Chemische Peelings: AHA, BHA & PHA – die verschiedenen Hautpflegesäuren im Überblick 

• Gesichtspflege – natürlich mit Peeling!  

• Chemische Peelings und ihre Inhaltsstoffe  

• Chemische Peelings & Cremes richtig anwenden

Gesichtspflege – natürlich mit Peeling! 

Eine regelmäßige Gesichtspflege gehört zur Körperpflege und umfasst Maßnahmen, die die Haut natürlich schützen und deren Funktionen erhalten bzw. wieder herstellen. Zur täglichen Pflege gehört die regelmäßige Reinigung, die gelegentliche Verwendung von (chemischen) Peelings & Masken, Seren wie auch Tages- und Nachtcremes, die der Haut Feuchtigkeit zuführen und sie schützen. 

Warum peelen? Nun, wer sein Gesicht regelmäßig peelt, entfernt abgestorbene Hautschüppchen und reinigt die Poren. Pflegeprodukte können danach gut von der Haut aufgenommen werden. Gesunde Haut können Sie einmal pro Woche peelen. Neigen Sie jedoch zu Unreinheiten oder haben eine eher fettige Haut, könnten zwei Peelings pro Woche sinnvoll sein. Bei trockener und empfindlicher Haut hingegen sollte nur einmal im Monat gepeelt werden. Grundsätzlich gilt jedoch, es mit dem Peelen nicht zu übertreiben und eventuell vorab eine Hauttypberatung in Erwägung zu ziehen, um zu wissen, welche Säure die beste Wirkung auf Ihre Haut hat.  

Chemische Peelings und ihre Inhaltsstoffe  

Das Fruchtsäurepeeling ist ein sogenanntes chemisches Peeling. Es enthält Säuren aus Trauben, Zuckerrohr oder anderen Pflanzen. Im Gegensatz zu mechanischen Peelings, bei denen die Hautschuppen mittels kleinster Partikeln abgerieben werden, löst ein chemisches Peeling Hautschuppen eben auf chemische Weise. Ein chemisches Peeling wirkt tiefer in der Haut, stimuliert den Hautstoffwechsel und regt die Kollagenproduktion der mittleren Hautschicht an – es löst also nicht nur die oberen Hautschüppchen. Chemische Peelings können im Gegensatz zu herkömmlichen mechanischen Peelings viel sanfter zu Ihrer Haut sein und Vorteile bei der Pflege bieten. 

AHA und BHA oder PHA? Die Säuren im Überblick 

AHA steht für Alpha-Hydroxysäuren, welche aus natürlichen und synthetischen Inhaltsstoffen bestehen. Sie haben als chemisches Peeling die Eigenschaft, die oberste Hautschicht abzutragen. Zu den AHA Säuren gehören u. a. Glykolsäure, Milchsäure und Mandelsäure. Glykolsäure ist die bekannteste AHA, sie ist am besten erforscht und weist die beste Erfolgsbilanz auf. Glykolsäure-Peelings dringen in die oberste Hautschicht ein, um gesunde und neue Haut freizulegen. Außerdem versorgen sie die Haut mit Feuchtigkeit. Milchsäure hingegen arbeitet zwar auf ähnliche Weise, jedoch etwas langsamer. Ihre Moleküle sind etwas größer, was ihre Fähigkeit, in die äußere Hautschicht einzudringen, leicht verringert. Mandelsäure hat die größten Moleküle – sie dringt also noch langsamer in die Haut ein, kann jedoch dadurch auch weniger Irritationen erzeugen und ist somit als chemisches Peeling am besten geeignet für sensible Hauttypen. AHA-Peelings sind meist die erste Wahl unter den chemischen Peelings, da sie den Teint optisch ebnen und das Auftreten von Falten reduzieren können.  

BHA-Säure steht für Beta-Hydroxysäure, auch bekannt als Salicylsäure. BHA-Säure dringt tiefer in die Haut ein als AHA. Sie reinigt die Poren ebenfalls von innen, fördert jedoch zusätzlich die Ablösung der äußeren Hautschichten. Die Haut wird auf diesem Weg angeregt, sich schneller zu erneuern. Unter den BHA-Säuren wird Salicylsäure am häufigsten in Kosmetika verwendet, da diese schmerzlindernd und antientzündlich wirkt. Die Salicylsäure-Wirkung in chemischen Peelings wird vor allem für fettige Haut empfohlen, sowie für Haut, die zu Hautunreinheiten, Mitessern, Akne oder Flechten neigt, da die BHA-Salicylsäure öllöslich ist und somit verstopfte Poren durchdringen und reinigen kann.  

PHA gehört zu den Säuren, die erst seit Kurzem in der Hautpflege verwendet werden. Was ist PHA? PHA steht für Polyhydroxyacid. Lactobionsäure zählt zu den bekanntesten PHA in der Kosmetik. Funktional und chemisch gesehen sind sich AHA und PHA sehr ähnlich. Lactobionsäure oder PHA wirkt auf die Haut wegen der größeren Moleküle jedoch wesentlich langsamer, weshalb sie als chemisches Peeling für alle Hauttypen geeignet ist. Der Wirkung der Lactobionsäure wird als weniger reizend auf die Haut beschrieben.    

Chemische Peelings & Cremes richtig anwenden 

Sollten Sie noch keine Erfahrung in der Anwendung von chemischen Peelings bzw. Säuren haben, raten wir Ihnen, langsam zu starten. Lassen Sie sich beraten, wenn Sie unsicher bei der Kombination dieser Gesichtspflegeprodukte sind.  

Welcher pH-Wert eignet sich und welche Konzentration pflegt am besten? 

AHAs und PHAs funktionieren am besten bei einem pH-Wert von unter vier. Die Konzentration sollte idealerweise 10 % nicht überschreiten. Für Milchsäure gilt: eine Konzentration mit 2 % kann die Haut gut versorgen. Wird Milchsäure mit anderen AHAs verwendet, empfiehlt sich eine Konzentration von 5-10 %. Salicylsäure (BHA) empfiehlt sich mit einer Konzentration von 1-2 % und einem pH-Wert von weniger als 3,5.  

Nutzung: Am besten abends! Für eine ideale Wirkung das chemische Peeling ca. 10-12 Minuten einwirken lassen.  Ein Peeling bitte nicht auf verletzte Haut auftragen. 

Inhaltsstoffe in Hautpflegeprodukten – unsere Tipps für den richtigen Umgang: 

Reinigen Sie Ihr Gesicht mit einem milden Produkt und verwenden Sie erst danach das chemische Peeling.  

• Beachten Sie die Formulierung des chemischen Peelings: AHA, BHA und PHA haben einen pH-Wert, der deren Wirksamkeit beeinflusst. Ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert kann die Funktion beeinträchtigen.  

• Verwenden Sie anschließend eine Gesichtscreme mit guten Inhaltsstoffen, um die Wirkung auf Ihr Hautbild zu optimieren.  

• Achtung bei der Kombination der Wirkstoffe: Vitamin C etwa sollte nicht zusammen mit Alpha-Hydroxysäure-Produkten (AHA) verwendet werden, da dies die Wirkung reduzieren kann. Auch sollten Inhaltsstoffe auf Ölbasis nicht mit solchen auf Wasserbasis vermischt werden: Verwenden Sie z. B. ein Gesichtsöl vor einer Creme mit Fruchtsäure (die Feuchtigkeit spenden soll), können die Inhaltsstoffe nicht in die Haut eindringen.  

• Tragen Sie abschließend eine Gesichtscreme mit ausreichendem UV-Schutz auf. Die Haut ist nach einem Peeling ungeschützt und besonders empfindlich.