Mücken vertreiben: Wirksame Methoden für einen mückenfreien Sommer
Im Sommer sind laue Abende im Freien ein echter Genuss. Aber meistens dauert es nicht lange bis kleine, lästige Insektchen angeflogen kommen. Schon allein das hohe, surrende Geräusch in den Ohren verheißt uns nichts Gutes, sondern im Gegenteil: fiesen Juckreiz. Die Rede ist natürlich von Stechmücken, die nicht nur ihre gemeinen, juckenden Stiche hinterlassen, sondern auch die eine oder andere Krankheit übertragen können. Was also tun gegen die kleinen Biester? Welche Hausmittel sind wirksam? Welche chemischen Mittel gibt es und wie werden sie am besten angewendet? Wie lassen sich mögliche Brutstätten am besten vermeiden? Alle diese Fragen und mehr beleuchten wir im Beitrag.
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Lesedauer 9 Min.
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11.12.2024
Duftstoffe auf unserer Haut: Lockmittel für weibliche Stechmücken
Stechmücken haben einen sehr ausgeprägten Geruchsinn und finden uns über unseren Körpergeruch und das ausgeatmete CO2. Schweiß, Milchsäure und unser individueller Duft wirken dabei wie ein köstlicher Lockstoff, auf den die Stechmückenweibchen bei Ihrer Nahrungssuche angewiesen sind. Und wirklich: Manche Menschen sind echte Mücken-Magneten, die besonders stark von den kleinen Blutsaugern angegangen werden. Wenn Sie so einen Menschen in Ihrer Runde haben, kann es leicht sein, dass dieser besonders anziehend duftende Gast als Mückenschutz für die restlichen Gäste fungiert. Das ist natürlich absolut unfair – deshalb sehen wir uns an, was man gegen Mücken in Haus und Garten tun kann.
Ohne Chemie: natürliche Mittel gegen Stechmücken
Natürliche Mittel sind eine beliebte Alternative, um Mücken zu vertreiben, ohne chemische Stoffe einsetzen zu müssen. Zu den effektivsten natürlichen Mitteln gehören:
- Ätherische Öle: Einige ätherische Öle wie Citronella, Eukalyptus, Lavendel oder Pfefferminzöl wirken abschreckend auf Mücken. Diese Öle können direkt auf die Haut aufgetragen oder in Duftlampen verwendet werden, um die Insekten fernzuhalten. Weitere Düfte, die Mücken nicht so gerne mögen sind: Bergamotte, Nelke, Salbei, Sandelholz, Zeder und Zimt. Falls Sie die Öle auf der Haut auftragen, bitte sicherstellen, dass sie wirklich sorgfältig überall damit eingeölt sind, denn Stechmücken finden auch den kleinsten Flecken Haut ohne ätherisches Öl. Dazu einfach ein paar Tropfen des gewünschten ätherischen Öls in einer Flasche mit Wasser und neutralem Körperöl vermischen, schütteln und aufsprühen. Danach lückenlos und gut verteilen.
- Kokosöl: Studien haben gezeigt, dass Mücken den Geruch von Kokosöl meiden. Es kann als natürliche Hautpflege verwendet werden, um die Insekten fernzuhalten. Auch Duschgels und Pflegeprodukte, die nach Kokos duften und den synthetischen Duftstoff γ –Nonalacton enthalten können Mücken fernhalten. Übrigens: frisch geduscht riechen wir weniger nach Schweiß, auch das kann dabei helfen, weniger Mücken anzuziehen.
- Zitronengeranien im Blumentopf: Mücken meiden Zitronengeranien. Sie können diese Pflanzen in Ihrem Garten, am Balkon oder auf der Terrasse aufstellen, um die stechenden Insekten abzuhalten. (Allerdings ist die Zitronengeranie leicht giftig, daher sollte, sie auf jeden Fall im Freien stehen).
- Weitere Pflanzen die einen Anti-Mücken-Duft verströmen: Zitronengras, Rosmarin, Lavendel, Basilikum und Minze beinhalten Duftstoffe, die Stechmücken nicht gerne haben und wirken so als großflächig eingesetzte Repellents. Diese Pflanzen auf der Fensterbank vermindern auch die Gefahr, dass die lästigen Insekten ins Haus gelangen.
- Ein einfacher Ventilator: Dieser macht es einerseits schwerer für die Mücken an uns heranzufliegen, andererseits bläst er auch die für Mücken so köstliche Duftwolke um uns herum weg.
- Mückennetze: Besonders in Schlafräumen oder bei gemütlichen Abenden im Freien können Moskitonetze oder Mückennetze eine einfache, aber effektive Barriere sein, die Mücken den Zugang verwehrt. Ein Pavillon, der mit einem feinmaschigen Moskitonetz gesichert ist, wird zur lauschigen Mückenfreien-Zone im Garten oder auf der Terrasse.
Wie effektiv sind chemische Insektenschutzmittel?
Chemische Insektenschutzmittel sind natürlich sehr effektiv, um Mücken abzuwehren. Diese Mittel basieren auf Wirkstoffen wie DEET, Icaridin, PMD oder IR3535. Sie sind in Sprays, Lotionen oder Cremes erhältlich und bieten einen sehr hohen Schutz, insbesondere in Regionen, in denen Stechmücken und Moskitos gefährliche Krankheiten wie Malaria oder das Zika-Virus übertragen können. Die meisten dieser Mittel sind allerdings auch gegen Wasserorganismen wirksam, das bedeutet: Besser nicht damit auf der Haut in den heimischen Gewässern baden gehen. Denn das kann das empfindliche Ökosystem im Wasser gefährden. Wenn die Mittel zu Hause aufgetragen werden, damit man in Ruhe einen lauen Abend im Garten genießen kann, werden Sie dann unter der Dusch in die Kläranlage „gewaschen“. So kommen sie in der Regel nicht ins Grundwasser.
- DEET oder Diethyltoluamid: Eines der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Insektenschutzmittel. Es bietet einen zuverlässigen Schutz, muss jedoch regelmäßig aufgetragen werden und kann bei längerer Anwendung zu Hautirritationen führen.
- Icaridin: Diese Substanz ist sanfter zur Haut als DEET und bietet dennoch einen langen Schutz vor Mücken. Icaridin wird in vielen modernen Mückensprays verwendet und ist besonders beliebt, da es weniger intensiv riecht.
- PMD (mit mindestens 20%): Para-Menthan-3,8-diol p-Menthan-3,8-Diol, auch Citriodiol genannt. PMD kommt in den Blättern des Zitroneneukalyptusbaumes vor. Unter den pflanzlichen Wirkstoffen ist PMD das bisher wirksamste, das in Insektenrepellents eingesetzt wird. PMD scheint auch bislang der am besten biologisch abbaubare Wirkstoff für die Umwelt zu sein.
- IR3535 oder EBAAP (Ethylbutylacetylaminopropionat) ist ein synthetischer Insekten abweisender Wirkstoff, der zur Vorbeugung von Insektenstichen eingesetzt wird. Dieses Mittel bietet einen hohen Schutz und ist gut verträglich. Es wird häufig in Produkten für empfindliche Haut und für Kinder verwendet.
Für Reisen in Gebiete mit hohem Risiko, etwa in tropische Regionen, sind chemische Mittel auf jeden Fall die beste Wahl. Auch Menschen, deren Geruch besonders anziehend für Stechmücken ist, haben mit diesen Mitteln noch die besten Chancen um ohne Mückenstiche davonzukommen. Bitte immer darauf achten, die Mittel nicht zu oft und nur auf unversehrte Haut aufzutragen, um Reizungen zu vermeiden.
Mückenstecker alias Biozid-Verdampfer und Co fürs Schlafzimmer
Es gibt nichts lästigeres als surrende kleine Mücken, die einem nachts den Schlaf rauben. Wenn Sie in der Nähe von stehenden Gewässern wie Teichen, Seen oder allgemein feuchteren Gebieten wohnen, können Sie bestimmt ein Liedchen davon singen. Daher, wenn alles nichts hilft: Einen Mückenstecker vor dem Schlafengehen im Schlafzimmer anstecken. Diese sogenannten Biozid-Verdampfer sind für Menschen ungefährlich. Wer trotzdem Bedenken hat, den Mückenstecker über Nacht angesteckt zu lassen, kann auch vor dem Schlafengehen die Fenster zumachen, den Stecker eine Stunde angesteckt lassen und dann wieder abstecken. Allerdings sollten die Fenster dann auch wirklich geschlossen bleiben, denn Stechmücken finden uns auch im Dunkeln über unseren Körpergeruch und unser ausgeatmetes CO2.
Fliegengitter bzw. Mückenschutzgitter oder Fensternetze vor den Fenstern
Eine kostengünstige, umweltfreundliche, hautverträgliche Alternative sind natürlich auch Mückenschutzgitter vor den Fenstern, so kommen die kleinen Tierchen erst gar nicht hinein und Sie können die Fenster auch in der Nacht offen lassen
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Welche Rolle spielt die Umgebung bei der Mückenplage?
Eine große. Wir haben es bereits kurz angeschnitten: Mücken vermehren sich am besten in feuchten Gebieten, besonders dort, wo stehendes Wasser vorhanden ist. Das können sowohl Seen, Teiche oder sumpfartige Gebiete, aber auch Pfützen, Wasseransammlungen in Blumentöpfen, Regenrinnen oder das Vogelbad sein. All das sind ideale Brutplätze für Mückenlarven. Ein weiterer Faktor ist die Bepflanzung. Dichter Bewuchs kann Schatten und Feuchtigkeit schaffen, die leider auch Mücken anziehen. Daher ist es ratsam, Ihren Garten regelmäßig zu pflegen und Pflanzen zurückzuschneiden, um eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen.
Stehende Wasser vermeiden: Regentonne, Gartenteich und Vogelbad
Bieten Sie Mücken keine stehenden Wasseransammlungen als Kinderstube an. Dazu zählen auch die Regentonne oder das Kinderplanschbecken, das über Nacht draußen steht. Decken Sie die Regentonne am besten mit einem Netz oder Deckel ab. Leeren Sie Blumentöpfe, Planschbecken oder Vogelbäder regelmäßig aus und erneuern Sie das Wasser.
Wenn Sie einen Gartenteich haben können Sie übrigens ein paar Nützlinge ansiedeln, Libellenlarven und Fische fressen nämlich Mückenlarven. Setzen Sie daher kleine Fischarten wie Goldfische in Ihren Teich, um die Mückenpopulation zu reduzieren.
Wie kann ich meinen Garten mückenfrei halten?
Ein mückenfreier Garten erfordert ein paar Maßnahmen, die die Umgebung weniger attraktiv für die nervigen Insekten machen:
- Pflanzen Sie mückenabweisende Gewächse: Pflanzen wie Zitronengras, Lavendel oder Katzenminze verströmen Düfte, die Mücken vertreiben. Diese Pflanzen sehen nicht nur hübsch aus, sondern sind auch eine natürliche Abwehr gegen Mücken.
- Vermeiden Sie Feuchtbiotope: Wenn Sie Teiche oder andere Wasserstellen im Garten haben, sorgen Sie dafür, dass das Wasser zirkuliert. Stehendes Wasser ist ein idealer Brutplatz für Mücken.
- Lichtquellen clever platzieren: Mücken werden von Licht angezogen. Wenn Sie abends draußen sitzen, sollten Sie Insektenlampen verwenden, die speziell für den Einsatz gegen Mücken entwickelt wurden. Diese Lampen locken die Insekten an und fungieren gleichzeitig als tödliche Fallen.
Was sind die besten Zeiten, um Mücken zu vermeiden?
Mücken sind besonders in den Abend- und frühen Morgenstunden aktiv, wenn die Temperaturen angenehmer sind und die Luftfeuchtigkeit steigt. Jetzt sind die meisten Mücken unterwegs. Wenn möglich, sollten Sie ab der Dämmerung lange, helle Kleidung tragen oder sich mit Mückenspray oder einem Ventilator schützen. Vermeiden Sie außerdem dichte Vegetation: Mücken halten sich nämlich gerne in Sträuchern oder Wäldern auf.