etwa beim Bodybuilding
- Wachstumsschübe in der Pubertät
Dehnungsstreifen können auch durch hormonelle Veränderungen und verschiedene Erkrankungen entstehen.
Wie viele Frauen haben Dehnungsstreifen?
Es liegen keine genauen Studien dazu vor, wie weit verbreitet Dehnungsstreifen sind. Doch man nimmt an, dass zwischen siebzig und achtzig Prozent aller Frauen von Dehnungsstreifen betroffen sind. Etwa neunzig Prozent aller Schwangeren entdecken die Dehnungsstreifen an Oberschenkel, Bauch oder Brust während oder nach der Schwangerschaft.
Doch die feinen Hautrisse treten auch bei Frauen auf, die kein Kind bekommen haben. Oft tauchen die ersten Dehnungsstreifen in der Pubertät auf. Schuld daran sind die sogenannten Wachstumsschübe bei Mädchen zwischen zehn und dreizehn Jahren, bei Jungen ab vierzehn Jahren.
Dehnungsstreifen sind also eine ganz normale körperliche Veränderung, die unabhängig vom Alter und von einer Schwangerschaft auftritt.
Warum jucken Dehnungsstreifen?
Frisch entstandene Dehnungsstreifen können jucken oder brennen. Dieser Juckreiz bedeutet, dass die Hautzellen sich regenerieren: Zelleigene Botenstoffe reizen die durch Dehnung entstandenen Wunden in der Hautstruktur. Das führt zu Juckreiz und Brennen. Linderung bieten Kühlpads, Massagen mit Körperöl und regelmäßiges Eincremen.
Kann man Dehnungsstreifen vorbeugen?
Entdecken Sie bei sich erste Dehnungsstreifen, ist es Zeit, die Entstehung weiterer zu verhindern:
- Ernähren Sie sich gesund und abwechslungsreich mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen. Das hält die Bindehaut fit.
- Trinken Sie täglich zwei bis drei Liter Wasser, damit Ihre Haut optimal mit Feuchtigkeit versorgt wird. So bleibt sie elastischer.
- Cremen Sie Ihre Haut regelmäßig mit speziellen Körperlotionen beziehungsweise Körper- und Massageölen ein. Sie finden in Ihrer dm-Filiale ein großes Angebot an Dehnungsstreifen-Cremen und -Ölen.
- Sport und Bewegung sorgen für eine gute Durchblutung und kräftigen das Bindegewebe.
- Massagen und Wechselduschen können ebenfalls zu einer Stärkung des Bindegewebes beitragen.
Vermeiden Sie außerdem eine zu schnelle Gewichtszunahme, denn diese führt bei den meisten Frauen zu Dehnungsstreifen.
Dehnungsstreifen entfernen
Was tun gegen Dehnungsstreifen? Das ist wohl die Frage, die sich die meisten Frauen mit dieser Hauterscheinung stellen.
Komplett entfernen lassen sich Dehnungsstreifen in der Regel nicht, denn die Risse des Bindegewebes sind sehr hartnäckig. Doch die gute Nachricht lautet: Mit unterschiedlichen Methoden können Dehnungsstreifen an Brust, Bauch und Po beinahe unsichtbar gemacht werden.
Dehnungsstreifen lasern
Bei der Lasertherapie fügt der Laser der Unterhaut an den Dehnungsstreifen kleine Verletzungen zu. Die zerstörten Zellen werden durch neue ersetzt. Dadurch wird ein Teil des vernarbten Gewebes repariert.
Microneedling
Beim Microneedling, auch Mesotherapie genannt, dringen feine Nadeln in die Oberhaut ein: Durch die winzigen Verletzungen erneuert sich die Haut an den behandelten Stellen, neue Zellen und kollagene Fasern bilden sich. Die Haut wirkt straffer und faltenfreier. Mit sogenannten Needling-Rollern können Sie diese Methode auch zu Hause durchführen.
Chemisches Peeling
Bei einem chemischen Peeling wird eine säurehaltige Flüssigkeit auf die Dehnungsstreifen aufgetragen, die Verhornungen sowie abgestorbene Hautschüppchen entfernt. Das fördert die Zellerneuerung und die Produktion kollagener Fasern.
Da es sich bei all diesen Therapien um rein kosmetische Behandlungen handelt, werden die Kosten dafür nicht von den Krankenkassen getragen. Die einfachste Methode, mit den Dehnungsstreifen zu leben, ist Gelassenheit und eine positive Einstellung zum eigenen Körper. Denn Dehnungsstreifen sind nicht zuletzt ein Zeichen Ihrer Entwicklung, Ihres Lebens und natürlich Ihrer Mutterschaft, falls sie von der Schwangerschaft herrühren. Seien Sie stolz auf sie und auf sich! Denken Sie daran: Dehnungsstreifen sind völlig normal, die meisten Menschen haben sie.