Ceramide: Geheimtipp für Hautschutz und Feuchtigkeit
Ceramide – dieser Begriff ist Ihnen bestimmt schon im Zusammenhang mit Beautyprodukten wie Anti-Aging- oder Feuchtigkeitscremes begegnet. Was genau Ceramide sind, ist ein komplexes Thema der organischen Chemie. Auf den Punkt gebracht, bilden Ceramide einen Großteil des „Klebers“, der die Hautzellen zusammenhält. Hier erfahren Sie Interessantes über Ceramide in Creme und Serum.
dm drogerie markt
Lesedauer 6 Min.
•
5.2.2025
Was sind Ceramide?
Beim Thema Ceramide in Seren und Cremes kommen Sie um einen kleinen Exkurs in die Chemie nicht herum. Vereinfacht: Ceramide sind eine Untergruppe der Sphingolipide: Das sind wesentliche Strukturkomponenten der Zellmembrane. Sphingolipide setzen sich aus Sphingosin (einem Aminoalkohol) und Fettsäuren zusammen, mit denen sie durch stickstoffhaltige Verbindungen (Amine) gekoppelt sind. Sphingolipide zählen zur Gruppe der Lipide.
Ceramide sind also hauteigene Lipide, die die Hautbarriere schützen und reparieren und überdies die Haut mit Feuchtigkeit versorgen, sie widerstandsfähiger machen und strahlen lassen. Fehlen Ceramide in der Haut, führt das häufig zu trockener, schuppiger oder sogar rissiger Haut.
Wo kommen Ceramide vor?
Ceramide befinden sich hauptsächlich in der obersten Schicht der Haut, der sogenannten Hornschicht, wo sie mit 60 Prozent die Mehrheit der vorhandenen Lipide ausmachen. Zusammen mit Wasser und Hornzellen stellen sie die „Hautbarriere“ dar, die verhindert, dass Flüssigkeit austritt und Fremdkörper eindringen.
Was sind Ceramide in der Kosmetik?
Das wichtigste Ceramid in Cremes und Seren ist das Ceramid 3 (NP), das unter den Haut-Ceramiden anteilmäßig am häufigsten vertreten ist. Ein weiteres wichtiges Kosmetik-Ceramid ist das modifizierte Ceramid BP. Dieses ist mit der verzweigten Fettsäure Isostearoyl verknüpft, die hauptsächlich in der sogenannten Käseschmiere vorkommt: der Schutzschicht, die die Haut eines Säuglings im Mutterleib vor Austrocknung und Bakterien schützt.
Woher kommen Ceramide für Cremes?
Ceramide für Kosmetika können pflanzlichen Ursprungs sein und beispielsweise aus Hefe, Reis oder Weizen gewonnen werden. Pflanzen-Ceramide bewirken allerdings keinen nennenswerten Anti-Aging-Effekt. In Kosmetika kommen im Laborverfahren hergestellte, synthetische Ceramide zum Einsatz. Da dieser Prozess sehr aufwendig ist, sind Ceramid-Pflegeprodukte etwas hochpreisiger.
Wie wirken Ceramide?
Ceramide, ob körpereigen in der Haut oder zugesetzt über Ceramide in Cremes, sorgen einerseits für den Zusammenhalt der Hornzellen, zum anderen beugen sie der Austrocknung vor, indem sie den Wasserverlust über die Epidermis verringern. In der Gegenrichtung wirken sie als Hemmung gegen äußere Reize, Allergene und Schadstoffe, zum Beispiel Pilze, Spurenstoffe in Wasser oder Kälte.
Warum sollte man eine Ceramide-Creme benutzen?
Die Abnahme der körpereigenen Ceramid-Produktion wird durch den Alterungsprozess oder durch externe Faktoren wie Sonnenbrand oder zu aggressive Seife oder Duschgels begünstigt. Auch Erkrankungen wie Neurodermitis bewirken, dass körpereigene Ceramide nicht mehr ausreichend Schutzwirkung bieten.
Die Folge: Ihre Haut trocknet aus, verliert ihre Spannkraft und wird faltig. Cremes oder Seren mit Ceramiden tun Ihrer Haut dann gut.
Feuchtigkeit: Durch die Ceramide wird die Barrierefunktion der Haut gestärkt, indem sich der Feuchtigkeitsverlust über die Epidermis verringert. Das reguliert den hauteigenen Feuchtigkeitshaushalt.
Widerstandsfähigkeit: Schädliche Stoffe wie Bakterien, Nikotin (Zigarettendunst), UV-Strahlung und dergleichen finden weniger Angriffsfläche über die Hautoberfläche.
Straffere Haut: Durch den besser ausbalancierten Feuchtigkeitshaushalt wirkt die Haut praller, Falten und die Effekte der Hautalterung werden gemindert.
Verbessertes Hautbild: Durch die Feuchtigkeitsregulierung wird der Teint erfrischt und erscheint rosiger.
Kollagen: Ceramide regen zudem die Bildung von Kollagen an. Auch das strafft die Haut.
Nicht zuletzt verbessern die in Cremes enthaltenen Ceramide das Vermögen der Haut, weitere Wirkstoffe aus den Pflegekosmetika aufzunehmen, etwa Vitamine, Retinol oder zusätzliche feuchtigkeitsspendende Substanzen.
Ceramide: Cremes und Hauttypen
Bei einer Gesichtscreme achten Sie darauf, dass die Produkte auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Haut abgestimmt sind. Aber für welchen Hauttyp sind Ceramide gut? Für jeden Hauttyp!
Trockene Haut: Die Feuchtebilanz wird ausgeglichen und die Haut zusätzlich mit Feuchtigkeit versorgt.
Hauterkrankungen: Von der Verbesserung des Feuchtigkeitshaushalts profitieren von Neurodermitis, Psoriasis, Rosazea oder atopischer Dermatitis Betroffene.
Empfindliche Haut: Hautirritationen und Reizungen werden durch die gestärkte Hautbarriere reduziert.
Unreine Haut: Ceramide haben zwar selbst keine unmittelbare hautklärende Wirkung. Durch die Stärkung der Barrierefunktion wird die Anfälligkeit dafür jedoch herabgesetzt, etwa durch die Resistenz gegen Bakterien.
Reife Haut: Die altersbedingte Abnahme der Ceramid-Produktion wird durch passende Pflegekosmetik ausgeglichen; das führt zu einem sichtbaren Anti Aging-Effekt.
Fettige Haut: Ceramide-Creme bietet leichte Feuchtigkeitspflege, ohne einen Poren blockierenden Ölfilm zu hinterlassen.
In welchen Kosmetika sind Ceramide?
Die Rezepturen ganz verschiedener Produkte werden mit Ceramiden angereichert. Wählen Sie Produkte, in denen nicht nur ein einziges Ceramid enthalten ist. Das kann ein Ungleichgewicht mit den körpereigenen Ceramiden verursachen. Eine mögliche Nebenwirkung wäre zum Beispiel ein verstärktes Nachfetten der Haut.
Ceramide als Creme: Ceramide-Cremes kombinieren diese gewöhnlich mit weiteren pflegenden Substanzen, zum Beispiel mit Vitaminen (Retinol oder Niacinamid) oder Feuchtigkeitsspendern (Glycerin oder Hyaluron).
Bodylotion mit Ceramiden: Auch für die Hautpflege an anderen Körperpartien gibt es Produkte mit Ceramiden.
Ceramide als Serum: Im Ceramide-Serum sind die pflegenden Wirkstoffe hoch konzentriert enthalten.
Haarpflege: Shampoos oder Haarmasken mit Ceramiden sind wohltuend bei trockener Kopfhaut. Ein weiteres Plus: Die Ceramide verbinden sich mit dem Keratin der Haare und stärken sie. Haarspray und Conditioner gibt’s ebenfalls mit Ceramid-Zusatz.
Augenpflege: Augencreme und Roll-ons mit Ceramiden wirken gegen Augenringe, indem sie die Lipide im Bereich unter den Augen aufpolstern.
Nahrungsergänzung: Ceramide lassen sich sogar über den Stoffwechsel dem Körper zuführen. Es gibt die Substanzen in Kapselform oder als Trinkampullen.
Ceramide aus der Küche?
Mit Recht fragen Sie sich, ob Sie auch mit Ihrer täglichen Ernährung Ceramide zu sich nehmen können. Im Prinzip schon: Geeignete Lebensmittel sind Getreide wie Reis und Weizen, Süßkartoffeln, Hülsenfrüchte, Nüsse und Soja. Auch Milch, Eier und Fleisch enthalten Ceramide. Allerdings: Die Konzentration in Lebensmitteln ist leider viel zu gering, um sich auf Ihre Haut auszuwirken.
Dennoch: Ceramide sind ein Geheimtipp bei Hautalterung und Trockenheit.