Hausstauballergie – das verschafft Linderung
Winzige Tierchen bevölkern weite Teile Ihres Zuhauses. Sie sind praktisch unsichtbar, doch Allergiker erkennen sie schnell: Hausstaubmilben fühlen sich in Polstern, Matratzen, Teppichböden und Vorhängen pudelwohl. Sie sind prinzipiell harmlos, es sei denn, Sie oder ein Familienmitglied leidet unter einer Hausstauballergie. Dann löst der Kot der Milben allergische Symptome aus. Wie lassen sie sich lindern und was hilft außerdem gegen eine Hausstauballergie? Wir verraten, wie Sie Ihr Zuhause möglichst milbenfrei halten und was gegen eine rinnende Nase, tränende Augen und Atembeschwerden hilft.
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Lesedauer 5 Min.
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4.12.2024
Was ist eine Hausstauballergie?
Streng genommen handelt es sich bei einer Hausstauballergie um eine Überempfindlichkeit gegen Milben: Nicht der Staub selbst, sondern der darin enthaltene Kot der Hausstaubmilbe verursacht die unliebsamen Symptome. Die Milben ernähren sich überwiegend von Hautschuppen – und von diesen finden sie in einer Wohnung jede Menge. Sie verteilen sich in Betten und Matratzen, Polstermöbeln, Teppichen, Vorhängen – und mit ihnen ziehen auch die Milben ein.
Allergische Symptome: das Immunsystem antwortet
Bei einer Allergie handelt es sich um eine Abwehrreaktion des Immunsystems gegenüber einem eigentlich harmlosen Stoff. Gelangen diese Allergene über die Atemwege in den Körper, legt das Immunsystem los: Es wehrt die als Gefahr erkannten Stoffe ab, was zu den typischen Symptomen einer Hausstauballergie führt:
verstopfte und rinnende Nase
gerötete, tränende Augen
geschwollene Lider
Husten und Atemnot
Hautausschläge
Gut zu wissen: Das Tückische an einer Hausstauballergie ist, dass sie ganzjährig auftritt, anders als etwa eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Pollen. Im Winter leiden viele Allergiker besonders: Dann wirbelt die trockene, warme Heizungsluft den Milbenkot auf und verteilt ihn im Raum. Da sich Milben gerne in Betten tummeln, beobachten Betroffene auch in der Nacht und am Morgen häufig starke Symptome.
Wie erkenne ich eine Hausstauballergie?
In der Wohnung rinnt ohne ersichtlichen Grund plötzlich die Nase, nächtliche Atemnot lässt Sie schwer schlafen, die Augen tränen und schwellen an: Beschwerden wie diese deuten auf eine Hausstauballergie hin.
Sicher diagnostizieren kann diese allerdings nur eine ärztliche Untersuchung. Ein Allergietest verschafft rasch Aufklärung. Weit verbreitet ist der sogenannte Pricktest: Dabei ritzt das medizinische Personal in der Regel den Unterarm ganz vorsichtig und nur oberflächlich an und gibt potenzielle Allergieauslöser auf die Stelle. Zeigen sich Reaktionen, ist eine Allergie wahrscheinlich.
Tipp: Bei einer Verkühlung leiden Hausstauballergiker gleich doppelt. Wir verraten, wie Sie Ihr Immunsystem stärken und Krankheitserreger abwehren.
Wie halte ich meine Wohnung milbenfrei?
Eine vollständig staubfreie Wohnung bleibt ein schöner Traum: Zu schnell verteilt sich Staub auf Möbeln und Textilien. Sie können allerdings einige Maßnahmen treffen, um die Belastung zu reduzieren:
Regelmäßig lüften: Milben mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit und Staub bildet sich in miefigen Räumen schneller. Stoßlüften transportiert Schwebeteilchen nach draußen und macht den Raum für Milben unattraktiver.
Hartböden statt Teppich: Auf Parkett oder Laminat setzen sich Milben nicht fest. Wischen Sie den Untergrund zudem regelmäßig, bei starker Allergie idealerweise täglich. Sie möchten auf kuschlige Auslegewaren nicht verzichten? Erfahren Sie, wie Sie Teppiche gründlich reinigen.
Die Wohnung sauber halten: Wischen Sie häufig Staub und verwenden Sie dabei Tücher, die Staub binden, etwa aus Mikrofasern. Tipp: Erfahren Sie, wie der Hausputz mit wenig Aufwand gelingt.
Allergiefreundliche Bettwaren verwenden: Schaumstoffmatratzen bieten kaum Nährboden für Milben, anders als Varianten mit Federkern. Auch ein Schaumstofftopper oder ein milbenfester Matratzenüberzug hält Allergene von Ihnen fern. Setzen Sie zudem auf Decken und Kopfpolster aus Synthetik.
Filter nutzen: Moderne Staubsauger filtern beim Bodenreinigen auch gleich die Raumluft. Besonders wirksam arbeitet ein HEPA-14-Filter. Er entfernt bis zu 99,995 Prozent Feinstaub und Allergene.
Aufräumen: Deko und Bücher in offenen Regalen, aber auch Vorhänge, Wolldecken und Zierkissen bieten perfekte Lebensbedingungen für Milben. Verbannen Sie Staubfänger wie diese zumindest aus dem Schlafzimmer.
Tipp: Leidet Ihr Kind unter einer Hausstauballergie, gönnen Sie seinen Kuscheltieren regelmäßig eine eiskalte Auszeit. Im Tiefkühlfach überleben Milben nicht lange. Falls möglich, können Sie die plüschigen Freunde auch bei 60 Grad in der Maschine waschen.
Erste Hilfe gegen Allergiesymptome
Auch wenn die eigene Wohnung weitgehend milbenfrei ist, bleiben Hausstauballergiker doch nicht frei von Beschwerden – Staub lagert sich schließlich fast überall ab.
Gegen die Beschwerden gibt es verschiedene Medikamente. Wichtig: Lassen Sie sich vor der Einnahme unbedingt ärztlich beraten. Das gilt vor allem für die Einnahme von Antihistaminika, die Allergiesymptome mildern. Auch frei verkäufliche Arzneien schaffen Abhilfe:
Nasenspray kann dabei helfen, wieder durchzuatmen.
Augentropfen können beim Abschwellen und Beruhigen tränender Augen unterstützen.
Inhalationssprays können die Atemwege frei machen.
Langfristig kann eine sogenannte Hyposensibilisierung eine Hausstauballergie lindern oder sogar ganz zum Verschwinden bringen. Dabei erhalten Sie über einen Zeitraum von mehreren Jahren regelmäßig kleine Mengen eines abgewandelten Allergieauslösers, je nach Art der Therapie über Tabletten oder Spritzen. So soll sich Ihr Körper an den Stoff gewöhnen und ihn nicht mehr bekämpfen.
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