Fettige Haare pflegen und stylen
Kaum ist es gewaschen, fühlt sich das Haar schon wieder schwer und klebrig an? Damit sind Sie nicht allein: Fettige Haare sind weit verbreitet und wirken allzu schnell ungepflegt. Halb so schlimm: Mit angepassten Routinen, abgestimmten Produkten und lässigem Styling meistern Sie die Haarpflege spielend. Was kann man gegen fettige Haare tun? Das zeigen wir hier!

dm drogerie markt
Lesedauer 7 Min.
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30.9.2025

Was macht Haare fettig?
Das „Fett“, das sich an den Haaren absetzt, ist Hauttalg (Sebum). Er wird von Hautdrüsen produziert, die mit Haarfollikeln verbunden sind. Diese sitzen in der Kopfhaut besonders dicht beieinander. Ein leichter Talgfilm, der sich gleichmäßig am Haar entlang ausbreitet, ist normal und wichtig für Geschmeidigkeit und Schutz von Haut und Haaren.
Fettiges Haar: welche Ursachen?
Warum habe ich immer so schnell fettige Haare? Vielleicht fragen Sie sich das, wenn das Haar kurz nach dem Waschen schon wieder stark nachfettet. Wenn mehr Talg abgesondert wird, als sich gleichmäßig verteilen kann, verklebt und beschwert er das Haar. Das ist nicht nur optisch unschön. In Extremfällen kann es zu Folgeproblemen wie Schuppenbildung kommen. Für Talgüberschuss gibt es organische und äußerliche Auslöser.
Ursachen für fettige Haare
Genetische Veranlagung
Genetische Veranlagung
Bei manchen Menschen ist hohe Hauttalgproduktion einfach genetisch bedingt.
Hormonelle Schwankungen
Hormonelle Schwankungen
Talgdrüsenaktivität wird von Hormonen beeinflusst. Entsteht ein Ungleichgewicht zugunsten von Androgenen, Progesteron sowie Cortisol, kann dies fettiges Haar fördern. Typisch sind Hormonschwankungen bei Pubertät, Menstruationszyklus oder Schwangerschaft, aber auch als Effekte von medizinischen Hormonpräparaten („Pille“, Steroide, kortisonhaltige Mittel).
Stress
Stress
Überbelastung kann „auf die Haare schlagen“. Bei länger andauerndem Stress steigt die Ausschüttung von Cortisol, was wiederum zu einem Hormonspiegel-Ungleichgewicht führt.
Fehler bei der Haarpflege
Fehler bei der Haarpflege
Ungeeignete Haarpflege- und Stylingprodukte sowie Fehler bei Beautyroutinen strapazieren die Kopfhaut. Zum Ausgleich arbeiten die Talgdrüsen auf Hochtouren.
Ungünstige Ernährung
Ungünstige Ernährung
Der Zusammenhang von Ernährung und fettigen Haaren ist komplex. Vereinfacht erklärt kann ein Übermaß oder Mangel an bestimmten Nährstoffen biochemische Prozesse stören. Das beeinflusst hormonelle Vorgänge oder den Zustand der Talgdrüsen (etwa Entzündungen). Die beste Vorbeugung ist ein ausgewogener und vielseitiger Speiseplan.
Kopfbedeckungen
Kopfbedeckungen
Wer ständig eine Haube trägt, nimmt dem Haar die Luft. Auch die Reibung zwischen Kopfbedeckung und Haut regt die Talgdrüsen an.
Wie fettige Haare pflegen?
Genetischen und hormonellen Ursachen von fettigen Haaren lässt sich leider nicht gegensteuern. Optimieren lässt sich dagegen die Pflegeroutine. Es gilt, die Haare richtig zu waschen und Stylingfehler zu vermeiden.
Welches Shampoo für fettiges Haar?
Rezepturen von Shampoos sind auf die Bedürfnisse verschiedener Haartypen abgestimmt. Der erste Schritt ist also, das richtige Shampoo auszuwählen. Für fettiges Haar eignen sich milde Pflegeprodukte, die das überschüssige Fett beseitigen und die Kopfhaut erfrischen. Klare Shampoos enthalten in der Regel weniger filmbildende Zutaten. Bewährt haben sich unter anderem Inhaltsstoffe wie Zitronenmelisse, Brennnessel oder Minze. Sie wirken beispielsweise entzündungshemmend oder adstringierend, sorgen also dafür, dass sich die Poren etwas zusammenziehen.
Haarwäsche für fettiges Haar: wann?
Schnell nachfettendes Haar fühlt sich unangenehm an. Aber kann man es bedenkenlos häufig waschen? Gut zu wissen: Selbst tägliches Waschen schadet dem Haar nicht, sofern Sie zu den oben beschriebenen, zum Haartyp passenden Produkten greifen. Allerdings sind etwas Augenmaß bei der Dosierung und eine besonders behutsame Anwendung gefragt.
- Weniger Shampoo: Übermäßiges „Entfetten“ der Kopfhaut kann paradoxe Folgen haben. Die Talgdrüsen könnten zur Produktion von noch mehr Sebum angeregt werden, um den Schutzfilm rasch wieder herzustellen. Wenn Sie sich täglich die Haare waschen, verwenden Sie daher etwas weniger Shampoo.
- Sanft massieren: Gehen Sie beim Einschäumen buchstäblich mit Fingerspitzengefühl vor. Eine zu feste Massage der Kopfhaut stimuliert die Talgdrüsen.
- Temperatur: Lauwarmes Wasser ist völlig ausreichend für die gründliche Haarwäsche. Auch hier gilt: Zu viel Hitze bewirkt, dass der Sebum-Schutzfilm verstärkt wird.
- Spülungen und Conditioner: Beides können Sie ganz nach ihren Bedürfnissen anwenden. Allerdings sollten die feuchtigkeitsspendenden Mittel nur in die Längen und Spitzen eingearbeitet werden, nicht am Haaransatz.
Wie funktioniert Trockenshampoo?
Wenn Sie die Haare nicht täglich waschen wollen oder die Zeit fehlt, gibt es einen Trick für zwischendurch: Trockenshampoo! Diese pulvrige Zubereitung wird im Haaransatz verteilt. Bei einer gewissen Einwirkzeit (idealerweise über Nacht) absorbiert das Pulver überschüssigen Talg. Achtung: Trockenshampoo ist manchmal komedogen, das heißt, Rückstände können die Poren verstopfen. Wenn Sie es verwenden, achten Sie sorgfältig darauf, es anschließend sorgfältig auszukämmen. Bei der nächsten „feuchten“ Haarwäsche reinigen Sie die Kopfhaut besonders gründlich.
Wie fettiges Haar trocknen und stylen?
Ein weiterer Faktor, der die Talgbildung begünstigt, ist Hitze. Auf Föhn, Lockenstab und Co., aber auch auf zu heißes Wasser sollten Sie bei fettigem Haar verzichten. Drücken Sie nach dem Waschen das Wasser mit einem Baumwollhandtuch aus dem Haar, ohne zu rubbeln. Lassen Sie es anschließend an der Luft trocknen. Geht es nicht ohne Föhn, stellen Sie ihn auf die niedrigste Stufe. Utensilien wie Bürsten, Kämme und Spangen sollten immer gut gereinigt werden, damit keine Fettrückstände zurück ins Haar geraten. Für fettige Haare eignen sich übrigens Kämme besser als Bürsten, die den Talg flächig im ganzen Haar verteilen.
Tricks gegen fettige Haare
Auf die meisten Schönheitsfragen gibt es Antworten aus Großmutters Trickkiste. Die beste Maßnahme ist grundsätzlich die Anwendung von milden Pflege- und Stylingprodukten ohne Silikone, die auf die Bedürfnisse fettiger Haare abgestimmt sind. (Silikone bilden einen Film um die Haaroberfläche, der Textur und Halt verbessert, fettiges Haar aber unnötig beschwert.) Aber welche Hausmittel helfen sofort gegen fettige Haare?
- Babypuder: Ist kein Trockenshampoo zur Hand, erfüllt das Puder denselben Zweck.
- Backpulver: Es wird wöchentlich einmal im Verhältnis 1 : 3 mit Wasser zu einer Paste angerührt, ins Haar aufgetragen und nach etwas Einwirkzeit ausgespült.
- Tee: Natürliche Pflanzenstoffe beruhigen beanspruchte Kopfhaut. Mit kaltem Kamillentee können Sie die Haare direkt auswaschen. Schwarzer Tee sollte anschließend mit mildem Shampoo ausgespült und (wegen möglicher Verfärbungen) nicht bei hellen Haaren genutzt werden.
- Milde Säure: Verdünnter Essig oder Zitronensaft kann den pH-Wert der Haut regeln – das ist wichtig für die Drüsenaktivität. Wenden Sie beides alle paar Tage wie eine Haarkur an und waschen Sie die Mittel danach gut aus.
- Pflanzliches Öl: Öl gegen Fett? Das funktioniert, denn das wöchentliche Einreiben der Kopfhaut mit Oliven-, Teebaum- oder Kokosöl kann feuchtigkeitsspendend und rückfettend wirken. Das signalisiert den Talgdrüsen, dass weniger Sebum gebraucht wird.
Wichtig: Nur das Babypuder schafft unmittelbare, kurzzeitige Abhilfe bei akut fettigem Haar. Bei den übrigen Methoden ist eine wiederholte Anwendung über einen längeren Zeitraum nötig, bis sich Effekte zeigen.
Fettige Haare – welches Styling?
Fettige Haare fallen mangels Volumen weniger leicht und fluffig. Für das Hairstyling bedeutet das: Setzen Sie auf Frisuren, bei denen das Haar abwärts fallen darf oder „befestigt“ wird.
- Gut gescheitelt: Ein Mittelscheitel ist eher ungünstig. Ein kecker Seitenscheitel dagegen kann fettiges Haar prima kaschieren.
- Flechtfrisuren: Bei längeren Haaren steht Ihnen eine große Vielfalt an Techniken und Styles offen. Die Haare zu flechten ist ideal, um Strähnen solide zu stylen – von Boxer-Braids bis zum Wasserfallzopf.
- Dutt: Diese Frisur geht schnell, ist praktisch und kompakt. Mit einer Haarkralle oder Haargummis stecken Sie die Haare einfach hoch.
- Zöpfe: Lang und lässig – ein Sleek-Zopf ist eine Pferdeschwanzfrisur, bei der das Haar am Hinterkopf glatt zusammengerafft wird. Mit zusätzlichen Hilfsmitteln wie Haargel oder Haaröl können Sie den Sleek-Look vervollkommnen, wenn anschließend ohnehin eine Haarwäsche ansteht.
Keine Zeit fürs aufwendige Frisieren? Mit einem schicken Haarband verbergen Sie fettige Ansätze mit einem Griff. Probieren Sie Ihren Lieblingslook aus!
FAQ
Warum habe ich fettige Haare?
Warum habe ich fettige Haare?
Typische Ursachen sind hormonelle Schwankungen (etwa in Pubertät oder Schwangerschaft oder bei Einnahme von Hormonpräparaten). Fettiges Haar kann außerdem genetisch bedingt sein. Ungünstige Ernährung und fehlerhafte Haarpflege, darunter ungeeignetes Shampoo oder zu viel Föhn-Hitze, begünstigen es ebenfalls.
Welches Hormon fehlt bei fettigen Haaren?
Welches Hormon fehlt bei fettigen Haaren?
Bei „hormonell bedingt“ fettigen Haaren besteht kein Mangel, sondern ein Ungleichgewicht. Die Talgproduktion wird vor allem durch Sexualhormone (Androgene, Progesteron) und das Stresshormon Cortisol angeregt. Daher kann es bei Schwankungen des Hormonpegels, aber auch bei Stress und als Nebenwirkung von Medikamenten zu fettigem Haar kommen.
Wie fettiges Haar ohne Waschen reinigen?
Wie fettiges Haar ohne Waschen reinigen?
Wie bekommt man fettige Haare weg, ohne sie zu waschen? Wenn Sie zu häufige Haarwäschen vermeiden wollen (oder die Zeit dafür fehlt), benutzen Sie Trockenshampoo. Das feine Pulver wird auf den Haaransatz aufgebracht. Nach kurzer Einwirkzeit absorbiert es dort überschüssiges Öl und lässt sich anschließend ausbürsten.