Schimmelallergie: Ursachen, Symptome und Tipps zur Vorbeugung
Schimmel kann nicht nur ein optisches Problem in der Wohnung sein, sondern auch gesundheitliche Beschwerden verursachen – besonders bei Menschen mit einer Schimmelpilzallergie. Doch wie äußert sich eine solche Allergie, welche Symptome treten auf und wie können Sie sich schützen? In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige über die Ursachen, die typischen Symptome und praktische Tipps zur Vermeidung von Schimmel in der Wohnung.

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Lesedauer 5 Min.
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10.3.2025

Was ist eine Schimmelpilzallergie?
Eine Schimmelallergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf Schimmelpilzsporen, die in der Umwelt vorkommen. Diese winzigen Sporen werden von Schimmelpilzen freigesetzt, die überall in der Natur zu finden sind, insbesondere in feuchten oder warmen Umgebungen. Wenn Menschen mit einer Schimmelallergie diese Sporen einatmen, können sie allergische Symptome entwickeln. Menschen mit einer genetischen Veranlagung zu Allergien sind besonders anfällig für Schimmelpilzallergien.
Was passiert bei einer Schimmelallergie?
Das Immunsystem eines Allergikers stuft die normalerweise harmlosen Schimmelsporen als Bedrohung ein und reagiert über. Dabei werden Antikörper (z. B. Immunglobulin E) produziert, die beim Kontakt mit dem Allergen eine Freisetzung von Entzündungsstoffen wie Histamin auslösen. Diese Stoffe verursachen die typischen Allergiesymptome.
Wie äußert sich eine Schimmelpilzallergie?
Menschen mit einer Schimmelallergie reagieren auf die winzigen Sporen, die Schimmelpilze in die Luft abgeben. Diese können eingeatmet oder über die Haut aufgenommen werden. Typische Symptome sind:
- Atemwege: Niesen, eine laufende oder verstopfte Nase, Husten oder Atemnot.
- Augen: Jucken, Rötung oder Tränenfluss.
- Haut: Ausschläge, Rötungen oder Juckreiz.
- Allgemeinbefinden: Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Schlafstörungen.
Ursachen einer Schimmelallergie
Schimmelpilze kommen so ziemlich überall vor und sind für den Abbau organischer Materialien unverzichtbar. In Innenräumen können sie jedoch problematisch werden, wenn Feuchtigkeit auftritt – sei es durch undichte Fenster, schlechte Lüftung oder Kondensation.
Häufig allergieauslösende Schimmelpilzarten
1. Alternaria alternata
1. Alternaria alternata
- Häufigkeit: Einer der am weitesten verbreiteten Schimmelpilze in Innen- und Außenräumen.
- Vorkommen: Tritt häufig auf abgestorbenen Pflanzen, feuchter Erde oder in Innenräumen bei Feuchtigkeit auf.
- Allergene Wirkung: Die Sporen von Alternaria sind eine der Hauptursachen für allergische Rhinitis und Asthma, besonders in der warmen Jahreszeit.
2. Aspergillus fumigatus
2. Aspergillus fumigatus
- Häufigkeit: Häufig in Innenräumen und in der Natur zu finden.
- Vorkommen: Wächst auf verrottendem organischem Material, aber auch in feuchten Gebäuden.
- Allergene Wirkung: Verursacht Atemwegsallergien und kann bei immungeschwächten Personen ernsthafte Infektionen auslösen (z. B. Aspergillose).
3. Cladosporium
3. Cladosporium
- Häufigkeit: Einer der häufigsten Schimmelpilze weltweit.
- Vorkommen: Besonders auf Holz, Textilien und in schlecht belüfteten Bereichen. Auch in der Außenluft verbreitet.
- Allergene Wirkung: Führt oft zu saisonalen Allergien, da die Sporen in der Luft leicht eingeatmet werden können.
4. Penicillium
4. Penicillium
- Häufigkeit: Weit verbreitet in Innenräumen und auf verdorbenen Lebensmitteln.
- Vorkommen: Häufig in feuchten Gebäuden oder auf Lebensmitteln wie Brot, Käse und Obst.
- Allergene Wirkung: Sporen können Allergien in den Atemwegen hervorrufen und Asthma-Symptome verschlimmern.
5. Stachybotrys chartarum (schwarzer Schimmel)
5. Stachybotrys chartarum (schwarzer Schimmel)
- Häufigkeit: Weniger häufig, aber bekannt für toxische Eigenschaften.
- Vorkommen: Wächst in extrem feuchten Innenräumen, oft auf Gipskartonplatten, Holz oder Textilien.
- Allergene Wirkung: Kann Atemwegsbeschwerden, Hautreizungen und neurologische Symptome hervorrufen.
Kann Schimmel in der Wohnung Allergien auslösen?
Ja, Schimmel in der Wohnung kann Allergien auslösen. Betroffen sind oft Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit wie Badezimmer, Küchen oder schlecht belüftete Keller.
Schimmel in anderen Wohnräumen
Schimmel in anderen Wohnräumen
Auch in Wohn- und Schlafzimmern kann sich Schimmel bilden, besonders an Außenwänden, hinter Möbeln oder in schlecht isolierten Bereichen. Es ist wichtig, regelmäßig zu kontrollieren, ob Feuchtigkeit oder dunkle Flecken sichtbar sind.
Was darf man bei einer Schimmelpilzallergie nicht essen?
Menschen mit einer Schimmelallergie sollten vorsichtig sein, da bestimmte Lebensmittel Spuren von Schimmelpilzen enthalten oder das Wachstum von Schimmel begünstigen können. Diese Produkte können allergische Reaktionen auslösen, da sie schimmelähnliche Stoffe oder deren Stoffwechselprodukte enthalten. Dazu zählen:
1. Reifer Käse
1. Reifer Käse
- Blauschimmelkäse (z. B. Roquefort, Gorgonzola), Camembert, Brie.
- Reife Käsesorten werden oft mithilfe von Schimmelpilzkulturen hergestellt. Die in ihnen enthaltenen Pilze oder Pilzrückstände können eine Reaktion hervorrufen.
2. Trockenfrüchte
2. Trockenfrüchte
- Rosinen, Feigen, Datteln, Aprikosen.
- Trockenfrüchte sind anfällig für Schimmelwachstum, vor allem bei unsachgemäßer Lagerung. Die Schimmelsporen können auf der Oberfläche oder im Inneren der Früchte vorhanden sein.
3. Nüsse und Samen
3. Nüsse und Samen
- Erdnüsse, Haselnüsse, Walnüsse.
- Diese Lebensmittel können während der Lagerung Schimmel entwickeln, insbesondere die gefährlichen Aflatoxine. Diese Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen sind nicht nur allergen, sondern auch potenziell gesundheitsschädlich.
4. Fermentierte Lebensmittel
4. Fermentierte Lebensmittel
- Sauerkraut, Sojasauce, Bier, Wein, Essig.
- Fermentation ist ein Prozess, der oft Schimmelpilze oder deren Enzyme beinhaltet. Auch wenn die Schimmelpilze selbst in den Endprodukten nicht mehr aktiv sind, können ihre Stoffwechselprodukte Reaktionen auslösen.
5. Alte oder schlecht gelagerte Lebensmittel
5. Alte oder schlecht gelagerte Lebensmittel
- Brot, Kuchen, Obst, Gemüse.
- Schimmel kann sich bei unsachgemäßer Lagerung schnell auf der Oberfläche von Lebensmitteln bilden. Auch bei Obst oder Gemüse, das faulige Stellen aufweist, können unsichtbare Schimmelsporen tief ins Innere vorgedrungen sein.
6. Getränke und Gewürze
6. Getränke und Gewürze
- Alkoholische Getränke wie Bier und Wein können Spuren von Schimmel enthalten, die bei empfindlichen Personen Reaktionen hervorrufen.
- Besonders gemahlene Gewürze wie Pfeffer, Paprika oder Zimt sind anfällig für Schimmelbildung während der Lagerung.
7. Backwaren mit Schimmelgefahr
7. Backwaren mit Schimmelgefahr
- Vollkornbrot, Kuchen mit Obstbelag.
- Feuchtigkeit und Wärme fördern Schimmelwachstum. Backwaren, die schon lange offenstehen, können unsichtbare Schimmelsporen enthalten.
Wie können Betroffene auf Nummer sicher gehen?
- Frische Lebensmittel bevorzugen: Kaufen und konsumieren Sie nur frische Produkte, die gut gelagert wurden.
- Verpackung beachten: Kontrollieren Sie Verpackungen auf sichtbare Schimmelspuren, insbesondere bei Nüssen oder Trockenfrüchten.
- Kühl lagern: Lagern Sie leicht verderbliche Lebensmittel im Kühlschrank und verbrauchen Sie diese rasch.
- Auf „unsichtbaren Schimmel“ achten: Auch wenn Schimmelspuren nicht sofort sichtbar sind, sollten Lebensmittel mit muffigem Geruch oder ungewöhnlicher Konsistenz entsorgt werden.
Falls Sie unsicher sind, welche Lebensmittel für Sie geeignet sind, kann eine Ernährungsberatung helfen, einen individuellen Ernährungsplan zu erstellen.
Wichtig ist außerdem zu beobachten, wie sie auf bestimmte Lebensmittel reagieren. Führen Sie ein Lebensmitteltagebuch und notieren Sie, wie Sie auf bestimmte Lebensmittel reagieren, um herauszufinden, was für Sie funktioniert und was nicht.
Tipps zur Schimmelvermeidung
Richtiges Lüften
Richtiges Lüften
- Lüften Sie regelmäßig, am besten mehrmals täglich für 5-10 Minuten.
- Nutzen Sie Stoßlüftung statt gekippter Fenster, um den Luftaustausch zu optimieren.
Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit
Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit
- Halten Sie die Raumtemperatur konstant bei 18-22 °C.
- Die Luftfeuchtigkeit sollte 50 % nicht überschreiten. Ein Hygrometer kann helfen, die Werte zu überwachen.
Schimmelquellen beseitigen
Schimmelquellen beseitigen
- Reparieren Sie undichte Fenster oder Wasserleitungen umgehend.
- Achten Sie darauf, Möbel mit genügend Abstand zur Wand aufzustellen, damit die Luft zirkulieren kann.
Tipps fürs Badezimmer
Tipps fürs Badezimmer
- Wischen Sie nach dem Duschen Fliesen und Fugen so weit als möglich trocken, ziehen Sie alle glatten Flächen mit einem Duschabzieher ab.
- Nutzen Sie einen Entfeuchter oder lassen Sie das Fenster nach dem Duschen für 5-10 Minuten offen damit die Luftfeuchtigkeit entweichen kann.
Hausmittel gegen Schimmel
Schimmel muss gründlich entfernt werden, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. Für kleinere betroffene Flächen gibt es einige Hausmittel, die sich bewährt haben:
Essig
- Essig kann Schimmel auf glatten Oberflächen wie Fliesen oder Glas effektiv entfernen.
- Wichtig: Essig niemals auf kalkhaltigen Flächen wie Marmor verwenden, da er das kostbare Gestein angreift.
Alkohol
- Hochprozentiger Alkohol (70-80 %) eignet sich zur Entfernung von Schimmel auf Wänden oder in Fugen.
- Achtung: Alkohol ist leicht entzündlich. Lüften Sie gut und vermeiden Sie offene Flammen.
Backpulver
- Mischen Sie Backpulver mit Wasser zu einer Paste und tragen Sie diese auf schimmelbefallene Stellen auf. Nach kurzer Einwirkzeit mit einem feuchten Tuch abwischen.
Zitronensäure
- Zitronensäure kann desinfizierend wirken und Schimmel auf kleinen Flächen entfernen. Sie eignet sich besonders für den Einsatz im Badezimmer.
Anti-Schimmel-Sprays
Anti-Schimmel-Sprays sind Reinigungsprodukte, die speziell entwickelt wurden, um Schimmelpilzbefall auf Oberflächen zu bekämpfen und dessen Ausbreitung zu verhindern. Sie enthalten Wirkstoffe, die Schimmel abtöten und Sporen entfernen, wodurch das Risiko eines erneuten Wachstums verringert wird.
Wie wirken Anti-Schimmel-Sprays?
Die Wirksamkeit basiert auf chemischen oder biologischen Substanzen, die Schimmelsporen abtöten und verbleibende Schimmelreste entfernen:
- Chlorhaltige Sprays: Wirken stark desinfizierend und entfernen Schimmel effektiv, können aber Oberflächen wie Holz oder Textilien beschädigen.
- Alkoholbasierte Sprays: Enthalten Isopropyl- oder Ethylalkohol, der Schimmel auf nicht porösen Oberflächen abtötet.
- Fungizide Sprays: Enthalten spezielle Wirkstoffe, die das Wachstum von Pilzen stoppen und deren Sporen abtöten.
Professionelle Hilfe ist gefragt, wenn der Schimmelbefall zu groß ist
Bei großflächigem Schimmelbefall oder wiederkehrenden Problemen ist es ratsam, sich professionelle Hilfe zu holen. Profis finden die Schimmelursache am schnellsten und können sicherstellen, dass der Schimmel auch dauerhaft entfernt wird.
Eine Schimmelpilzallergie ist in jedem Fall ernst zu nehmen, da sie sowohl Ihre Lebensqualität als auch Ihre Gesundheit beeinträchtigen kann. Mit den richtigen Maßnahmen zur Schimmelvermeidung, einer gezielten Reinigung und einem bewussten Umgang mit Lebensmitteln lässt sich das Risiko allerdings minimieren.