Wohnung kindersicher machen
Fenstersicherung, Herdschutzgitter und Co: So werden Haus und Garten für die kleinen Weltentdecker kindersicher!

dm drogerie markt
Lesedauer 5 Min.
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29.4.2025

Mehr als ein Viertel der Kinderunfälle passieren im Haushalt, das ergab eine Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Das sind immerhin beinahe 30 Unfälle am Tag. Nicht alle sind vermeidbar, aber doch einige. Achten Sie daher unbedingt darauf, Ihre Wohnung kindersicher zu machen.
Mit Kinderaugen sehen
Betrachten Sie Ihre vier Wände und Ihren Garten einfach einmal mit Kinderaugen – so lassen sich potenzielle Gefahrenquellen schnell ausfindig machen. Was ist für die Kleinen interessant? Was kann gefährlich werden? Wo gibt es scharfe Ecken und Kanten?
Spätestens mit dem Krabbelalter wird es so richtig turbulent bei Ihnen Zuhause. Ein mobiles Baby stellt alles noch einmal so richtig auf den Kopf.
Potentielle Gefahren zuhause
Steckdosen sichern: Was sich wohl Spannendes hinter diesem kleinen Kästchen verbergen mag? Mami und Papi finden‘s zumindest aufregend, immerhin bekommt die Steckdose von ihnen jede Menge Aufmerksamkeit. Und: Was die Großen können, kann Zwerg doch schon wohl lange? Allerdings kann die Entdeckungsreise der Kleinen schnell zur schmerzhaften, sogar sehr gefährlichen Falle werden. Mit einer geeigneten Steckdosensicherung kann da schon nichts mehr passieren. Bei Neubauten können diese vom Elektriker gleich integriert werden, ansonsten sind die Kindersicherungen ganz leicht selbst nachzurüsten.
Möbeln kippsicher befestigen: Stiegen, Kästen und Regale sind die perfekten Klettergerüste, mag sich Ihr kleiner Mitbewohner wohl denken. Allen Verboten zum Trotz, wird der eine oder andere Kletterversuch auf dem neu entdeckten Abenteuerspielplatz nicht ausbleiben. Denken Sie deshalb daran, Möbel und Fernseher kippsicher zu montieren, schwere Gegenstände in Kästen und Regalen immer unten zu lagern und die Stiegen mit Treppenschutzgittern abzusichern, um Ihre Wohnung kindersicher zu machen.
Vorsicht Fenster: Nicht immer können Sie mit den Zwergen die Natur und Spielplätze unsicher machen. Trotzdem ist es draußen natürlich besonders spannend für die kleinen Entdecker. Deshalb beobachten sie das Geschehen durchs Fenster. Aber Vorsicht, nicht zu weit hinauslehnen! Deshalb denken Sie am besten an verschließbare Fenster und abgesicherte Balkone. Auch dies kann gut mit Fenster- und Türenabsicherungen nachgerüstet werden.
Schubladen sperren: Wohl der Kleinen liebste Beschäftigung: ein bisschen Unterstützung für Mama – nämlich beim "Aufräumen". Töpfe raus, Töpfe rein. Besteck hierhin, Schneidbretter dahin. Damit sich in die Eifrigkeit der Kleinen nicht die Bestecklade mit Messern und Gabeln mischt, sollten diese mit Schubladensicherungen versehen werden.
Weitere Tipps:
- Vermeiden Sie Kletterhilfen, wie große Blumentöpfe oder Bänke an Balkongeländern.
- Sperren Sie Putzmittel weg.
- Bringen Sie einen Backofenschutz, der das Öffnen des Backofens, und ein Herdschutzgitter, das das Herunterziehen von Töpfen und Pfannen verhindert, an.
- Drehen Sie beim Kochen die Stiele der Pfannen immer nach innen, damit Ihr kleiner Beikoch diese nicht herunterziehen kann.
- Und: Achten Sie auch darauf, dass nicht nur elektrische Geräte wie Kaffeemaschinen und Wasserkocher außer Reichweite sind, sondern auch deren Kabeln.
Vorsicht im Garten
Regelmäßiger Garten-Check: Überprüfen Sie Ihren Garten regelmäßig, ob sich mit der Entwicklung des Kindes neue Gefahrenquellen aufgetan haben. War der Gartenzaun bislang noch unerklimmbar, kann er mit wachsender Mobilität und Kraft der Kleinen plötzlich zum heiß begehrten Kletterobjekt werden.
Pool und Regentonnen absichern: Kinder und Wasser sind eine gefährliche Kombination. Unter Dreijährige können schon in einer geringen Wassertiefe von nur zehn Zentimetern ertrinken. Sie haben einen anderen Köperschwerpunkt als Erwachsene, kippen leichter und können gerade in Schreckmomenten nicht alleine aufstehen. Gibt es im Garten einen Pool oder Teich lassen Sie Ihre Kinder am besten nie aus den Augen. Für den Fall der Fälle sollte Wasser auch durch Zäune, feste Abdeckungen oder Warnsysteme (sie schlagen Alarm, wenn sich die Wasseroberfläche heftig bewegt) gut abgesichert sein.
Selbst Regentonnen können zur Gefahrenquelle werden. Diese werden bestenfalls mit einem Deckel oder mit einem stabilen Zaun kindersicher gemacht.
Giftpflanzen meiden: Wenn auch die wunderschönen Blüten der Pflanzen jedes Auge erfreuen, sollten Eltern auf giftige Pflanzenarten im Garten verzichten. Die Schönheit und Farbenprächtigkeit weckt nämlich auch die Neugier der Kleinen - und erforscht wird bekanntlich ja auch, indem einfach gekostet wird. Im schlimmsten Fall können giftige Beeren, Blätter und Blüten zu Bewusstlosigkeit, Atem- und Herzstillstand und weiterer Folge zum Tode führen.
So haben etwa der Oleander, Goldregen, Thujen, Eiben und Engelstrompeten nichts in der Nähe von Kindern verloren. Für eine vollständige Liste an für Kindern giftige Pflanzen wenden Sie sich am besten an einen Experten.
Auch Pflanzenschutz- und Düngemittel sollten immer in einem geschlossenen Kasten aufbewahrt werden. Noch besser: In einem Garten für Kinder werden natürliche Düngemittel verwendet, diese können den Kleinen nicht zur Gefahr werden. Kaffeesatz, Hornspäne und Pferdedung können den künstlichen Dünger ersetzen.