Tee für Babys: Welche Sorten und ab wann geeignet?

Abwarten und Tee trinken – das ist aller Voraussicht nicht so Babys Ding. Tee trinken selbst wahrscheinlich schon. Tipps zur Babytees, Zubereitung und Trinktemperatur.

Babytee erst nach der Beikosteinführung

Babytees empfehlen Hebammen frühestens ab der Beikosteinführung. "Unser Rat ist, bis zum Alter von 6 Monaten voll zu stillen, danach können Babys nach und nach mit Beikost beginnen. Bis dahin aber kein Wasser oder keinen Tee", sagt die oberösterreichische Hebamme Nicole Humer. Denn: Wasser oder Tee zusätzlich zum Stillen oder Pre-Nahrung können das Hungergefühl verschleiern. Dann nehmen Babys zu wenig Nährstoffe auf.

Erst, wenn das Baby eine gesamte Mahlzeit schafft, sollten Mama und Papa Wasser zur den Mahlzeiten geben. Nur besonders hartnäckige Wasser-Muffel sollten zu dieser Zeit Tee als Alternative angeboten werden. Denn: Wasser ist nicht nur praktisch, weil überall verfügbar. Es ist außerdem die beste und gesündeste Art, um Durst zu stillen.

Später, wenn das Baby dann beginnt, zu frühstücken, ist Tee als warmer Start in den Tag, aber erlaubt. Auch zum Aufwärmen nach dem Spaziergang draußen oder wenn Ihr kleiner Liebling krank ist, ist ungesüßter Tee eine gute Wahl.

Kräuter-, Kamille oder Früchtetee: was darf's sein?

Die Hebammen raten von Tees in Form von Granulaten ab. Oft enthalten diese Zucker oder Zuckerersatzstoffe. Perfekt sind hingegen lose Tees oder Tee in Beuteln – unbedingt ohne künstliche Zusatzstoffe. 

Die Welt der Babytees bietet eine gute Abwechslung. Hier gilt: milde Teesorten sind besonders bekömmlich für Babys Bäuchlein und sein Wohlbefinden.

Für den Start in den Tag oder zum Aufwärmen nach einem Winterspaziergang eignen sich milde Früchte- oder Kräutertees, ohne Zusatzstoffe wie Zucker und künstliche Aromen.

Im Kräutertee für Babys sind zumeist Kümmel, Thymian, aber auch Anis enthalten. Allesamt sind für ihre Bekömmlichkeit für kleine Babybäuchlein bekannt. 

Vorsicht ist bei Fencheltee geboten. Dieser wird gern bei Blähungen und Bauchkrämpfe getrunken, enthält jedoch Wirkstoffe, die für Babys und Kinder bis zum Alter von 4 Jahren nicht geeignet sind. Auch stillende Mütter sollten darauf verzichten, da dieser auch über die Muttermilch in Babys Bäuchlein landet. Die beste Alternative, wenn es in Babys Bäuchlein zwickt, ist eine sanfte Bauchmassage.

Auch Kamillentee soll gut bei Magen-Darm-Beschwerden tun. Zudem sagt man den getrockneten Blüten der Kamille auch eine entspannende Wirkung nach. Kamillentee ist deshalb gerne ein beliebtes Getränk vor dem Einschlafen. Äußerlich wenden Mama und Papa den abgekühlten Teeaufguss auch bei Entzündungen oder Ausschlägen an.

So geht genießen

Babytee sollte am besten bereits in einem Becher oder Glas getrunken werden. Fläschchen verführen zum Dauernuckeln, was Schäden an den Zähnen zur Ursache haben kann. 

Bereiten Sie den Tee nach der Anweisung auf der Packung zu. Die Brühdauer soll dabei nicht überschritten werden. Je nach Geschmack kann der Tee auch noch mit Wasser verdünnt werden.

Und die Temperatur? Nicht zu heiß, am besten Köpertemperatur. Das kann gut an der Innenfläche des Handgelenks getestet werden. Hier ist die Haut besonders empfindlich und ist deshalb zum Testen der Temperatur optimal geeignet. Das ist keine Hexerei: "Fühlt es sich angenehm an, dann passt die Temperatur", so die Hebamme.

Hebamme Nicole Humer

arbeitet als freie Hebamme in Wels und ist in Oberösterreich die Leiterin des Hebammengremiums. Sie setzt sich besonders für niederschwellige Angebote für Familien ein. Ihr großes Anliegen? Als Hebamme Eltern bestens informiert durch die Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett zu begleiten.