Emotionales Essen
Sie sitzen an einem verregneten Sonntag allein zu Hause. Zuerst sind Sie nur gelangweilt, aber allmählich kommt Frust auf. Also trösten Sie sich – mit Chips, Schokolade oder Keksen. Emotionales Essen kennen die meisten Menschen. Wird es zur Gewohnheit, schlägt es sich auf der Waage nieder und verstärkt das Gefühl von Frustration. Lesen Sie, wie es zu emotionalem Essen kommt und was Sie dagegen tun können.

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Lesedauer 4 Min.
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8.5.2025

Was ist emotionales Essen?
Emotionales Essen wird auch Frustessen, Stressessen oder emotionaler Hunger genannt. Gemeint ist mit all diesen Begriffen, dass Sie nicht essen, weil Sie gerade hungrig sind, sondern weil Sie sich aufmuntern oder trösten möchten.
Es gibt viele verschiedene Gründe, die emotionales Essen auslösen. Das wohl bekannteste Beispiel ist der große Becher Eiscreme, den Sie aus Liebeskummer ganz allein vor dem Fernsehen vertilgen. Weitere typische Ursachen für emotionales Essen:
- Langeweile
- Einsamkeit
- Stress
- Angstzustände
- Frust nach einer Niederlage
Nicht zufällig greifen Sie dann zu sogenanntem Comfort Food: Süßigkeiten mit viel Zucker, herzhafte Knabbereien oder kohlenhydratreiches Junk Food. Sie alle sorgen dafür, dass der Körper mehr Dopamin ausschüttet, einen Botenstoff, der aufmuntert und tröstet.
Emotionales Essen: die Psychologie dahinter
Vielfach liegen die Gründe für emotionales Essen in der Kindheit. Wie oft haben Sie als Kind einen Schokoriegel zum Trost bekommen, wenn Sie geweint haben? So wurde Ihre Psyche darauf trainiert, die süße Schokolade als Trost für Kummer zu verstehen und auch im Erwachsenenalter greifen Sie bevorzugt nach diesem Seelentröster.
Futtern Sie in einer stressigen Situation fast unbemerkt ein ganzes Sackerl Chips leer, liegt dies daran, dass der Körper beruhigt werden will. Einerseits sorgen die Kohlenhydrate für eine zusätzliche Portion Dopamin, andererseits baut der körperliche Akt des Kauens Stress ab. Gerade Frauen wird heute noch in der Kindheit beigebracht, dass sie nicht laut und aggressiv sein dürfen. Sie fressen ihren Ärger dann nicht nur sinnbildlich, sondern wortwörtlich in sich hinein – Stressessen ist die Folge.
Hilfreiche Tipps gegen emotionales Essen
Wenn Sie emotionales Essen stoppen wollen, müssen Sie sich zunächst über die Auslöser im Klaren sein. Fragen Sie sich, warum Sie gerade zur Schokolade gegriffen haben oder auf die Lieferung einer kalorienreichen Pizza warten. Kommen Sie von einem ärgerlich verlaufenen Arbeitstag heim und sehnen sich nach Trost oder Beruhigung durch fettiges Junk Food? Überlegen Sie, ob Sie dieses Ziel nicht auch auf anderem Weg erreichen, zum Beispiel:
- Ein Spaziergang, bei dem Sie sich an der Natur erfreuen
- Lieblingsmusik, die Sie jedes Mal aufheitert
- Ein Vollbad mit duftigem Badezusatz zur Entspannung
- Die Lektüre eines spannenden Buches
Weitere Wege aus dem Teufelskreis
Fühlen Sie sich einsam oder haben Angst, das Leben zu verpassen? Rufen Sie eine gute Freundin an oder gehen Sie einfach auf eigene Faust ins Kino. Schon die Aktivität an sich hilft häufig, dem Teufelskreis aus Frust, Langeweile und Einsamkeit in der stillen Wohnung zu entkommen.
Gegen aufgestaute Wut und Ärger hilft dagegen, dies endlich einmal herauszulassen. Fahren Sie zu einem Spaziergang in einen einsamen Wald und brüllen Sie Ihren Frust in die Bäume oder stellen Sie sich einen Boxsack ins Zimmer, auf den Sie bei Bedarf so richtig loshauen können. Das kann übrigens eine gute Selfcare-Methode sein.




