Kellerasseln bekämpfen – aber richtig
Kellerasseln sind kleine, graubraune, ungebetene Gäste in vielen Kellern und feuchten Ecken im Haus. Sie bevorzugen sehr feuchte, dunkle Orte und können bei starkem Befall mitunter zum Problem werden. Im Garten sind sie natürliche und sehr nützliche Bewohner, wo sie als Erstverwerter altes Holz, Laub und organischen Abfall fressen und in Humus verwandeln. Wie erkennt man Kellerasseln, welche Ursachen führen zu einem Befall und wie kann man sie erfolgreich bekämpfen, wenn sie Überhand genommen haben?

dm drogerie markt
Lesedauer 8 Min.
•
17.12.2024

Wie sehen Kellerasseln aus und wie erkennt man sie?
Kellerasseln gehören zur Familie der Landasseln und sind leicht zu erkennen. Sie sind graubraun gefärbt, haben einen ovalen Körper und eine Länge von etwa einem Zentimeter. Anders als Insekten haben sie sieben Paar Beine und zwei Fühler. Typischerweise findet man sie in dunklen, feuchten Bereichen wie Kellern, unter Steinen oder in feuchten Blumenbeeten. Sie lieben Bereiche, in denen es kühl, dunkel und feucht ist, da sie leicht austrocknen können. Auch unter Holzstapeln, Laub oder in Mauerritzen sind sie oft zu finden. Insgesamt sind sie fast überall anzutreffen, wo ausreichend Feuchtigkeit herrscht – in der Natur ebenso wie in Häusern oder Wohnungen. Kellerasseln werden oft mit Silberfischen verwechselt, jedoch sind diese glänzender und beweglicher und sehen eher nach Fisch aus als nach ovaler Assel.
Ein paar Fakten über die Jahrmillionen alten Krebstierchen
Asseln sind keine Insekten, sondern gehören zu den Krebstieren. Diese urzeitlichen Lebewesen existieren schon seit 250 Millionen Jahren auf der Erde – also lange vor den Menschen und zeitgleich mit den Dinosauriern.
Dutzende verschiedene Arten von Kellerasseln leben in Mitteleuropa. Die ovalen und flachen Tiere besitzen nicht nur 14 Beine, sondern neben lungenartigen Organen auch noch verkümmerte Kiemen.
Im Garten zählen Asseln neben Regenwürmern, Marienkäfern, Bienen und Hummeln zu den fleißigen und nützlichen Helfern. Sie wandeln nämlich abgestorbenes organisches Material in wertvollen Humus um. Sie sind sogenannte Erstentsorger (Destruenten). Damit sind sie wichtige Komponenten im Ökosystem – eine Art Reinigungspersonal. Durch die Umbildung von Küchen- und Gartenabfällen zu wertvollem Humus sind die Aktivitäten der Kellerasseln ein unverzichtbarer Teil der Bodenbildung und sorgen für einen gesunden Gartenboden. Außerdem sind die nützlichen Gartenhelfer für viele Singvögel und weitere Wildtiere eine wichtige und kalziumreiche Nahrungsquelle.
Kellerasseln übertragen keine Krankheiten – anders als Kakerlaken oder Mäuse. Sie richten zudem keine Schäden an. Trotzdem empfinden viele Menschen sie als unangenehm, weil sie sich vor ihnen ekeln.
Mögliche Ursachen für einen Kellerassel-Befall in Haus oder Garten
Wir betonen nochmal: Kellerasseln sind absolut harmlos. Sie mögen zwar nicht ansehnlich aussehen, aber sie übertragen weder Krankheiten noch zerstören sie in der Regel lebende Pflanzen. Zumindest nicht, wenn Sie genug abgestorbene, organische Gartenabfälle finden. Wenn ein Befall im Garten allerdings zu groß wird, kann es sein, dass Kellerasseln auch Gemüsebeete zur Nahrungssuche heimsuchen, und das ist dann natürlich alles andere als wünschenswert. Ein Kellerassel-Befall deutet allerdings immer darauf hin, dass es in Haus und Garten sehr feucht ist. Daher vermeiden Sie das am besten:
- Zu hohe Feuchtigkeit: Kellerasseln benötigen eine (sehr) feuchte Umgebung, um zu überleben. Im Haus sind schlechte Belüftung, undichte Stellen oder Wasserlecks häufig die Ursache für einen Befall.
- Schlechte oder kaputte Abdichtungen: Risse in Wänden, undichte Fenster oder Türen bieten Kellerasseln leichten Zugang in Ihr Zuhause.
- Zu viel organisches Material: Kellerasseln ernähren sich von verrottendem Pflanzenmaterial, Laub oder Holz – sie gelten als natürliche Abfallentsorger und sind Nützlinge. Wenn ein Befall allerdings zu groß wird, suchen die kleinen Tiere auch gerne Gemüsebeete heim und knabbern sich röhrenförmig durch alles, was dort so wächst.
- Kellerobst und Gemüse: Auch im Keller können Kellerasseln gelagertes Gemüse oder Obst befallen, daher bitte nicht offen lagern.
Wie beuge ich einem Kellerassel-Befall am besten vor?
Reduzieren Sie die Feuchtigkeit und Nahrungsquellen für Kellerasseln in und rund um Ihr Haus. Am besten gehen Sie wie folgt vor:
- Alle Ritzen, Fugen und Spalten abdichten: Verschließen Sie alle Ritzen und Fugen in den Wänden, an Türen und Fenstern – überprüfen Sie Ihre Fenster, Türen und Dichtungen regelmäßig.
- Die Belüftung optimieren: Sorgen Sie für eine gute Belüftung allgemein und besonders in feuchten Räumen. Lüften Sie notorisch feuchtere Räume besonders in der warmen Jahreszeit gut durch (Badezimmer, Keller, Zimmer, die keine Fenster besitzen).
- Die Feuchtigkeit reduzieren: Beseitigen Sie mögliche vorhandene Wasserlecks und stellen Sie sicher, dass das Regenwasser vom Haus weggeleitet wird. Halten Sie Ihren Keller und andere gefährdete Räume so trocken wie möglich und lagern Sie kein offenes Obst oder Gemüse.
- Altes, Laub und Gartenabfälle regelmäßig entsorgen: Im Garten sollten Sie altes Laub, Holzabfälle und andere organische Ansammlungen vermeiden bzw. richtig entsorgen. Wer einen Komposthaufen oder einen Kompostbehälter besitzt, schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, denn hier wird aus Kompost kostengünstig und nachhaltig frischer Humus.
- Staunässe vermeiden: Achten Sie schon beim Kauf von Pflanzenkübeln, Blumenkästen und ähnlichem auf einen ausreichenden Wasserabfluss. So entsteht keine Staunässe, die Kellerasseln besonders gerne mögen.
- Untersuchen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig: Achten Sie darauf, dass Ihre Pflanzen keine verfaulten oder modrigen Wurzeln entwickeln. Frische, nicht zu nasse Erde ist ein guter Schutz gegen Asseln.
- Stellen Sie Blumentöpfe auf einen glatten, steinernen Untergrund: das mögen Asseln nicht.
Kellerasseln natürlich bekämpfen
Wenn ein Befall zu groß geworden ist, gibt es ein paar natürliche Hausmittel gegen Kellerasseln:
- Ätherische Öle: Teebaumöl oder Lavendelöl gelten als abschreckend für Kellerasseln. Mischen Sie einige Tropfen mit Wasser und sprühen Sie die Lösung auf befallene Bereiche.
- Gesteinsmehl in der Erde: Im Garten oder im Gewächshaus kann man die Erde mit ein wenig Gesteinsmehl bestäuben.
- Salbei im Garten: Kellerasseln mögen den Geruch von Salbei nicht. Legen Sie ein paar Salbeiblätter in Ihren Beeten aus oder pflanzen Sie Salbei zwischen Ihren Gemüsen.
- Eine Spur aus Backpulver, Natron oder Zimt legen: Dies soll Kellerasseln ebenfalls erfolgreich abwehren.
- Weingeist-Flasche als Falle: Der Duft von Weingeist lockt Kellerasseln an. Sobald sie allerdings in die Flasche gekrabbelt sind, werden Sie durch den Alkoholgehalt betäubt. Die Flasche im Anschluss mitsamt Inhalt entsorgen.
- Futter-Fallen aufstellen: Legen Sie geschnittene Kartoffeln oder nasses Holz aus. Kellerasseln werden davon angezogen und Sie können die kleinen Tierchen anschließend samt Köder im Kompost oder in der Biotonne entsorgen.
Chemische Mittel gegen Kellerasseln
Es gibt einige chemische Mittel, um Kellerasseln zu bekämpfen, doch sie sollten vorsichtig und nur als letzte Option verwendet werden. Typische chemische Mittel sind:
- Kieselgur: Gilt zwar als natürliches Mittel gegen Kellerasseln, sollte jedoch nicht eingeatmet werden. Daher bitte nur mit Mundschutz anwenden. Kieselgur trocknet Kellerasseln aus, wenn sie darüber laufen. Streuen Sie die Kieselgur in die Ecken im Keller oder in die Nähe von möglichen Eintrittspunkten.
- Duftfallen: Klebefallen locken Kellerasseln mit Duftstoffen an. Sie haften daran und sterben. Achten Sie darauf, dass die Fallen ohne schädliche Insektizide auskommen.
- Insektizid-Sprays oder spezielle Assel-Sprays: Diese Sprays enthalten häufig Wirkstoffe wie Permethrin oder Pyrethroide, die auf Asseln und andere kriechende Insekten wirken. Sie sind besonders geeignet für den gezielten Einsatz in Ritzen, Ecken und Verstecken.
- Ungeziefer Köderdosen: Einige Köderdosen, die zur Bekämpfung kriechender Insekten entwickelt wurden, wirken auch gegen Kellerasseln. Sie enthalten Lockstoffe und ein Insektizid, das die Asseln anzieht und tötet.
- Insektenpulver: Pulverförmige Insektizide können an Ein- und Austrittspunkten, wie Fensterrahmen oder Türen, gestreut werden. Diese Pulver sind wirksam, wenn die Kellerasseln durch die behandelten Bereiche kriechen.
- Insektizid-Staub: Staubsubstanzen, die in Ritzen und Fugen gestreut werden, sind besonders effektiv gegen Kellerasseln, da sie in die Verstecke der Tiere gelangen.
Wichtig: Beim Einsatz chemischer Mittel ist jedoch Vorsicht geboten, da sie auch für Menschen, Haustiere und nützliche Insekten sehr schädlich sein können, daher Gebrauchsanweisungen genau befolgen!
Wann sollten Sie einen Schädlingsbekämpfer rufen?
Wenn die Kellerasseln immer wieder kommen und sich immer weiter vermehren, ist es an der Zeit, einen Schädlingsbekämpfer zu rufen, der sich dem Problem professionell annimmt.
Passende Produkte zum Beitrag
Ende der Auflistung