Vegan leben: Was bedeutet das?
Die vegane Lebensweise wird immer beliebter: auf tierische Produkte verzichten, ethisch korrekt handeln und generell nachhaltig leben. Doch was bedeutet das konkret für den Alltag? Ist es wirklich gesund, vegan zu leben, und welche Änderungen bringt das mit sich im Lebensstil? Wir haben uns mit wichtigen Aspekten des veganen Lebens beschäftigt.

dm drogerie markt
Lesedauer 4 Min.
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8.1.2025

Vegan leben: ein Überblick
Vegan zu leben, bedeutet nicht nur, sich vegan zu ernähren. Wer vegan leben möchte, verzichtet also nicht nur bei der Nahrung auf tierische Produkte, sondern auch bei der Wahl von Kosmetik, Reinigungsprodukten, Kleidungstücken, Möbeln etc. Wer vegan lebt, strebt in allen Lebensbereichen Verzicht auf tierische Produkte an. Die Gründe für eine vegane Lebensweise sind vielfältig. Vegan zu leben, bedeutet Verantwortung für die Umwelt zu zeigen und auch einem bewussten Lebensstil nachzugehen. Eine vegane Ernährung kann wertvolle Ressourcen schonen.
Ist es gesund, vegan zu leben?
Ja und nein: wer sich gesund vegan ernähren will, muss bewusst auf Ausgewogenheit achten, um sämtliche benötigten Vitamine, Mineralien und andere Nährstoffe in Balance zu halten. Dadurch, dass Veganer kreativ werden müssen, um sich vielseitig zu ernähren, findet eine abwechslungsreiche Ernährung viel bewusster statt als bei Nichtveganern. Zudem haben Studien bereits belegt, dass es einen Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und bestimmten Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme oder Übergewicht geben kann. Eine Voraussetzung ist jedoch, sich gut durchdacht und ausgewogen zu ernähren und sich genau mit den verwendeten Lebensmitteln zu beschäftigen, d. h. auch ihre Eigenschaften und Nährstoffe zu kennen, und kaum bis keine verarbeiteten Produkte zu sich zu nehmen. Dennoch ist auf Mangelerscheinungen zu achten, sollten diese auftreten, können ggf. ein Arztbesuch oder passende Nahrungsergänzungsmittel erforderlich sein.
Veganer Alltag: was verändert sich?
Vegan zu leben, bedeutet, alle Produkte zu meiden, in denen tierische Bestandteile vorkommen: von Kosmetik, über Reinigungsmittel bis zur Kleidung.
Vegane Pflegeprodukte
Hierunter versteht man hier von Pflegeprodukten, die lediglich nicht-tierische, natürliche Inhaltsstoffe enthalten. Der Begriff ‚vegan‘ ist nicht geschützt oder vom Gesetzgeber klar definiert.
HINWEIS: Achten Sie beim Kauf veganer Pflegeprodukte deshalb auf die Inhaltsstoffe und auf Label wie bspw. die ‚Veganblume‘.
Überblick: Tierische vs. pflanzliche Inhaltsstoffe
Bienenwachs (E 901)
Bienenwachs (E 901)
Kokosnussöl, Carnaubawachs, Sojawachs
Elastin (Eiweiß aus tierischen Zellen)
Elastin (Eiweiß aus tierischen Zellen)
Soja- und Weizeneiweiße
Fischschuppen/Guanin (erzeugt einen Schimmereffekt auf der Haut)
Fischschuppen/Guanin (erzeugt einen Schimmereffekt auf der Haut)
Mica (Glimmer, mineralisch)
Gelatine (aus tierischen Knochen, Haut, Sehnen)
Gelatine (aus tierischen Knochen, Haut, Sehnen)
Apfelpektin, Meeresalgen
Gelée Royale (Drüsensekret der Honigbiene)
Gelée Royale (Drüsensekret der Honigbiene)
Aloe Vera, andere Pflanzenderivate
Glycerin (E 422) (i. d. R. aus tierischen Fetten gewonnen)
Glycerin (E 422) (i. d. R. aus tierischen Fetten gewonnen)
Pflanzliches Protein
Karmin (E 10) (Farbstoff aus zermahlenen Schildläusen u. a. in Lippenstiften und Nagellacken)
Karmin (E 10) (Farbstoff aus zermahlenen Schildläusen u. a. in Lippenstiften und Nagellacken)
Rote Beete
Keratin (Protein aus zermahlenen Hufen, Hörnern und Federn) u. a. in Shampoos und Conditionern
Keratin (Protein aus zermahlenen Hufen, Hörnern und Federn) u. a. in Shampoos und Conditionern
Sojaeiweiß, Mandelöl
Kollagen (aus tierischem Gewebe)
Kollagen (aus tierischem Gewebe)
Sojaeiweiß, Mandelöl, Phytokollagen
Lanolin/Wollfett (E 913) (Talgdrüsensekret von Schafen)
Lanolin/Wollfett (E 913) (Talgdrüsensekret von Schafen)
Pflanzliche Fette
Lecithin (E 322) (aus tierischem Nervengewebe)
Lecithin (E 322) (aus tierischem Nervengewebe)
Sojalecithin
Propolis (Bienenharz der Honigbiene) in Zahnpasta, Shampoos oder Deodorant
Propolis (Bienenharz der Honigbiene) in Zahnpasta, Shampoos oder Deodorant
Baumsaft
Seide (Naturfaser der Seidenraupe)
Seide (Naturfaser der Seidenraupe)
Mineralische und pflanzliche Substitute
Stearinsäure (Fett aus Schweinemägen)
Stearinsäure (Fett aus Schweinemägen)
Pflanzliche Fette, z. B. Kokosöl
Wer genau hinsieht, wird sich auf dem Markt mit zahlreichen veganen Pflegeprodukten sicher bald auskennen – auch im dm-Sortiment findet sich so einiges davon, von veganen Öl-Pflegetüchern über Seifen und vegane Shampoos bis hin zu Badeprodukten und veganer Kosmetik.
Vegane Reinigungsprodukte
Zum veganen Leben gehört es allerdings auch, seinen Haushalt vegan zu führen. Also auch bei Reinigungsmitteln gilt es, einen forschenden Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen. In vielen Putzmitteln stecken beispielsweise Rindergalle oder andere tierische Bestandteile wie z. B. Schlachtabfälle, die sich oft in den Tensiden wiederfinden. Tenside haben die Aufgabe, Fett und Wasser zu binden, und sorgen somit dafür, dass Schmutz und Fett während des Waschvorgangs gelöst werden. Für ein veganes Leben bedeutet das also, tierische Tenside in Reinigungsmitteln durch pflanzliche zu ersetzen – bei veganen Reinigungsmitteln ist dies selbstverständlich.
Vegane Kleidung
Vegane Kleidung stellt im veganen Leben eine große Herausforderung dar, denn es gilt, auf Wolle, Leder oder Seide zu verzichten. Kleidung ist nur dann vegan, wenn sie komplett aus pflanzlichen und/oder synthetischen Materialien besteht. Zum Glück gibt es heutzutage jedoch Hersteller, die sich auf vegane Kleidung spezialisiert haben und kennzeichnen diese dementsprechend.
Mythos: Veganer altern schneller
Kann vegane Ernährung tatsächlich zu vorzeitiger Hautalterung führen? Es ist bekannt, dass Proteine und Antioxidantien für Gesundheit, körperliche Leistungsfähigkeit und auch für strahlende, straffe Haut eine große Rolle spielen. Zudem wird herkömmliches Kollagen aus tierischem Eiweiß gewonnen, welches die Spannkraft der Haut unterstützt. Doch auch bei einer veganen Ernährung gibt es Lebensmittel, die die Produktion von Elastin und Kollagen anregen können. Wie übrigens bei einer nicht-veganen Ernährung auch sollte jedenfalls auf eine ausgewogene Zufuhr von Vitaminen und Mineralien sowie anderen Nährstoffen geachtet werden, um u. a. auch der vorzeitigen Hautalterung vorzubeugen. Doch abgesehen davon altert die Haut jedes Menschen natürlich ganz individuell, unabhängig davon, ob man vegan lebt oder nicht. Viel wichtiger ist es, auf eine gute, hochwertige und konsequente Hautpflege zu setzen.