Muttermilch: kostbarer Allrounder
Wenn Sie Ihrem Säugling in seinen ersten Lebensmonaten etwas Gutes tun wollen, dann sollten Sie ihn nach Möglichkeit stillen. Ihre Muttermilch enthält alle wichtigen Nährstoffe, die das Kind in dieser Lebensphase benötigt. Dazu stärkt das Stillen auf einzigartige Weise den Bund zwischen Mutter und Kind.

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30.12.2024

Die ersten Wochen mit dem neugeborenen Baby sind besonders aufregend. Wie gut, dass Sie sich keine Gedanken über die Nahrungszubereitung machen müssen, denn Ihr Körper bietet alles, was Ihr geliebter Säugling nun braucht. Sie setzen sich mit Ihrem Kind in Ihren Lieblingssessel und lassen es einfach von Ihrer Brust trinken. Das erzeugt Momente voller Stille und Liebe, die Ihnen beiden im hektischen neuen Alltag guttun.
Das Besondere an Muttermilch
Muttermilch wird nach der Geburt in den Brüsten der Mutter gebildet, um das Kind mit Nahrung und wichtigen Antikörpern zum Schutz vor Krankheiten zu versorgen. Diese ganz besondere Fähigkeit teilen Frauen mit allen anderen weiblichen Säugetieren, die ihre Jungen selbständig ernähren können.
Eine ganz besondere Eigenschaft der Muttermilch ist es, sich immer wieder dem aktuellen Bedarf des Kindes anzupassen. Wenn Ihr Baby beispielsweise unter Durchfall leidet, dann produziert Ihr eigener Körper mehr Mineralstoffe und Enzyme, die den Mineralstoffhaushalt des Babys ausgleichen und es vor Dehydrierung schützen. Ganz darauf verlassen sollten Sie sich jedoch nicht: Klären Sie gesundheitliche Probleme wie Durchfall auch immer ärztlich ab, vor allem wenn weitere Symptome wie Fieber hinzukommen: Eine Infektion zum Beispiel muss medizinisch behandelt werden.
Die Muttermilch versiegt nie, solange Sie Ihr Kind stillen. Zum Ende der Stillzeit konsumiert Ihr Baby übrigens rund 750 bis 800 Milliliter Milch täglich – auch für Ihren Körper ist dies eine beeindruckende Leistung!
Warum ist Muttermilch so gesund?
Muttermilch ist im Grunde eine ideal auf die persönlichen Bedürfnisse Ihres Babys abgestimmte Vollversorgung. Sie enthält unter anderem:
Protein zur Wachstumsförderung
Fett und Wasser zur Unterstützung des Energie- und Wasserhaushaltes
Antikörper zur Stärkung des Immunsystems
Omega-3-Fettsäuren zur optimalen Entwicklung des Gehirns
Aminosäuren zur Entwicklung der Organe und Sinnesorgane
Dazu kommen weitere Vorteile durch die Muttermilch und das Stillen:
Muttermilch ist stets optimal temperiert und besonders leicht verdaulich.
Gestillte Kinder haben weniger Stuhlgang und leiden nur selten unter Verstopfungen.
Mutter und Kind haben ein geringeres Risiko, an Diabetes Typ 1 und Typ 2 zu erkranken.
Stillen reduziert für die Mutter das Risiko, an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken.
Durch das Saugen werden Kopf- und Halsmuskeln des Babys gestärkt und die korrekte Bildung des Kiefers und Gaumen wird angeregt.
Nicht zuletzt regt das Stillen die Ausschüttung von Oxytocin an: Dieses sogenannte Kuschelhormon erzeugt ein Gefühl der Ruhe und Liebe, reduziert Stress und senkt den Blutdruck. Für beide Seiten sind die Zeiten des Stillens darum meist die glücklichsten Momente des Tages.
Verschiedene Arten von Muttermilch
Schon während der Schwangerschaft bilden die Brüste die erste Form der Muttermilch, damit vom Tag der Entbindung an Nahrung für das Baby bereitsteht. Die Milch verändert sich im Laufe der folgenden Wochen mehrmals, um sich immer wieder perfekt den Bedürfnissen des Säuglings anzupassen. Die Phasen im Überblick:
Das Kolostrum: Es wird auch Vormilch genannt oder manchmal aufgrund der gelblichen Farbe poetisch „flüssiges Gold“. Es ist besonders reich an Protein, Nährstoffen und Immunstoffen.
Die Übergangsmilch: Einige Tage nach der Geburt kommt es zum sogenannten Milcheinschuss. Nun bildet die Brust eine fett- und kohlenhydratreichere Übergangsmilch.
Die reife Milch: Zwei bis vier Wochen nach der Geburt geht die Muttermilch in die letzte Phase über. Die reife Milch enthält noch mehr Fette und Milchzucker und dafür weniger Protein.
Gut zu wissen: Sie selbst bemerken es vielleicht nicht so, doch Ihr Baby trinkt beim Stillen anfangs die eher wässrige Vordermilch, die viel Milchzucker enthält. Erst später folgt die cremigere, fettreiche Hintermilch.
Tipps rund ums Stillen
Auch wenn Sie ganz sicher sind, dass Sie Ihr Baby mit Muttermilch versorgen möchten, ist es doch ein ganz neuer Vorgang für Sie. Geben Sie sich selbst etwas Zeit, sich daran zu gewöhnen. Probieren Sie verschiedene Haltungen beim Stillen aus, bis Sie und Ihr Kind die optimale Stillhaltung gefunden haben.
Kleine Hilfsmittel zum Stillen können Gold wert seit: Ein Stillkissen hilft dabei, das Kind in der richtigen Position zu halten und Stilleinlagen schützen Ihre Kleidung vor austretender Muttermilch. Diese können Sie in Ihren Still-BH legen, einen speziellen BH, bei dem sich die Körbchen zum Stillen öffnen und schließen lassen.
Hilfsmittel gibt es auch für schmerzende Brustwarzen: Verwenden Sie Stillringe oder Stillhütchen, damit das Baby an diesen nuckelt und nicht direkt an den Brustwarzen, und pflegen Sie die wunde, gereizte Haut mit einer speziellen Brustwarzencreme.
Sie können Ihr Baby nicht genau dann mit Muttermilch versorgen, wenn es Zeit für eine Mahlzeit ist? Verwenden Sie eine Brustpumpe, um etwas Muttermilch auf Vorrat zu haben und dem Kind im Flascherl reichen zu können. Sie können sich selbst auf diese Weise auch einmal einen Tag Auszeit vom Stillen geben, damit sich Ihre gereizten Brustwarzen erholen.
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