Fettige Haut: Skincare fürs Gesicht
Was bei Haar- und Zahnpflege angestrebt wird, ist im Gesicht meist unerwünscht: Glanzeffekte. Schimmernde, fettige Haut ist weit verbreitet und hat verschiedenste Ursachen. Zum Glück können Sie mit der passenden Beautyroutine den Ölfilm auf der Haut reduzieren. Wir geben Ihnen alle Tipps zur Hand, was Sie gegen eine fettige Stirn tun können.

dm drogerie markt
Lesedauer 6 Min.
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17.9.2025

Wie entsteht fettige Haut?
Der „Fettfilm“ auf der Haut besteht aus ölhaltigem Körpersekret: Talg (medizinisch: Sebum). Dieser setzt sich aus Fettsäuren, Fetten, Proteinen, Cholesterin und Wachsen zusammen. Sebum erfüllt wichtige organische Funktionen: Es soll die Haut geschmeidig halten und vor Austrocknung, Umwelteinflüssen und Keimen schützen. Dazu werden etwa zwei Gramm täglich von Drüsen in der mittleren Hautschicht gebildet und durch Poren an der Hautoberfläche ausgeschieden. Auffallend fettige Haut entsteht, wenn die Talgdrüsen mehr Sebum produzieren als nötig oder dessen Abfluss gestört ist. Der dermatologische Fachbegriff dafür lautet Seborrhö.
Ist fettige Haut schädlich?
Fettige Haut im Gesicht ist an sich meist nicht gesundheitsschädlich. Sie kann sogar vorteilhaft sein: Bei Personen mit fettigem Hauttyp bleibt die Haut oft länger straff und Altersfältchen zeigen sich spät. Allerdings kann fettige Haut an Stirn und anderen Körperpartien bei falscher oder nur oberflächlicher Pflege tatsächlich Folgeprobleme nach sich ziehen.
- Hautunreinheiten: Vermischt mit abgestorbenen Hautzellen, Make-up-Rückständen oder Schmutz kann Talg die Poren verstopfen. Unreinheiten wie Mitesser oder vergrößerte Poren, also ein gröberer Teint, sind mögliche Auswirkungen.
- Entzündungen: Der Talgfilm kann zum Nährboden für Bakterien werden, die wiederum Entzündungen und Pickel verursachen.
Zu fettige Haut: Ursachen
Eine verstärkte Talgabsonderung kann vielfältige Auslöser haben, sowohl organische als auch durch Umwelt und Angewohnheiten bedingte.
- Veranlagung: Manchmal sorgen die Gene für tendenziell fettige Haut.
- Hormonelles Ungleichgewicht: Hormonschwankungen machen sich oft durch eine fettige Stirn bemerkbar – wie etwa in Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahren.
- Medikamente: Manche Antibiotika, kortisonhaltige Präparate oder hormonelle Verhütungsmittel kurbeln als mögliche Nebenwirkung die Talgproduktion an.
- Saisonale oder wetterabhängige Einflüsse: Umweltreize wie Kälte oder hohe Luftfeuchtigkeit können bewirken, dass der Körper den Schutzfilm aus Talg verstärkt.
- Ernährung: Manchen Lebensmitteln wird nachgesagt, dass sie (im Übermaß) die Überproduktion von Sebum anregen. Milchprodukte, Zucker, Salz und rote Fleischsorten stehen dabei besonders im Verdacht.
- Ungünstiger Lebensstil: Alkohol- und Nikotinkonsum, Schlafmangel und Stress können sich buchstäblich auf die Haut „niederschlagen“.
- Luftverschmutzung: Feinste Partikel setzen sich auf der Hautoberfläche ab und reizen sie. Zur Abwehr produziert der Körper mehr Sebum.
- Falsche Pflegeroutinen: Aggressive, nicht zum Hauttyp passende Kosmetika oder unzureichende Hautpflege sind weitere Ursachen für fettige Stirn und T-Zone.
Fettige Stirn – was tun?
Besonders prominent zeigt sich fettige Haut an Stirn, Nase und Kinn, denn dort befinden sich mehr Talgdrüsen als an anderen Körperpartien. Um fettige Haut im Gesicht abzumildern, passen Sie Ihre tägliche Skincare den besonderen Bedürfnissen an. Wichtig bei allen Pflegeprodukten ist, dass sie feuchtigkeitsspendend sind. Trocknet die Haut zu stark aus, sorgen die Talgdrüsen umso stärker für Sebum-Nachschub – der sogenannte „Rebound-Effekt“.
Fettige Haut: Gesicht waschen
Wichtig ist die sorgfältige Grundreinigung. Dabei gilt es, die Haut nicht zu sehr zu „entfetten“, um die natürliche Schutzbarriere zu erhalten. Waschen Sie sich zweimal täglich gründlich das Gesicht. Ob Sie dazu Seife, Reinigungsmilch oder Waschgel verwenden, bleibt Ihren Vorlieben überlassen. Das Produkt sollte allerdings pH-neutral sein. pH-neutrale Seifen und Co. haben den Vorteil, dass sie den Säureschutzfilm der Haut nicht angreifen. Neben dem bewährten Waschlappen helfen Gesichtsreinigungsbürsten bei der „porentiefen“ Reinigung.
Pflegeprodukte für fettige Gesichtshaut
Nach Wasser und Seife geht die Pflegeroutine weiter.
- Gesichtswasser: Nach dem „groben Vorwaschen“ entfernen Sie mit einem Gesichtswasser (oder einem Reinigungsgel-Gesichtswasser-Kombinationsprodukt) verbliebene Rückstände. Antibakterielle Mittel wirken zusätzlich entzündungshemmend. Zum Auftragen benutzen Sie Wattepads mit strukturierter Oberfläche.
- Gesichtscreme: Wichtig ist, bei Tagescreme oder Nachtpflege zu „nicht komedogenen“ Rezepturen zu greifen. Vermeiden Sie allzu reichhaltige Cremen – diese sind für trockene Haut gedacht und würden den „Entfettungseffekt“ zunichtemachen. Praktisch für die fettige Stirn sind mattierende Tagescremen in Gelform. Sie mindern das „Nachglänzen“ im Tagesverlauf ab.
- Peelings: Ab und zu tut ein Gesichtspeeling den Poren gut. Wenn abgestorbene Hautzellen entfernt werden, sorgt das nicht nur für frischen „Glow“, sondern auch für geringeres Verstopfungsrisiko beim Talgabfluss. Peelings sollten Sie höchstens dreimal wöchentlich anwenden – mehr führt möglicherweise zu Irritationen. Auch eine wöchentliche Reinigungsmaske mit dem Wirkstoff Schwefel hilft, die Talgproduktion zu regulieren.
Fettige Haut: Gesicht und Make-up
Natürlich gilt auch für dekorative Kosmetik: Make-up soll den Teint harmonisieren und gewünschte Effekte erzeugen. Dabei darf es die Poren nicht verstopfen. Zum Glück gibt es viele Produkte, die eigens für fettige Haut formuliert sind. Ihre hochwertigen Rezepturen enthalten spezielle Inhaltsstoffe, die den öligen Film absorbieren. Nutzen Sie mattierende Primer, Foundation, Concealer und Puder in feuchtigkeitsspendenden Varianten. Antibakterielle Eigenschaften sind das i-Tüpfelchen.
Fettiger Haut vorbeugen
Hat die Neigung zu fettiger Haut im Gesicht genetische Ursachen oder ist Symptom einer Grunderkrankung beziehungsweise hormoneller Schwankungen? Darauf können Sie selbst leider kaum Einfluss nehmen. Mit der richtigen Pflegeroutine bekommen Sie eine fettige Stirn und T-Zone jedoch schnell in den Griff. Gut beeinflussen lassen sich dagegen äußere Faktoren.
- Lebensstil: Ausgewogene Ernährung, genug Schlaf, wenig Stress und der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten kommen der Haut und dem Allgemeinbefinden zugute.
- Sonnenschutz: UV-Strahlung nimmt Einfluss auf die Talgbildung – wählen Sie einen guten Sonnenschutz.
- Hydriert bleiben: Genug trinken nicht vergessen – 1,5 Liter ungesüßte, alkoholfreie Getränke wie Tee oder Wasser sollten es sein.
Übrigens: Fettige Haut muss kein Dauerzustand sein. Der Hauttyp kann sich im Laufe des Lebens ändern. Beobachten Sie stets, welche Ansprüche Ihre Haut stellt und lassen Sie im Zweifel Ursachen für auffällig fettigen Teint hautärztlich abklären.