Stoffe färben mit Batik-Technik
Batikmuster liegen im Trend. Vor allem in den Sommermonaten verleihen sie T-Shirts, Tops, Kleidern und Röcken eine gut gelaunte Leichtigkeit. Auch in die Jahre gekommene Textilien wie Polsterhüllen, Servietten oder Tischdecken lassen sich mit der Batik-Technik und frischen Farbtönen in besondere Deko-Highlights verwandeln. Wie Sie Batik selbst machen, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.

Stoffe färben mit Wachs
Bei der traditionellen indonesischen Färbetechnik Wachsbatik werden mit flüssigem Kerzenwachs beliebige Formen und Muster auf Stoffe „gemalt“. Anschließend werden die Stoffe gefärbt. Das Wachs auf dem Stoff – sogenannte Reservierungen – lässt sich nach dem Färben ganz einfach vom Stoff bügeln. Durch diese Aussparungen entstehen spektakuläre Muster und Motive, die jedes Stück zu einem Unikat machen. Probieren Sie es einfach aus!
Material
- helle Stoffservietten aus Naturfasern, z.B. Baumwolle, Leinen oder Seide. Für die ersten Versuche eignet sich Baumwolle am besten, da das Wachs gut in die Naturfaser eindringt.
- weißes oder transparentes Kerzenwachs, etwa von Teelichtern
- alte Borstenpinsel zum Auftragen des Wachses
- optional: Schablonen
- Textilfarbe und ggf. Fixiermittel
- Kübel
- Bügeleisen
So geht’s
Wachs auftragen
- Legen Sie den Stoff für die Batik, z. B. Serviette, Shirt oder Kissenhülle, glatt auf einen festen Untergrund, damit sich das Wachs gut auftragen lässt. Falls Sie mit dieser Batik-Anleitung einen Polsterbezug verschönern möchten, schieben Sie eine stabile Pappe in den Überzug, damit das Wachs nicht auf die Rückseite der Hülle durchsickert.
- Zünden Sie mehrere Teelichter an und warten Sie, bis das Wachs flüssig ist.
- Malen Sie das gewünschte Muster oder Motiv mit dem flüssigen Wachs zügig auf den Stoff. Achten Sie dabei darauf, dass sich der Stoff gut mit dem Wachs vollsaugt. Die Teelichter können Sie währenddessen brennen lassen, damit das Wachs stets flüssig bleibt.
- Mit dieser Technik lassen sich auch Schriftzüge auf den Stoff auftragen. Hilfreich ist bei feinen Linien und Mustern ein sogenanntes Tjanting: Dieses indonesische Werkzeug besteht aus einem Stiel, an dem ein kleines, mit flüssigem Wachs gefülltes Metallgefäß befestigt ist. Über eine feine Tülle läuft kontinuierlich Wachs aus diesem Behälter, sodass man wie mit einem Füller auf Stoff „schreiben“ kann.
- Alternativ können Sie fertige Schablonen verwenden: einfach auf den Stoff legen und die freien Flächen mit Wachs füllen.
Stoff färben
- Sobald alle Muster aufgetragen sind, können Sie das Farbbad ansetzen. Genaue Details zum Vorgehen finden Sie in der jeweiligen Gebrauchsanweisung der Textilfarbe. Besonders wichtig ist, dass die Wassertemperatur nicht zu hoch ist, da das aufgemalte Wachs sonst schmilzt. Es empfiehlt sich daher, die Textilien in lauwarmem Wasser zu färben.
- Bevor Sie loslegen, ziehen Sie Arbeitskleidung sowie Einmalhandschuhe an und bedecken Sie den Tisch mit einer Unterlage. Geben Sie den Stoff mit den Wachsreservierungen in das lauwarme Farbbad und lassen Sie ihn dort für ca. ein bis zwei Stunden. Zwischendurch sollten Sie die Textilie umrühren oder bewegen, damit sie sich schön gleichmäßig einfärbt.
- Nehmen Sie den Stoff dann aus der Farbe und spülen Sie ihn mit kaltem Wasser aus. Ein zusätzliches Fixierbad sorgt dafür, dass die Farbe noch haltbarer wird.
Wachs entfernen
- Lassen Sie den Stoff zunächst an der Luft (nicht in der Sonne!) trocknen.
- Dann entfernen Sie das Wachs mithilfe eines Bügeleisens: Legen Sie die Textilien dazu zwischen zwei Schichten Küchenrolle und bügeln Sie so lange darüber, bis kein Wachs mehr vom Papier aufgesogen wird. Nun kommen die Muster und Motive wunderschön zur Geltung.
- Zum Schluss waschen Sie Ihre gefärbten Stücke noch einmal mit Feinwaschmittel. Wer möchte, darf dann gerne auch noch einmal bügeln.
Batik-Techniken: vier Ideen
Die Wachsmethode ist natürlich nicht die einzige Batik-Technik: Es gibt noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, T-Shirts, Stoffsackerl oder Servietten mit Batik zu gestalten. Aber lesen Sie selbst!
Stoff abbinden
Eine beliebte Methode ist das Abbinden bestimmter Stoffteile, damit die Farbe diese nicht erreicht. Je fester Sie binden, desto schwerer hat es die Farbe, zu den abgebundenen Bereichen durchzudringen. Für das Abbinden können Sie eine Jutekordel oder Gummibänder benutzen.
Eines der bekanntesten Batik-Motive ist das Auge, das sich in Form mehrerer konzentrischer Kreise präsentiert.
So geht’s
- Nehmen Sie den Stoff dort, wo später die Mitte (das Auge) sein soll, mit spitzen Fingern in die Hand und formen Sie dann eine Rolle.
- Binden Sie die Rolle in gleichmäßigen Abständen ab. Je größer die Abstände, desto breiter werden die Kreise.
Stoff wickeln
Auch durch raffiniertes Wickeln, Falten oder wildes Zerknüllen einer Textilie lassen sich Batikmuster erzeugen. Ein weiterer Klassiker ist die Schnecke. Dabei wird der Stoff zu einer Schnecke gerollt und fest verschnürt.
So geht’s
- Legen Sie den Stoff gut ausgebreitet vor sich auf den Tisch und fassen Sie ihn dort mit den Fingern, wo die Mitte des Schneckenmusters später sein soll.
- Nun drehen Sie den Stoff eng wie eine Spirale ein und umwickeln ihn danach fest mit Paketband.
- Das so entstandene Päckchen darf jetzt in den Farbkübel.
Murmel oder Holzkugeln einknoten
Möchten Sie Textilien mit Kreisen verzieren, können Sie mit Murmeln oder Holzkugeln in unterschiedlichen Größen arbeiten.
So geht’s
- Knoten Sie die Kugeln in den Stoff ein. Am besten funktioniert das mit einem Gummiband.
- Sie können so z. B. ein T-Shirt komplett bedrucken oder eine Serviette mit kleinen Kreisen an den Rändern gestalten.
- Dabei können Sie sich für eine Kugelgröße entscheiden, aber auch unterschiedlich große Murmeln verwenden.
Stoff färben mit Eiswürfeln oder Crushed-Eis
Eine supereinfache Batik-Technik ist das sogenannte Eis-Dying, bei dem Stoffe oder Kleidungsstücke mithilfe von Eis einen coolen Look erhalten.
So geht’s
- Alles, was Sie benötigen, sind Eiswürfel oder Crushed-Eis, ein Backrost, eine Plastikwanne und natürlich Textilfarbe.
- Stellen Sie den Rost auf die Wanne, sodass die Farbe nicht daneben tropfen kann.
- Legen Sie den Stoff nun zusammengeknüllt auf den Rost und verteilen Sie das Eis gleichmäßig darauf.
- Dann können Sie die Textilfarbe auf das Eis streuen und das Ganze 24 Stunden ruhen lassen.
- Das Ergebnis wird Sie glatt „umhauen“.










