Wechseljahre bei Männern und worüber niemand gerne spricht
Ein Tabuthema für sich: die Wechseljahre der Männer. Es ist Zeit Tabus zu brechen, deshalb sprechen wir offen über Hormonveränderungen, Potenz, Inkontinenz, Libidoverlust und wie Mann mit einem gesunden Lifestyle und einem gut trainierten Beckenboden mehr Genuss im Alter hat.

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Lesedauer 10 Min.
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24.9.2025

Wenn Männer altern
Die Wechseljahre bei Frauen sind in aller Munde und in der Gesellschaft bestens bekannt. Doch wie steht es um den Wandel bei Männern? Es wird immer nur von der sogenannten „Midlife-Crisis“ gesprochen und wie verrückt Mann doch ist, wenn er plötzlich aus sämtlichen Strukturen ausbrechen will.
Kann es sein, dass auch Männer hormonelle Veränderung durchleben? Wie steht‘s um die Potenz im Alter und kann man auch als Mann unter Inkontinenz leiden? Wie wirken sich diese Veränderungen auf die körperlichen und mentalen Fähigkeiten aus? Auch Männer können unter dem älter werden leiden und das nicht ohne Grund. Wir gehen den Fragen rund um die Wechseljahre bei Männern auf den Grund und belichten die Thematik ganz ohne Tabus.
Fakten-Check: Gibt es überhaupt Wechseljahre bei Männern?
Fakt ist, dass sich auch im männlichen Körper mit zunehmendem Alter hormonelle Veränderungen abspielen und sich Symptome wie Müdigkeit, eine generelle Nervosität, Erektionsprobleme, eine geringere Knochendichte wie auch Knochen- und Gelenksbeschwerden, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme zeigen können.
Anders als bei Frauen, wo die hormonelle Veränderung mit dem Ausbleiben der Regelblutung offensichtlich wird, können die Wechseljahre bei Männern zeitlich nicht klar eingegrenzt werden. Das macht es für viele Männer schwierig, die gefühlten Veränderungen zu definieren und ihnen Raum zu geben.
Neben offensichtlichen Anzeichen wie Falten, grauen Haaren oder Haarausfall zeigen sich oft auch Symptome, die denen der Frauen in den Wechseljahren sehr ähnlich sind. Da sich der Hormonhaushalt beim Mann oft unerkannt über die Jahre hinweg verändert, wundern sich viele Herren insgeheim darüber, warum sie weniger Lust auf Sex haben, unter anhaltender Antriebslosigkeit oder Schwindel leiden.
Wie äußern sich Wechseljahre bei Männern konkret?
Die Wechseljahre bei Männern umfassen – wie auch bei Frauen – den Lebensabschnitt, in dem sich hormonelle Veränderungen und anderweitige Alterserscheinungen kombiniert bemerkbar machen. Der Testosteronspiegel sinkt, da die Produktion des Hormons im Alter nachlässt. Auch mentale und physische Kräfte ändern sich in dieser Zeit und können zunehmend Sorgen bereiten. Da die Existenz der Wechseljahre bei Männern oft unbekannt ist, gestaltet sich auch deren Erkennung und die Behandlung von Symptomen mitunter schwierig. Die hormonbedingten Veränderungen beim Mann werden auch als Klimakterium virile, Andropause, Andropenie, Androgenrückgang oder -defizit sowie Testosteron-Mangel-Syndrom bezeichnet. Diese etwas nach Erkrankung klingenden Begriffe kommen leider häufig zum Einsatz. Dabei geht es oft um Symptome, die einfach einen normalen Alterungsprozess beim Mann beschreiben. Hormonbedingte Veränderungen sind jedoch bei alternden Frauen und Männern keine Krankheit, sondern ganz normal und gehören eben zum Altern dazu.
Klassische Symptome der Wechseljahre beim Mann:
Wechseljahre bezeichnen auch bei Männern generell den Lebensabschnitt nach dem 50. Lebensjahr, obwohl die Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron bereits ab dem 40. Lebensjahr sinkt.
Die Symptome der Wechseljahre beim Mann können umfassen:
- schnelle Reizbarkeit und Müdigkeit
- Erschöpfung und Kraftlosigkeit
- Potenzstörungen oder sexuelle Unlust/ geringere Libido
- abnehmende Zeugungsfähigkeit (Produktion fruchtbarer Samen sinkt)
- Gewichtszunahme
- Schlafstörungen, Schweißausbrüche
- anderweitige Alterserscheinungen wie Gelenk- und Gliederschmerzen, Konzentrationsstörungen, schwindende Muskelkraft
Im Normalfall sind die Symptome in den Wechseljahren bei Männern nicht behandlungsbedürftig – oft reicht es aus diese einordnen zu können. Leiden Sie jedoch besonders stark unter Symptomen oder empfinden die Veränderungen als besonders belastend, sollten Sie dies mit Ihrem Arzt besprechen. Es gibt jedoch auch allerhand natürliche Maßnahmen, die Symptome der Hormonveränderung lindern können.
Testosteronspiegel steigern
Eine hormonbedingte Behandlung ist unnötig und nicht zu empfehlen, da es sich beim sinkenden Testosteronspiegel nicht um eine Krankheit handelt. Außerdem raten selbst Experten von einer Testosteronersatztherapie ab, da zum einen die Wirksamkeit dieser nicht erwiesen ist und zum anderen die Risiken unzureichend bekannt sind.
Es gibt viele natürliche Wege die Testosteronproduktion während der Wechseljahre bei Männern anzukurbeln:
Sport und viel Bewegung
Auch Männer fahren am besten, wenn sie fit und schlank durch die Wechseljahre gehen. Generell gilt Sport als wertvolles Mittel gegen die Beschwerden in dieser Zeit. Noch dazu kurbelt Sport die Testosteronproduktion an. Kombinieren Sie am besten Ausdauer- und Kraftsport, um die Muskeln zu stärken, den Stoffwechsel anzukurbeln, und die Testosteron-Ausschüttung zu erhöhen. Außerdem kann Sport Ihnen zu einem stabilen Gewicht verhelfen. Nicht nur hormonbedingt, sondern auch der Müdigkeit bzw. Bequemlichkeit geschuldet leiden viele Männer und Frauen unter Gewichtszunahme während der Wechseljahre. Das liegt daran, dass das Verhältnis zwischen Energie-Input und Energie-Output mit zunehmendem Alter die Balance verliert. Ein langsamerer Stoffwechsel, sinkender Hormonspiegel und Muskelabbau können eine Gewichtszunahme und Trägheit in den Wechseljahren bei Männern begünstigen.
Deshalb ist es sehr ratsam die Muskeln zu stärken und den Stoffwechsel anzukurbeln. Stärkere Muskeln geben Ihnen nicht nur mehr Kraft, sondern verbrauchen auch mehr Energie. Intervall- und Krafttrainingseinheiten in Kombination mit schonenden Ausdauereinheiten können die Testosteronbildung deutlich stimulieren.
TIPP: Achten Sie jedoch auf Erholung. Ihr Körper sollte nach jedem Training Zeit zur Regenerierung bekommen. Außerdem sollten mehrstündige Ausdauereinheiten eher gemieden werden, da diese wiederum die Testosteronbildung ausbremsen können.
Welcher Ausdauer- und Kraftsport ist am besten?
Sportarten wie Laufen, Radfahren, Wandern, Skilanglauf, Schneeschuhwandern, Schwimmen und Walking eignen sich gut in den Wechseljahren bei Männern und Frauen gleichermaßen. Ausdauersportarten wie diese fördern die eigene Fitness und lassen Sie außerdem mental abschalten. Mit einer guten Sportroutine lassen sich die negativen Folgen eines sinkenden Testosteronspiegels auffangen. Warum nicht auch die Familie einbinden und gemeinsam verschiedene Kletterparcours und Wanderpfade erkunden?
Ein gezieltes Krafttraining muss nicht unbedingt mit Gewichten im Fitnessstudio stattfinden. Auch auf der Matte zu Hause und mit eigenem Körpergewicht lassen sich Muskeln kräftigen und gezielt trainieren. Liege- oder Seitstütz stärken den Rücken und die Arme, Sit-ups die Bauchmuskulatur und Kniebeugen, Crunches o. ä. sind ideal für die gesamte Körpermuskulatur. Für ein ganzheitliches Training inklusive Balanceübungen eignet sich auch eine intensive Hatha-Yoga-Einheit. Auch absolute Yogi-Beginner können damit eine neue Leidenschaft für sich entdecken.
4 wertvolle Tipps für einen gesunden Lifestyle im besten Alter
Der achtsame Umgang mit dem eigenen Körper ist das A & O für ein genussvolles Leben. Durch Stress, Sorgen und zu wenig Körpergefühl können Signale des Körpers schnell überhört werden oder Mann entscheidet sich, still zu leiden. Das muss nicht sein, denn für die meisten Beschwerden gibt es ganz simple und natürliche Lösungsansätze. Seien Sie es sich wert und achten Sie gut auf sich – diese 4 Tipps unterstützen Sie dabei:
1. Mit der richtigen Ernährung ganzheitlich fit bleiben
Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Vitalität, stärkt das Immunsystem und gibt einem ein richtig gutes Gefühl. Da der Grundumsatz im Alter etwas fällt, ist es deshalb besonders wichtig, gut auf seine Ernährung zu achten. Wählen Sie die Speisen sorgsam aus und nehmen Sie sich auch wirklich Zeit, diese zu genießen. Obst und Gemüse sollten genauso Platz am Teller finden wie Vollkorn- und Milchprodukte, Fisch und Fleisch. Fett- und zuckerreiche Lebensmittel sollten hingegen nach Möglichkeit vermieden werden.
Es kann auch sein, dass man im Alter weniger Durst verspürt. Wenn Sie sich vermehrt müde und ausgelaugt fühlen oder unter Schwindel leiden, kann Flüssigkeitsmangel ein Grund dafür sein. 1,5 bis zwei Liter Wasser pro Tag sollten Sie auf jeden Fall trinken. Genussmittel wie Alkohol, Kaffee zählen nicht dazu und sollten nur in Maßen genossen werden.
Unser Tipp: Spezielle Nahrungsergänzungsmittel, welche zu einer an sich jedoch ausgewogenen Ernährung zusätzlich eingenommen werden, können für noch mehr Energie, Vitalität und Wohlbefinden sorgen.
2. Regelmäßiger Sport und Bewegung kurbeln die Hormonproduktion an
„Wer rastet, der rostet.“ – Dieses Sprichwort kommt nicht von ungefähr. Mit regelmäßiger Bewegung und Sport im Alter können Sie nicht nur Ihren Körper und Geist fit halten, die körperliche Betätigung hält auch die Hormonproduktion in Schwung.
Sehen Sie den Sport als eine Art Motor, der Ihnen dabei hilft, den Stoffwechsel aufrecht und die Blutgefäße gesund zu halten. Unter anderem können Sie dadurch auch Ihre Potenz steigern. Im Idealfall finden Sie ein neues Hobby und/oder auch jemanden, der Sie regelmäßig an die frische Luft begleitet.
3. Mit Beckenbodentraining Inkontinenz vorbeugen
Dass Frauen gut auf ihren Beckenboden achten sollten, ist allseits bekannt – dass auch Männer einen Beckenboden haben, wissen viele nicht. Der Beckenboden hat nicht nur die Funktion, die Ausscheidungsorgane an ihrem Platz zu halten und sie zu verschließen, er spielt auch auf sexueller Ebene eine wichtige Rolle.
Spätestens dann, wenn erste Anzeichen einer Inkontinenz beim Niesen, Husten oder Lachen in den Wechseljahren bei Männern auftreten, gilt es, aufzuhorchen und sich dem Beckenboden zuzuwenden. Wenn Sie mit Ihrem Beckenboden noch nie in Kontakt getreten sind, kann es anfangs etwas schwierig sein, ihn zu spüren. Im Idealfall lassen Sie sich von einem Physiotherapeuten ein paar kräftigende Übungen zeigen, die Sie dann zuhause weiter anwenden.
Ein gestärkter und regelmäßig trainierter Beckenboden beim Mann ist nicht nur wichtig, um die Potenz zu erhalten, sondern auch, um einer unangenehmen Inkontinenz vorbeugen.
4. Sexuell aktiv bleiben ist gut für die Potenz
Seinen Mann stehen – funktioniert das nicht mehr, nehmen Sie es in erster Linie gelassen und halten Sie Ausschau nach Faktoren (Stress, Sorgen oder andere psychische Gründe), die Sie nicht entspannen lassen. Auch ein Besuch beim Urologen während der Wechseljahre bei Männern gibt Aufschluss über die Gesundheit und beleuchtet eventuelle medizinische Hintergründe.
Greifen Sie nicht gleich zu potenzsteigernden Mitteln, sondern suchen Sie nach Alternativen. Entspannungstechniken, Beckenbodentraining und auch Sextoys wie der Pleasure Ring können Ihnen ein gutes Gefühl geben, sodass Sie sich wieder voller Genuss Ihrem Sexualleben widmen können – schließlich fördert ein aktives Sexualleben die Potenz in den Wechseljahren bei Männern.
Fazit: Wir raten Ihnen zu Achtsamkeit – so bekommen Sie ein besseres Körpergefühl und können Veränderungen schneller wahrnehmen. Besprechen Sie auftretende Beschwerden mit dem Arzt Ihres Vertrauens und suchen Sie gemeinsam nach möglichen Ursachen. Achten Sie außerdem bewusst auf Ihre Gesundheit und tun Sie sich selbst Gutes.
Ende der Auflistung