Vorlese-Bücher für Kleinkinder
Lesen gilt als Kernkompetenz, um sich in der Welt zu behaupten. Je früher Bücher im Leben von Kindern eine Rolle spielen, desto besser: Denn das Vorlesen aus Büchern fördert eine Vielzahl wichtiger Fähigkeiten und stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kind.
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Lesedauer 5 Min.
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12.12.2024
Bücher vorlesen – warum?
Bücher sind der Schlüssel zur Welt: Beim Lesen lernt und lacht man, bildet sich und kann gedanklich auf Reisen gehen. Lesen fördert nachweislich die Sprachkompetenz: Der Wortschatz wird erweitert, die sprachliche Ausdrucksfähigkeit verbessert. Vorlese-Bücher sollten daher so früh wie möglich eine Rolle im Leben von Kindern spielen.
Der Weg zum Buch führt bei Kindern meist über ihre Eltern: Denn sie sind es, die ihren Kindern mit täglichen Ritualen die Tür zur Welt der Bücher öffnen. Bücher vorlesen und gemeinsam anschauen legt den Grundstein für die spätere Lesekompetenz und fördert die kindliche Entwicklung:
Schon Babys bekommen beim Vorlesen ein Gefühl für den Rhythmus ihrer Sprache.
Gemeinsam Bücher anzuschauen, stärkt die Eltern-Kind-Bindung.
Das Vorlesen von Büchern fördert die Konzentration, Wahrnehmung und die Fantasie des Kindes.
Vorlese-Bücher: ab wann?
Je früher und regelmäßiger Sie mit Ihrem Baby und Kleinkind Bücher anschauen und sie vorlesen, desto fester wird sich das Leseritual in Ihrem Alltag etablieren. Die Stiftung Lesen empfiehlt, schon Babys Bilderbücher vorzulesen und die Bilder als Sprachanlässe zu nutzen.
In den ersten Monaten ist die Aufmerksamkeitsspanne von Babys noch sehr kurz: Schon nach fünf bis zehn Minuten drehen sie ihren Kopf weg oder gähnen. Länger sollten Sie Ihrem kleinen Schatz auch keine Bücher vorhalten. Je älter Kinder werden, desto länger bleiben sie jedoch bei der Sache. Ab eineinhalb Jahren fordern Mädchen und Buben, die an Vorlese-Bücher und Bilderbücher gewöhnt sind, das Vorlesen dann ganz von allein ein und schaffen mindestens ein Bilderbuch pro Tag.
Tipp: Lesen Sie Ihrem Kleinkind vor dem Einschlafen eine Gute-Nacht-Geschichte vor oder schauen Sie zusammen ein Bilderbuch an. So ein Ritual schafft Nähe und hilft Kindern, abends zur Ruhe zu kommen. Eine Gute-Nacht-Geschichte begleitet Familien oft bis in die Schulzeit.
Kindern vorlesen: Tipps
Verlage halten bei Kinderbüchern zum Vorlesen Empfehlungen für jedes Alter bereit. Bei den Bilder- und Vorlese-Büchern sind Illustrationen, Sprache und Gestaltung speziell auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Babys und Kleinkinder zugeschnitten. Im Vordergrund steht aber immer der Lesespaß.
Die ersten drei Monate
In den ersten Lebenswochen sollten Sie mit Ihrem Baby viel sprechen und ihm vorsingen, z. B. beim Wickeln, Anziehen oder Kuscheln. Mit richtigen Büchern können die kleinen Erdenbürger noch nichts anfangen. Aber es gibt eine Menge Bücher mit Liedern, Fingerspielen und Reimen, die Ihnen als Eltern sprachliche Anregungen für den Alltag geben.
Das Kind liebt die Stimme der Mama, denn sie ist ihm aus dem Mutterleib bestens vertraut. Auch die Stimme des anderen Elternteils kennen Babys meist: Beide beruhigen den Säugling und schenken ihm Geborgenheit und Zuneigung.
Ab drei Monaten
Ab drei Monaten können Sie mit Ihrem Schatz weiche Babybücher aus Stoff mit farbenfrohen Abbildungen und ohne Text betrachten. Um den dritten Lebensmonat herum entdeckt ein Baby seine Hände und kann seinen Kopf schon gut allein halten – perfekte Voraussetzung für die ersten Stoffbücher.
Besonders beliebt bei den Kleinen sind sogenannte Knister- und Fühlbücher: Diese handlichen Bücher darf Ihr Baby nicht nur anschauen, sondern auch ordentlich anfassen. Und sie knistern sogar. Manche haben auch Löcher, durch die Mama und Papa oder das Baby selbst die Finger stecken kann. Hier geht es nicht um das Vorlesen, sondern um die Benennung einzelner Wörter und um das Erzählen: Nutzen Sie die Bilder, um Ihrem Kind Geschichten oder Erlebnisse aus dem Alltag zu erzählen.
Ab sechs Monaten
Nach sechs Monaten können Babys alle Farben erkennen und einfache, ihnen bekannte Gegenstände identifizieren. Ihre Aufmerksamkeitsspanne wird immer länger und sie wollen beschäftigt werden: Besonders geeignet als Vorlesebuch für Babys in diesem Alter sind Exemplare mit kontrastreichen Bildern, kurzen Reimen und vielen Wortwiederholungen. So macht sich Ihr Baby spielerisch mit dem unterschiedlichen Klang einfacher Wörter vertraut.
Ab dem ersten Lebensjahr
Zwischen zwölf und 18 Monaten sprechen die meisten Kinder ihre ersten Worte: Meist sind dies Mama und Papa. Der Wortschatz erweitert sich jetzt nahezu täglich: Die Mädchen und Buben benennen Gegenstände, Personen und Tiere in ihrer Umgebung – und in Vorlese-Büchern. Besonders gerne machen sie auch Tierlaute nach. Bilderbücher zum Vorlesen oder sogenannte Wimmelbücher liefern viele Sprachanlässe und unterstützen Ihr Kind beim Erlernen neuer Wörter.
Ab dem 2. Jahr
Das Verhältnis von Text und Bild verändert sich in Vorlese-Büchern ab zwei Jahren: Der Textanteil wird etwas größer, denn Kinder können nun Sätze erfassen und formulieren. Bis zum dritten Geburtstag verzehnfacht sich ihr Wortschatz. Auch sind sie in der Lage, kurze Geschichten mit einfacher Handlung zu verstehen.
Tipp: Viele Kinder haben in diesem Alter ein absolutes Lieblingsbuch, das immer wieder vorgelesen werden muss. Sie sollten diesem Wunsch ruhig nachgeben, denn die Wiederholung gibt den Kids Sicherheit und Geborgenheit.